Re: Nevergames
Kapitel 10: Neugierig
Ein paar Kilometer entfernt spürten die Zwei das Erscheinen der Kreatur. Sie stiegen auf ihre Hoverboards und sausten still zu später Stunde über die Dächer. Niemand bemerkte das harmonisch aussehende Paar. Er war ein schmaler Schatten mit langen blonden Haaren, sie wehte mit ihrem glatten schwarzen Haar und dem langen grauen Schal neben ihm her. Sie empfanden mehr als Sympathie füreinander und arbeiteten deswegen besonders gut zusammen.
Vor dem Maschendrahtzaun des Schrottplatzes blieben sie stehen und betrachteten den schwarzen Drachen, der mehrere Metallhaufen in glimmende Schmelze verwandelte, mit Ehrfurcht und Neugier.
„Ah, eine gute Karte.“
„Warum das denn? Das ist ein 2400er Vanilla mit 2 Tributen.„
„Ja, aber er hat viel Support.“
„Das macht ihn auch nicht viel besser.“
„Aber eine gewisse Bedeutung hat er dadurch schon.“
„Ach man! Immer muss man alles mit dir ausdiskutieren! Ich hab da langsam keinen Bock mehr drauf!“, zeterte das Mädchen trotzig.
„Ah, tut mir leid, Schatz! Alte Angewohnheit von mir…“
„Ich weiß.“, sagte sie und zeigte die Zähne. Sie biss ihn gerne.
Beide schauten wieder auf die Szenerie, nachdem ein Berg aus Schrott laut berstend den Blick frei auf einen erbitterten Kampf machte.
„Da war einer schneller als wir.“, murmelte der Langhaarige und kratzte sich am Kopf.
Auf dem immer übersichtlicher werdenden Platz hatte sich ein Mann dem gewaltigen Monster gegenübergestellt. Er schien kaum Mühe zu haben, den Angriffen auszuweichen.
„Er scheint das Vieh schon zu kennen.“
„Er kommt mir irgendwie bekannt vor…“
Nachdenklich verschränkte sie die Arme. Er sah sie entrüstet an.
„Seit wann interessierst du dich für Kartenjäger?“
„Tu ich doch gar nicht, aber ich bekomme mehr von da oben mit als du.“
Der schlaksige Kerl gähnte. Er interessierte sich eh für nichts außer seiner Freundin und die Karten.
Sie sahen dem Kämpfer aus sicherer Entfernung zu.
Er hatte den Drachen mittlerweile mit einer Falle lahm gelegt. Da man diese erst mal verdeckt spielen musste, hatte er ein paar Runden ausweichen müssen, aber nun lag die Gefahr ruhig da. Wahrscheinlich in Verteidigungsposition.
Langsam ging er auf das Monster zu und streichelte zärtlich seine Schnauze.
„Das ist mir irgendwie zu doof. Lass uns wieder abhauen.“
„Ja, ist gut.“
Sie würdigte Shade noch eines letzten Blickes und dann verschwanden sie wieder in der Finsternis.
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Danke an euch, Petrus und Souldragon! Wenn man weiß, dass Leser auf den nächsten Teil warten macht das Schreiben gleich viel mehr Spaß!
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Tolle Karte!