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Herrschaft des Sandes
So ist es mal wieder soweit und ich möchte mich auch einen weiteren Geschichte widmen. Ursprünglich wollte ich zuerst etwas anderes schreiben, aber die Idee hier sagt mir momentan mehr zu^^
Aber ich will an dieser Stelle auch nicht zuviel schwafeln. Kritik wie immer gerne gesehen :)
"Das kann doch alles nur ein schlechter Scherz sein!", regte sich der Mann auf, während er scheinbar ziellos durch die Gänge hastete. "Aber wenn ich es doch sage, es ist weder ein Witz noch ein Gerücht.", versuchte ein etwas jüngerer Soldat hinter ihm sich zu erklären. Er gehörte zu einer kleinen Gruppe Kundschafter, die vor kurzem zurückgekehrt war. Der Mann vor ihm blieb plötzlich abrupt stehen und stützte sich auf eine Fensterbank um hinauszusehen. Dabei trennte sie nicht einmal eine massive Wand von der Außenwelt. Spitzbogen schloss sich an Spitzbogen an und nur eine niedrige Mauer diente als Geländer. Die Stadt war so ruhig wie immer, vom Himmel brannte die Sonne herab und auch in der Wüste ließ sich nichts ungewöhnliches ausmachen. Er seufzte und setzte seinen Weg fort.
Er bekleidete einen hohen Rang innerhalb des Hofes und seine reich verzierte Kleidung zeugte davon. Seine schwarzen Haare waren ordentlich geschnitten auch sein Bart sah sehr gut gepflegt aus. An einem guten Ledergürtel hing ein Dolch, dessen Griff mit mehreren Edelsteinen besetzt war und ebenfalls ein Statussymbol darstellte. Sein Name war Alldraha. Der Soldat hinter ihm war einer seiner vielen Bekannten. Er unterhielt gute Verbindungen zu allen Schichten dieser Stadt, wodurch er immer bestens informiert war. Nur was er kurz zuvor zu Ohren bekommen hatte ließ ihn erschaudern.
"Du bist dir wirklich sicher?", fragte er noch einmal ohne sich umzudrehen. Der Soldat bejahte. Alldraha knirschte mit den Zähnen. Er war auf der Suche nach dem besten Magier des Hofes, doch wie immer wusste niemand wo genau er sich aufhielt. Allgemein war dieser Magier ein sehr seltsamer Kauz. Er ließ sich kaum blicken zu gesellschaftlichen Anlässen und außer mit dem Sultan wechselte er mit anderen Menschen kaum ein Wort, außer es ließ sich nicht vermeiden. Dazu noch seine Kleidung. Er hüllte sich in allerlei Stoff, so dass sein Körper darunter nicht zu erahnen war und selbst sein Gesicht war so gut verborgen, das nur die Augen frei blieben. Er wirkte vollständig wie einer der Wüstennomaden und nicht wie ein hochrangiger Hofmagier. Doch eben aufgrund seines Ranges konnte er sich soetwas erlauben.
Auch war er wohl der Einzige, der in dieser Situation einen Rat wüsste. Alldraha war sich zwar der Bedeutung der Worte des Soldaten bewusst, doch wie er damit umgehen sollte wusste er nicht. Eine plötzliche, heftige Erschütterung des Palastes ließ ihn zur Seite taumeln und nur mit Not konnte er einen Sturz vermeiden. "Was war das, Herr?", fragte der Soldat hinter ihm besorgt. Alldraha lief es kalt den Rücken herunter. Sollte es etwa schon zu spät sein?
Er hastete zum nächsten Fenster, da sie sich in einem teilweise geschlossenen Durchgang befanden und registrierte mit Schrecken die vielen kleinen Risse, die sich bereits im Mauerwerk gebildet hatten. Als er endlich einen Blick nach draußen werfen konnte, da verlor er alle Hoffnung die er vielleicht noch gehabt hatte. Der Himmel hatte sich verdunkelt und die Sonne war kaum mehr als ein angedeutetes Schemen in der Luft, das immer wieder verschwand. Doch es waren keinen Wolken, die das Licht raubten, es war Sand. Unmengen davon wirbelten durch die Luft und tanzten durch die Straßen der Stadt.
Während er dieses Schauspiel beobachtete, verschwanden die Häuser unterhalb des Palastes, eines nach dem anderen, im Wüstensturm. Merkwürdiger Weise hielt sich der Sand immer noch von hier fern und wütete allein in der Stadt. Der Soldat war inzwischen neben Alldraha getreten und zitterte offensichtlich. "Wir sind verloren!", bemerkte er und dennoch rannte er nicht davon, wohin auch. "Das Wüstenreich ist erwacht...", wiederholte Alldraha einen Satz aus dem Bericht des Mannes.
