Ja ich weiß- Necropost, aber sorry, ich hab Bessis letzten Beitrag erst jetzt gesehen und hab grad sowieso Lust, mich mal wieder über Nightwish auszulassen.
Najoa, das Live-Album ist 'ne schöne Sache, wenn auch etwas kurz und die Doku könnte ebenso etwas umfangreicher sein, nachdem schon "End of an Era" daran gespart hatte. Ich werds mir trotzdem nicht kaufen, weil sich Dark Passion Play bei mir eh schon überraschend schnell abgehört hat (Once konnte ich 6 Monate lang mehrmals täglich hören; bei DPP war nach zwei Wochen die Luft raus).
Bei Anette Olzon ist mir sehr aufgefallen, dass sie in Sachen Gesangsleistung kein konstantes Niveau halten kann. In Stuttgart hat sie zwar einen sehr guten Job gemacht, aber das hier ist summa summarum eher schlecht (nicht nur optisch) und so verhält es sich dann auch im diachronen Vergleich. Sie ist quasi ein wandelnder Konjunkturzyklus =D
Ich könnte jetzt natürlich böse sein und die Wirtschaftskrise zur Untermauerung dieser These heranziehen, aber es ist ja nicht nur die schlechtangezogene Schwedin. Nightwish hat mit Dark Passion Play insgesamt viel von seinem Niveau eingebüßt. Die Texte sind lange nicht mehr so erhaben poetisch, wie noch bis 2002 (mit Abstrichen bis 2004), sondern über weite Strecken nur noch einfallslos bis plump.
Musikalisch ist DPP nach meinem Eindruck weder besonders gut noch besonders schlecht. Positive Ausreißer sind Escapist und die Orchestralversionen zB von "Amaranth" oder "For The Heart I Once Had". Zu den schlechteren Songs zähle ich neben "Eva" v.a. "Seven Days To The Wolves" und "The Poet And The Pendulum".
Eingefleischte Nightwish-Fans werden mich jetzt vermutlich für verrückt halten, aber ich kann überhaupt nicht verstehen, wie diese mittelprächtigen Stücke immer wieder über den grünen Klee gelobt werden. 7 Days ist unnötig in die Länge gezogen und TPATP ist für mich einfach das schlechteste Nightwish-Stück jenseits der 7 Minuten. Ok, Teil V mag ich schon, auch wenn mir ein Finale lieber gewesen wäre, aber in IV stört mich dieses ganze Filmmusik-Gehampel und die ersten zwei Minuten des Liedes kann man auch getrost über Bord schmeißen, weil der Teenage-Soprano alles andere als passend wirkt und dieses DEFGA - Crescendo, das Teil II einläutet, einfach nur nervt. Da ist keine Spur mehr von Epik; das ist in erster Linie billig und schlecht.
Macht aber nix, die alten Alben und viele andere gute Gruppen/Projeke sind ja nicht aus der Welt und vielleicht wirds nach dem Anette-Intermezzo ja wieder besser