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Thread: Herrschaft des Sandes

  1. #21
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    Sie trug ein kurzärmeliges, halb durchsichtiges Gewand, dass nur den Blick auf die wichtigsten Stellen verwehrte.

    Bei dieser Stelle musste ich schmunzeln. ^^ Denn ganz plözlich erinnerte ich mich an einen Satz, den ein Lehrer an unserer Schule brachte. "Statistik ist wie ein Bikini; zeigt das meiste und verdeckt das Wichtigste." Ich weiß, ich bin von grundauf verdorben, das ich sowas auch nur erwähnte ist schon... fragwürdig


    Das Mondlicht reflektierte sich in dem Goldschmuck, den sie trug.

    "Es ist fast so, als ob sie Angst vor mir hätten, so lange er nicht hier ist."

    Solange zusammen.

    Er wird uns im Vorfeld darüber informieren, ob sie kommen.

    Asharah strich sich mit ihrer Zunge über die Lippen, dann richtete sie sich wieder auf.

    Wenn er nicht aufpasste, würde sie ihn verzehren bis nur noch Asche zurück blieb.

    Schöner Vergleich, gefällt mir.
    Ah, ein "unliebsamer" Gast und zugleich zwei neue Charaktere, die zwar zuvor zwar erwähnt wurden, aber noch keinen Auftritt hatten. Die eine hat fragwürdige Essgewohnheiten (Käfer._.) und der andere scheint ein seines Leben überdrüssiger Adeliger und zeitgleich Magier zu sein. Dass er trotz dieses Lebens und der äußeren Umstände derartig gut gebaut ist, wundert mich.

    Über seine Kompetenzen in Sachen Regieren, kann ich jetzt noch wenig sagen, jedoch könnte ich mir vorstellen, dass er davon sehr schnell gelangweilt sein würde, ähnlich wie von jenem Luxus um ihn herum, dem er auch überdrüssig scheint.

    Und warum kann die Frau eigentlich nichts schmecken? Liegt das an dem Geschmack der Käfer, der alles andere überdeckt?





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  2. #22
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    So, bin endlich dazu gekommen weiterzuschreiben, hat ja lang genug gedauert^^
    Warum die Frau nichts schmecken kann wird zwar vermutlich auch nochmal später erwähnt werden, ist jetzt aber auch kein Staatsgeheimnis^^ Und ja, die Käfer sind daran schuld. Kurzzeitiger Verzehr führt nur zu einer Taubheit der Zunge, wenn man sie aber über einen langen Zeitraum zu sich nimmt, verliert man den Geschmackssinn fast völlig (bis auf ein paar Ausnahmen). Bei ihr trifft letzteres zu.


