Page 5 of 7 FirstFirst 1234567 LastLast
Results 41 to 50 of 61

Thread: Nevergames

  1. #41
    Vorash's Avatar
    Vorash is offline Rotauge
    Join Date
    09.2008
    Posts
    186

    Default AW: Nevergames

    Kapitel 17: Notwendige Maßnahmen

    Shade saß in seinem Zimmer. Er hatte auch als Rang-1-Kartenjäger nie ein größeres gewollt auch wenn er schon in die luxuriösesten Suiten umziehen könnte. Er war eh nicht oft in der Zentrale. Aber jetzt mit Ausgangssperre kam ihm alles so eng und unbehaglich vor. Wenn er früher nur ein Bett gebraucht hatte um zwischen zwei Aufträgen zu schlafen, so wünschte er sich jetzt Bilder, Pflanzen, irgendwas um das Ausharren in dieser Einöde angenehmer zu gestalten. Shade hatte bestimmt schon drei dicke Wälzer verschlungen. Aber neuzeitige Literatur war doch irgendwie immer dasselbe.
    Jetzt lag der gelangweilte Mann auf dem Bett und seufzte. Er hasste es, vor die Tür zu gehen. Alle starrten ihn an oder wollten was von ihm hören. Viel reden war aber bekanntlich nicht seine Stärke. Trotzdem konnten es die anderen nicht lassen, ihn zuzutexten. Es nützte nichts. Er brauchte einfach Abwechslung. Zudem ließ ihn dieses unangenehme Gefühl nicht los, dass die Suche nach der Bedrohung aus dem Untergrund in der Bürokratie der Zentrale untergehen würde und wenn er selber nichts unternahm, alles schlimm enden würde. Also musste er zudem einen Weg finden, etwas über die Seelenkarten-Besitzer aus Neu-Noah in Erfahrung zu bringen und das ohne die obere Stadt zu verlassen.

    Es war erstaunlich wenig los in dem großen Gebäude. Nur ein paar Kartenjäger-Neuzugänge lungerten auf den Gängen rum. Natürlich erkannten sie die Berühmtheit aber keiner traute sich ihn anzureden. Das war Shade nur Recht.
    Er trank einen Milchkaffee in der oberen Lounge. Man hatte einen prima Ausblick auf die künstlich erleuchtete Stadt Noah. Die Wolkenkratzer und Häuserschluchten faszinierten Shade in ihrer Tiefe immer wieder. Es war ein Wunder, solche Bauten in dieser Zeit und Umgebung zu errichten. Die Menschen wussten das und schätzten ihre Stadt. Es gab kaum Kriminalität und politische Unruhen. Aber ganz ausschließen ließ sich so was in einer Gesellschaft natürlich nicht.
    Nach einem ausgiebigen Frühstück nahm Shade den Fahrstuhl hinunter in die Trainingsräume. Hier gab es alles von Fitness-Centern über Simulatoren bis zu der Arena in der man den Ernstfall gegen echte Monster und Fallen nachstellen konnte. Das war die härteste Prüfung für die Anwärter und auch für erfahrene Kartenjäger stets ein Risiko. Doch wie sollte man dort draußen überleben, wenn man nicht in einem simulierten Kampf gegen ein reales Monster bestand? Die Arena war ein wichtiger Teil ihrer Ausbildung.
    Selbst Shade musste diese Einrichtung ab und zu besuchen, denn dort wurde die aktuelle Stärke eines Kartenjägers analysiert und ermittelt. Wie gesagt kämpfte man dort gegen die wahren Schrecken aus den Seelenkarten. Je nachdem wie stark die Gegner waren, die man besiegen konnte, wurden Angriffspunkte, Verteidigungspunkte und eine Stufe für den jeweiligen Kartenjäger errechnet. Dies war notwendig um einen Bezug zu den echten Bedrohungen herstellen zu können und die richtigen Aufträge an die Jäger auszuteilen.
    Shade sah sich die Rangliste an. Er war immer noch der Spitzenreiter mit 1400 Angriffspunkten, 1200 Verteidigungspunkten und Stufe 4. Einige seiner besseren Kollegen eiferten ihm nach, doch insgesamt gab es nur vier Kartenjäger in Noah, die vierstellige Werte erreichten. Den besten Wert aller Zeiten hatte Jack erreicht. Wehmütig schaute sein Lehrling in die Rekorde und sah die unglaubliche Zahl an der Spitze stehen. 1800 Angriffspunkte, 1600 Verteidigungspunkte und Stufe 6. Nahe am Maximum. Über 2000 Punkte konnte von einem Menschen mit noch so viel Kampfgeschick und der Kartenjäger-Ausrüstung nur erreicht werden indem man heftigere Waffen, Technologie oder einfach Karten einsetzte. Natürlich konnte man Monster zur Verstärkung rufen oder sich mit Zaubern und Fallen verstärken, doch darum ging es nicht in der Arena. Mit nichts weiter als der Klinge der Duel-Armor und den spärlichen aber leichten Kampfanzügen musste man ein Ungeheuer bezwingen. Bisher war zum Glück noch niemand gestorben aber es gab schon den einen oder anderen knappen Moment. Nicht immer ließen sich die Monster hundertprozentig kontrollieren. Aus dieses Grund wurde man auch nur gut vorbereitet und Topfit in diese Anlage geschickt.
    Man mag sich jetzt fragen, wozu das Ganze? Wenn man schon Monster in den Kampf gegen die Gefahren da draußen schicken konnte, wozu noch selber kämpfen?
    Nun war es nicht gerade so, dass einem die Seelenkarten in den Schoß fielen. Für jede einzelne wurde sein Leben riskiert und nicht viele konnten ein vollständiges Deck in ihrer Duel-Armor platzieren um angemessen vorbereitet zu sein. Oft besaß man auch einfach nicht die Zeit dazu, ein Monster zu beschwören oder ihm Befehle zu erteilen oder man kämpfte in engen Räumen. Alles in allem genug Situationen in dem man selber Hand anlegen und die Monster mit Taktik und Mut angreifen oder schnell ausweichen und sich verteidigen musste. Wer selber nicht kämpfen konnte, hatte in der Welt da oben nichts verloren.