In diesem Moment nahm der Sturm an Intensität zu. Die Wüste machte sich daran diese Siedlung komplett zu verschlingen. Der Wind fauchte ohrenbetäubend und wie eine Flutwelle traf der Sand auf den Palast. Alldraha und der Soldat wurden von der Wucht zurückgeschleudert und stürzten zu Boden. Die winzigen Körner prasselten unentwegt gegen den Stein und ihre Körper. Die beiden schrien auf vor Schmerzen. Alldraha rappelte sich auf und zog den Mann mit sich. "Wir müssen hier weg!", schrie er gegen den Sturm, doch er wusste nicht ob der Soldat ihn gehört hatte.
Doch zumindest folgte er ihm und Alldraha ließ von ihm ab. Ihre Umgebung verschwand in den Gelb und Brauntönen der Wüste. Die beiden Männer rannten um ihr Leben. Aus dem Gedächtnis heraus versuchten sie ihren Weg ins Innere zu finden. Alldraha fand einen Durchgang und bog um die Ecke, als er plötzlich einen markerschütternden Schrei, verzerrt durch den Sturm, hinter sich hörte. Er blickte zurück und musste sich doch gleich wieder abwenden. Eine der Außenmauern hatte unter dem Druck des Sandes nachgegeben und war eingestürzt. Der Sturm war mächtig genug gewesen um die Bruchstücke quer durch die Luft zu schleudern. Der Soldat hatte keine Chance gehabt den Gewalten zu entkommen.
Als Alldraha einen erneuten Blick wagte, war der Leichnam bereits nicht mehr zu sehen, die Wüste hatte ihn zu sich geholt, genauso wie sie es bereits mit einem Großteil der Stadt getan hatte. Doch Alldraha hatte keine Zeit den Verlust zu beklagen. Er rannte weiter, tiefer in das Gebäude hinein. Unterhalb des Bauwerkes gab es ein ausgeprägtes Kellergewölbe und viele Tunnel fraßen sich durch die Felsen. Ihm fiel kein besserer Ort ein an den er hätte fliehen können. Doch es war vermutlich auch nur eine Frage der Zeit, bis der Sand jene Räume erreichte und ebenfalls übernahm.
Er hastete die Treppen hinunter und stellte erleichtert fest, dass der Sturm um ihn herum immer schwächer wurde, bis er gänzlich nur noch das Rauschen über ihm darstellte. Alldraha gönnte sich eine kurze Pause um wieder zu Kräften zu kommen. Über ihn tobte der Sand geräuschvoll durch die Gänge. Seine Kleidung war ruiniert und zerissen. Seine Hände waren wund und es klebte überall Blut an seiner aufgerissenen Haut. Es war wirklich so, als hätte die Wüste versucht ihn lebendig aufzufressen.
Ein lautes Donnern ließ ihn aufschrecken. Offenbar war etwas Größeres eingestürzt. Er konnte nicht länger hier verweilen, er musste weiter. Er raffte sich wieder auf und rannte die nächsten Treppen hinab. Schließlich erreichte er eine massive Holztür, den Eingang zu den Kellergewölben. Er versuchte sie zu öffnen, doch sie rührte sich keinen Millimeter. Er schluckte. Dann rüttelte er fester am Türgriff und schlug mit seiner Faust heftig gegen das Holz. Er wollte nicht zulassen, dass eine verfluchte, verschlossene Tür seinen Tod bedeuten sollte. Da hörte er Geräusche auf der anderen Seite. Sie klangen sogar nach Stimmen. Er pochte heftiger gegen die Tür und rief: "Öffnet die Tür! Lasst mich herein!"
Das Klimpern von Schlüsseln war zu hören. Das Schloss klackte und die Tür wurde aufgezogen. Alldraha stürzte hinein und fiel auf die Knie. Hinter ihm wurde der Zugang wieder verriegelt. "Alldraha, seid ihr das?", fragte eine erschöpfte Stimme und er schaute auf. Vor ihm stand der Sultan, sein Gesicht war müde und die Falten traten deutlich hervor. "Mein Herr!", rief Alldraha erfreut aus und senkte seinen Kopf kurz. Dann stand er auf. "Es freut mich zu sehen, dass ihr in Sicherheit seid.", sagte er. Dann schaute er sich um, und erblickte nur die zwei Wachen hinter ihm, die ihn eingelassen hatten.
Er wollte eine weitere Frage stellen, doch der Sultan gebot ihn zu schweigen. "Lasst zuerst eure Wunde versorgen, dann können wir reden." Eine der Wachen geleitete ihn in einen anderen Raum, wo ein kleine Gruppe Diener und Dienerinnen auf ihn wartete. Sie säuberten seine Wunden und verbanden jene, die etwas tiefer als normale Kratzer waren. Neue Kleidung konnten sie ihm allerdings nicht geben, so dass er mit seinen in Mitleidenschaft gezogenen Sachen vorlieb nehmen musste. Die Menschen wirken verängstigt und bedrückt, doch sie alle kamen schweigend ihren Aufgaben nach.