    Die Sonne war noch nicht einmal über den Horizont geklettert, doch sobald es hell genug geworden war, hatte man damit angefangen sich auf den nächsten Wegabschnitt vorzubereiten. Der Sturm hatte sich beinahe vollständig aufgelöst, seine letzten Böhen wirbelten aber immer noch genug Sand umher, um die Sicht einzuschränken. Zumindest wenn man versuchte zurückzublicken, konnte man die vermutlich zerstörte Stadt nicht sehen. Als ein Diener Alldraha weckte waren die meisten Arbeiten schon erledigt und viele zum Aufbruch bereit.
    Der Verwalter brauchte einen Moment um sich zu orientieren, dann ließ er seinen Blick schweifen um sich einen Überblick zu verschaffen. Da er auch dieses Mal die ungewöhnliche Dienerin des obersten Hofmagiers nicht ausmachen konnte, nahm er an, dass sie wirklich nicht mitgekommen war. Es überraschte ihn ein wenig, aber andererseits wusste er nicht genug über sie. Schließlich zuckte er kurz mit den Schultern, harkte die Sachen in Gedanken ab und erhob sich. Die Frau war nicht hier, dafür aber ihr Herr.
    Cerato hockte ein wenig abseits im Sand und zeichnete mit seinem Stab etwas, dann verwischte er es wieder und begann erneut. Da er diesen Vorgang mehrmals wiederholte, nahm Alldraha an, dass es sich um einen Zeitvertreib handelte. Andererseits war Vorsicht geboten, wenn ein Magier Symbole zeichnete.
    Er ging zu ihm herüber um ihm über die Schultern zu sehen. Gerade vollendete Cerato eine einfache Spirale, bevor er seinen Kopf zur Seite drehte. „Alldraha, wie ich sehe seid ihr wach. Braucht ihr etwas?“ Der Verwalter ignorierte die Frage und stellte seinerseits eine: „Was tut ihr da?“ Der Zauberer lachte leise bevor er antwortete: „Zeichen in den Sand malen.“ „Das sehe ich auch! Wozu macht ihr das?“, änderte Alldraha seine Frage etwas, bereits sichtlich verärgert. „Zeitvertreib. Und damit ich nicht aus der Übung komme.“ Mit diesen Worten erhob er sich und verwischte seine letzte Zeichnung wieder. Dann ging er davon ohne noch etwas zu sagen.
    Alldraha schaute ihm nach und blickte noch einmal auf die Stelle, wo er gezeichnet hatte. Es konnte nichts verdächtiges feststellen, auch nicht, als er mit dem Fuß etwas Sand beiseite schob. Schließlich riss ihn ein anderer Diener aus den Gedanken, als dieser ihm etwas zu essen und einen Schluck Wasser anbot. Dankbar nahm Alldraha sein spärliches Frühstück an und kehrte ebenfalls zur Gruppe zurück.
    Wenig später war es dann soweit und sie setzten ihre Reise fort, in der Hoffnung bald auf das Anwesen zu treffen, das Cerato in der Nacht zuvor als nächsten Rastplatz in Aussicht gestellt hatte. Leider war der Weg länger als erwartet und so schmolz die Zeit dahin, während die Sonne immer höher stieg und es heißer und heißer wurde. Immerhin ließen sie recht bald die Sanddünen hinter sich und gelangten in felsigeres Gebiet. Der harte Boden machte ein schnelleres vorankommen möglich und trug so zu einer ein wenig besseren Laune unter den Menschen bei.
    Als ihr Ziel endlich in Sicht kam schienen die meisten ihre Schritte noch einmal zu beschleunigen. Gegen Mittag erreichten sie dann schließlich das Anwesen, das von einer weiß verputzten Außenmauer umschlossen wurde. Sie war gut zwei Meter hoch, weswegen das Innere ein Geheimnis blieb. Nur die obere Etage des Hauptgebäudes sowie die Spitzen einiger Palmen waren von Außen zu sehen. Die Wände waren ebenfalls weiß und zumindest auf dieser Seite geschlossen. Nur ein paar kleine Fenster unterbrachen die glatte Fläche. Die Größe erschien ausreichend, zumindest würde es angenehmer sein, als draußen schlafen zu müssen.
    Als sie das Tor durchquerten, fanden sie sich in einem kleinen Hof wieder, durch den ein breiter Hauptweg zum Haus führte. Dort ging es zwei Stufen hoch auf eine vom zweiten Geschoss überdachten Terrasse. Säulen stützten den Vorbau und ein Geländer, mit Flechtwerk verkleidet, trennte den Bereich optisch vom Hof.
    Während die meisten Adeligen sofort weiter ins Haus stürmten um der Sonne zu entkommen, nahm sich Hasin die Zeit, den Sultan auf dem Anwesen seiner Familie willkommen zu heißen. Dann wies er einen Diener an den Herrscher auf ein Zimmer zu führen. Ein weiterer Bediensteter, der schon etwas in die Jahre gekommen war, nährte sich nun Hasin und die beiden vertieften sich in ein Gespräch. Sicherlich galt es einige Dinge zu regeln, bei einer derartigen Masse an unerwarteten Gästen. Zur Zeit waren nur wenige Diener des Hauses vor Ort, die sich nur um die notwendigsten Arbeiten gekümmert hatten und alles in Ordnung hielten. Es waren zwar genug Arbeitskräfte mit der Gruppe angekommen, doch das Problem waren die geringen Vorräte. So wie es aussah würde das Festessen noch etwas auf sich warten lassen müssen.
    Auch waren die meisten von dem Marsch erschöpft. Sie kümmerten sich zwar um das Gepäck, aber einige legten auch erstmal eine Pause im Schatten ein. Alldraha stand auf der Terrasse und blickte auf das Eingangstor, das inzwischen geschlossen worden war. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und überlegte, ob er im Haus nach einer Erfrischung suchen sollte. Aber bei all den Neuankömmlingen herrschte derzeit vermutlich Chaos, weswegen er lieber hier draußen wartete. Cerato hielt sich ebenfalls außerhalb auf, streifte ein wenig umher und besah sich scheinbar interessiert das Anwesen. Als Magier hatte er keine Probleme mit der Hitze.
    Nachdem er seinen kleinen Rundgang beendet hatte, rief er die anderen sieben Magier zusammen, weswegen auch Hasin seine Planung unterbrechen musste. Alldraha hörte noch, wie Cerato nach einem freien Zimmer frage, bevor die Zauberer ebenfalls im Haus verschwanden. Der Verwalter entschied sich aber dazu noch weiter zu warten und lehnte sich auf das Geländer. Es fühlte sich gut an nicht mehr in unmittelbarer Gefahr zu schweben und ein Dach über dem Kopf zu haben. Von hier aus konnten sie auch in kleineren Gruppen weiterreisen. Die nächste Stadt, Surah, war nun auch nicht mehr weit entfernt und mit ein paar anständigen Pferden würde sie schon bald wieder in der Hauptstadt sein. Und dann konnten sie der Sache auf den Grund gehen.
    Er seufzte. Im Palast konnte er zwar schon eigene Nachforschungen anstellen, die Hauptarbeit jedoch würden sicherlich andere übernehmen. Er war zwar ein passabler Schwertkämpfer, manche würden sogar behaupten er sei talentiert, aber er war schlussendlich ein Verwalter. Er koordinierte nur und wertete die Informationen aus, die ihm andere beschafft hatten. Selbst war er selten vor Ort, da er seine Arbeit nicht vernachlässigen durfte. Das er den Sultan hatte begleiten können war eher eine glückliche Fügung gewesen. Manchmal fragte er sich, ob er nicht lieber einen anderen Weg hätte einschlagen sollen, aber früher wäre es ihm nie eingefallen gegen die Wünsche seines Vaters aufzubegehren.
    Er seufzte erneut. Es brachte ja doch nichts über verlorene Gelegenheiten nachzugrübeln. Ihm blieb nur, das Beste aus der Situation zu machen und vielleicht ließ sich sogar ein Weg finden, um eine aktivere Rolle in den Nachforschungen zu übernehmen. Mit diesem Gedanken stieß er sich sacht vom Geländer ab und schlenderte ins Haus.
    Die Inneneinrichtung war überraschend schlicht gehalten, doch Alldraha achtete nicht besonders darauf. Außerdem saßen überall die von der Reise erschöpften Adeligen herum und der Verwalter fand, dass sie ein wenig apathisch wirkten. Die meisten waren in sich zusammengesunken und gaben kaum einen Laut von sich. Niemand scheuchte Diener herum, keiner verlangte nach dem Unmöglichen. Die Erfahrung schien sie hart mitgenommen zu haben.
    Ein wenig später entdeckte Alldraha, dass das Haus auch über ein großzügiges Bad verfügte und es zur Zeit leer war. Er war ein wenig verwundert darüber, aber als er an den Anblick von vorher dachte erschien es ihm durchaus plausibel. Ein Bad würde ihm sicher gut tun.

  3. #23
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    Schön, endlich mal wieder ein neuer Part und es geht anscheinend auch gut voran. Alle sind sie erschöpft, aber trotzdem in Sicherheit, was beileibe nun wirklich nichts Schlechtes ist. ^^

    Außerdem erfährt man ein klein wenig aus Alldrahas Vergangenheit und über seine Gedankengänge, besonders das Verdächtigen des guten, alten Cerato macht mich skeptisch und weckt ein paar düstere Gedanken, die ich für den Moment nochmal für mich behalten werde.

    Zum Geschmacksverlust: Es ist ein interessantes Detail, daher fragte ich auch. Fragt sich allerdings, was diese Käfer noch für Auswirkungen haben, wenn man dafür sogar seinen Geschmackssinn (weitestgehend) verliert. So gut können die doch gar nicht schmecken, wenn andere deswegen die Nase rümpfen. ;P





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  4. #24
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    Ein klein wenig Sicherheit erlaubt ja ein paar andere schöne Dinge. Wie z.B eine Informationskeule *g*
    Und warum die Käfer trotzdem gegessen werden klärt sich später noch^^ abgesehen davon, dass einige durch die Tradition simpel dazu gezwungen werden.
    Der folgende Teil wird auch Asharahs vollständigen Namen enthalten, der sich aber vielleicht nochmal ändert, da ich klangtechnisch noch nicht zufrieden damit bin. Aber keine Sorge, er wird nicht oft vorkommen, wenn überhaupt^^
    so und nun genug geschwafelt