    Als Shade oben in die Lounge der Tribünen kam standen dort bereits zwei Personen an den dicken Glasscheiben. Es war Rugis Trenblanc, der Polizeichef von Noah in Begleitung eines Oberkommissars des Sondereinsatzkommandos.
    Sie überwachten die Kämpfe, die unten stattfanden. Zweimal im Jahr wurde die gesamte Polizeistaffel hier auf ihre körperliche und kämpferische Fitness geprüft. Dazu gehörten ein paar Duelle gegen schwächere Ungeheuer für gewisse Fälle. Für die Polizisten, die sonst nur den meist friedlichen Alltag in Noah und den Slums kannten, war dies immer ein besonderes Erlebnis. Viele kamen zum Sicherheitsdienst, weil sie aufgrund fehlender Voraussetzungen nicht zu Kartenjägern werden konnten. Shades "Beruf" war sicher der angesehenste in dieser Welt.
    Trenblanc nickte Shade zu. Er mochte dessen stille Art nicht, doch wusste er um seine Verdienste für die Menschen ihrer Stadt.
    "Sie sieht man auch nicht oft. Was gibt es? Haben sie Urlaub?"
    Zum Glück schien Oberst Hagen seinen Hausarrest nicht an die große Glocke zu hängen, dachte Shade.
    "Hmm.", machte der Kartenjäger und schaute sich die kämpfenden Männer und Frauen unten an.
    Innerlich regte es Trenblanc auf, doch er blieb gelassen und fing an von seinen Leuten da unten zu prahlen.
    "Dieses Mal sind so fitte Jungs dabei, dass es mich echt wundert wie wenig Kartenjäger-Lizenzen dieses Jahr zugelassen wurden. Was ist los bei euch? Sind wir euch nicht mehr gut genug?"
    "Die Verluste halten sich in Grenzen."
    Der Polizeichef verstummte und setzte einen finsteren Blick auf.
    Er wandte sich wieder der Arena zu.
    "Der da ist nicht schlecht.", meinte Shade und deutete auf einen jungen Mann der mit seinen Kollegen just in diesem Moment ein Feuergras niederrang.
    "Oh, ja! Trek Neargin. Der Junge hat Pfiff, nicht nur taktisch im Kampf sondern auch in seinen Ermittlungen. Ein verlässlicher Mann. Er wird grad in den Slums eingesetzt."
    "Interessant."
    Eine Idee keimte in Shade auf. Er verließ ohne ein weiteres Wort mit Trenblanc zu wechseln die Lounge. Dieser sah ihm böse nach.

    Trek kam als erster aus der Männerdusche und stellte fest, dass die Umkleide doch nicht ganz leer war. Dort an der Tür stand der wohl berühmteste Kartenjäger, der momentan in Noah weilte.
    "Sh-Shade?!!"
    Total irritiert und beschämt ließ der Polizist sein Handtuch über seine Blöße sinken.
    "Ich will gleich mit dir reden in der Sportsbar. Allein!"
    "Hä?!"
    Geschockt ließ Trek sein Handtuch fallen. Schnell bückte er sich um es aufzuheben. Als er wieder aufsah, war der Eindringling verschwunden.
    Was war denn das gewesen? Hatte er eben im Kampf eine auf den Kopf bekommen und fantasierte jetzt? Trek konnte sich an nichts dergleichen erinnern.
    Für ihn war die lebende Legende Shade auch ein Idol. Er wäre auch gern Kartenjäger geworden aber hatte den Duell-Test nicht bestanden. Er war richtig schlecht in diesem Kartenspiel. Außerdem konnte er sich die ganzen Karten und ihre Eigenschaften einfach nicht merken. Er hatte sich damit abgefunden, dass sein Traum wohl nie in Erfüllung gehen würde. Doch was wollte der Mann, den er immer bewundert aber nie gedacht zu Gesicht zu bekommen hatte, jetzt mit ihm bereden? Und wie konnte er so schnell auftauchen und verschwinden?

    Shade krabbelte durch die Lüftungsschächte. Er liebte diese Auftritte. Je schräger desto besser.