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AW: Herrschaft des Sandes
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Souldragon So ist es mal wieder soweit und ich möchte mich auch einen weiteren Geschichte widmen. Ursprünglich wollte ich zuerst etwas anderes schreiben, aber die Idee hier sagt mir momentan mehr zu^^
Aber ich will an dieser Stelle auch nicht zuviel schwafeln. Kritik wie immer gerne gesehen :)
Er gehörte zu einer kleinen Gruppe Kundschafter, die vor kurzem zurückgekehrt waren.
Müsste "war" heißen, da Singular.
Der Wind fauchte ohrenbetäubenden und wie eine Flutwelle traf der Sand auf den Palast.
Die beiden Männer rannte um ihr Leben.
Rannten.
"Mein Herr!", rief Alldraha erfreut aus und senkten seinen Kopf kurz.
Neue Kleidung konnte sie ihm allerdings nicht geben, so dass er mit seinen in Mitleidenschaft gezogenen Sachen vorlieb nehmen musste.
Konnten.
Der Charakter Alldraha kam wirklich super zur Geltung und auch die Hektik, sowie die Eile, die geboten war, um dem Sand zu entfliehen, hat einen förmlich mitgerissen. Gefiel mir wirklich gut. Einfach klasse. =)
Ich bin gespannt was du dir noch alles einfallen lässt und wie das Gespräch mit dem Sultan verlaufen wird, aber was mir spontan auch noch einfällt... Welche Gewichtung haben die Sklaven wohl für Alldraha? Sieht er in ihnen, wenn es mal brenzlig werden sollte, nur Sklaven, oder auch richtige Menschen? Ich überlege nämlich welche Rolle die (bisher ungezählte) Menge Skalven noch spielen wird. Keine Ahnung, aber das ging mir gerade durch den Kopf. xD
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AW: Herrschaft des Sandes
Danke für den Kommentar^^
Fehler habe ich korrigiert. Bezüglich der Sklaven will ich hier noch kurz darauf hinweisen, dass es sich bislang um Diener handelt. Also freie Bedienstete, die zwar sicherlich auch nicht das beste Leben haben, aber zumindest keine Sklaven sind.
Nachdem sie fertig waren, führte die Wache ihn durch ein paar weitere Räume. Der Sturm war hier unten so gut wie nicht zu hören, nur manchmal meinte man das ferne Heulen des Windes ausmachen zu können oder die sachten Erschütterungen in der Erde, wenn über ihnen etwas zusammenbrach. Sie kamen nun einen Gang entlang. Dieser war durch einen Vorgang unterbrochen. "Der Sultan erwartet euch.", sagte der Soldat und kehrte wieder zurück. Alldraha atmete einmal tief ein und schob den Stoff zur Seite. Er erblickte mehrere lange Holztische in einem großen Saal. In regelmäßigen Abständen stützten Säulen die Decke. An einem der Tische am Rand saß der Sultan und hatte die Hände vor sich gefaltet. Er wirkte zusammengesunken und viel älter als gewöhnlich. An der Wand neben ihn, saß auf einem kleinen Schrank der Hofmagier und beobachte den Neuankömmling. Sein knorriger Stab ruhte auf seinem Schoß und seine Füße hingen knapp über dem Boden.
Alldraha konnte den Magier nicht leiden. Die roten Augen, die dunkle Haut, die feinen Haare von einem satten Schwarz, das alles erinnerte ihn an die Wüstennomaden, die meistens nichts als Ärger bedeuteten. Und auch wenn von diesen Merkmalen aufgrund seiner vielen Kleidung kaum etwas zu sehen war, so waren sie doch da. Auch seine Art und Weise war für die meisten unerträglich. Er verhielt sich oftmals so, als gingen ihn die Dinge überhaupt nichts an. Viele sahen ihn als arrogant und kaltherzig, auch wenn sich die meisten nur hinter seinem Rücken so äußerten. Selbst jetzt war ihm nichts von der Angst und Verzweiflung anzumerken, die die anderen Überlebenden ergriffen hatte.
"Ah, königlicher Verwalter Alldraha, wie ich sehe konntet ihr den Fängen der Wüste entkommen.", begrüßte ihn der Magier. Seine Augen wirkten hinterlistig und als ob er ständig grinsen würde. "Ja das konnte ich.", erwiderte Alldraha. "Und selbst in dieser dunklen Stunde seid ihr wie immer bei bester Laune, oberster Hofmagier Cerato." Der Angesprochene nickte nur und sagte nichts dazu. "Was ist mit dem restlichen Hofstab?", fragte er nun. "Die meisten waren in der Nähe des Sultans, als der Sand über uns herfiel. Sie ruhen sich in verschiedenen Kammern aus. Der Sultan möchte, dass sie sich so gut es geht erholen und hat bis auf weiteres nur mich als Berater an seiner Seite.", antwortete Cerato.
