Nachdem ich diese Kurzgeschichte schon auf meinem Blog gepostet habe (Eigenwerbung FTW), möchte ich euch auch in den "Genuss" meines Anfängerwerks kommen lassen. Da es so ziemlich mein erster Ausflug in die Welt der Kurzgeschichten ist, würde ich mich sehr über Feedback, sei es nun positiv oder negativ, freuen.
Wichtiger Verbraucherhinweis:
Die Hauptperson hat keinerlei Ähnlichkeit mit mir!! xD
Kaltes Feuer
Tränen. Alles war nass und kalt. Sie stand einfach nur da, während sich die Tränen nach und nach immer mehr rot färbten. Blut. Rotes Lebenselixier, hier ein Zeuge des Todes, überall. Eiseskälte verbreitete sich klirrend im Raum. Sie riss den Mund auf und begann laut zu lachen. Kaltes Blut tropfte ihr ins Maul. Das Gesicht vor wahnsinnigem Lachen verzerrt.
Sein letzter Atemzug „Warum?“ – „Sei ruhig, du Arsch, sei einfach ruhig!“, schrie sie, lachend und weinend zugleich während sie das Messer immer tiefer in seinen toten Körper stieß. Das Messer wurde immer roter, während sie wie besinnungslos auf ihn einhackte. Blut an den Lippen, ein letzter Abschiedskuss. Süßes Blut.
Sie ließ ihn zurück, einfach liegen den Leichnam mit verdrehten Augen und verzerrtem Gesicht. Vor ein paar Monaten war es gewesen und doch vor einer Ewigkeit, als sie noch glücklich war. Kalter Schnee mischte sich mit dem warmen Blut, als sie durch die eisigen Gassen zum Haus ihrer Eltern eilte. Das Messer, wie schön rot es doch schimmerte im Schein des Mondes. Ein Klopfen, die Tür wurde aufgerissen. „Schätzchen wie geht“…..Herausspritzendes Blut unterbrach die Worte der Mutter, jener Frau die an allem schuld war.Die Mutter war böse, nicht so wie das Messer. Ihrem einzigen Verbündeten, nur dem Messer konnte sie trauen. „Papa ich bin zuhause!“, erschall ihr Ruf durchs Haus, fast wie an jenem Tag der alles vernichtet hatte. „Wie siehst du denn aus?“, besorgt fuhr er ihr durchs Haar.
„Ich weiß nicht, was passiert ist“, schluchzte sie. „Du musst keine Angst haben, niemand tut dir hier was“, und er umarmte sie. Beinahe zu spät sah er das diabolische Grinsen inmitten all des Blutes aufblitzen, beinahe zu spät sah er das Messer. Er stiess sie von sich, sprang einen Schritt zurück. „Wo ist deine Mutter?“ – „Mama ist nicht mehr hier“, antwortete sie mit einer Stimme die genauso gut von einem elfjährigen Mädchen stammen konnte. Er rief nach seiner Frau, keine Antwort. „Ich habe gesagt, Mama ist nicht hier!“, schrie sie und das Messer blitzte auf. Er lief, lief so schnell er konnte. „Warum hast du Angst vor mir? Ich bin doch deine Tochter. Papa, hab keine Angst“, schrie sie wie wahnsinnig vor sich hin, während sie ihn verfolgte. Er hastete zum Wohnzimmer, das Feuer im Kamin brannte noch. Wie wahnsinnig schrie sie ihn an, als er hastig die Türe verschloss. „Du wirst mir nicht entkommen, niemand wird mir entkommen! Ihr seid selbst schuld! Ihr habt alles zerstört!“
Obwohl das Feuer brannte, herrschte Kälte. Eiseskälte. Seine Tochter, seine eigene Tochter! Sie hämmerte gegen die Tür, kreischte und stach mit dem Messer durch die Tür. Immer und immer wieder. Irgendwo musste doch sein Mobiltelefon sein! Er suchte, der Puls hämmerte in seinen Ohren während sie weiter schrie. Ihre schrille Stimme im Ohr, versuchte er einen klaren Gedanken zu fassen. Es gelang ihm nicht. Warum seine Tochter? Warum nur.
In einem letzten Aufschrei durchbrach sie die alte Holztür. Sie stürzte sich auf ihn, das Messer blitze freudig auf. Nach ein, zwei Stichen war es vorbei, doch sie hackte weiter. Immer weiter.
Ihre Arme wurden müde. Es war vollbracht.
Ihr einziger Freund ließ sie im Stich, wendete sich blutrot gegen sie.
Blut war es. Blut war der Anfang Blut war das Ende.
Nur das Feuer loderte weiter, tapfer der Kälte entgegen…..