    Ehe er aber sein Vorhaben in die Tat umsetzten konnte, sah er Cerato direkt auf sich zukommen. Der königliche Verwalter wartete ab, da ihn der Magier mit den Augen fixierte, jedoch ohne etwas zu sagen. Als Cerato nur noch ein paar Schritte entfernt war sagte er: "Ihr habt da eine gute Idee, doch lasst mich euch kurz aufhalten."
    Alldraha zog eine Augenbraue nach oben, ob der seltsamen Formulierung, nickte aber. "Gut. Wir waren gerade dabei einen Boten mit einigen Anweisungen in die Hauptstadt zu schicken. Falls ihr auch etwas regeln müsst, wäre dies die Gelegenheit." Der Verwalter überlegte, wusste aber nichts, was seiner unmittelbaren Aufmerksamkeit bedurft hätte, selbst in dieser Situation. "Danke, doch ihr braucht euch keine Sorgen um mich zu machen. Aber habt ihr nicht bereits jemanden losgeschickt, um die Nachricht von unserem Überleben zu überbringen?"
    Cerato seufzte. "Das haben wir, aber zu meinem Leidwesen gibt es etwas, das ich unbedingt klären muss. Das Wissen um den Vorfall sollte die Hauptstadt inzwischen erreicht haben, unser Bote vermutlich noch nicht. Und ich befürchte, dass meine Vertreter in dem Chaos und der Unsicherheit einen wichtigen Gast aus den Augen lassen könnten. Falls es dazu kommt, will ich mit der Nachricht zumindest erreichen, dass sie nicht zu lange ohne Beobachtung ist." Dann murmelte er noch: "Hätte ich das doch gleich beim ersten Boten getan..."
    Alldraha war überrascht und verbarg dies auch nicht. "Mir ist nichts bekannt über eine derartig problematische Besucherin. Wer ist sie?" Cerato blickte kurz zu Alldraha, dann wandte er sich zum gehen. "Es schadet wahrscheinlich nicht, wenn ihr es auch wisst. Kommt mit, ich erkläre es euch unterwegs. Ich würde aber den Boten losschicken wollen, wenn ihr nichts dagegen habt." Damit setzte er sich in Bewegung und der Verwalter folgte ihm. "Ich schätze, da sie Magerin ist, hat man euch nicht sonderlich viel Informationen über sie zukommen lassen, vor allem, da sie nicht im Palast unterkommt und ihr daher keine besonderen Vorbereitungen treffen müsst. Allerdings stammt sie aus Kahar, und dort ist sie nicht gerade ein kleines Licht. Ich nehme an, ihr wisst was das bedeutet."
    Alldraha nickte nur. Kahar war bekannt für seine magischen Traditionen und Forschungen. Beinahe jeder Einwohner, unabhängig von seinem Stand, bekam zumindest eine grundlegende Ausbildung in Zauberei. Daher war es nicht verwunderlich, dass das Land eine Vielzahl von Magiern hervorbrachte und die oberen Ränge waren nur von ihnen besetzt. Dies allein war aber nicht das Problem. Die Art ihrer Forschung und die Schlussfolgerungen, die sie aus ihrer Geschichte zogen, waren es.
    Sie untersuchten jede Richtung der Magie, die ihnen nützlich erschien und versuchten sie sich einzuverleiben. Dabei schreckten sie auch nicht davor zurück, anderen Ländern zu schaden, indem sie uralte Relikte entwendeten oder sie anderweitig bestahlen. Es gab auch Geschichten über fehlgeschlagene Experimente, die ganze Städte ausgelöscht hatten. Solange sie fremde und alte Magie außerhalb Kahars erprobten, schien es für sie keine Beschränkungen zu geben. Deshalb begegnete man reisenden Zauberern aus Kahar immer mit Misstrauen oder verbot ihnen die Einreise. Befanden sie sich aber doch einmal im Land, schließlich konnte man ein so mächtiges Reich wie Kahar nicht unentwegt abweisen, standen sie unter ständiger Beobachtung, zumindest soweit dies möglich war. Denn immer wieder fanden sie eine Möglichkeit um für ein paar Stunden zu verschwinden und es galt als ziemlich sicher, dass die meisten Magier ein riesiges Netz aus Informanten und Spionen unterhielten. Selbst einfachen Bauern aus Kahar konnte man nicht trauen, da sie aufgrund ihrer Ausbildung ebenfalls magische Schriften oder Artefakte erkennen und davon berichten konnten.
    Und dann war da noch ihre Geschichte. Vor ewigen Zeiten bildete das heutige Kahar das Kernland eines Großreichs, das sich über den halben Kontinent erstreckte und damit auch alle umliegenden Länder einschloss. Es ist unklar, wieso es letztendlich zerfiel, aber die Herrscherdynastie in Kahar berief sich immer noch auf diese Wurzeln und meinte einen berechtigten Anspruch, auf das verlorene Land zu haben. Es war kein Geheimnis, dass viele Magier diese Idee von einem neuen Großreich unterstützten, doch bislang hielten sie sich mit Kriegsvorbereitungen zurück. Zumindest gab es keine Anzeichen dafür. Schon seit Jahrzehnten beschränkten sie sich darauf, ihre Sprache zu verbreiten und Länder mit ihrer Macht unter Druck zu setzten. Denn sie besaßen die fruchtbarsten Böden und produzierten eine Vielzahl an Nahrungsmittel, von denen sie große Mengen handeln konnten. So war es auch kein Wunder, dass sie anderen Reichen Zugeständnisse meistens dann abrangen, wenn aufgrund von Dürren oder anderen Naturkatastrophen Hungersnöte herrschten.
    Angriffe brauchen sie selbst nicht zu fürchten. Welche Magie ihnen genau zur Verfügung stand war zu einem Großteil unbekannt und ihre Verteidigungsanlagen stammten noch, so hieß es, aus der Zeit des Großreichs und konnten so seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden verstärkt und verbessert werden. Egal wie stark sie wirklich waren, es reichte aus um etwaige Gegner abzuschrecken.
    "Und wer ist unsere Besucherin nun genau?", wollte Alldraha jetzt wissen. Cerato antwortete nicht sofort, da er erst einmal einem der anderen Magier, dem sie gerade begegnet waren, die Anweisung gab dem Boten Bescheid zu geben. Dann wandte er sich wieder dem Verwalter zu: "Ihr voller Name lautet Kadin Arusta Asharah din Asim-sha. Es ist ein ziemlich beeindruckender Name und soweit ich weiß, arbeitet sie für die königliche Akademie der Magie als Forscherin und besitzt außerdem einen Sitz mit Stimm- sowie Sprachrecht in ihrem Regierungsrat." Der Verwalter musste zugeben, dass diese Asharah offenbar eine recht mächtige Person war.
    "Warum ist jemand wie sie hier?", fragte er weiter, doch Cerato zuckte nur mit den Schultern und klang gereizt bei seiner Antwort: "Ich habe keine Ahnung. Kahar mag wie ein Schwarm Heuschrecken über jedes magisches Wissens herfallen, was sie zu Gesicht bekommen, aber ihr eigenes Land riegeln sie ziemlich erfolgreich ab. Man kommt zwar an so manche Information, aber aus den höchsten Schichten oder von den wichtigsten Personen hört man so gut wie nichts. Was man bekommt sind Gerüchte und Tratsch von verbitterten oder sorglosen Magiern, die nicht eingeweiht sind." Es schien dem Zauberer nicht zu gefallen, nur so wenig über seinen Gast zu wissen und Alldraha konnte dies gut nachvollziehen. Ihn selbst hatte man ja beinahe völlig im Dunkeln gelassen, auch wenn dies wahrlich nicht in seinen Aufgabenbereich fiel. Eine genauere Mitteilung hätte er dennoch gerne erhalten. Sein Entschluss, Nachforschungen über sie anzustellen, wurde dadurch nur noch einmal bestärkt. Jetzt wo er Bescheid wusste, fiel es natürlich leicht Asharah als Urheberin hinter diesem Vorfall zu sehen, doch er musste aufpassen, dass er sich nicht auf diese Möglichkeit versteifte.
    Und es war nun auch klar, wieso sie Jair als Gastgeber gewählt hatte. Er war ihre Eintrittskarte gewesen um ins Land zu kommen und sich außerdem frei zu bewegen. Da Jair Magier war, oblag es ihm ihre Aktionen im Auge zu behalten und Cerato konnte keine weiteren direkt dazu abstellten ohne zu riskieren Jair und seine Familie zu beleidigen. So blieb ihm nur im Geheimen einfache Leute hinter ihr herzuschicken und die Magier sie aus der Ferne beobachten zu lassen, da es äußerst zweifelhaft war, wie gewissenhaft Asharahs Gastgeber seiner Aufgabe nachkommen würde.
    Last edited by Souldragon; 25.08.2010 at 18:16.

