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Thread: Stimmt jetzt ab! Schreibwettbewerb 2008 - Endloses Spiel

  1. #1
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    Gvine is offline Registrierter Benutzer
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    02.2008
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    Default Stimmt jetzt ab! Schreibwettbewerb 2008 - Endloses Spiel

    Der Einsendschluss ist nun Abgelaufen und ich hab, oh staune, ganze 3 Einsendungen bekommen XDD
    Jeder Text wird nun seinen eigenen Thread und Umfrage bekommen und ihr könnt abstimmen, wie viele Punkte ihr diesem Text gebt.
    5 ist die höchste und 0 die niedrigste Punktzahl.


    Erste Einsendung

    Endloses Spiel

    Ieredia war eine Stadt die in den meisten Gegenden als eine Stadt der Magie und der Wunder gepriesen wurde, doch je länger man sich in ihr aufhielt, desto mehr drängte sich der Gedanke auf, dass es nur eine normale Stadt wie jede andere war. Das die Einwohner alle spannenden Sachen vor Durchreisenden geheim hielten klang dann doch zu absurd als das man daran glauben konnte.
    Diese Erkenntnis beschlich langsam aber sicher auch Talen, der eigentlich extra nach Ieredia gekommen war um seinem Wissen über Magie das ein oder andere Geheimnis hinzufügen zu können.
    Stattdessen hing er in dieser langweiligen Stadt fest und musste sich seine Zeit damit vertreiben durch die Straßen zu ziehen, in der Hoffnung doch etwas zu finden. Mit seinen 26 Jahren hatte er die meiste Zeit zwar noch vor sich, aber er war der festen Überzeugung, dass er genügend Talent besaß um Täuschungen aller Art zu durchschauen. Er blickte in den blauen Himmel, fuhr sich durch die schwarzen Haare und seufzte lauthals.
    Seine braunen Augen suchten nach Wolken die in nächster Zeit vielleicht einmal die Sonne verdecken würde, aber es ließ sich keine einzige finden. Er hasste diese sommerlichen Temperaturen, sie machten es zur Qual draußen herumzulaufen. In seinem Zimmer im Gasthaus wäre er allerdings wohl vor Langeweile umgekommen. Hätte er noch genügend Geld um sich neue Sachen zu kaufen wäre es vielleicht etwas leichter zu ertragen gewesen, doch er konnte sich gerade einmal so über Wasser halten.
    Er trug immer noch dieselben Sachen mit denen er angekommen war. Alles in allem sah er mehr wie ein Abenteurer, der seine Gegner mit dem Schwert niederstreckte, als ein Magier aus. Auf seinen Rücken war sogar eine Schwertscheide geschnallt aus der ein Schwertgriff ragte. Von außen konnte man nicht ohne weiteres feststellen, dass sie leer war. An seinen Stiefel klebte der Matsch seiner Reise und seine Hose hatten auch schon bessere Zeiten gesehen.
    Er schlenderte gerade über den Markt und biss in einen frisch gekauften Apfel als er einen Blick auf sich ruhen fühlte. Es dauerte nicht lange bis er die Person ausgemacht hatte. Im nächsten Moment wünschte er sich allerdings er wäre einfach nur weiter gegangen.
    Die Gestalt schien die Farbe Grün über alles zu lieben. Ihre gesamte Kleidung war aus grünem Stoff gefertigt worden, auch wenn er stark ins dunkle tendierte. Vermutlich um geheimnisvoller zu wirken. Er trug eine Robe die von einem Gürtel unterteilt wurde, an dem mehrere Beutel hingen. Um seinen Hals war, trotz der Hitze, ein Schal gewickelt und er trug einen Spitzhut, dessen Spitze schon etwas abgeknickt war. So stellte man sich schon eher einen Magier vor, aber oft handelte es sich dabei eher um Scharlatane.
    Er hob die Arme wie für eine Umarmung und lächelte freudig. Sein silbernes Haar war gepflegt, allerdings wirkten seine orangefarbenen Augen etwas seltsam. „Du sieht aus wie jemand der Verstand hat.“, leitete er ein Gespräch ein, doch Talen wollte nichts damit zu tun haben und ging weiter. Der andere huschte inzwischen wie ein Schatten um ihn herum: „Du weißt wie die Dinge laufen und lässt dir nichts vormachen, hab ich recht?“, fragte er, doch er wurde ignoriert. „Ja, in dieser Stadt ist kaum etwas los und dennoch so viele zwielichtige Kerle. Doch mir kann man vertrauen.“ Talen blieb stehen, sagte aber noch nichts. „Du scheinst mir der richtige zu sein um an einem besonderen, außergewöhnlichen Spiel teilzunehmen.“
    Talen seufzte, darauf hatte es der Kerl also abgesehen. Er wollte ihn zu irgendeiner Art Glücksspiel überreden, aber dafür würde er kein Geld von ihm bekommen. „Vergiss es.“, herrschte er ihn an und ging weiter. „Es lohnt sich!“, rief der Taschenspieler ihm noch nach, doch darauf reagierte er schon nicht mehr.
