Hallo und ein herzliches Willkommen zu unserem Artikel, der unsere persönlichen Eindrücke zur Deutschen Meisterschaft veranschaulichen soll.
Dieser Artikel wurde neben meiner Wenigkeit auch von Smiddy und Dragonman mit Interviews unterstützt, sodass wir euch wenigstens unsere Eindrücke vermitteln können – besonders interessant für diejenigen, die nicht persönlich vor Ort sein konnten.
Wir übernehmen keine Haftung für unnötigen, gar einschläfernden Wortballast. Lesen auf eigene Gefahr!
Hier eine kleine Übersicht der vorkommenden Protagonisten:
- Lloyd
- Lucifer
- Darc Lord
- Smiddy
- Porzi
- Dragonman
- Orcinus Orca
- deckschecker1
- Teigmännchen4
- Lajo
- Freed
- Todeswache
- user93
- Cursed
- Hilli
- Henni
- buschi
- Madaj
- T. Wurst
- Harti
Fangen wir damit an, dass Lucifer, Darc Lord und Ich um ca. 3:30 Uhr nachts aufstanden, um rechtzeitig zum German National Championship 2011 (nachfolgend DM) zu kommen, da ja bereits um 9:00 Uhr Anmeldeschluss sein sollte.
Also bereiteten wir uns vor, fuhren dann zum nächsten Bahnhof, von dem aus wir nach Magdeburg reisten und dort um 6:00 Uhr mit Smiddy und seinem Kollegen – nennen wir ihn "Porzi" – mit dem Auto eingesackt wurden.
Porzi bestand darauf, dass wir erst mal Gruppenfotos machen und ein paar Schnappschüsse später ging es dann auf nach Kassel. Die Hinfahrt war sehr unterhaltsam; nicht nur, dass wir über unsere Decks bzw. unsere Erwartungen sprachen, es gab auch wieder jede Menge zu lachen, was ja auch an der Tagesordnung ist, wenn wir alle mal irgendwo hinfahren. Viele Lacher basierten zwar auf Situationskomik, diverse Insider oder mitunter auch schwarzen Humor, aber damit uns die Monotonie nicht packt, werden im Verlauf des Artikels die ein oder anderen Späßchen ausgemerzt.
Also wurde das Navi geschaltet und kaum verließen wir Magdeburg, schon ging's schnurstracks auf die Autobahn. Begleitet wurden wir von der Musik des ehemaligen King of Pop: Michael Jackson – und das über die gesamte Autofahrt hinweg; Best-of-Titel versteht sich. Es dauerte gar nicht lange, da zückte Smiddy plötzlich sein Notebook, loggte sich bei meinVZ ein und schon ging das muntere Treiben los: "Frohe Ernte"!
Lucifer und Ich räumten ein, dass Smiddy dort "Farmarama" oder "myfreefarm" spiele, aber er entgegnete zornig, dass das Spiel "Frohe Ernte" heißt.
Wir trauten unseren Augen nicht, als wir auf einmal Hühner, Hunde, Frösche und sogar Kängurus erspähten, die von Smiddy liebevoll auf seiner kleinen Farm aufgezogen und dann für teures Geld an irgendwelche Hinterwäldler verscherbelt wurden – was für ein ungehobelter Großklotz!
Nachdem er sich dann 100 Eiswürfel verdient und ein wenig geerntet hat, war es selbst ihm zu blöd und er fuhr den Laptop herunter, nachdem wir in einer Tour gelacht hatten.
Es gab noch ein paar Gags, die für andere vielleicht weniger lustig sein mögen, bespielsweise als wir auf der Autobahn entlang fuhren und es auf einmal so stank, als ob wir in 'nem Zoo wären und ein Wärter gerade Kuhdung wegmachen würde. Lucifer reagierte nur: "Hier riechts ganz schön nach EHEC." Laute Lacher gingen durchs gesamte Auto und die Spinnereien gingen weiter, dass man auf der DM dem Gegner die Hand gibt und dann sagt, dass man EHEC habe.
Nach sagenhaften drei Stunden der Autofahrt, winkte endlich die Endstation: Kassel! Wir wurden zuerst geblendet von unglaublichen Menschenmassen, die sich über das gesamte Gebiet erstreckten.
Wir brauchten erst einmal ein paar Minuten, ehe wir einen geeigneten Parkplatz fanden, da bereits – wie man sich schon weitestgehend denken konnte – nahezu alle Parkplätze belegt waren. Gemeinsam sattelten wir unsere Taschen und spurteten zum Veranstaltungsort, an dem wir dann kurze Zeit später ca. nach 9:00 Uhr eintrafen.