    Schließlich fand Trek sein Vorbild an einem der kleinen Tische an den Glasfronten des kleinen Imbisses des Trainingsareals vor. Der Kartenjäger genoss einen Longdrink. Alle sahen sie an als der Polizist sich zu ihm setzte. Eine junge Kellnerin kam sofort angelaufen und nahm die Bestellung auf. Trek bestellte ein Bier. Es kam wenige Momente später. Solche Kundschaft saß hier wohl noch nie. Es war allgemein seltsam, Shade so ruhig und unbeschwert in der Öffentlichkeit zu sehen. Sonst konnte man nur auf großen Events der Kartenjäger einen Blick auf ihn werfen und das auch nur wenn man Glück hatte. Meist war er ja gar nicht in Noah. Kannte er überhaupt Freizeit? Es gab wohl keinen der seinen Job so ernst nahm. Und vor allem redete er nie mit jemandem.
    Trek räusperte sich.
    "Darf ich fragen ob bei Ihnen alles in Ordnung ist?"
    "Mehr oder weniger."
    Shade lehnte sich zu ihm vor.
    "Ich brauche deine Hilfe.", flüsterte er und kam damit gleich zum Punkt.
    "Wie bitte?!"
    Der laute Ruf zerstörte alle Geheimniskrämerei. Die war eh kaum gegeben, da sie alle anderen Anwesenden anstarrten und die Ohren spitzten.
    "Psst!"
    Shade duckte sich und wedelte mit der linken Hand um die Lauscher abzuwehren. Sie wandten sich wieder ihren Getränken zu und wurden rot.
    "Das ist ein Auftrag den ich nur dir anvertraue. Das muss unter uns bleiben. Kann ich auf dich zählen?"
    Trek wurde verdammt stolz als er das Vertrauen spürte das sein Idol in ihn steckte.
    "Natürlich!"
    "Wenn zu viele Informationen nach draußen sickern, sorgt das nur für unnötiges Chaos. Behalte einen kühlen Kopf!"
    Der Polizist nickte: "Kein Problem!"
    "Gut.", Shade legte unbeschwert drauf los. Es wäre kein Weltuntergang wenn Oberst Hagen hiervon erfuhr, doch der Öffentlichkeit wollte er sein Problem nicht wirklich anvertrauen. Trek aber schien der richtige Mann hierfür zu sein.
    "Du musst für mich Nachforschungen in Neu-Noah anstellen."
    Trek verstand. Es war nichts ungewöhnliches wenn die Kartenjäger die Polizei für Angelegenheiten beorderten, für die sie selber einfach keine Zeit oder Personal hatten, besonders wenn es um die Slums ging. Kartenjäger konnten nicht ohne weiteres nach unten. Es wurde ihnen von ihrer Organisation schlicht weg verboten aufgrund möglichem Aufruhrs. Doch die Geheimnistuerei machte das ganze wieder spannend.
    "Ich glaube, dass dort unten etwas im Gange ist. Ich habe dort gegen Menschen gekämpft, die ganze Decks an Seelenkarten besaßen. Ich möchte, dass du für mich mehr über diese Personen in Erfahrung bringst."
    Schon war Trek wieder so fassungslos wie kurz davor.
    "Wie? Ich allein? Das sollte aber wirklich keine Aufgabe für einen Polizisten sein!"
    "Ich weiß aber ich kann mich da momentan nicht drum kümmern."
    "Und die anderen Kartenjäger? Ich meine das stellt doch offensichtlich eine Bedrohung dar, die es im Keim zu ersticken gilt!"
    "Du hast es erfasst. Nur rührt hier keiner einen Finger ohne einen Beweis. Ich befürchte es wird eh nicht genug unternommen. Das ist eine große Aufgabe, ich weiß. Es wird gefährlich, deswegen bekommst du das hier von mir. Du kriegst das schon hin. Ich hab gesehen was du in der Arena geleistet hast."
    Shade schob einen kleinen Gegenstand über den Tisch.
    Eigentlich hätte Trek so etwas nie angenommen doch er wurde überrumpelt. Es war eine Karte. "Harpyen-Bruder".
    Trek nahm die Karte intuitiv in die Hand. Da durchzuckte ihn ein schrecklicher Gedanke.
    "I-ist das etwa...?"
    "Ja, halt das ja geheim. Es ist zu deinem Besten."
    Der Gesetzeshüter sah, dass es keinen Ausweg mehr gab. Damit hatte Shade ihn tief in die Sache involviert und es galt, kein Wort darüber zu verlieren wenn er nicht in ernste Schwierigkeiten kommen wollte. Der Kartenjäger hatte ihm eine Seelenkarte gegeben. Das war eines der schwersten Vergehen, die man als solcher machen konnte. Trek war etwas schockiert von dieser Verantwortungslosigkeit, doch wusste er das Vertrauen in ihn zu schätzen und willigte ein, der Sache mit vollem Ernst nach zu gehen. Er hatte ja auch nicht wirklich eine Wahl.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

    Tolle Karte!

  2. #42
    Souldragon's Avatar
    Souldragon is offline Prinny, dood!
    Join Date
    07.2004
    Location
    Irgendwo anderst
    Posts
    899

    Default AW: Nevergames

    Hui, das war ja mal ein längerer Teil^^ aber waren auch ein paar interessante Dinge dabei.
    Bin schon gespannt, was der neue Charakter so anstellen wird und ob Shade damit erstmal in den Hintergrund tritt oder noch ein paar weitere Ideen hat.
    Die Entwicklung und Infos haben mir jedenfalls gefallen.

  3. #43
    Vorash's Avatar
    Vorash is offline Rotauge
    Join Date
    09.2008
    Posts
    186

    Default AW: Nevergames

    Kapitel 18: In einer staubigen Lagerhalle

    Bonny und Raid standen inmitten einer Menschenmasse in der düsteren und baufälligen Halle. Die Leute um sie herum jubelten aus vollem Halse aber die beiden ließ die Veranstaltung eher kalt. Warum wurden überhaupt so viele Leute in die Sache involviert? Der Redner führte eine aufwiegelnde Rede:
    "Und darum werden wir das System stürzen! Wir werden diesen arroganten Einwohnern von oben zeigen, dass wir uns nicht einfach in schlechtere Lebensbedingungen abschieben lassen! Jeder Mensch hat das Recht auf dieselben Ressourcen und denselben Lebensstil. Es reicht! Wir wollen nicht länger im Müll herum kriechen. Wir zerschlagen den Unterschied zwischen arm und reich! Wir besitzen die Macht dazu. Wir werden die Kartenjäger mit ihren eigenen Waffen schlagen!"
    Großes Geschrei. Bonnie massierte sich genervt die Augen. Raid hatte nur mit halbem Ohr hingehört aber es war ihm neu, dass ihr Boss so kommunistische Ansichten hatte. Eigentlich wollte er sich ja nur an der Organisation oben rächen.
    Der Orator war eh nur irgendein kleines Licht unter vielen. Die richtigen Drahtzieher sah man selten, es sei denn man war wie Bonnie und Raid mit Seelenkarten privilegiert. Genau wie der Typ der vorne auf der Bühne im Hintergrund saß. Raid kannte ihn als Kyle Dearts und er mochte ihn nicht. Der Ex-Kartenjäger hatte eine sadistische Ader, wahrscheinlich auch der Grund weswegen er sein Dasein nun hier unten fristete. Er besaß leider ein wirklich starkes Deck und genoss hohes Ansehen in der Unterwelt.
    Raid fröstelte als sich ihre Blicke trafen. Er musste Bonnie vor diesem Kerl beschützen.
    Die beiden machten den Kram nur mit weil es ihnen ein angenehmes Leben bereitete. Die Organisation sorgte dafür, dass sie Unterschlupf und immer genug zu Essen hatten. Alles was sie dafür tun mussten war Kartenspielen. Wem sie damit schadeten war ihnen egal, solange sie zusammen waren waren sie glücklich. Umso mehr gefiel ihnen nicht, wohin sich das ganze nun entwickelte.
    Die Ansprache war vorbei und ehe sich Bonnie und Raid verziehen konnten, war Kyle schon durch die Menge gehuscht und sprach sie an.
    "Halt, ihr beiden! Für uns Duellanten gibt es hinten noch Kaffee und Kuchen!"
    Er grinste eigenartig unter seinen strähnigen langen schwarzen Haaren. Eine Narbe zierte den gesamten Bereich zwischen Mund und Nase. Sie sah fast aus wie ein Schnurrbart. Er trug noch immer voller Stolz die Kartenjäger-Uniform des ersten Ranges auch wenn sie zerrissen und verlumpt war.
    Mit der freundlichen Einladung war hundertprozentig eine todernste Aufforderung zum Beiwohnen einer wichtigen Besprechung gemeint.
    Genervt antwortete Bonnie: "Wir kommen gleich."
    Kyle nickte. Raid hasste den Blick mit dem er seine Freundin ansah. Wenn das Duo irgendeine Chance hätte hätten sie ihn schon längst aus dem Weg geräumt.
    Zum Glück ging der Kerl ohne ein weiteres Wort zu sagen.
    "Warum bist du bei ihm nicht so lässig wie sonst auch?", fragte Bonnie ihren Partner.
    "Keine Ahnung..."