"Ansonsten hat sich ebenfalls ein Großteil der Dienerschaft und der persönlichen Wache des Sultans in die Gewölbe flüchten können.", fuhr er fort. "Wir werden hier eine Weile aushalten können, denn die Geister des Bergs sind uns wohlgesonnen und der Felsen ist hart. Der Sand hat hier keine Macht." "Auch wenn ihr als Magier mehr von diesen Dingen versteht, könnt ihr euch da wirklich sicher sein? Sind beides nicht Erde? Selbst die Mauern des Palastes wurden eingerissen!" Alldrahas Zweifel waren deutlich zu hören. Er hatte nicht mehr genug Kraft diese Anspannung und Hilflosigkeit stumm zu ertragen. Die Unterstützung durch irgendwelche Geister half ihm nicht viel weiter.
Cerato seufzte kaum hörbar. Er versuchte es dennoch mit einer Erklärung: "Beide mögen als Erde bezeichnet werden, doch den feinen Sand und den groben Fels trennen mehr als nur ihre Erscheinungsform. Die Macht der Wüste, mit der wir es hier zu tun haben, besteht aus Sand und Wind. Alles über dem Erdboden kann sie zerstören und es würde viel zu viel Kraft kosten ihr direkt zu trotzen. Unsere Mauern sind schwach, sie sind nicht erfüllt von der Kraft der Geister oder einfach ausgedrückt, Magie. Sie sind nicht natürlich gewachsen und abgeschnitten von jedweden Energiequellen. Deswegen sind diese Gewölbe tief in den Fels gehauen worden und das Gestein selbst bildet seine Mauern. Auf diese Kraft müssen wir vertrauen oder wäre es euch lieber, wenn ich euch ein Schwert in die Hand drücken würde, damit ihr versuchen könnt auf einen formlosen Gegner einzuschlagen?"
Alldraha ballte seine Fäuste zornig zusammen. Noch ehe er etwas erwidern konnte erhob sich allerdings der Sultan, der bislang nur ruhig zugehört hatte. "Ich denke ihr seid erschöpft und ihr solltet euch ebenfalls etwas Ruhe gönnen. Wir werden schon bald darüber beraten welchen Weg wir einschlagen können." Alldraha entspannte seine Hände wieder, verneigte sich und verließ wortlos den Raum. Eine Wache erwartete ihn bereits um ihn zu seinem Zimmer zu bringen.
Der Sultan sank wieder auf seinen Stuhl. "Cerato, ihr wisst wie belastend diese Situation für uns alle ist. Ihr solltet Alldraha nicht auch noch reizen, ihr wisst, dass er euch gegenüber nicht wohl gesonnen ist." Der Magier blickte zu seinem Herrn. "Verzeiht. Ich werde das nächste Mal daran denken. Doch solltet ihr euch nicht auch etwas Ruhe gönnen? Wenn weitere Überlebende zu uns finden, so werden sich die Wachen darum kümmern." Doch der Sultan schüttelte den Kopf. Cerato sprang von seinem Sitzplatz und ergriff seinen Stab. Ohne zu zögern richtete er ihn auf die Brust des Mannes. "Mein Herr, eure Liebe für eurer Volk ist wahrlich groß. Doch was wird eurer Volk tun, wenn ihr vor Erschöpfung zusammenbrecht? Eure Gesundheit ist wichtig, nicht nur für euch selbst, sondern auch für jene, die ihr anführt."
Der Herrscher schaute seinen Hofmagier lange an, dann lächelte er. Cerato zog seinen Stab zurück. "Ihr habt mich schon vor so mancher Dummheit bewahrt. Wie sehr wünsche ich mir, dass ihr auch dieses Unheil hättet abwenden können.", sagte er und stand auf. "Meine Macht mag beeindruckend wirken, dennoch bin ich gegen vieles in der Welt machtlos. Die Wüste ist kein Gegner den man besiegen kann. Man kann sie nur besänftigen. Doch lasst uns jetzt nicht weiter darüber sprechen. Denn solange ihr euch ausruht, plane ich mich ebenfalls vor meinen Pflichten zu verstecken, wenn ihr es mir gestattet."
Die wachen Augen musterten den Sultan. Dieser lachte kurz. "Mit euch in der Nähe vergisst man manchmal wirklich wie schwer die Last auf den Schultern eigentlich ist." Er nickte um seine Zustimmung zu symbolisieren, dann machte er sich auf den Weg in seine Kammer. Cerato blieb alleine zurück. "Ich denke ich werde mich ein wenig unter die Diener mischen, die hohen Leute zittern sowieso nur alleine in ihren Kammern.", sagte er zu sich selbst und verließ den Raum ebenfalls.