Eigentlich hieß es ja, dass um 9:00 Uhr Anmeldeschluss sein sollte, doch weit gefehlt, wir mussten uns in der überdimensionalen Menschenschlange unterordnen. Und so standen wir Minuten über Minuten an, bis es nach einer gefühlten Stunde endlich ins Gebäude ging. Die Zeit vertrieben wir uns mit allerlei Scherzen und dem Ausfüllen eines Zettels, auf dem wir unsere persönlichen Daten angeben sollten.
Drinnen angekommen und nach der Abgabe der Informationszettel, Teilnahmegebühren und Decklisten trafen wir auch schon auf die ersten bekannten Gesichter. Beispielsweise waren auch Freed, Todeswache, user93, Hilli, Henni, Cursed, buschi, Lajo und Teigmännchen4 vor Ort, zudem trafen wir auch erstmals auf Orcinus Orca.
Wir redeten, tauschten etwas, machten Bilder von der Location und spielten ein paar Matches im oberen Stockwerk, wo dann das eigentliche Main Event abgehalten werden sollte.
Mit enormer Verspätung ging es erst nach 12:00 Uhr in das erste Match der Vorrunde. Ich werde im Nachhinein die einzelnen Matches von mir zusammengefasst beleuchten, es waren ja nur 4, da ich dann mit einem Stand von 1:3 droppte. Schon Monate zuvor hatten Lucifer, Darc Lord und ich uns geeinigt, dass wir alle dasselbe Deck auf der DM spielen werden – auch Extra Deck sowie Side Deck waren identisch. Von uns liebevoll "Crap-Beast" genannt, liefen wir in unser Verderben, da im derzeitigen Metagame anscheinend nicht so viel Platz für Kreativität bleibt, zumal uns die Tests ein etwas anderes Bild vermittelten.
Hier mal die komplette Deckliste:
Spoiler:
Und hier nun ein kleines Review meiner Matches:
Im ersten Match traf ich auf T.G., die mit Flamvell gesplasht wurden. Anfangs sah ich nur wenig Land und mein Gegner konnte mich dank des hohen Control-Faktors seines Decks zermürben.
Das zweite Spiel sah aufgrund meiner Starthand eigentlich ganz gut aus, jedoch wurden meine Hoffnungen dank zwei Nobleman zerschlagen, die erst Momonga und dann Ryko trafen – Game!
Er entschuldigte sich für seinen Draw und reichte mir freundlich die Hand; ein sehr netter Geselle.
Beim zweiten Match durfte ich mich auf die verhassten Samurais freuen, bei denen ich schon im Vorfeld einen Auto-Loss prognostizierte, aber letztendlich durch viel Glück gewann.
In der Anfangspartie gewann er relativ schnell durch 1st Turn Shien und dementsprechenden Support. Ich boardete dann Rai-Oh und Spirit Reaper rein, die ihm das Leben etwas schwerer machen sollten.
Im folgenden und auch im letzten Spiel verließ ihn dann das Glück und ich konnte die Samurais doch noch niederstrecken, was auch mein einziger Matchsieg bleiben sollte.
Mein Gegner war wieder sehr nett, wir reden ein wenig über Fußball und führten etwaigen Small-Talk.
Das dritte Match durfte ich gegen Zombie-Plant bestreiten. Er machte permanent Druck mit Goblinzombies und konnte mich relativ simpel auf 0 LP bringen, da mir aus einem unerklärlichen Grund die Monster ausgingen.
Das zweite Spiel konnte ich aufgrund schöner Kombinationen mit Baboon und Schrottdrache gewinnen und hatte die Übermacht.
Doch in der letzten Partie kam postwendend die Antwort: Banisher und Pachy besiegelten meinen Untergang, zumal ich mit Gorz, Reborn und Bulb schon 'ne Menge hätte machen können.
Auch hier war mein Gegenüber sehr freundlich und wir konnten auch während des Spiels ein paar Scherzchen machen. War sehr angenehm, gegen ihn zu spielen.
Und im letzten Match durfte ich als Sahnehäubchen noch gegen Tengu-Plant ran.
Wie es zu erwarten war, wurde ich gnadenlos vom Tengu in den Boden gestampft. Diese Partie war wohl die eindeutigste.
Dieser Gegner war schätzungsweise über 40 Jahre alt. Es freute mich, auch mal gegen Erwachsene ranzudürfen. Ich fragte ihn, wie lange denn er schon spiele und er entgegnete, dass er aufgrund seines Sohnes vor 2 Jahren mit dem Spiel begonnen hat.
Nachdem wir also gemeinsam beschlossen zu droppen, da es für uns nicht gut lief und wir keine Chance sahen, noch in die Tops einzuziehen, gönnten wir uns eine kleine Auszeit und plauschten bzw. spielten ein wenig.