    Als Talen am nächsten Tag wieder über den Markt lief dachte er schon lange nicht mehr an diesen Kerl. Doch da kam ihm eben genau dieser entgegen und versuchte erneut ihn zu seinem Spiel zu überreden. Er beschrieb es nicht einmal genauer, doch pries er es in den höchsten Tönen an. Talen hatte einige Probleme ihn dieses Mal abzuwimmeln. Die nächsten Tagen mied er sogar deswegen den Markt, doch die Ruhe hielt gerade einmal für zwei Tage.
    Auf einer der ruhigeren Seitenstraßen sah Talen eine Gestalt vor einem Eingang sitzen. Er schluckte, als er den Spieler erkannten. „Was gibt es denn schon zu verlieren? Du bringst einen kleinen Einsatz und kannst soviel spielen wie du willst. Wenn du gewinnst, bist du ein paar Sorgen los.“, redete er auf ihn ein, doch Talen lehnte immer noch ab. „Verfolgt ihr mich?“, fragte er aufgebracht. „Ich rate dir, dass zu unterlassen sonst wirst du das bereuen.“ Eiligst trat der aufdringliche Kerl zurück und hob beschwichtigend die Arme.
    Doch auch die nächsten Tagen lauerte er an verschiedensten Orten und versuchte Talen zu einer kleinen Runde zu überreden. Dann war es Talen einfach zu viel. Er verbrachte den ganzen Tag in seinem Zimmer und bereitete sich darauf vor, dieser Sache ein Ende zu setzen. Als es Nacht wurde, verließ er das Gasthaus und streifte durch die Stadt. Wie erwartete traf er auch auf den Taschenspieler.
    „Eine ungewöhnliche Zeit um draußen zu spazieren. Wer weiß wer sich alles auf den Straßen herumtreibt.“, begrüßte er ihn. Talen zuckte nur mit den Schultern. „Wenn ich eine Runde spiele, lässt du mich dann in Ruhe?“ Trotz dieses Angebotes tat sein Gegenüber tief betroffen. „Nur um mich loszuwerden, ohne wirklich den Willen zu haben zu spielen? Nein, dass kann ich nicht akzeptieren.“, erwiderte er.
    Talen ballte seine Fäuße. „Dann bleibt mir keine andere Wahl“ Er stieß mit seiner Hand nach vorne und nur Sekunden später splitterte das Steinpflaster der Straße auf und Funken stieben durch die Luft. Sein Ziel hatte er dennoch verfehlt. „Soetwas liebe ich an Leuten wie dir.“, lobte der Spieler von oben. Er hatte es irgendwie auf das Dach eines Hauses geschafft. „Ich suche mir extra Leute wie dich aus. Ihr wollte nicht spielen und gerade dadurch habt ihr die richtige Einstellung.“
    „Was soll das heißen?“, fragte Talen zurück. Die Antwort kam prompt: „Was das heißen soll? Das heißt, dass das Spiel jetzt beginnt.“
    Mit Leichtigkeit sprang er vom Dach. „Oh meine Name ist übrigens Relg. Zumindest möchte ich so von dir genannt werden.“, sagte er. Im nächsten Augenblick schon hörte Talen ein Surren hinter sich doch er konnte sich nicht bewegen. Eine unsichtbare Macht hielt ihn fest und drehte ihn um. Eine greller Lichtblitz empfing ihn und ließ die Welt in einem weißen Nichts verschwinden bevor er ohnmächtig wurde.
    Als er schließlich wieder die Augen aufschlug war es immer noch mitten in der Nacht. Er war also nicht all zulange ohnmächtig gewesen. Von Relg war weit und breit nichts zu sehen. Talen hielt sich den Kopf, der sich so anfühlte als ob er zerplatzen wollte. Relgs Angriff war überraschend gekommen, ansonsten hätte Talen in der Lage sein sollen ihn abzuwehren.
    „Eine schlechte Ausrede, findest du nicht?“, grollte eine tiefe Stimme. Talen blickte sich hektisch um, konnte aber niemanden ausmachen. „Überraschung hin oder her, in einem echten Kampf wärst du tot gewesen. Keinerlei Möglichkeit mehr zum rechtfertigen.“ Hinter ihm schlangen sich zwei Arme aus dem Boden und zogen den Körper nach. Der Schatten war lautlos und veränderte seine Gestalt während er mit seinen orangenen Augen Talen im Blick behielt.
    Seine Arme wurden zu sichelförmigen Klingen, doch der Rest blieb eine geisterhafte Erscheinung. „Ich bin schon zu lange in diesem Spiel gefangen.“, schrie der Geist und schlug zu. Ohne Mühe durchtrennten sie den Körper des jungen Mannes, doch gleich darauf löste dieser sich einfach auf. Der Geist kommentierte dies lediglich mit einem wütenden Schnaufen. Man sah deutlich wie sein Atem in der Luft kondensierte.
    Dank seiner Erscheinung schoss er mühelos in die Luft und nur wenige Sekunden später gefror eine Großteil der Straße. Talen würde sich nicht noch einmal überrumpeln lassen. Mehrere Feuerbälle rasten seinem Gegner bereits entgegen, doch jener wich ihnen gekonnt aus und flog auf den Magier zu. Er war nur noch wenige Meter entfernt und hob bereits erwartungsvoll seine Klingen doch da entfesselte Talen einen weiteren Feuerschwall.