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Souldragon Danke für den Kommentar^^
Fehler habe ich korrigiert. Bezüglich der Sklaven will ich hier noch kurz darauf hinweisen, dass es sich bislang um Diener handelt. Also freie Bedienstete, die zwar sicherlich auch nicht das beste Leben haben, aber zumindest keine Sklaven sind.
Ach ja... .__.
Diener =/= Sklaven. Stimmt. Macht Sinn. xD
Die roten Augen, die dunkle Haut, die feinen Haare von einem satten Schwarz, dass alles erinnerte ihn an die Wüstennomaden, die meistens nichts als Ärger bedeuteten.
Das "Dass" nur mit einem s, oder irre ich?
Diese lachte kurz.
Ich tippe mal darauf, dass es "dieser" heißen sollte. =)
Rote Augen? Das ist ja mal nicht gerade vertrauenerweckend und die Reaktion vom Magier gibt mir zu denken.
Ich fand seine Reaktion etwas übertrieben, aber vermutlich hat auch seinen Sinn und Zweck gehabt. Wer weiß? Womöglich steckt da sogar mehr hinter und er hat den Herrscher verzaubert, aber... wahrscheinlich bin ich nur mal wieder etwas paranoid und er wollte einfach nur seine Position unterstreichen. :tux:
Ach ja! Der Teil hat mir ebenfalls gut gefallen. Freue mich auf den nächsten. =)
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Jo, hab mal beide Teile gelesen und fand es relativ interessant. Auch wenn ich den ersteren Teil irgendwie noch verwirrend finde, weil 1. aus dem Fenster geguckt wird und 2. dann ins Innengewölbe geflüchtet wird. Ich weiß ja nicht, sie waren draußen, aber es gab dennoch nen Fenstersims um rauszuschauen? Da brauch ich wohl ne Erklärung zu um das zu verstehen^^
Wegen dem Magier:
Ich bin auch paranoid^^ Gedanken wie er wäre für den Sturm verantwortlicht zwingen sich mir auf, kann da nix gegen tun^^ Der Magier wirkt einfach zu entspannt finde ich so dass solche Gedanken dann wohl kaum verwunderlich sind^^
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So Fehler sind korregiert.
@Dragonman
ich schätze, da sollte ich wohl ein wenig die Beschreibung umändern/erweitern. Sie befinden sich in so einem Gang, der nicht vollständig von draußen abgeschirmt ist, auch wenn es hin und wieder Abschnitte mit festem Mauerwerk gibt.
http://img241.imageshack.us/img241/2...g1175klein.jpg (oberes Stockwerk) mal als Beispiel, auch wenn hier alles offen ist. Aber gut, das du mich da drauf aufmerksam gemacht hast, da muss ich dann wohl noch ein wenig dran pfeilen^^
Alldraha erwachte einige Stunden später und brauchte einen Moment bis er realisiert hatte wo er sich befand. Der Raum war dunkel und er lag auf einem unbequemen Bett. Nur unter der Tür fiel etwas Licht hindurch und erlaubte so eine gewisse Orientierung. Neben dem Bett stand ein kleiner Tisch auf dem eine Lampe ruhen sollte. Er tastete danach. Kurz darauf brannte die kleine Flamme und erhellte das Zimmer. Es war ziemlich klein, nichts im Vergleich zu den Räumlichkeiten, die er sonst gewohnt war. Doch in Anbetracht der Situation, in der er sich befand, konnte er sich mit dem Nötigsten zufrieden geben. Dem restlichen Hofstaat würde dies sicherlich schwerer fallen.
Schließlich war kaum ein Adeliger am Hofe irgendwelche Notlagen gewöhnt. Auf den ganzen Luxus plötzlich verzichten zu müssen zehrte sicherlich an ihren Nerven. Er betrachtete wie das Licht Schatten an die rauen Felswände warf. Bis auf den Tisch, das Bett, einem Teppich und ein paar Kissen war der Raum leer. Alldraha hielt es für eine gute Idee sich ein wenig in dem Komplex umzusehen um sich besser orientieren zu können. Er hatte zwar einen ungefähren Überblick von dem Soldaten, der ihn zu seinem Zimmer gebracht hatte, erhalten, doch er hielt es für besser das Beschriebene mit eigenen Augen zu sehen. Dabei könnte er auch gleich überprüfen, was für eine Stimmung unter den Menschen herrschte. Auch wenn er sich kaum Hoffnungen machte, dass sie frohen Mutes sein würden.
Er öffnete die Tür und trat in den mit Fackeln erhellten Gang. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er schwach Musik hören konnte. Wenn er sich recht erinnerte, so befand er sich nahe der Dienerquartiere. Offenbar hatten sie ihren eigenen Weg gefunden um ihren Stress etwas zu mindern und sich abzulenken. Alldraha beschloss dem nachzugehen, vielleicht würde es ihm ebenfalls gut tun. Er ging los, immer den Klängen folgend, bis er schließlich vor einer Tür stand. Der Lautstärke nach zu urteilen kam die Musik von hier.
