Vermutlich ist die Zeit nach dem Tod genauso wie die Zeit vor der Geburt. In diesem Zusammenhang finde ich übrigens die Frage nach dem "was war mit mir davor" viel interessanter als die nach dem "was wird aus mir danach". Eine unglaublich lange Zeit (s.u.) gab es mich ja garnicht. Dass es mich jetzt zwar gibt, aber ich mir nicht erklären kann, wie ich zu meinem Bewusstsein gekommen bin, macht mich manchmal schier wahnsinnig, weil es irgendwo so naheliegend einfach sein müsste und doch unbegreiflich ist. Jedenfalls glaube ich, dass der Schlüssel zum Verständnis des Postmortalen im Verständnis des
Pränatalen liegt. Geburt und Tod sind nur zwei Seiten einer Medaille und zu umfassender Erkenntnis wird man -wenn überhaupt- erst dann kommen, wenn man sich mit dem befasst, das beide verbindet (nach meinem Ermessen ist das der Übergang vom Tod zum Leben bzw. vom Leben zum Tod).
Aber um wieder auf das Thema zurückzukommen:
Das Universum ist 15 Mrd. Jahre ohne mich ausgekommen und wird auch nach mir noch ne ganze Weile ohne Probleme existieren, also wen kümmerts
Ich würde ein Jenseits (wie es auch immer aussehen mag) zwar durchaus begrüßen, aber eigentlich mach ich mir keine Hoffnungen, auch weil das Glauben an etwas Transzendentes in einer Zeit, in der immer mehr Dinge, die man früher für "göttlich" gehalten hat, ohne Probleme wissenschaftlich erklärt werden können, zunehmend schwerer fällt. Ich würde mir eigentlich wünschen, dass der menschliche Geist etwas ist, das den Körper überdauert- aber die jüngsten Erkenntnisse aus der Neurobiologie deuten eher darauf hin, dass unser Bewusstsein ein Nebenprodukt elektrochemischer Reaktionen im Gehirn ist.
Aber wie uns die Vergangenheit lehrt, kann man sich ja weigern, sowas fürwahr zu nehmen. Auch das ist irgendwo eine Glaubensfrage.