Zwischen den Runden gingen wir diversen Tauschgeschäften nach – teilweise auch untereinander.
Dies gestaltete sich allerdings etwas schwer, z. B. als Smiddy einem Bekannten namens Torben etwas fragen wollte und dieser gerade mit jemandem tauschte.
In etwa klang das dann so: ... Torben? ... Torben!? ... TORBEN! ... TOOORBEEEN!!! ... Torben, Torben, Torben, Torben...
Dieses ohrwurmartige "Torben, Torben, Torben, Torben..." verfolgt uns noch immer und auch die anderen Mitglieder der Rasselbande haben wir bereits damit angesteckt.
Nach einem weiteren Rundgang um die ganzen Tische des Main-Events trafen wir auch erstmalig auf deckschecker1, der ebenfalls nach Kassel gereist ist. Wir machten noch einen kleinen Abstecher zum örtlichen Edeka, wo ich mir "Epische Eierplätzchen" zulegte, da sich der Hunger doch allmählich breit machte.
Nach lustigen aber auch chronisch wertvollen Konversationen mit Freed, Todeswache und user93 ging es dann abends los: Hotelsuche!
Die Adresse hatten wir schon mal. Wir hatten auch ein Navi (nicht die Fee aus Zelda). Trotzdem fuhren wir ewig im Kreis, bis wir das Auto letztendlich kilometerweit vom eigentlichen Ziel entfernt abstellten.
Nun suchten wir unsere Schlafgelegenheit auf, kamen dabei an einer Toggo-Hüpfburg vorbei und Lucifer meinte, warum wir eigentlich zur DM gehen, wenn's hier ein Toggoland gibt - Lachflash Deluxe!
Smiddy und ich waren etwas aufgedreht und lachten ab diesem Punkt schon über das Wort "Pudding". Wir beölten uns darüber, was uns ein Bekannter erzählte, der auf der DM gegen Madaj spielen musste – nennen wir diesen Bekannten einfach mal T. Wurst. Dieser sagte, dass Madaj ihn nach dem Duell wüst beleidigt haben soll. Unter anderem sollen Sätze wie "Ich hoffe, die ***** werden heute Nacht kommen und dich holen!" und "Judge, hol den hier weg, bevor ich ihm eine klatsche!" gefallen sein. Obendrein soll er wohl den Ergebniszettel zerknüllt und T. Wurst an den Kopf geworfen haben. Aber diese Aussagen beruhen lediglich auf T. Wursts Quelle und müssen ja nichts bedeuten. Jedoch war diese Information Grundlage für diverse Running Gags, die sich während des gesamten Wochenendes gefühlte 547-mal wiederholen sollten.
Als wir dann endlich in dem Hotel - oder besser gesagt – in der Wohnung ankamen, musste ich mich verstecken, da wir kurzfristig ein Storno reinbekamen und eigentlich nur 4 Personen untergebracht werden konnten. So kam es dann, dass Porzi und Lucifer in dem einen und Ich mit Darc Lord sowie Smiddy im anderen Zimmer übernachteten. Da Smiddy und Ich uns über die Ausdrücke von Madaj schieflachten, hörten wir uns mal einen Podcast an, in welchem er als Überraschungsgast auftauchte und Insider wie "Döner mit Tzatziki und extra Soße" zum Besten gab. Zudem betrachtete Smiddy die Coverage noch ein wenig und musste bei dem Namen "Hartmut Glücker" lauthals lachen. Nix gegen dich Harti, du bist 'ne coole Sau und der Name ist auch vom Feinsten.
Bevor wir uns dann zur Ruhe setzten, öffnete ich noch ein Becks Gold, welches ich zuvor von Freed bekommen hatte. Ich trank einen Schluck, war aber ganz und gar nicht mein Fall. Lucifer riss mir plötzlich das Becks aus der Hand und ging damit auf die Toilette. Dann kam er wieder, gab sie Smiddy und lächelte verschlagen. Dieser nahm einen Schluck aus der Pulle und sagte dann: "Boah, das Becks schmeckt, als wenn der da reingestrullt hätte." Keine Sorge, ganz so niveaulos sind wir dann doch nicht.
Zum Schlafen nahm ich auf einem Sessel Platz, der im ersten Moment sehr bequem, aber über die Nacht hinweg relativ schmerzhaft wurde.
Ich saß am Fenster und damit mich am frühen Morgen das Sonnenlicht nicht blendete, dachte ich, ich zieh mir mal die Vorhänge über den Kopf. Sah ulkig aus, war aber effektiv – Porzi hat sich halb totgelacht (nein, er musste nicht ins Krankenhaus).
