Nun ja, ich bin mir im Moment auch nicht sicher, was jetzt stimmt. Aber was ich damit nur sagen wollte: falls "Mein Kampf" wirklich nicht gekauft werden darf, so kann man es trotzdem zB in einer Uni-Bibliothek finden, wenn man es unbedingt lesen will. Dass du dich nur auf (Ver-)Käufe bezogen hast, habe ich bemerkt. ^^
edit: hat sich geklärt; der Post von Souldragon war noch nicht da, als ich tippte und auch Petrus hat nochmal nachgeschaut.
Joa...ist ja nicht weiter schlimm.Was meinen Vergleich angeht, der war wirklich etwas holprig, da muss ich dir leider zustimmen. Meine Wahl war jedoch nur auf Karl Marx gefallen, da ich mich mit diesem Bereich der Fachliteratur eher weniger beschäftigt habe und mich entsprechend weniger gut auskenne.
Da liegst du schon richtig. Bei der Weimarer Republik sind viele destabilisierende Faktoren zusammen gekommen.Was den Niedergang der Weimarer Republik und somit der Demokratie anging, hieß es nicht, dass es mehrere Faktoren waren, wovon Hitler und die NSDAP einer waren, die ihren Niedergang bestimmt haben und das sie einzeln hätten gemeistert werden können? Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.
Einer davon war die radikale parlamentarische Mehrheit von NSDAP und KPD um 1932, die demokratisches Regieren unmöglich gemacht hatte. Außerdem waren die vielen anderen Parteien oft zerstritten und schafften es auch schon vorher oft nicht, eine stabile Regierungsmehrheit zu organisieren (deshalb wurde auch ständig neu gewählt).
Dann war die Demokratie sowieso nicht richtig im Volk verankert, u.a. weil die sog. Demokraten für den Versailler Vertrag verantwortlich gemacht wurden (Stichwort "Dolchstoßlegende") und weil es bis dahin noch keine Erfahrung mit demokratischer Staatlichkeit in Deutschland gab.
Auch die Tatsache, dass die Deutschen mit Paul von Hindenburg einen Gegner der Republik zum mächtigen Reichspräsidenten wählten, zeugt vom Misstrauen in die Demokratie und von der Sehnsucht nach dem vermeintlich besseren Zweiten Reich.
Weiter gehts mit diversen Krisen, denen Deutschland in den Weimarer Jahren ausgesetzt war (Hyperinflation 1923, Weltwirtschaftskrise 1929 mit 30%Arbeitslosigkeit, Ruhrkrise...) und die weiter destabilisierten.
Und schließlich lag ein nicht zu unterschätzender Schwachpunkt in der Weimarer Verfassung selbst. Sie war schlichtweg zu demokratisch: systemfeindliche Parteien waren erlaubt, Volksentscheide ermöglichten es Demagogen, die Masse aufzuwiegeln; es standen sich mit Reichspräsident und Reichstag zwei gleichstark legitimierte, unabhängige Verfassungsorgane gegenüber, sodass es keine klare Rangfolge eines der beiden über den anderen gab (zum Vergleich: in der BRD ist der Bundestag das einzige Organ, das direkt gewählt wird und somit der von ihm abhängigen Bundesregierung übergeordnet ist). Zudem war die Parteienlandschaft und insbesondere das bürgerliche Lager, das heute in der CDU/CSU vereint ist, extrem zersplittert und infolgedessen meist handlungsunfähig.
Das war noch lange nicht alles, aber wie man sieht, traf sich bei Weimar überdimensionierter, implementierter Liberalismus mit einer gehörigen Portion Pech.