Er öffnete sie und trat ein. Er fand sich in einem großen Lagerraum wieder. Die Kisten waren zur Seite geschoben worden und dienten als Sitzplätze und Tische. Überall saßen die Männer und Frauen und unterhielten sich oder lauschten einfach nur der Musik. Es herrschte keineswegs eine völlig unbeschwerte Atmosphäre, aber die Diener erschienen weit weniger bedrückt, als jene, die vor wenigen Stunden seine Wunden versorgt hatten. Am anderen Ende saß eine kleine Gruppe Männer mit ihren Instrumenten. Davor hatte man genug Platz für eine Tanzfläche geschaffen. Dort konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der meisten Anwesenden. Obwohl in Alldraha seine alte Wut aufkeimte, so konnte er seinen Blick nicht abwenden.
Eine wunderschöne Frau tanzte dort. Ihr langen, feinen Haaren waren von einem satten Schwarz und glänzten im Licht der Fackeln. Ihre roten Augen waren klar und voller Lebensfreunde und ihre dunkle Haut passte perfekt dazu. Sie trug das leichte und aufreizende Gewand einer Tänzerin. Durch die seidenen Hosen hindurch konnte man ihre langen Beine erkennen und ihre geschmeidigen Bewegungen ließen den Schmuck erklingen. Sie war gut, dass musste Alldraha ihr lassen. Sie verstand es die Stimmung der Menschen zu heben, ihnen etwas Freude in dieser tristen Zeit zu schenken.
Doch sie war eindeutig eine Wüstennomadin. Jene Charakteristiken fand man nur bei ihnen, auch wenn sie über die Generationen in den meisten Stämmen schwächer geworden waren. Und sie konnten nur bei jenen Kindern auftreten, die in der Wüste geboren wurden. Niemand wusste woran es lag, aber jene die in Städten und größeren Siedlungen das Licht der Welt erblickten, besaßen niemals alle Merkmale zusammen.
Was ihm jedoch im Moment verwunderte war, dass er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Auch wenn er ihnen mit Abneigung begegnete und ihre Gesellschaft zu meiden versuchte, so wusste er doch von den meisten, da er immer wieder ein Auge auf die Bediensteten warf. Es war undenkbar, dass er von einer solchen Tänzerin nichts gesehen oder gehört hatte. Ihr Tanz endete soeben und sie lachte freudig. Die Anwesenden applaudierten heftig und sie verneigte sich. Dann mischte sie sich unter die Leute, während ein paar andere Frauen ihren Platz einnahmen.
Alldraha stand noch immer an der Tür und beobachtete die Frau. Da sprach ihn plötzlich jemand an: "Braucht ihr etwas, Herr?" Er blickte zur Seite wo einer der Diener abwartend stand. Die Anwesenheit eines Adeligen machte ihn etwas nervös, was nicht weiter verwunderlich war. Für gewöhnlich würde sich niemand, der etwas auf sich hielt, auf so ein Fest verirren, geschweige denn ihm länger beiwohnen. Dabei gefiel Alldraha die Atmosphäre, doch seine Anwesenheit würde auf die anderen bedrückend wirken. Selbst vorher hatte er den kleinen Zusammenkünften der Bediensteten immer nur am Rande zugesehen.
"Schickt die Tänzerin von gerade eben so schnell es geht zu mir. Ich werde draußen auf dem Gang warten.", trug er dem Mann auf. Dieser verneigte sich tief und machte sich daran sich an den Leuten vorbei zu schieben. Alldraha verließ den Raum und wartete. Dies gab ihm Gelegenheit seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Er wollte nicht zulassen, dass sein Groll seine Entscheidungen zum schlechten beeinflusste. Wenig später öffnete sich die Tür erneut und die Frau trat hindurch. Sie war offensichtlich überrascht ihn zu sehen, doch dieser Ausdruck verschwand schnell wieder aus ihrem Gesicht. Sie verneigte sich mit den Worten: "Ihr wünscht mich zu sprechen, Herr?"
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Souldragon
Es war ziemlich klein, nichts im Vergleich zu den Räumlichkeiten, die er sonst gewohnt war.
