So, hier kommt nun die Fortsetzung von "The Source of Magic"...
Ich bin noch auf der Suche nach einem Begleiter von Argalor und einem Gegner, also bewerbt euch ^.^
Allerdings gelten noch alle Gastrollen aus "The Source of Magic", also nicht doppelt bewerben.
Genug der Vorreden; hier kommt der Prolog.
VIel Spaß.
Prolog
„Schnappt euch dieses Miststück!“
Ein großer Mann zeigte auf sie und brüllte über den ganzen Marktplatz.
Mit gehetztem Blick rannte sie im Zickzack zwischen all den Menschen hindurch, die den Marktplatz wie gewöhnlich bevölkerten.
„Diebin!“, schrie der Mann hinter ihr her.
Fast körperlich konnte sie spüren, wie sich jeder Mensch auf dem Platz zu ihr umdrehte.
Schon konnte sie hinter sich die stampfenden Schritte der Stadtwache hören.
Die Wachen von Armion waren nicht gerade berühmt für ihre Sympathie Dieben gegenüber. Wenn sie sie erwischten, würde sie die nächsten Jahre in einem vermoderten Kellerloch verbringen.
Endlich hatte sie den Platz verlassen und erreichte eine relativ menschenleere Gasse.
Sie hastete weiter, den Brotlaib, den sie eben von einem Stand gestohlen hatte, fest an sich gepresst. Immerhin sollte das ihr Abendessen sein.
Endlich kam sie an einem der vielen Stadttore an.
Sie erreichte es und verließ die Stadt. Damit war sie dem Einflussbereich der Stadtwachen entronnen.
Leider hielten diese sich nicht so stur an ihre Vorschriften.
Brüllend und mit den Schwertern schwingend kamen sie weiter herangerannt.
Verzweifelt sah sie sich um.
Ihr Blick fiel auf den schwarzen Turm, der vor viertausend Jahren vor den Toren der Stadt errichtet worden war.
So schnell es ihre müden Beine erlaubten, hastete sie in seine Richtung.
Endlich betrat sie den kühlen Raum im Fuße des Turms, drückte die dicke Eichenholztor ins Schloss und schob den Stahlriegel davor. Damit würde sie den Wachen wenigstens eine Weile entkommen können.
Mit klopfendem Herzen und schweißüberströmten Gesicht lehnte sie sich an das Tor um erst einmal zu Atem zu kommen.
Dann beschloss sie, den Turm näher zu untersuchen. Schließlich konnte es gut sein, dass sie eine ganze Weile dort ausharren musste.
Eine Wendeltreppe führte aufwärts und sie folgte ihr.
Nach einer langen Zeit erreichte sie das obere Ende und fand sich in einem prachtvollen, runden Raum wieder.
In die schwarzen Steine der Wände waren alte Zeichen eingegraben und mit Gold aufgefüllt worden.
Staunend blickte sie sich um.
In der Mitte des Raumes stand ein silberner Thron, auf dem eine offenbar uralte Steinstatue saß. Grünspan überzog ihre Oberfläche. Aus dem Rücken der Statue ragten jeweils ein übergroßer Dämonenflügel und ein Flügel, der aussah wie die Flügel der Ser’Ph, wie sie in den alten Legenden beschrieben wurden. Als sie die Statue näher betrachtete, stellte sie fest, dass in einem der Augen der imposanten Statue ein Saphir, in dem anderen ein Rubin steckten. Auf den Knien der Skulptur lag ein langes, kunstvoll geschmiedetes und mit allerlei Runen übersätes Schwert von goldener Farbe, das im Gegensatz zu der Statue aussah, als sei es eben erst aus der Schmiede gekommen.
Wie viel es wohl wert war?
Sicherlich eine ganze Menge; genug um endlich mit den Diebstählen aufzuhören.
Langsam streckte sie eine zitternde Hand aus.
Schließlich schloss sie sich um den Griff des Schwertes.
Er fühlte sich warm an, gerade so, als hätte noch eben eine andere Person das Schwert in Händen gehalten.
Langsam zog sie ihre Hand wieder zurück.
Irgendetwas in ihr sträubte sich dagegen, das Schwert zu nehmen.
Gerade als sie beschlossen hatte, das Schwert liegen zu lassen, leuchteten die Augen der Statue auf.
Erschrocken taumelte sie rückwärts weg, stolperte und fiel auf den harten Granitboden.
Mit angsterfüllten Augen sah sie auf die unheimliche Statue, deren Augen nun immer stärker zu leuchten begannen.
Der Boden begann zu beben und zu wackeln und Risse brachen rund um den Thron auf und zogen sich kreuz und quer durch den Raum.
Das Silber des Throns begann rot zu glühen und zu schmelzen.
Dann wurde der Thron mitsamt der Statue von einer hellen Lichtkugel eingehüllt.
Das Licht wurde immer intensiver und dann, ganz plötzlich, verebbte es von einer Sekunde auf die andere.
An der Stelle, an der noch eben die Statue und der Thron gestanden hatten, schwebte nun eine große Gestalt, die in der rechten Hand das goldene Schwert hielt, das noch eben auf den Knien der Statue gelegen hatte.
Sie trug eine pechschwarze Plattenrüstung, auf deren Brustpanzer ein dämonischer Schädel eingearbeitet war.
Zwei blutrote Flügel breiteten sich zu beiden Seiten der imposanten Gestalt aus und hielten sie mit sanften Bewegungen einige Handbreit über dem Boden.
Die Hände und das Gesicht der Gestalt waren sehr knochig; deutlich waren Wangen- und Fingerknochen zu sehen.
Über die Knochen spannte sich weiße Haut, durch die bläuliche Adern schimmerten.
Weißes Haar fiel auf die Schultern der mysteriösen Erscheinung.
Ihre Fingernägel waren lang und gebogen so dass man sie besser als Klauen bezeichnet hätte.
Doch das unheimlichste waren die Augen.
Sie waren völlig schwarz; ohne irgendeinen Glanz. Sie sahen aus wie zwei schwarze Tunnel und wirkten in dem schmalen, weißen Gesicht noch unheimlicher.
Dann begann die Gestalt zu sprechen, wobei sie Eckzähne enthüllte, wie sie in den Vampirgeschichten auch immer Erwähnung fanden.
„Wer bist du?“, fragte die Erscheinung und blickte zu Boden.
„La-larana.“, stotterte sie ängstlich.
„Was hast du in meinem Turm zu suchen?“
„In eurem Turm?“
Larana riss die Augen auf.
„Ja, in meinem Turm.“
„Ich... ich habe mich vor der Stadtwache verstecken wollen.“
Larana glaubte, ein Lächeln über die dünnen, blutleeren Lippen ihres Gegenübers huschen zu sehen.
„Verstehe.“