    Lachend zerteilte der Geist die Flammen nur um zu erkennen, dass diese nur eine Ablenkung gewesen waren. Talen hielt bereits den nächsten Angriff bereit. In seiner rechten Hand loderte eine normale Flammen während die in seiner linken aus Eis bestand. Nun schlug er beide Händen zusammen um sie im nächsten Augenblick auf den Geist zu richten. Ein gewaltiger Strahl brach aus ihnen hervor, der die Verteidigung seines Widersachers in Bruchteilen von Sekunden durchbrach. Rasant fraß sich das Eis über den düsteren Körper bis er ihn völlig eingeschlossen hatte. Dann stürzte der Eisbrocken zu Boden wo er zerschellte. Im selben Moment entflammte das Eis und die Flammen verzehrten die letzten Überreste.
    Talen entspannte sich. Er hatte bereits von solchen Kreaturen gelesen, doch eigentlich waren sie schon lange von dieser Welt verschwunden. Bevor ihm noch mehr solche Bestien über den Weg liefen machte er sich eiligst auf den Rückweg. Es musste eine Antwort dafür geben. Als er am Marktplatz ankam zweifelte er langsam daran, dass er sich noch in derselben Stadt befand. Der Boden war von Rissen und Furchen durchzogen. Zertrümmerte Dächer und mannsgroße Löcher im Boden waren die stummen Zeugen heftiger Kämpfe. Und in der Mitte des Platzes stand eine an die vier Meter große Statue von Relg.
    Erst jetzt realisierte er, dass um ihn herum immer noch Kämpfe stattfanden. Am anderen Ende des Marktes schoss gerade ein weiterer Geist aus dem Boden und zerteilte sein ahnungsloses Opfer. Danach absorbierte er eine seltsame Kugel und versank wieder im Erdboden, auf eine weitere Gelegenheit wartend. Talen taumelte rücklings und musste sich an einer Wand abstützen. „Was ist passiert? Hat Relg die Stadt angegriffen? Oder...“, er schluckte, „Ist das hier das Spiel von dem er sprach?“
    Er sank zu Boden. Doch für so etwas ließ ihm seine neue Umgebung keine Zeit. Knackend zerbarst der Boden vor ihm und eine gewaltige Echse bahnte sich ihren Weg ins Freie. Ihn ihrem Maul verschwand soeben ein Geist der wohl in der Erde gelauert hatte. Die Schuppen des Ungetümes glänzten silbern und es überragte Talen um einiges. Die Pupillen fixierten ihr neues Opfer und zischelnd schwang der Kopf rhythmisch hin und her.
    Talen machte jedoch keine Anstalten zur Verteidigung. Auch von diesem Wesen hatte er gelesen. Seine Schuppen reflektierten Magie weswegen sie vor langer Zeit bis zur Auslöschung gejagt worden waren. „Ich spiele dieses Spiel nicht.“, sagte er mit so fester Stimme wie er es in diesem Moment konnte und verschränkte die Arme. Vielleicht konnte er so seinem Schicksal entgehen.
    Die Echse interessierte dies herzlich wenig und so schnellte sie nach vorne um ihre Beute zu verschlingen.
    Kurz bevor sich die Reißzähne in das saftige Fleisch bohren konnten baute sich eine glühender Barriere um Talen auf und stoppte die Bestie. Verärgert zischte das Wesen, wuchtete seinen Körper herum und verschwand wieder in der Erde. Völlig perplex starrte Talen über den leeren Platz. Es hatte tatsächlich funktioniert.
    Nun fing es an zu Regnen und nichts regte sich mehr. Dann fiel Talen aber auf, dass die Statue von Relg verschwunden war. Als jener auch noch im nächsten Moment direkt neben ihm auftauchte sprang er erschrocken auf. „Du entziehst dich meinem Spiel?“, fragte er vorwurfsvoll doch Talen fand seine Überzeugung rasch wieder: „Ich will sofort wieder zurück!“ Relg sah für einen Moment betroffen zu Boden. „Das ist schade.“, sagte er schließlich und noch ehe ein weiteres Wort hätte fallen können war sein linker Arm nach vorne geschossen. Knirschend gruben sich die Krallen in die Hauswand. Unfähig etwas zu tun starrte Talen mit aufgerissenen Augen auf die Wunde aus der unaufhörlich Blut austrat. „Ich verbreite extra die Gerüchte über diese Stadt um genügend interessante Spieler zu finden. Eigentlich wähle ich immer Jene aus die sich weigern, weil sie im Spiel selbst den größten Überlebenswillen zeigen. Natürlich funktioniert das nicht immer...“, seufzte Relg. Er zog seine Hand zurück und die Krallen schrumpften zusammen. Er blickte nachdenklich auf Talen dessen Sinne immer mehr schwanden. Dann konzentrierte er sich und ein Emblem erschien unter dem Sterbenden durch das dieser im Boden versank.
    Im selben Augenblick erschien Talen wieder in der Seitenstraße wo Relg ihn in sein Spiel gezogen hatte. Auch in der echten Welt prasselte der Regen auf das Steinpflaster nieder. Dort lag er nun, dem Tode nahe und blutverschmiert. Er fragte sich wie es soweit hatte kommen können. Dann verzogen sich seine Lippen zu einem letzten Grinsen. Sogar ein leises Lachen hätte man hören können, wenn der Regen es nicht hinfort gewaschen hätte. Im Grund war die Antwort so einfach, dass es sich nicht einmal lohnte sie auszusprechen.