  5. #25
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    Und warum die Käfer trotzdem gegessen werden klärt sich später noch^^ abgesehen davon, dass einige durch die Tradition simpel dazu gezwungen werden.

    Okay, bin gespannt, aber ich habe da auch schon so meine Vermutungen. ;P


    Der folgende Teil wird auch Asharahs vollständigen Namen enthalten, der sich aber vielleicht nochmal ändert, da ich klangtechnisch noch nicht zufrieden damit bin. Aber keine Sorge, er wird nicht oft vorkommen, wenn überhaupt^^

    Das beruhigt mich etwas. Grund siehe unten. xD


    Cerato blickte kurz zu Alldraha, denn wandte er sich zum gehen.

    Die Art ihrer Forschung und die Schlussfolgerungen, die sie aus ihrer Geschichte zogen, waren es.

    Dabei schreckten sie auch nicht davor zurück, anderen Ländern zu schaden, indem sie uralte Relikte entwendeten oder sie anderweitig bestahlen.

    Schon seit Jahrzehnten beschränkten sie sich darauf, ihre Sprache zu verbreiten und Länder mit ihrer Macht unter Druck zu setzten.

    Kahar mag wie ein Schwarm Heuschrecken über jedes magisches Wissens herfallen, was sie zu Gesicht bekommen, aber ihr eigenes Land riegeln sie ziemlich erfolgreich ab.

    Sein Entschluss, Nachforschungen über sie anzustellen, wurde dadurch nur noch einmal bestärkt.

    So blieb ihm nur im geheimen (...).
    Habe dieses Mal ein paar mehr Komma Fehler gefunden. ^^

    Der Inhalt hat mir aber gut gefallen und verspricht neuen Zündstoff zum Nachdenken, obwohl es mehr Probleme und Fragen aufwirft, als es eigentlich klärt. Übrigens, der Name ist ja wirklich furchtbar lang. xD
    Solche Namen sind der Grund, wieso ich meinen Charakteren immer simple Namen gebe, da ich immer befürchten müsste, sie ständig zu vergessen. ^^





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  6. #26
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    So, da der letzte Teil nun schon über einen Monat her ist, wird es mal wieder Zeit^^ Und da ich außerdem gerade noch ne Woche Urlaub machen will, poste ich ihn mal noch schnell vorher.


