I: Der schwarze Brief.
England, 21.3.1854
Flottengeneral Morgan platzte in das Büro des Königs. Er keuchte vor Anstrengung. Der König drehte sich ruhig um und bat seinen Untertanen: „Lies schon vor“
Er war wie gewohnt plump im Ton, doch in seiner Intelligenz unübertroffen. Morgan wirkte überrumpelt. Der König konnte nicht wissen, was er mit sich brachte, denn er hielt den schwarzen Brief, den er morgens zugestellt bekam, hinter seinem Rücken. „Aber, aber, woher..?“
„Nun mach schon!“ fuhr der König rasch hinein. Immer noch bleich vor Anstrengung im Gesicht, schob der General die beiden Holzrollen, die oben und unten an einer altertümlichen Pergamentrolle befestigt waren auseinander. Zum Vorschein kam ein Satz, geschrieben mit goldener Farbe, die damals unbezahlbar war. Morgan las langsam, mit Ehrfurcht in der Stimme vor: „Seid dem Krieg geweiht, von nun an, zu jeder Zeit.“
König William lachte laut. „Einer der Propheten! Wieder auferstanden! Ein Wunder!“
Morgan konnte es nicht fassen. Wer auch immer das geschrieben hatte, er musste sich seiner Sache verdammt sicher sein. „Aber, Sir, sie verstehen nicht...“
„O doch, das tue ich!“ Sehr gut sogar. Jemand will uns hier Angst machen. Aber bitte, wir sind eine Weltmacht. Wer zur Hölle könnte uns besiegen? Die werden vor die Hunde gehen, allesamt!“ Seine Stimme bebte bei diesen Worten. Es schien, als wäre er sich doch nicht so sicher, ob er diesen Brief ernst zu nehmen hatte, oder nicht. Morgan brachte nur schüchtern hervor: „Es ist ihre Entscheidung. Ich wünsche einen angenehmen Tag.“
Am selben Tag, in einer Schenke im Inseldistrikt Majam
Casimir rief leicht angeheitert: „Tu noch was nach!“
Der Wirt tat ihm den Gefallen und füllte sein Glas bis unter den Rand.
Der Seebär nahm das Glas und leerte es, wie für Seefahrer üblich, mit einem Schluck.
Mit einem heftigen Knall trat jemand von außen die Tür der Schenke auf. Drei Männer, schwer bewaffnet mit Flinten, Pistolen und Messern traten ein. „Wo ist er?!“
Der Wirt blickte verdutzt drein. „Wo ist wer?“
„Koram natürlich, alter Mann!“
Casimir mischte sich ein. „Er ist nicht hier, gestern abgereist.“
Einer der Männer legte seine Pistole an Casimirs Schläfe und brummte: „Willst du uns für dumm verkaufen?“
„Nein. Durchsucht doch alles. Ihr werdet ihn nicht finden.“
Die Gardisten gingen zielstrebig auf eine in die Mauer eingelassene Nische zu. Sie war mit morschen Brettern bedeckt. Sie zerrten an diesen und zum Vorschein kam nichts. Nur Staub, nichts weiter. Mit den Worten: „Wir kommen wieder. Bald schon.“ verließen die Gardisten die Schenke. Der Wirt drehte sich zu Casimir. „Wer ist Koram?“
„Ein Bote, Spion, Informant, wie auch immer du es nennen willst. Es scheint, als wollen die Gardisten es verhindern, dass die Informationen, die er hat, an die Öffentlichkeit dringen.“
„Hört sich interessant an, aber mach, dass dieser Koram meine Schenke nicht mit in den Dreck zieht. Ich habe eine Familie, die ich zu versorgen habe. „Koram finden sie nie. Dafür ist er zu klug. Und nun lass uns lieber über Frauen reden, mir wird langweilig.“
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Der Teil ist wieder nicht so lang, ist nicht meine Art so lange Teile zu schreiben. Dann bewertet mal.