Außer dem fehlenden Komma fiel mir nichts weiter auf. ^^
Und das mit dem Gemäuer war mir auch völlig entgangen. Gut aufgepasst, Dragonman. xD
Mh, es wird also ein weiterer Charakter eingebaut. Bin gespannt was die so für uns bereit hält. Ach, das erinnert mich übrigens etwas an die Sharisad, dies sind sogenannte Zaubertänzer, die es vermögen mittels ihres Tanzes die Menschen in ihren Bann zu ziehen. Sie können Illusionen erschaffen, aber auch Emotionen erwecken. Ich frage mich, ob sie nicht auch eine solche ist...? Ja, ich weiß. Ich bin paranoid. Aber ein bisschen Paranoia hat noch keinem kritischen Leser geschadet! x)
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Interessanter Gedanke und ein wenig Paranoia schadet nie^^
"Ja. Ich sehe ihr seid eine talentierte Tänzerin, wie kommt es, das ich euch noch nie gesehen habe?". fragte er. Sie lächelte, als sie wieder zu ihm aufsah, was sich nicht vermeiden ließ, da sie etwas mehr als einen ganzen Kopf kleiner war. "Mein Tanz ist nicht gut genug für die hohen Leute. Ich komme nicht oft dazu, so dass er gerade einmal die einfachen Diener erfreuen kann. Eurer Lob ist zuviel für mich, Herr.", antwortete sie. "Was für einer Arbeit kommt ihr dann nach?", fragte Alldraha etwas verwirrt. "Ich bin nur eine gewöhnliche Dienerin, Herr. Ich tue das, was man mir aufträgt."
"Doch wieso habe ich euch nie gesehen?", wiederholte Alldraha seine Frage. "Das weiß ich nicht Herr, doch der Palast ist groß und ihr habt sicher wichtigere Aufgaben, als eine einfache Dienerin zu kennen. Auch habe ich oft an abgelegenen Orten des Palastes gearbeitet." Die Frau hatte nicht unrecht. Es war unmöglich jeden einzelnen Menschen im Palast zu kennen und doch war etwas außergewöhnliches an ihrer Erscheinung. Er wusste von viel unauffälligeren Personen, wie hatte er da jemanden wie sie übersehen können?
"Verzeiht mir Herr, aber wäre es möglich das ich mich wieder zurückziehe?", fragte sie nun mit gesenkten Kopf. "Wozu?", wollte Alldraha wissen. "Die Dienerschaft ist immer noch groß. Ich wollte auch noch andere Räume aufsuchen, um ihnen etwas Freude zu bereiten, damit ihre Gedanken nicht nur voll des Schreckens sind." Alldraha nickte. "Nennt mir euren Namen, dann könnt ihr gehen." Er war noch nicht bereit die Sache auf sich beruhen zu lassen. Wenn sich die Gelegenheit ergab, würde er ein paar Nachforschungen anstellen.
Sie schaute ihn mit ihren Augen fest an. Sie lächelte und ein Hauch Überlegenheit haftete an ihr. "Mein Name, Herr, ist ein Geheimnis." Mit diesen Worten wandte sie sich ab und ging langsam den Gang entlang. Alldraha war so verblüfft über das Verhalten der Dienerin, dass er für einen Moment nicht reagieren konnte. Als er sich aber wieder gefasst hatte schloss er schnellen Schrittes zu ihr auf und packte sie am Handgelenk. "Vergesst nicht mit wem ihr sprecht!", herrschte er sie an, bevor er sich wieder im Griff hatte. "Aufgrund der Umstände bin ich bereit einmal darüber hinweg zu sehen. Nennt mir euren Namen!"
Alldraha wurde erneut von ihrer Reaktion überrascht. In ihren Augen sah er keine Furcht oder Unterwürfigkeit, wie er sie erwartet hätte. Sie sah ihn unnachgiebig an und nur ihr Lächeln war schwächer geworden. Sie schwieg, als überlegte sie was für eine Antwort sie ihm geben sollte. Da wurde andere Schritte im Gang laut und die beiden blickten in die Richtung aus der sie kamen. Als Alldraha den Sultan erkannte ließ er von der Frau ab, er wollte ihn nicht mit seinen Problemen belästigen.
Als ihr Herrscher sie erblickte trat ein freundlicher Ausdruck in sein Gesicht. "Da seid ihr ja. Ich dachte mir schon, dass ihr hier sein würdet." Alldraha war verwirrt, als er bemerkte, dass er die Frau gemeint hatte. Diese verneigte sich nur leicht und ihr Lächeln gewann seine vorherige Intensität zurück. "Ihr kennt mich gut, Herr.", erwiderte sie und kam dem Sultan entgegen. Sie verhielt sich absolut nicht ihres Standes entsprechend und doch schien der Sultan keinen Anstoß daran zu nehmen. War dies der Grund ihrer Selbstsicherheit? Besaß sie ein besonderes Verhältnis zum Sultan und war vielleicht deswegen nicht oft in der Öffentlichkeit zu sehen? Alldraha gingen alle möglichen Gedanken durch den Kopf.