    "Damit dürfte ihr ebenfalls auf dem neusten Stand sein.", sagte Cerato und riss Aldraha aus seinen Gedanken. "Was euch vielleicht noch interessieren sollte ist, dass eine kleine Gruppe bald weiterreisen wird, um den Sultan schneller zur Hauptstadt zu geleiten. Allerdings gibt es im Moment noch einige Schwierigkeiten, so dass wir erst morgen früh aufbrechen können. Wenn ihr uns begleiten wollt, sorgt dafür, dass ihr ausgeruht seid."
    Alldraha nickte und der Zauberer verabschiedete sich von ihm. Seinen ursprünglichen Plan, ein Bad zu nehmen, hatte er nach diesen neuen Informationen völlig vergessen und so suchte er sich stattdessen einen freien Sessel, um nachzudenken.
    Es war früher Abend, als er sich seines ursprünglichen Vorhabens entsann und beschloss, es noch einmal zu versuchen. Bevor er sich aber auf den Weg machte, ließ er sich noch ein Handtuch und saubere Kleidung von einem Diener bringen. Dabei überhörte er, dass Cerato ebenfalls im Bad sein sollte. Er überlegte, ob dies Grund genug wäre das Ganze zu verschieben, andererseits konnte Alldraha nicht leugnen am wahren Aussehen des Magiers interessiert zu sein. Wenn auch aus reiner Neugier. Fürs Erste konnte er ja einfach hingehen und sich dann immer noch umentscheiden.
    Als er aber dort ankam, sah er eine Person, mit der er überhaupt nicht mehr gerechnet hatte. Die geheimnisvolle Dienerin des oberen Magiers schob gerade die Vorhänge beiseite und trat aus dem Badebereich heraus. Es dauerte nicht lange, bis sie ihn erspäht hatte und ein amüsiertes Lächeln zierte ihre Lippen. "Wenn ihr meinen Herrn sucht, den habt ihr gerade verpasst.", sagte sie und wartete ab.
    Ihre braune Haut glänzte vom Wasser und den ätherischen Ölen und sie war ziemlich leicht bekleidet. Sie hatte sich ein Tuch um die Brust gewickelt und trug ein weiteres so um die Hüfte, dass ihr linkes Bein dort hervorlugte, wo sich die beiden Enden trafen. Ihre Füße steckten in einfachen Sandalen und sie trug noch ein paar Sachen auf dem Arm, die verdächtig nach den Kleidern Ceratos aussahen. In ihren Augen, die ihn fixierten, funkelte Neugier.
    "Ich hatte hier nicht mit euch gerechnet.. was tut ihr hier?", fragte Alldraha, nachdem er sich ein wenig gefangen hatte. Sie schien zunächst die Augen verdrehen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders. "Ich erfülle nur meine Aufgaben, Herr. Und nach einem interessanten Bad bestehen diese darin, die alten Kleider von Meister Cerato fortzubringen. Oder wollt ihr mehr Details? Oder wollt ihr vielleicht, dass ich...", sie stoppte plötzlich und biss sich auf die Lippen. Dann neigte sie ihren Kopf leicht: "Verzeiht Herr. Man hat mich bereits darauf hingewiesen, dass mein Verhalten euch gegenüber mangelhaft ist. Es soll nicht wieder vorkommen."
    "Immerhin etwas. Aber was wolltet ihr zuvor sagen?" Alldraha war näher gekommen, während die Frau ihren Blick nun nach unten gerichtet hielt. "Nichts von Bedeutung Herr. Nur unsinniges Gerede einer Dienerin." Sie sah immer noch nicht auf und ein kurzes Lächeln huschte über Alldrahas Lippen. Was immer ihr Cerato auch gesagt oder befohlen haben mochte, es zeigte Wirkung und schien sie in gewisse Bedrängnis zu bringen. Zumindest nahm er an, dass es ihr nicht all zu leicht fiel ihre Zunge im Zaum zu halten.
    "Sagt es mir trotzdem.", forderte er sie auf. Die Frau schluckte kurz, dann sagte sie: "Vielleicht wollt ihr, dass ich euch beim Baden behilflich bin? Ich könnte euch den Rücken waschen, wenn ihr das wünscht." "Nein, das wird nicht nötig sein.", lehnte der Verwalter ab und die Dienerin verneigte sich noch ein wenig tiefer, bevor sie sich wieder aufrichtete. Sie blickte aber weiterhin zu Boden.
    "Könnt ihr mir sagen, wieso ich euch bei unserer Flucht nicht gesehen habe? Ihr wärt doch sicherlich in Ceratos Nähe gewesen.", fragte er nun. Ihre Stimme klang etwas merkwürdig, als sie zu einer Antwort ansetzte, ganz so, als ob sie ihre Gefühle mühsam zurückhalten musste: "Ich weiß nicht, wieso wir uns nicht gesehen haben, aber Meister Cerato wünschte mich nicht in seiner Nähe während der Reise. Ich sollte ihn erst wieder aufsuchen, sobald wir einen sichereren Ort, so wie diesen hier, erreicht hätten. Mehr kann ich euch darüber nicht sagen."
    Alldrahe rieb sich den Nasenrücken. Warum war sie wieder vor ihm aufgetaucht? Ausgerechnet dann, wenn er sich vorerst keine Gedanken mehr über sie hatte machen wollen. "Dann lasst uns etwas anderes klären: wie lautet eurer Name?", wollte er nun wissen.
    "Mein richtiger Name ist selbst für mich ein Geheimnis. Daher kann ich euch nur diesen nennen: Tela.", sagte sie. Alldraha sah sie misstrauisch an. "Habt ihr euch diesen Namen selbst gegeben?", fragte er. Sie schüttelte den Kopf. "Oh nein Herr.", sie lächelte amüsiert. "Bevor ich in den Dienst des Palastes trat, war ich eine Sklavin. Mein Besitzer gab mir den Namen einer großen Kriegerin. Sie war wohl ebenfalls eine Wüstennomadin und es heißt, sie wäre für das Massaker von Jecher verantwortlich gewesen."
    Der Verwalter wirkte leicht erstaunt über diese Geschichte. "Das Massaker von Jecher?", fragte er nach. "Ja, unser Sultan, zu dieser Zeit noch ein Prinz, führte seine Soldaten gegen Jecher, weil die Mächtigen der Stadt unser Land verraten hatten. Tela, so sagte man es mir, habe unter den feindlichen Soldaten gewütet wie ein Teufel. Sie tötete so schnell, dass ihre Gegner nicht einmal Zeit hatten um sich zu ergeben. Da, wo sie auftauchte, gab es keine Gefangenen. Es soll ein schreckliches Blutbad gewesen sein. Mein Besitzer fand es wohl komisch mir so einen Namen zu geben." Sie zuckte mit den Schultern. "Das ist dann aber auch schon alles, was ich euch darüber sagen kann."
    Alldraha schwieg für eine Weile. Er hatte einiges über die Schlacht um Jecher gelesen und gehört, doch weder war ihm der Name Tela, noch die Bezeichnung als Massaker vertraut. Er selbst war zu dem Zeitpunkt vor sieben Jahren mit seinem Vater auf Reisen gewesen, so dass er alles nur im Nachhinein erfahren hatte. Wenn er jetzt aber darüber nachdachte, so konnte er sich an keine Details zu den eigentlichen Kämpfen entsinnen.
    Da schüttelte er aber leicht den Kopf und schob die Gedanken beiseite. Er hatte bei weitem wichtigeres zu tun, als sich mit dieser Geschichte zu beschäftigen. Wenn dies alles vorbei war, würde es sich vielleicht lohnen sich umzuhören, aber im Moment würde ihm das herzlich wenig weiterhelfen.
    "Kann ich für euch sonst noch etwas tun, oder kann ich wieder an meine Arbeit gehen, Herr?", fragte Tela nun und verschaffte sich so wieder Alldrahas Aufmerksamkeit. Er sah sie für einen Moment lang an, dann nickte er. Sie neigte kurz ihren Kopf und eilte schließlich davon. Er dachte derweil noch einmal an ihr Gespräch und das er nicht gerade viel in Erfahrung gebracht hatte. Aber er hatte auch nicht damit gerechnet, sie hier anzutreffen. Doch sie hatte um einiges bereitwilliger Auskunft geben, so dass es kein Problem darstellen sollte ihr später noch einige Fragen zu stellen.
    Jetzt erwartete ihn allerdings erst einmal ein heißes Bad, was er voll und ganz genießen würde.
    Last edited by Souldragon; 03.10.2010 at 17:19.

  7. #27
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    Es war früher Abend, als er sich seines ursprünglichen Vorhabens entsann und beschloss, es noch einmal zu versuchen.

    "Dass Massaker von Jecher?"

    Da, wo sie auftauchte, gab es keine Gefangenen.

    Aber er hatte auch nicht damit gerechnet, sie hier anzutreffen.

    Doch sie hatte um einiges bereitwilliger Auskunft geben, so dass es kein Problem darstellen sollte ihr später noch einige Fragen zu stellen.
    Habe mal ein paar Sachen korrigiert, wie üblich.

    Der Part hat mir sehr gut gefallen. Besonders der letzte Abschnitt hat mir aus irgendeinem Grunde besonders angetan, als er sie kurz ansah und dann nickte. Es kam einfach klasse rüber und wirkte wunderbar natürlich. Toller Lesefluss. ^^

    Und ich ärgere mich, weil ich es nicht schaffe, neue Kapitel online zu stellen. xD
    Wenigstens einer von uns schafft es, ein paar Sachen reinzustellen. ^^

    Übrigens, schön zu sehen, dass sie nun offener auf ihn zugeht und sie problemlos miteinander reden können. Dennoch fragt sich, wo sie eigentlich war?





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  8. #28
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    So nach langer Pause will ich doch auch mal wieder was reinstellen^^ Hoffentlich dann demnächst auch wieder regelmäßiger, aber versprechen will ich lieber nichts xD
    Und fällt jemanden noch ne schicke Alternative zu Magiergilde ein? Also als Bezeichnung. Weil im Moment will mir da so gar nichts einfallen.
    Davon ab hab ich mir nochmal die vorherigen Teile angesehen und werde da wohl hier und da ein paar kleine Details ändern sobald ich die Zeit dafür finde. Falls es jemand also nochmal durchlesen sollte, könnte es zu ein paar kleinen Unstimmigkeiten kommen. Ist aber nichts weltbewegenden, also keine Angst^^