    Die Essenz der Untergrund-Organisation saß nun in einer Art Konferenzraum. Der Boss stand den dreiundzwanzig Männern und Frauen entgegen. Jeder von ihnen war mit einem Stapel von exakt vierzig Seelenkarten bewaffnet und bereit sie nach dem Willen des Oberhauptes einzusetzen. Es hatte lange gedauert so eine Armee zusammen zu stellen. Doch nun waren sie so mächtig, dass selbst die Kartenjäger Schwierigkeiten bekommen sollten.
    Zufrieden sah der große und breitschultrige Mann im Anzug in die Runde. Er würde den typischen Anblick eines Gangsterbosses bieten, wäre da nicht die metallenen Cyborg-Teile die seine Augen, Stirn und Schädeldecke bildeten. Es sah fast so aus als würde er einen Helm tragen.
    Mechanisch lachend begrüßte er seine Einheit.
    "Gut seht ihr aus! Diesen Blick will ich von euch sehen wenn ihr die Kartenjäger in Stücke reißt!"
    Ein paar Leute klatschten. Bonnie und Raid war das zu doof. Sie zählten zu den ruhigsten und launischsten Mitgliedern ihrer Runde und lieferten keine passablen Ergebnisse, doch zählte jedes Deck bei ihrem Kampf gegen Noahs Streitkräfte und auf nichts konnte man sich mehr verlassen als auf ihre Teamarbeit.
    "Es sind alle Nachforschungen abgeschlossen. Die Pläne stehen fest. Bald wird sich in der letzten Schlacht das Schicksal von Noah entscheiden. Und unseres! Nutzt die einzige Chance für eure Freiheit zu kämpfen! Jeder von euch besitzt eine unvergleichliche Macht. Wendet sie geschickt an!"
    "Pah, im Grunde geht's doch nur darum möglichst viele Leute zu killen. Nehmt keine Rücksicht!"
    Der Zwischenruf kam von Kyle, wie sonst auch. Für ihn war es nur ein Spiel des Tötens. Die meisten in diesem Raum waren ihrem Anführer und seiner Ideologie treu ergeben.
    Bonnie und Raid hatten gar keine Lust auf den großen finalen Kampf gegen Noah und die Kartenjäger. Sie wussten, dass ein Gemetzel geplant war mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Der Mob aus der Halle würde einfach nur für Aufruhr sorgen und die Polizei im Schach halten während sie die Kartenjäger-Zentrale infiltrierten. Die ganze Unternehmung basierte nur auf psychologischer Kriegsführung. Sie hofften lediglich durch den Überraschungseffekt die überlegene Sammlung der Zentrale zu besiegen und in ihren Besitz zu bringen. Das Paar hatte keine Lust auf ein Selbstmordkommando. Zwar winkte ihnen ein nettes Leben in der oberen Stadt wenn sie das Ganze überstanden aber hier unten war es einigermaßen sicher und nicht unkomfortabel. Am besten wäre es wenn alles so blieb wie es war. Aber sie hatten nicht die Wahl.

    __________________________________________

    Vielen Dank an alle die die Story weiterhin verfolgen. Ich komm in letzter Zeit etwas mehr zum schreiben unter anderem kann ich auch auf der Arbeit in den Pausen mal ein paar Zeilen schreiben. Ich denke ich kann die Geschichte bald zu einem großen Ereignis führen.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

    Tolle Karte!

  4. #44
    PetrusII's Avatar
    PetrusII is offline The One and Only
    Join Date
    06.2007
    Posts
    5,180

    Default AW: Nevergames

    Quote Originally Posted by Vorash View Post
    Kapitel 17

    Alle sahen sie an als der Polizist sich zu ihm setzte.

    Das ist ein Auftrag, den ich nur dir anvertraue.

    Trek wurde verdammt stolz, als er das Vertrauen spürte, das sein Idol in ihn steckte.

    schlicht weg

    Wird zusammen geschrieben.


    Ich meine, das stellt doch offensichtlich eine Bedrohung dar, die es im Keim zu ersticken gilt!

    Damit hatte Shade ihn tief in die Sache involviert und es galt, kein Wort darüber zu verlieren, wenn er nicht in ernste Schwierigkeiten kommen wollte.

    Kapitel 18

    Wenn das Duo irgendeine Chance hätte, hätten sie ihn schon längst aus dem Weg geräumt.

    Er würde den typischen Anblick eines Gangsterbosses bieten, wäre da nicht die metallenen Cyborg-Teile, die seine Augen, Stirn und Schädeldecke bildeten.

    __________________________________________

    Vielen Dank an alle die die Story weiterhin verfolgen. Ich komm in letzter Zeit etwas mehr zum schreiben unter anderem kann ich auch auf der Arbeit in den Pausen mal ein paar Zeilen schreiben. Ich denke ich kann die Geschichte bald zu einem großen Ereignis führen.
    Hui, das geht ja mal gut voran! Die Story liest sich super und bleibt einfach spannend, ganz gleich ob man noch YGO Fan ist oder nicht. Ich mag sie.

