Bushido und die Satanisten
Das ist Kritik von einer bisher unbekannten Seite: Bushido hat Ärger mit norwegischen Satanisten. Allerdings geht es diesmal nicht um seine Texte.
Andere Tonlage, gleiches Riff. Wäre der Berliner Rapper Bushido ein Tempelhofer Junge geblieben, der in seiner Freizeit rappt, wäre niemandem aufgefallen, welche Harmonien hinter dem alten Track «Mittelfingah» liegen. Doch ist der Musiker schlicht zu erfolgreich. Deshalb muss sich sein Anwalt nun mit norwegischen Satanisten rumschlagen.
Die Band Dimmu Borgir wirft dem 29-jährigen laut «Bild» vor, «die Melodie» eines Songs gestohlen und in seinen Track eingebaut zu haben. «Über das Internet haben wir erfahren, dass Bushido aus unserem Song 'Mourning Palace' die Melodie geklaut und für seinen Song 'Mittelfingah' benutzt hat. Das hat bereits ein Gutachter bestätigt. Da wir über diese Verwendung nicht infomiert wurden, bedeutet das: Bushido hat das Urheberrechtsgesetz schwer verletzt!», wird die Managerin Yvette Uhlmann zitiert. Deshalb fordere die Band nun Schadensersatz.
Dimmu Borgir-Musiker Silenoz setzt noch eine Drohung nach: «Wenn der deutsche Rapper unser Angebot nicht annimmt, bringen wir ihn sofort vor Gericht! Wer uns verarscht, bekommt ein richtiges Problem.»
«Mittelfingah» stammt aus dem Jahr 2001, als Bushido noch Aggro-Künstler war und ist eine Pöbel-Kooperation mit King Orgasmus und Bass Sultan Hengzt. Vor allem aber ist der Song indiziert. Insofern müssen die Satanisten eigentlich nicht fürchten, dass ihre «Melodie», die genau genommen ein Harmoniewechsel ist, dem Rapper zugeschrieben wird.
Um den Streit endgültig zu klären, seien die Anwälte der Musiker bereits in Verhandlungen über die zu zahlende Summe, so der Bericht. (nz)