    Es war früher Morgen, die Sonne hatte es noch nicht mal über den Horizont geschafft, als ein Diener Alldraha weckte. Mürrisch richtete er sich auf und deutete dem Mann ihn wieder alleine zu lassen. Das warme Wasser und die Entspannung am Vorabend hatten ihm gut getan, ein wenig zu gut vielleicht. Er hatte hervorragend geschlafen und nach ihm hätte es ruhig auch noch etwas länger so weiter gehen können. Aber es blieb keine Zeit.
    Er schwang sich aus dem Bett und kleidete sich an. Es fühlte sich gut an, dass er seine alten und zerrissenen Kleider gegen frische und saubere hatte tauschen können. Hasin hatte sich darum gekümmert, dass es der kleinen Gruppe an nichts mangeln würde und sie für den Ritt bestens vorbereitet waren. Oder zumindest so gut, wie es in der Situation möglich war.
    Auch ein Krummsäbel und einen Dolch hatte man für ihn bereit gelegt und er prüfte beide Waffen kurzerhand, bevor er sie zufrieden an seinem Gürtel befestigte. So vorbereitet trat er aus der Kammer, die ihm als Schlafplatz gedient hatte, heraus und machte sich auf den Weg zum kleinen Innenhof.
    Dort fand er bereits den Rest der Gruppe vor, die gerade dabei waren, ihre Pferde zu besteigen. Es waren ansehnliche Tiere, kräftig und ausgeruht. Sie waren ein guter Anfang, wenn sie die Hauptstadt schneller als in zwei Wochen erreichen wollten. Cerato saß bereits im Sattel und stand mit seinem Pferd etwas abseits. Er schien die Vorbereitungen zu beobachten, wobei unmöglich zu sagen war, woran er dachte. Alldraha schenkte ihm keine große Beachtung, sondern interessierte sich eher dafür, wer noch mit ihnen reiste.
    Da waren zum einen die restlichen Magier, von denen er allerdings nur Ledir persönlich näher kannte. Hasin würde vorerst zurückbleiben, da er sich um die Gäste auf seinem Anwesen kümmern musste, versprach aber so schnell wie möglich nachzukommen. Dazu gesellten sich noch der Sultan sowie eine Leibwache aus sechs Soldaten.
    Das Tor stand bereits offen und als alle aufgesessen hatte, trabte Cerato voran. Einer weiteren Aufforderung bedurfte es nicht und so folgten die anderen nach und nach seinem Beispiel. Alldraha verließ das Gut zuletzt und machte sich zunächst daran zu Cerato und dem Sultan, die beieinander ritten, aufzuschließen. Vor ihnen bildeten drei Soldaten die Spitze ihrer Gruppe, während die anderen drei sich zwischen den Zauberern hielten.
    Ihr nächstes Ziel war die Stadt Surah. Es war die einzige größere Stadt auf ihrem Weg und lag etwa auf halber Strecke. Ansonsten würden sie nur kleinere Oasen oder Wachposten passieren. Glücklicherweise führte der Großteil ihrer Reise über festen Boden und sie konnten einer Straße folgen. Lediglich die nähere Umgebung von Surah würde sie wieder in sandiges Terrain führen. Die Wüste hatte sich in den letzten Jahrzehnten bis zur Stadt ausgebreitet, was mit jedem Jahr immer mehr zum Problem wurde.
    Vor allem löste die Vorstellung dieser unmittelbare Nähe zu einer Wüste deutlich sichtbares Unbehagen in der Gruppe aus. „Seid ihr sicher, dass es klug ist über Surah zu reisen? Sollten wir nicht lieber einen sicheren Weg um die Stadt herum nehmen?“, fragte Alldraha Cerato. „Wenn wir das täten bräuchten wir mindestens zwei Wochen bis zur Hauptstadt. Auf dem direkten Weg schaffen wir es immerhin zwei Tage einzusparen, wenn wir ein gutes Tempo halten können. Vielleicht sogar drei. Außerdem glaube ich, dass uns keine Gefahr droht.“
    „Und wie kommt ihr zu der Annahme?“ „Die Wüste, die Surah umgibt, hat ihren Ursprung weit im Südosten und hat keinerlei Verbindung zur großen Wüste im Westen. Der Sturm bezog seine Macht alleine von dort. Solange die beiden also getrennt voneinander bleiben, haben wir nichts zu befürchten. Ich entsinne mich auch, dass in den alten Schriften ebenfalls davon gesprochen wird. Außerdem werden wir nicht lange bleiben. Damit ist das Risiko minimal, selbst wenn ich mich irren sollte.“
    Alldraha nickte. Das ungute Gefühl verschwand zwar nicht völlig, aber Zeit war im Moment ein zu kostbares Gut. Und Surah war ein wichtiger Zwischenstopp um ihre Vorräte wieder aufzufüllen. Völlig überzeugt war er zwar nicht, aber der Weg schien ungefährlich genug zu sein. Selbst einen weiteren Sturm könnten sie vermutlich dank der Magier überstehen. Nur zu welchem Preis.
    Die folgenden Tagen verliefen recht ereignislos. Die Eile trieb sie an und sie schafften es schnell, voran zu kommen. Es half auch, dass es entlang der Straße Ställe gab, an denen für gewöhnlich Boten ihre Pferde wechseln konnten. Das System war noch nicht vor allzu langer Zeit eingeführt worden, weswegen es sich nur über ein paar wenige Routen erstreckte. Glücklicherweise auch über diese.
    Dennoch zerrte der Ritt an ihren Kräften und verlangte ihnen einiges ab. Ihr Lohn dafür war, dass sie Surah schließlich schon am fünften Tag ihrer Reise erreichten und somit genügend Zeit blieb, um sich etwas zu erholen, da sie ihren Weg erst am nächsten Tag fortsetzen wollten.
    Die Stadt selbst war von einer hohen, ockerfarbenen Mauer umgeben, die jedoch die Wüste nicht aufhalten konnte. Der Sand türmte sich an ihr auf und die Gruppe sah bei ihrer Ankunft einige Arbeiter, die damit beschäftigt waren ihn wieder abzutragen. Im Inneren war das Problem nicht so offensichtlich, doch man bemerkte schnell, dass der Wind ebenfalls einiges an Sand in die Stadt getragen hatte. Das Straßenpflaster so mancher Nebengasse verschwand unter seinem Mantel, auch wenn die Schicht eher dünn blieb.
    Doch sie schenkten diesem Umstand wenig Aufmerksamkeit und setzten ihren Weg weiter fort, der sie tiefer in die Stadt hineinführte. Kurz bevor sie den zentralen Platz der Stadt, der für gewöhnlich zu großen Teilen von einem geschäftigen Basar eingenommen wurde, erreichten, verließen sie die Hauptstraße. Danach mussten sie nur noch zwei weitere Häuserblöcke hinter sich bringen, bevor sie ihr derzeitiges Ziel und ihr Quartier für die Nacht erreicht hatten.
    Das Gebäude stach aus seiner Umgebung ziemlich heraus, da es nicht nur um gut zwei Stockwerke höher war, als die umliegenden Häuser, sondern auch reich mit Ornamenten geschmückt war und über einen kleinen Turm verfügte. Es handelte sich um eine Niederlassung der Magiergilde, die neben einiger anderer Aufgaben auch reisenden Zauberern Unterkunft gewährte. In einigen Fällen auch Gesandten des Sultans.
    Am Eingang stand bereits ein Diener, der ihre Ankunft erwartet hatte. Die vorausgeschickten Boten waren also angekommen. Als er die Gruppe bemerkte, rief er etwas durchs Eingangstor und wenig später traten weitere Männer auf die Straße. Sie kümmerten sich um das wenige Gepäck und die Pferde, die sie zu den Stallungen führten. Während die Magier sich rasch auftrennten und im Gebäude verschwanden, hatten die Wachen des Sultans eher dessen Sicherheit im Sinn und positionierten sich entsprechend. Zwei von ihnen würden den Eingang im Auge behalten, während zwei weitere sich im Haus umsahen. Die verbliebenen Soldaten würden bei ihrem Herrscher bleiben.
    Auch Alldraha gesellte sich dazu und nahm an, dass Cerato es ihm gleich tun würde. Als er sich jedoch umsah, war der Magier bereits verschwunden. Verwirrt überlegte er, wohin er gegangen sein konnte, denn vor wenigen Augenblicken hatte er noch beinahe neben ihm gestanden. Deswegen fragte er eine der Wachen, die sich am Eingang postiert hatte und erhielt die Auskunft, dass Cerato in die Stadt gegangen war. Der Mann zeigte ihm ebenfalls die Richtung.
    Alldraha bedankte sich kurz und trat nun ebenfalls auf die Straße. Er fand es seltsam, dass der Zauberer sich nicht ausruhte, sondern sofort ausgegangen war. Zwar lieferte dieses Verhalten noch lange keinen Grund, der Verwalter hielt es aber dennoch für nötig ihm zu folgen.
    Nachdem er allerdings bereits mehrere Straßen und Gassen hinter sich gelassen hatte, lehnte er sich an eine Wand an und dachte nach. Seine Chancen den Magier zu finden waren gegen Null gesunken, da er gut und gerne auch in eine völlig andere Richtung gegangen sein könnte. Ihn wiederzufinden war reine Glückssache und statt sinnlos seine Zeit und Kraft zu verschwenden sollte er sich lieber etwas Ruhe gönnen.
    Sein Glück schien ihm dann aber geneigter zu sein, als er zu hoffen wagte. Er erblickte zwar nicht Cerato, dafür jedoch eine andere Gestalt, die er nicht minder verdächtig fand: Tera. Sie huschte gerade am Eingang der Gasse, in der sich Alldraha befand, vorbei. Ohne lange nachzudenken folgte er ihr. Bislang war ihr Auftauchen zwar immer Unerwartet gewesen, doch zumindest erklärbar. Nun gab es keinen Grund, wieso sie hier sein sollte. Man hatte neben den Boten niemanden weiter vorausgeschickte. Und dennoch war sie in Surah.
    Last edited by Souldragon; 13.03.2011 at 00:21.