    Besonders gefiel mir der plötzliche Auftritt von Shade in Kapitel 17. und sein kurzes Krabbeln im Luftschacht.

    Der Polizist, will heißen neue Charakter, scheint sympathisch, aber die Zeit wird wohl erst zeigen, was er alles an Neuerungen mit sich bringt. Die Dinge, die im Untergrund vor sich gehen, sind natürlich nicht gut, aber fördern dafür die Spannung ungemein. Top!





    Das Wesen der Idee - Es geht weiter

    "Nur wer das Spiel mit dem Feuer nicht beherrscht, verbrennt sich die Finger."



  5. #45
    Souldragon's Avatar
    Souldragon is offline Prinny, dood!
    Join Date
    07.2004
    Location
    Irgendwo anderst
    Posts
    899

    Default AW: Nevergames

    Die Unterwelt macht also mobil, interessant. Und Raid sowie Bonnie erscheinen mir als recht unsichere Charaktere in dem Sinne, dass sie auch mal schnell die Seite wechseln könnten. Oder sich ganz verdrücken.^^
    Teil war jut, Fehler hab ich jetzt keine weiter gesehen, aber ich habs auch nicht so mit Kommas.
    Natürlich auch schön zu hören, dass du ein wenig mehr Zeit fürs Schreiben findest^^

  6. #46
    Vorash's Avatar
    Vorash is offline Rotauge
    Join Date
    09.2008
    Posts
    186

    Default AW: Nevergames

    Kapitel 19: Begegnung

    Mako hatte noch immer nichts über seinen Helden heraus gefunden. Hier unten in den Slums von Neu-Noah wusste einfach keiner was mit seiner Geschichte anzufangen. Eigentlich sollte sich der Junge nicht wundern, denn kaum einer der hiesigen Bewohner hatte je einen Kartenjäger gesehen. Selbst die Leute, die schon mal oben gewesen waren, hatten selten einen zu Gesicht bekommen. Mako hatte viel zu viele Karten ausgegeben für Informationen mit denen er nichts anfangen konnte. Etwas frustriert ging er durch die Straßen. Yarou hatte ihn zum Markt und einkaufen geschickt. Die ersten Tage nach seiner Zulassung zum Turnier hatte sein großer Bruder ihn zu allem begleitet, selbst zum Spielsalon von Joey. Mako musste sich ja fit halten für seinen großen Tag. Trotzdem war er dann immer weniger Spielen gegangen, denn Yarou konnte nicht viel machen außer zugucken jeden Abend. Aus Mitleid und weil es ihm langsam zu viel wurde mit der Eskorte hatte der Schützling dann die Besuche auf einen pro Woche reduziert und durfte tagsüber dafür wieder alleine vor die Tür. Es war auch kein Zwischenfall mehr passiert. Selbst zu zwielichtigen Informanten hatte Mako gehen dürfen. Aber Yarou wusste auch nicht immer wo er sich rumtrieb.
    Es war nur noch eine Woche bis zu seinem großen Tag. Wahrscheinlich gab es für Mako nur diese eine Chance im Leben. Er würde alles daran setzen, einen guten Eindruck auf die Kartenjäger zu machen. Er hatte nämlich gehört, dass nicht nur der Sieger sondern auch alle Duellanten, die mit einer besonderer Begabung glänzten, die Ehre bekamen auserwählt zu werden.
    Doch der Junge hatte sich vorgenommen vor dem Turnier zumindest den Namen seines Retters zu erfahren. Bisher sah es alles andere als gut aus.
    Mit nicht grad dem freundlichsten Gesicht kaufte er Fisch und Gemüse ein. Seit seiner Beschenkung investierte Mako ein paar seiner alten Karten um sich mit gutem Essen bei Yarou zu bedanken. Selber kochen konnte er zwar nicht aber sein Bruder konnte aus dieses Zutaten die herrlichsten Gerichte zaubern. Der Händler ihres Vertrauens freute sich über den neuen Kunden und begrüßte den blonden Jungen immer recht herzlich. Jetzt merkte der alte und runde Mann, dass etwas nicht in Ordnung war.
    "Geht es dir nicht gut, Mako?"
    "Ach, geht schon, Karus. Danke, dass du fragst."
    "Kann ich dir bei irgendwas helfen?"
    Mako überlegte kurz. Er hatte dem Händler noch nicht seine Geschichte erzählt, doch vertrauenswürdig war er auf jeden Fall.
    "Ich suche Informationen über jemanden aus Noah. Er ist ein Kartenjäger mit stacheligen, langen Haaren und einer schwarzen Uniform. Er trägt außerdem einen zerschlissenen Mantel. Ich hab von ihm viele gute Karten bekommen und darf jetzt am Turnier der Kartenjäger teilnehmen. Ich würde gern seinen Namen wissen, damit ich mich richtig bei ihm bedanken kann."
    Karus hatte die buschigen Augenbrauen zusammengezogen.
    "Okay, ich weiß zwar nicht wie viel von deiner Story geflunkert ist aber du weißt ja schon selber, dass man nicht einfach an solch Wissen herankommt."
    "Ja..."
    "Trotzdem will ich versuchen, dir zu helfen."
    Der Händler schaute sich nach den Menschen auf dem Markt um.
    "Ah, siehst du den Polizisten dort? Frag ihn doch mal."
    Mako fuhr herum. Ein paar Schritte von ihnen entfernt stand tatsächlich einer der Ordnungshüter von Noah. Es war nichts ungewöhnliches in den Slums, die Polizei von oben bemühte sich wirklich für Recht und Ordnung in der Barackenmetropole.
    "Das ist eine geniale Idee! Danke, Karus!"
    "Immer gerne!"
    Die Männer und Frauen des Wachdienstes in ihrer weißblauen Uniform waren stets gutmütig und hilfsbereit gegenüber den Slumbewohnern. Natürlich durften sie nicht allzu viele Informationen von oben herausgeben aber Mako konnte es ja wenigstens versuchen. Er verabschiedete sich von dem Händler und machte sich auf zu dem Polizisten. Es war ein recht junger Mann, der sich etwas ratlos in der Menge umsah. Zögerlich kam der blonde Junge näher.
    "Äh. Herr Wachmann?"
    Etwas aufgeschreckt sah dieser zu Mako herab aber lächelt dann.
    "Oh, hi! Was gibt's denn, Kleiner?"
    Der lockere Typ machte mit seinem strubbeligen braunen Haar und der etwas unordentlichen Art gleich einen guten Eindruck auf den Fragenden.
    "Ähm..."
    Mako wusste nicht ganz wie er seine Frage formulieren sollte.
    "Sag mal, dir sind nicht zufällig in letzter Zeit irgendwelche seltsamen Leute aufgefallen, die Monster und so was beschwören können?"
    "Hä? Äh, nein..."
    "Hach, schade. Hätte ja sein können."
    Mit einem Mal kam der Polizist Mako suspekt vor aber er hatte wohl seine Gründe.
    Warum glaubte er Monster in den Slums zu finden?
    Der Junge kam zu seiner Frage zurück.
    "Also, ich hätte da eine Frage an dich über einen bestimmten Kartenjäger."
    "Aha? Schieß los!"
    Mako wunderte sich, dass das so einfach war. Vielleicht hielt sich der Polizist nicht so an die Gesetze.
    "Ich habe da letzt einen getroffen und würde gern etwas mehr über ihn wissen. Er hatte eine schwarze Uniform an."
    "Hui, das heißt das war einer vom Rang-1. Nicht schlecht aber wie hast du so jemanden hier unten getroffen?"
    Der Junge wurde rot. Er wusste nicht ob es klug war, hier die Wahrheit zu sagen.
    "E-er hat mich vor einem Monster gerettet."
    "Soso, soll das heißen, dass es hier unten doch Monster gibt? Hat es jemand kontrolliert?"
    "Öh, ich weiß nicht. Es ist einfach aufgetaucht. Ich hab niemanden gesehen."
    Er konnte ja schlecht sagen, dass er das Monster beschworen hatte.
    "Hmm, schade. Na ja, deine Beschreibung sagt mir aber noch nichts. Ist zu ungenau."
    "Er hatte stacheliges und langes Haar und einen zerrissenen Umhang.", fügte Mako hinzu. Da horchte der Polizist auf.
    "Was? Dann muss das Shade gewesen sein!"
    "Shade?"
    "Kennst du den nicht? Das ist der beste Kartenjäger unserer Zeit! Er hat sicher schon hunderte von Karten erbeutet und seine Angriffs- und Verteidigungskraft hält den derzeitigen Rekord."
    Das Slumkind sah ratlos drein. Der Polizist schien nicht zu wissen, dass alles was die Kinder Neu-Noahs über ihre Helden wussten war, dass es sie gab, sie in ruhmreichen Schlachten mit Karten für die Menschheit kämpften und dass es ihr Traumberuf war.
    Im Flüsterton fuhr der etwas kindische Ordnungshüter fort.
    "Mal ganz unter uns. Ich bin ihm auch erst vor kurzem begegnet."
    Mako war eh schon heilfroh, dass er die begehrte Information endlich bekommen hatte, doch das sprengte noch den Rahmen.
    "Wirklich?"
    "Ja, er hat mir sogar einen Geheimauftrag gegeben. Hier sollen Menschen mit ganzen Decks von Seelenkarten ihr Unwesen treiben, die nicht zu den Kartenjägern gehören."
    Der Junge schauderte bei dem Gedanken. Das klang sehr gefährlich.
    "Ich soll sie ausfindig machen und Shade direkt davon berichten. Das ist ein ehrenvoller Auftrag und da ich eh grad in den Slums arbeite..."
    Vielleicht war Mako etwas naiv, denn er glaubte dem Polizisten sofort jedes Wort. Allerdings hatte auch er als unbedeutender kleiner Junge dieser Berühmtheit gegenüber gestanden. Er dachte, es müsse wohl Schicksal sein, dass sie sich hier trafen. Dann wollte er sich auch vorstellen und seine Geschichte erzählen.
    "Ich bin Mako. Shade hat mir, nachdem er mich gerettet hat, viele gute Karten geschenkt und jetzt kann ich am Kartenjäger-Turnier teilnehmen. Ich werde bestimmt ein ebenbürtiger Kollege für Shade."
    "Hey, deine Einstellung gefällt mir! Ich wollte auch mal einer werden aber ich kann dieses Kartenspiel leider gar nicht. Das Turnier ist ja schon bald. Ich bin auch da für die Sicherheit. Dann kann ich dich ja anfeuern. Mein Name ist Trek."
    Da hatten sich zwei Freunde gefunden.

