Jeder Tag kann mal ein Pechtag sein, der Freitag aber gilt von vornherein als hochgradig verdächtig, das Unheil geradezu magisch anzuziehen. An einem Freitag wurde Jesus ans Kreuz genagelt, Adam und Eva haben am Freitag mit bekannten Folgen von der verbotenen Frucht genascht, und der große Börsenkrach von 1927 ging als schwarzer Freitag in die Geschichte ein.
Schlimmer als ein gewöhnlicher Freitag ist nur ein Freitag, der auf einen 13. fällt. Denn auch die 13, gern als "Dutzend des Teufels" bezeichnet, birgt erhebliches Unglückspotenzial in sich. An so einem Tag sollte man also nach Möglichkeit ganz still im Bett bleiben oder zumindest nichts tun, was auch nur ansatzweise gefährlich werden könnte: Auto fahren, Kartoffeln schälen, heiraten. Mehr denn je gilt das, wenn auch noch die Quersumme des Datums die böse Zahl 13 ergibt. Das geschah letztmalig im Jahr 1520 und dann erst wieder in diesem Jahr am 13. Januar. Heute, da müssen wir jetzt ganz stark sein, ist es leider schon wieder der Fall. Man sollte also mit allem rechnen.
Da ist es nur ein schwacher Trost, wenn einem jeder bessere Mathematiker vorrechnet, dass die Abfolge der Unglücksfreitage gewissen Gesetzmäßigkeiten unterliegt und sich exakt alle 28 Jahre wiederholt. Es gibt kein Jahr ohne einen und manche mit dreien, aber für dieses Jahr haben wir es mit dem heutigen Freitag wenigstens hinter uns. Nächstes Jahr sind wir im April und Juli fällig, und 2008 gibt es nur einen Freitag, den 13. - im Juli. Gut für alle, die unter Paraskavedekatriaphobie leiden. Das vermutlich an einem 13. gezeugte Wortungeheuer bezeichnet die krankhafte Angst vor diesem schwarzen Datum. Ernsthaft befallen davon sind freilich nicht allzu viele, doch ein Viertel der Deutschen ist laut Umfragen abergläubisch genug, sich vor dem Unglücksdatum ein wenig zu fürchten. Italiener etwa sind da ganz anders: Die haben Angst vor Freitagen, die auf den 17. fallen, und die Spanier erwarten von jedem Dienstag, dem 13., größeres Unglück.
Am besten ist es wohl, den Unglücksfreitag einfach zu ignorieren und so zu tun, als wäre er ein ganz gewöhnlicher Wochentag. Aber keinesfalls mit dem linken Fuß zuerst aufstehen!