  9. #29
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    Quote Originally Posted by Souldragon View Post
    So nach langer Pause will ich doch auch mal wieder was reinstellen^^ Hoffentlich dann demnächst auch wieder regelmäßiger, aber versprechen will ich lieber nichts xD
    Und fällt jemanden noch ne schicke Alternative zu Magiergilde ein? Also als Bezeichnung. Weil im Moment will mir da so gar nichts einfallen.
    Davon ab hab ich mir nochmal die vorherigen Teile angesehen und werde da wohl hier und da ein paar kleine Details ändern sobald ich die Zeit dafür finde. Falls es jemand also nochmal durchlesen sollte, könnte es zu ein paar kleinen Unstimmigkeiten kommen. Ist aber nichts weltbewegenden, also keine Angst^^

    Wie wärs mit "Zirkel der Magi(er)"?
    Wobei Magi wohl aus dem Spiel "Dagon Age Origins" kommt... Vielleicht auch irgendetwas, was ihre Prämissen oder allgemein ihre Eigenschaften zusammenfasst. "Bruderschaft der weißen Robe" fiele mir da ein, wenn du ein allgemeines Beispiel hören möchtest.



    Dort fand er bereits den Rest der Gruppe vor, die gerade dabei waren, ihre Pferde zu besteigen.

    Glücklicher Weise (glücklicherweise) führte der Großteil ihrer Reise über festen Boden und sie konnten einer Straße folgen.

    Die Eile trieb sie an und sie schafften es, schnell voran zu kommen. Es half auch, dass es entlang der Straße Ställe gab, an denen für gewöhnlich Boten ihre Pferde wechseln konnten. Das System war noch nicht vor all zu "Allzu" wird in diesem Fall zusammen geschrieben. langer Zeit eingeführt worden, weswegen es sich nur über ein paar wenige Routen erstreckte. Glücklicher Weise auch über diese.

    Glücklicherweise.


    Das Straßenpflaster so mancher Nebengasse verschwand unter seinem Mantel, auch wenn die Schicht eher dünn blieb.

    Die Idee mit dem Mantel gefällt mir.



    Verwirrt überlegte er, wohin er gegangen sein konnte, denn vor wenigen Augenblicken hatte er noch beinahe neben ihm gestanden. Deswegen fragte er eine der Wache(n), die sich am Eingang postiert hatte und erhielt die Auskunft, dass Cerato in die Stadt gegangen war.
    Guter Neueinstieg. =)
    Viel Neues hat sich nicht mehr ereignet, aber das wäre für einen Wiedereinstieg auch nicht gut gewesen und würde jeden Leser nur unnötig verwirren, weil das letzte Kapitel etwas zurücklieg. Jedoch zeichnet sich erneut etwas ab: Neue Entdeckungen, mehr Informationen für den Protagonisten und möglicherweise auch zahlreiche weitere Kapitel. Wer weiß?
    Mich würde es freuen.

    Übrigens, habe eine tolle Seite entdeckt! Ich mache mir zwar noch immer gerne die Mühe und suche nach Fehlern, weil ich dadurch auch lerne, jedoch ist diese Seite dabei wesentlich schneller und effektiver als ich es bin und je sein werde:

    Duden.de - Rechtschreibprüfung





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  10. #30
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    Danke für die Verbesserungen, habe sie bereits soweit eingearbeitet. Und vielen dank für den Seitentipp. Ist ziemlich nützlich^^
    Bezüglich der Magiergilde habe ich noch keine Entscheidung getroffen, von daher heißt sie erstmal noch eine Weile so
    Während dieses Kapitel auch noch eher Informationsarm bleibt, denke ich, dass das nächste ein wenig mehr enthalten dürfte.