    "Na, ich muss dann mal weiter. Und du hast wirklich nichts über Leute mit Seelenkarten und ungewöhnliche Vorfälle mit Monstern in der Gegend gehört?"
    "Nein. Tut mir Leid, Trek."
    "Da kann man nichts machen. Aber schön dich getroffen zu haben, Mako. Bis dann mal."
    Der Polizist wollte sich aufmachen und stieß fast mit dem Mädchen zusammen, das leise hinter ihm gestanden hatte. Es wich schüchtern zurück, dabei fiel eine der schönen roten Blumen aus ihrem Korb. So etwas sah man nicht mehr oft in Neu-Noah.
    "Oh! Verzeihung, Madam!"
    "Äh, ich habe ihre Unterhaltung mitgehört. Ich habe ein Monster gesehen."
    "Tatsächlich?"
    Trek war sofort Feuer und Flamme.
    "In der großen Straße zwei Kreuzungen weiter. Es war ein Ritter ohne Kopf und ich glaube, dass ein Mann auf den Dächern ihn gerufen hat."
    "Oah! Eine heiße Spur! Danke sehr! Darf ich deine Telefonnummer haben?"
    Es klang wie eine Anmache. Die junge Frau mit dem rosa Kleid wurde ganz rot.
    "Oh, äh..."
    Der Polizist räusperte sich. "Nur für die Ermittlungen, versteht sich."
    "T-tut mir Leid. Ich habe leider kein Telefon."
    Trek schien ganz vergessen zu haben, wo er sich eigentlich befand. Um die Situation zu überspielen eilte er in die Richtung davon, die das Mädchen angegeben hatte.
    "Danke für ihre Mitarbeit! Ich guck mir das sofort an. Bis dann, Mako!", rief er noch im Verschwinden.
    "Der scheint ja ein schlimmer Finger bei den Frauen zu sein.", meinte der Junge aus den Slums abgeklärt.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

    Tolle Karte!

