Re: Nevergames
Kapitel 12: Standpauke
Zuhause bekam Mako erstmal eine Ohrfeige von Yarou. Er konnte ja verstehen, dass sein Bruder wütend und enttäuscht von ihm war, trotzdem hatte er ihn nie geschlagen.
Mako hatte einfach in der Tür gestanden und sein großer Bruder war auf ihn zugekommen.
„Kannst du dir vorstellen, was für eine Angst ich hatte?!“
Mako hielt den Blick gesenkt, spürte warmes Blut in den Wangen.
„Ich wache auf, weil ich Explosionen höre. Dann dieser ganze Aufruhr. Ich renne nach oben und du bist nicht da!“
„Ich bin ja wieder hier. Reg dich nicht so auf.“
„Wo bist du gewesen?“
„Beim Schrottplatz, ich hab meine Karten wieder.“
Er konnte seinen Bruder nicht anlügen und war allerdings auch etwas stolz auf das, was er erreicht hatte.
„Gib deine Karten her.“
Yarou streckte die Hand aus und sein Blick war so ausdruckslos, dass Mako der Schreck durch Mark und Bein ging.
„NEIN! Du willst sie nur verkaufen!“
Yarous Hand begann zu zittern. Seine Lider zuckten.
„Muss ich dir noch eine verpassen?“
„Diese Karten sind die einzige Hoffnung für mich in dieser Scheiß-Welt! Nehme sie mir weg und ich hau für immer ab! Ich mein das ernst!“
Mit dem ganzen Oberkörper beugte er sich über den Haufen Papier in seinem Schoß.
„Aber wenn du sie behältst wirst du nur weiter in Gefahren geraten.“
„Du hast Angst, dass ich sterbe?!! Dann nimm mir besser nicht diese Karten weg!“
Yarous Hand ballte sich krampfhaft zur Faust und er senkte den Blick. Sein Mund verzerrte sich zu einer Grimasse des Schmerzes.
„Es ist alles gar nicht so schlimm! Ich hab da einen Kartenjäger getroffen“, hoffte Mako seinen Bruder zu trösten.
Yarou verlor alle Kraft, die ihn die sorgenvolle Nacht hat durchmachen lassen und sank zu Boden.
„Geh jetzt schlafen.“, sagte er mit todmüder Stimme.
Stille senkte sich über die kleine Baracke. Mako schlich die Treppen hoch, sein Deck immer noch fest umklammert.
Der nächste Morgen…
Mako hatte nicht gut geschlafen. Zwischen Hoffnungen und Schuldgefühlen war nicht viel Platz für einen beruhigenden Gedanken. Er hoffte auf den gewohnten Anblick. Yarou hätte Frühstück gemacht. Aber am heutigen Morgen war er nicht zuhause. Der Junge lugte durch die Haustür. Die Straßen waren menschenleer. Wie früh mochte es sein?
Ein Schemen rauschte direkt vor Makos Nase zu Boden. Mit einem leisen „Klonk“ kam eine Blechbox vor seinen Füßen auf dem Sandboden auf. Der Deckel löste sich und schon schauten die ersten Karten ihrem neuen Besitzer entgegen. Mako kannte kein Geburtstag oder Weihnachtsfest. Aber die wären ihm egal gewesen bei dem Glück das er empfand.
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Tolle Karte!