    Talen schreckte auf. Jemand hatte seinen Namen gerufen. „Nun komm endlich her, du Faulpelz. Die Arbeit erledigt sich nicht von allein!“, rief ihm eine Stimme zu. Sie gehörte seinem Vater. Er seufzte und versuchte sich an den Traum zu erinnern den er gerade gehabt hatte. Nebenbei kletterte er aus dem Heuhaufen und schnappte sich eine Schaufel die an der Scheunenwand lehnte und trat hinaus in die Sonne.
    Am Ende der Straße, im Schatten des etwas abgelegen stehenden Schuppens stand eine Gestalt und beobachtete das Geschehen. Ihre dunkelgrünen Kleidung fügten sich gut in die grünende Landschaft ein. Sein Mund lag unter einem Schal verborgen, doch an seinen orangefarbenen Augen konnte man deutlich erkennen, dass er freudig lächelte. „Mal sehen wie diese Runde ausgeht.“, murmelte er bevor er sich in Luft auflöste.
    Inzwischen war Talen zu seinem Vater in eine Grube gesprungen und half sie auszuheben. Er mochte das Leben auf dem Lande, auch wenn vor ein paar Tagen ein komischer Kauz durch das Dorf geschlichen war und irgendein merkwürdiges Spiel angeboten hatte. Er selbst träumte eher von großen Städten, Magie und Abenteuern. Von ihrem Hof aus war sie sogar zu sehen. Weit in der Ferne, verklärt und doch klar. Eines Tages würde er dorthin reisen, nach Ieredia.

    Ende.
    Last edited by Gvine; 26.11.2008 at 18:07.

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