  7. #47
    Souldragon's Avatar
    Souldragon is offline Prinny, dood!
    Join Date
    07.2004
    Location
    Irgendwo anderst
    Posts
    899

    Default AW: Nevergames

    Okay, Trek ist ne Plaudertasche. Soviel erstmal zur Geheimhaltung. Von daher könnte der Hinweis des Mädchens auch gut eine Falle sein, in die er gutgläubig reinrennt.
    War auch so das einzige, was mir nicht so gefallen hat, also das Trek einfach so alles ausplaudert. Wer weiß wievielen er das jetzt schon erzählt hat?
    Ansonsten hat mir der Teil aber gefallen, vor allem die Reaktion des Mädchens auf die Anmache: "Ich hab leider kein Telefon" fand ich irgendwie toll xD

  8. #48
    PetrusII's Avatar
    PetrusII is offline The One and Only
    Join Date
    06.2007
    Posts
    5,180

    Default AW: Nevergames

    Quote Originally Posted by Vorash View Post
    Kapitel 19: BegegnungMako hatte viel zu viele Karten ausgegeben für Informationen, mit denen er nichts anfangen konnte.

    Etwas aufgeschreckt sah dieser zu Mako herab aber lächelte dann.

    "Ich habe da letztens einen getroffen und würde gern etwas mehr über ihn wissen. Er hatte eine schwarze Uniform an."
    Habe hier ein paar Fehlerchen gefunden, die ich sogleich markiert habe.

    Trek redet zwar wirklich etwas zu viel über geheime Dinge, aber das macht ihn mir auch irgendwo sympathisch. ^^

    Ansonsten stimme ich Soul in allen Belängen zu, weil es sonst nichts weiter hinzufügen gäbe.





    Das Wesen der Idee - Es geht weiter

    "Nur wer das Spiel mit dem Feuer nicht beherrscht, verbrennt sich die Finger."



  9. #49
    Vorash's Avatar
    Vorash is offline Rotauge
    Join Date
    09.2008
    Posts
    186

    Default AW: Nevergames

    Kapitel 20: Entdecken und Verstecken

    Zwei Tage später war Trek mit seinen Ermittlungen weiter als er es sich je erträumt hätte. Und alles nur weil er seine Klappe nicht halten konnte. Er war wirklich zu unvorsichtig mit den Informationen umgegangen. Nun wusste er, was er davon hatte. Er rannte um sein Leben...

    Dank seiner einfachen Taktik sich einfach rumzufragen hatte Trek schnell einige Informationen über Vorfälle mit Monstern und verdächtigen Personen zusammengetragen. Leider erfuhren dadurch auch Anhänger der Organisation von seinem Vorhaben. Es waren erst nur einfache Schläger und Trek wäre kein Polizist, wenn er sich nicht gegen ein paar dahergelaufene Haudegen verteidigen könnte. Doch überstieg ihre Anzahl sehr schnell seine Fähigkeiten und so merkte der junge Wachmann, dass sich Shades Vermutungen bewahrheitet hatten und gewaltig etwas im Busch war. Die mysteriöse Vereinigung hatte schon einen großen Einfluss auf viele Menschen Neu-Noahs. Die Situation war so schlimm wie Trek es sich vorgestellt hatte. Ein Kartenjäger war nicht ohne Grund so beunruhigt.

    Die Männer die mit Trek zu tun bekommen hatten blieben nicht tatenlos und berichteten dem Oberhaupt ihres Mobs von dem herumschnüffelnden Polizisten. Dieser trat mit dem Anliegen sofort vor die obere Schicht, die Duellanten. Und einer von diesen erklärte sich gleich bereit sich um das Problem zu kümmern.
    Schnell hatte er Trek aufgespürt und die Hetzjagd begann.