Nach diversen Vorbereitungen ging es schon frühs um ca. 9:00 Uhr wieder zur DM, denn wir wollten ja auch noch Side-Events spielen.
Ich nahm an einem kleinen 8-Mann-K.O.-Turnier teil, wobei der Gewinner mehrere Turbo Packs (Game Five) einstreichen konnte. Ich baute mir kurzfristig ein Gemini-Anti ohne PoD und verlor auch gleich die erste Runde 1:2 gegen Agent-Angel. Die Enttäuschung wurde aber von vornherein mit einem Turbo Pack 5, welches Sechs Samurai vereint enthielt, größtenteils abgewendet.
Darc Lord gewann beim 16-Mann-Turnier eine Spielmatte und wurde Erster mit Karakuri, mit dem er sich in einem endsspannenden Mirror Match-Finale durchsetzen konnte.
Einige beklagten sich an den Tischen, dass Samurais so übermächtig seien, so kam von Lucifer die prompte Antwort: "Wie besiegt man Samu? Man fragt den Gegner, ob man mal seinen Shi En sehen darf, nimmt ihn aus der Hülle und isst ihn auf. Was soll er dann schon sagen: Judge, der hat meinen Shi En gegessen? Das glaubt dem doch keine Sau." Tja... war schon alles sehr erheiternd kann man sagen.
Nach den Side-Events wollten wir dann so ca. 16:00 Uhr wieder nach Hause fahren, doch ein auf eine Leinwand projiziertes Featured Match vom Battle of the States-Finale hinderte uns an der rechtzeitigen Abfahrt, zumal Lucifer, Darc Lord und Ich unseren Zug noch bekommen mussten.
Wir sahen uns das Spiel trotzdem bis kurz vor Schluss an, ehe wir uns dann ungefähr 17:00 Uhr aufmachten.
Abschließend verabschiedeten wir uns von allen Leuten, insbesondere von neuen Gesichtern wie Orcinus Orca und deckschecker1 und dackelten dann zum Auto. Ziel: Magdeburg!
Kaum saßen wir alle im Auto, lief auch schon wieder Michael Jackson. Nichts gegen Jacko, er machte tolle Musik, aber insgesamt 6 Stunden Jacko auf engstem Raum zehren dann doch etwas an den Nerven. Dies ging mir aber nur am Anfang so, später gingen wir alle zu Songs wie "They Don't Care About Us", "Smooth Criminal" oder auch "Billy Jean" total ab. "Dirty Diana" wurde von Porzi sogar zu "Dirty Andy" oder auch "Dirty Smiddy" umgedichtet.
Zwischenzeitlich machten wir am McDonalds Halt und gönnten uns etwas zu Essen. Smiddy fragte mich ungläubig, warum ich schon wieder 'nen Veggieburger mit nach Hause nehme, worauf ich mit "Der ist für meine Mutti!" antwortete.
Ansonsten war die Rückfahrt gespickt mit Lachern und Auswertungen über das Wochenende. Das coolste Highlight der Rückfahrt war wohl die Diskussion über den derzeitigen Preis von Spargel.
Lucifer: 1kg Spargel kostet doch dieses Jahr nichts, 1€ oder so.
Porzi: Was!? Dann nehm ich gleich mal 'n Playset mit, bei uns kostet der nämlich 8€/kg.
Smiddy: Naja, vielleicht ist der ja nicht Top Mint.
Lloyd:
Das Gesamtfazit des Wochenendes war durchaus positiver Natur, denn wir haben nicht nur viel gelacht, sondern einige neue Leute und auch bekannte Gesichter getroffen; auch die Leute waren größtenteils sehr freundlich. Die Schattenseite war der ausbleibende Erfolg auf der DM, sowie die teils stümperhafte Organisation vor Ort und die damit verbundenen Wartezeiten – aber alles in allem geht das schon klar, manchmal muss man eben Opfer bringen.
So, ihr habt's überstanden; der Artikel neigt sich dem Ende zu. Am besten ihr habt ihn beim Essen gelesen oder in einer Situation, wo ihr euch entspannen könnt, weil's doch etwas länger geworden ist.
Zum Abschluss hier noch einzelne Interviews mit Smiddy und Dragonman, die ihre persönlichen Eindrücke vom DM-Wochenende preisgaben.
Interview mit Smiddy:
Spoiler:
Interview mit Dragonman:
Spoiler:
Wir hoffen, euch hat der Artikel trotzdem gefallen und Feedback jeglicher Art ist natürlich immer gern gesehen!
Bilder und/oder Videos werden eventuell demnächst nachgereicht.