    Alldraha verzichtete darauf sie direkt zu konfrontieren, schließlich hätte er ihre Flucht vermutlich nicht verhindern können. Stattdessen hielt er sich weiterhin im Verborgenen, gespannt darauf, wohin sie ihn wohl führen würde. Vielleicht würde er auf diese Weise sogar Cerato wiederfinden. Doch entweder erwartete Tera verfolgt zu werden oder aber sie war äußerst vorsichtig. Sie sah sich häufig um, schielte über die Schultern und schien mehrfach im Kreis zu gehen. Außerdem veränderte sie ihre Geschwindigkeit ständig: Mal lief sie langsam und bedacht und im nächsten Moment huschte sie durch die Gassen. Auch ihre Kleidung, ein alter Fetzen von einem Mantel, tat ihr Übriges.
    Alldraha drohte sie mehrfach zu verlieren, schaffte es allerdings immer wieder sie noch einzuholen. Dennoch hatten ihre Taktiken bereits erste Erfolge erzielt. Der Verwalter hatte keine Ahnung mehr, wo genau in der Stadt er sich befand. Und zu allem Überfluss begann sich die Nacht über die Stadt zu legen, die Schatten wurden immer länger und es wurde schwierig alles deutlich zu erkennen.
    Dazu kam noch, dass sie sich offenbar in einem der gefährlicheren Teile von Surah befanden. Der Zustand vieler Häuser war schlecht und Alldraha bemerkte immer wieder die verstohlenen Blicke von Menschen, die zusammengekauert an Wänden lehnten oder in noch dunkleren Nischen lauerten. Er konnte sich nicht helfen, aber er befürchtete, dass sie abschätzten, ob bei ihm etwas zu holen war und ob sich das Risiko lohnte. Der Sand türmte sich hier ebenfalls höher, da sich kaum jemand die Mühe machte ihn beiseite zu schaffen. Das Steinpflaster konnte Alldraha unter seinen Füßen zumindest nicht mehr spüren.
    Hinter der nächsten Ecke duckte sich Alldraha hinter einem Stapel Kiste und spähte durch einen schmalen Spalt hindurch. Tera sah sich wie gewohnt misstrauisch um und verschwand schließlich in einem alten Haus, dass mehr eine Ruine war. Er wartete etwas, bevor er über die etwas breitere Straße eilte und einen Blick ins Innere riskierte.
    Das Haus schien verlassen zu sein. Es gab keine Tür oder Fensterläden mehr und außer Schutt und Sand konnte er nichts sehen. Und das einzige Licht, das die Räume immerhin etwas erhellte, stammte von einigen wenigen Fackeln, die in der Nähe brannten. Er überlegte gerade, ob er sich noch weiter vorwagen sollte, als er ein paar Wörter aufschnappte: „Weißt du.... ich gesucht habe?!“ Der Stimme nach handelte es sich um Tera, doch er war sich nicht sicher. Nun stand aber fest, dass er von hier so gut wie nichts mitbekommen würde und so schlich er sich ebenfalls ins Haus.
    Im Flur entdeckt er schließlich, dass in einem der Zimmer am Ende des Ganges ein schwaches Licht brannte, vielleicht von einer Kerze.
    Die Unterhaltung schien nun aber leiser geführt zu werden, sodass er immer noch nicht viel verstand. Deshalb tastete er sich so behutsam und still voran wie möglich und versteckte sich schließlich im am nächsten liegenden Raum. Zwar musste er sich auch hier sehr konzentrieren, aber er konnte die beiden nun einigermaßen hören.
    „Also kannst du sie mir nun besorgen, oder nicht?“, fragte Tera leicht aufgebracht. „Natürlich, nur in der kurzen Zeit werde ich mich kaum überall umhören können.“ „Das macht nichts. Soviel würde ich dir auch gar nicht zutrauen. Sammle einfach, was du finden kannst.“ Ein kurzes Schweigen erfüllte das Haus, gefolgt von einem knarrenden Stuhl, der zurückgeschoben wurde. „Und ich warne dich. Du willst mich lieber nicht noch einmal nach dir suchen lassen. Also halte dich an unsere Vereinbarung.“ Ihr Gesprächspartner stotterte daraufhin einige Beteuerungen und das sie sich keine Sorge zu machen bräuchte, bevor er sich hastig aus dem Staub machte.
    Alldraha hatte sich rechtzeitig in den Schatten zurückgezogen und wartete nun darauf, dass auch Tera die Ruine wieder verlassen würde. Ihre Schritte waren allerdings kaum zu hören, sodass es schwer zu sagen war, ob sie sich überhaupt voran bewegte. Inzwischen war das restliche Licht des Tages auch vollends erloschen und hier im hinteren Teil des Hauses gab es keinen Ersatz. So lauschte Alldraha in die Dunkelheit hinein, während er selbst in einer Ecke, versteckt hinter einigen zerbrochenen Schränken, kniete, und versuchte nicht oder nur äußerst leise zu atmen.
    Seine Augen gewöhnten sich langsam an die Finsternis, doch mehr als Schemen konnte er jedoch nicht erkennen. Es reichte aber aus, um zu sehen wie Tera an seinem Raum vorbeiging und ein paar Schritte später kurz inne hielt. Der Verwalter machte sich deswegen noch etwas kleiner, ehe die leisen Schritte davon kündeten, dass Tera weiterging.
    Alldraha wartete nun erneut eine kurze Zeit lang, ehe er sich wieder an die Verfolgung machte. Draußen auf der Straße brannten nun mehr Fackeln als vorhin und der Schein der Flammen blendete ihn. So musste er zunächst seine Augen abschirmen, während er hin und her sah, um herauszufinden, wohin Tera gegangen war. Er entdeckte sie, wie sie gerade am Ende der Straße nach recht abbog. Er rannte ihr hinterher und er wäre auch beinahe einfach in die nächste Gasse gestürmt, besann sich dann aber wieder und spähte zunächst vorsichtig hinein.
    Tera war nicht weitergegangen, sondern hatte sich auf den Boden gesetzt und lehnte an einer Häuserwand. Es war schwer auszumachen, was sie tat, aber soweit Alldraha dies beurteilen konnte, schien sie ihre Hände mit etwas einzureiben. Wobei sie sich nur auf ihre Finger zu konzentrieren schien. Der Verwalter verengte seine Augen, in dem Versuch mehr erkennen zu können, doch unter diesen Lichtverhältnissen, war dies ein aussichtsloses Unterfangen.
    Tera hingegen erhob sich bereits wieder und ging weiter. Sie passierte jedoch nur ein paar weitere Gebäude, ehe sie vor einer Tür haltmachte, über der ein Schild hing. Sie sah sich noch einmal kurz um, dann trat sie ein. Nach kurzem Abwarten nährte sich auch Alldraha und erkannte, dass die Dienerin eine billige Spelunke betreten hatte. Er öffnete die Tür einen Spalt breit und erkannte eine Treppe, die in den Keller des Gebäudes führte.
    Alldraha dachte kurz nach, schloss die Tür dann aber wieder. Wenn er ihr folgen würde, dann würde sie ihn sicherlich entdecken und momentan war es ihm lieber, dass sie nichts davon erfuhr. Also entfernte er sich ein Stück und starrte den Eingang für eine Weile an. Er war sich nicht sicher, ob es sich noch lohnte ihr weiter zu folgen und ob er dazu überhaupt in der Lage wäre. Denn nun, da er ein wenig zur Ruhe gekommen war, spürte er die Anstrengungen der vergangenen Tage, sowie seiner Verfolgung, äußerst deutlich.
    Er seufzte und zupfte nachdenklich an seinem Bart. Dann warf er noch einen letzten Blick zur Tür, ehe er sich aufmachte, den Weg zurück zu seiner Unterkunft zu suchen. Er fand, dass er genug herausgefunden hatte, um den Sultan vor Cerato zu warnen, denn Alldraha bezweifelte, dass dieser nichts von den Machenschaften seiner Dienerin wusste. Und er musste sich ausruhen, um genügend Kräfte für die kommenden Tage zu haben. An eine kleine Verschnaufpause, sobald sie die Hauptstadt erreicht hatten, glaubte er nun nämlich nicht mehr.

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