    Keuchend stolperte der Polizist über einen Müllberg und rollte an der anderen Seite herunter. Ohne Pause sprang er auf und rannte die dunkle Gasse hinab, so schnell er konnte. Nach wenigen Augenblicken zerbarst der Schrotthaufen und eine rostige Maschine aus Zahnrädern in Menschengestalt trampelte Trek hinterher. Ein Mann in zerlumpter Kartenjäger-Uniform ritt auf einem vierbeinigen Löwen-Ungeheuer hinterher und lachte schallend.
    "Hallooo?! Herr Wachmann?!"
    Trek musste irgendwie entkommen. Er hatte keine Chance gegen den Kartenspieler. Er hatte gleich als er die Duel-Armor an dem schmutzigen Typen sah den Harpyen-Bruder gerufen, doch war dieser ebenso schnell einfach beiseite gefegt worden. Nun machte sich das Organisationsmitglied einen Spaß daraus ihn zu Tode zu jagen mit den Kreaturen aus seinen Seelenkarten. Ein Zauber oder eine Falle hätten ihn sicher schon erwischt aber der Kerl liebte es mit ihm zu spielen wie mit einer Maus in der Falle.
    Trek war aus dem Blickfeld seines Jägers verschwunden aber es dauerte nur wenige Minuten bis er ihn wieder entdeckte. Der Polizist konnte sich nicht verstecken. Der andere schien diesen Teil der Slums mit jedem Winkel zu kennen. Bevor sich Trek in eine Todesfalle verschanzte rannte er lieber ziellos umher. Langsam ging ihm aber die Puste aus. Was hatte das ganze Ausdauer-Training denn gebracht? Die Polizei bildete sie nicht zum Wegrennen aus.
    "Es bringt ja doch nichts. Der Kyle erwischt immer seine Opfer."
    Seltsamer Typ, redet von sich in der dritten Person. In Gedanken behielt Trek seinen Humor. Da war er einen Moment unkonzentriert und schon trat er auf eine Dose oder so etwas ähnliches und knickte um.
    "Au, shit!"
    Humpelnd schleppte er sich um die nächste Ecke und sah das Ende seiner Tour. Vor ihm lag der Abgrund einer der vielen tiefen Abwasserkanäle Neu-Noahs.
    Trek blickte vorsichtig die Betonkante herab. Unmöglich, das waren sicher zehn Meter. Schwer atmend stützte sich der Polizist auf die Knie und wartete auf das, was kommen musste.
    Ein Tier brüllte und der abtrünnige Kartenjäger erschien auf seinem Vierbein in der Sackgasse. Grinsend zückte er eine Karte und drückte sie auf das Ungeheuer. Es verschwand in leuchtendem Rauch und ließ seinen Herrn gewähren.
    "Das gönne ich diesem Vieh nicht. Ich will dich höchstpersönlich zerfetzen."
    Die einschüchternden Worte machten weniger Eindruck auf Trek, als er erwartet hatte. Der Typ kam ihm obendrein bekannt vor.
    "Dein Name ist Kyle? Warum trägst du eine Kartenjäger-Uniform?"
    "Oh, werden wir jetzt neugierig, Herr Wachmann? Lass uns etwas plaudern."
    "Wie kommst du an die Uniform und die Karten?"
    Trek sagte dies mit einem strengen Unterton. Er blieb in Anbetracht der Situation erstaunlich kühl.
    "Du glaubst du kannst mir drohen? Du warst schon von Anfang an ein interessantes kleines Spielzeug. Hast du vielleicht noch was in der Hinterhand?"
    Der Polizist griff an seinen Holster und entsicherte die Waffe. Kyles Miene wurde sofort bitterböse und bevor Trek die Waffe ziehen konnte hatte er ihm fest ans Handgelenk gepackt.
    "Wie?"
    Der sadistische Kerl war unglaublich schnell und hatte die Distanz zwischen ihnen in Nullkommanichts überwunden. Trek konnte seinen faulen Atem riechen.
    Mit ungeheurer Kraft wurde seine Hand zur Seite gerissen. Kyle griff sich die Pistole und stieß sie ihrem Besitzer in die Rippen. Keuchend zuckte der Polizist zusammen. In hohem Bogen wurde seine letzte Verteidigung in den Kanal geschmissen.
    "So einfach mach ich es dir dann auch nicht.", hauchte das Organisationsmitglied in sein Ohr und stieß ihn zu Boden.
    Doch Trek gab noch nicht auf.
    "Was hat eure Bande vor?"
    "Diese endlos nervige Fragerei von dir. Du gehst mir auf den Keks. Wir wollen oben in Noah einiges umkrempeln. Die Macht an uns reißen, was sonst? Kannst du jetzt zufrieden sterben?"
    Kyle zückte eine neue Karte und hielt sie in die Luft. Grüner Nebel stieg daraus hervor. Der Spieler sog ihn tief ein und seine Augen färbten sich grün. Das sah gar nicht gut aus. Doch Trek hatte genug gesehen. Er drückte sich mit der rechten Hand an die linke Schulter und fuhr herum. Bevor Kyles Verwandlung abgeschlossen war, war der Wachmann in den Tiefen verschwunden.
    Rasendes Brüllen war das letzte was er hörte.

    Wenig später zog sich Trek aus dem stinkenden Abwasser. Ihm war weniger passiert als er vermutet hatte. Na gut, sein Bein war sicher mehrfach gebrochen, vielleicht hatte er auch innere Blutungen, aber es war ihm noch möglich seine Aufgabe abzuschließen. Er zog sich die Jacke seiner Uniform aus und überprüfte die versteckte Spionageeinrichtung. Es war alles noch intakt. Schnell, bevor er das Bewusstsein verlor, spielte er die Aufnahme ein, die er vor der Begegnung mit den Monstern noch gemacht hatte und schickte das alles an Shade oben in der Zentrale. Er würde sich keine Sorgen um ihn machen müssen. Am Ende der Aufnahmen von dem "Kampf" mit Kyle stand ein putzmunterer Trek vor der Kamera und fasste alle wichtigen Informationen zusammen. So konnte sich Shade gleich mit dem Beweismaterial aufmachen ohne von einer Rettungsaktion aufgehalten zu werden, die ihm nur noch mehr Probleme beschert hätte. Treks Plan war aufgegangen. Nachdem sein Handy anzeigte, dass die Nachricht erfolgreich vermittelt worden war, schloss Trek beruhigt die Augen.

    __________________________________________________ __

    Sorry, das hat jetzt doch länger gedauert. Ich bin so mit den anderen Projekten auf fanfiktion.de beschäftigt^^ Wer was dort von mir lesen will findet mich unter dem namen Silentfantasy.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

    Tolle Karte!

  10. #50
    Souldragon's Avatar
    Souldragon is offline Prinny, dood!
    Join Date
    07.2004
    Location
    Irgendwo anderst
    Posts
    899

    Default AW: Nevergames

    Kein Problem, hier ist ja eh grad nicht soviel los^^

    Ein weiterer interessanter Teil, auch wenn mir ein paar Stellen vom schreibtechnischen her nicht so gefallen haben. Davon ab wäre es natürlich schade, wenn es das schon mit Trek gewesen wäre, aber erstmal abwarten.

    Die Männer die mit Trek zu tun bekommen hatten blieben nicht tatenlos und berichteten dem Oberhaupt ihres Mobs von dem herumschnüffelnden Polizisten.
    halte ich für eine etwas seltsame Formulierung^^ oder zumindest mir nicht so vertraut. Fände es würde sich besser anhören mit "Die Männer, mit denen Trek zu tun bekommen hatte, blieben..."
    Ein Tier brüllte und der abtrünnige Kartenjäger erschien auf seinem Vierbein in der Sackgasse.
    warum nicht "Vierbeiner"?
    Nachdem sein Handy anzeigte, dass die Nachricht erfolgreich vermittelt worden war,
    würde sich "übermittelt" meiner Meinung nach besser machen

Page 5 of 7 FirstFirst 1234567 LastLast

Thread Information

Users Browsing this Thread

There are currently 1 users browsing this thread. (0 members and 1 guests)

Posting Permissions

  • You may not post new threads
  • You may not post replies
  • You may not post attachments
  • You may not edit your posts
  •