Der Sultan flüsterte der Tänzerin nun etwas ins Ohr. Sie nickte kurz und ihr sanftmütiger Blick ruhte auf dem Herrscher. "Ich werde ihm sofort Bescheid geben.", sagte sie und lief davon. Der Sultan sah ihr noch einen Moment nach bevor er sich wieder Alldraha zuwandte. Dieser sah der Tänzerin etwas länger nach, doch sein Blick war voll des Misstrauens. Er würde herausfinden, wer sie war.
Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Sultan. Erst jetzt bemerkte der Verwalter, dass er um einiges entspannter wirkte, so als ob jemand seine Last gemindert hätte. "Alldraha, gut das ihr auch hier seid. Wir wollen unser weiteres Vorgehen planen, folgt mir.", sagte er und Alldraha akzeptierte die Einladung mit einem Nicken. „Ich hoffe, ich habe euch nicht bei etwas wichtigem unterbrochen.“, erkundigte sich der Herrscher, doch Alldraha verneinte: „Nichts dergleichen.“
Wenig später erreichten sie den Raum, den er schon einmal gesehen hatte. Er war hauptsächlich mit langen Holztischen ausgestattet, an denen nun verschiedene Mitglieder des Hofstaates saßen. Alldraha erkannte die meisten Berater auf Anhieb. Cerato konnte er jedoch nirgends erblicken. Er nahm sich einen Platz und beobachtete wie der Sultan mit einigen der anderen Anwesenden sprach. Offenbar waren noch nicht alle gekommen. Da bemerkte er wie Cerato den Raum betrat und sich dem Sultan nährte. Er konnte die Worte hören, die sie miteinander austauschten: "Meine Pflichten haben mich in Form einer schönen Tänzerin schneller eingeholt als mir lieb war.", sagte der Magier und erntete dafür ein verschmitztes Grinsen des Sultans. "Wir haben viel zu tun.", sagte dieser und begab sich auf seinen Platz.
Alldraha wunderte sich noch über das Gesagte. Der Sultan hatte die Tänzerin zu Cerato geschickt? Wieso hatte er sie extra dafür aufgesucht? Diese Botschaft hätte von jedem überbracht werden können. Er verstand immer weniger wenn es um diese Frau ging. Was hatte es mit ihr auf sich? Doch er musste seine Gedanken darüber beiseite schieben, denn der Sultan erhob seine Stimme um die Zusammenkunft beginnen zu lassen.
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Souldragon Interessanter Gedanke und ein wenig Paranoia schadet nie^^
x)
Sehe ich genauso.
Fehler sind mir übrigens keine aufgefallen. Der Inhalt war mal wieder klasse und er wirft vermehrt neue Fragen auf. Die Skepsis Alldrahas scheint mir berechtigt. Seine Fragen ebenso. Mal schauen was die Versammlung ans Tageslicht bringen wird.
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Oha, mein Spinnensinn ging an - du schreibst wieder. :D
Werde ich mir die Tage mal zu Gemüte führen... ;)
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AW: Herrschaft des Sandes
Eine sehr tolle und lange Geschichte die gut und lang geschrieben wurde. Macht weiter so, ich will mehr..
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Danke für die Kommentare :)
und deine Sinne funktionieren offenbar hervorragend Meta^^
heute mal ein etwas längerer Teil, allerdings nicht sehr viel länger
Die Versammlung nahm weit weniger Zeit in Anspruch, als Alldraha zunächst erwartet hatte. Es hatte sich schnell herausgestellt, das in der momentanen Situation niemand eine sichere Lösung anbieten konnte. Nachdem Cerato, mit Unterstützung der anderen sieben Magier, versichert hatte, dass das Gewölbe erst einmal standhalten würde, war man zu der Übereinkunft gekommen zunächst auszuharren.
Die meisten waren nun damit beschäftigt eine Übersicht über die Vorräte zu gewinnen und wie sie verteilt werden konnten. Ansonsten galt die Anweisungen, dass man seiner sonstigen Arbeit nachgehen sollte, soweit dies noch möglich oder erforderlich war. Die Magier versuchten derweil herauszufinden was den Sturm ausgelöst hatte und wie sie sich weiter schützen konnten.
Alldraha wünschte sich, wie vermutlich viele andere auch, es wären mehr von ihnen hier. Doch dies war nicht die Hauptstadt, sondern nur eine einflussreiche Handelsstadt, die ehemals von einem mächtigen Magier verwaltet worden war. Nach seinem Ableben hatte das Königshaus den Palast erworben und aufgrund einiger politischer Probleme hatte der Sultan eine Reise hierher unternommen.
Niemand hatte damit gerechnet, dass dem Herrscher hier eine solche Gefahr drohen würde. Man hatte sogar extra einen Teil der Dienerschaft im Vorfeld entsandt um sicher zu stellen, dass keine fremden Diener in die Nähe des Sultan gelangten. Die Stadt war ein florierender Umschlagplatz für allerlei Waren. Vor allem Nomaden kamen oft in diese Gegend um zu tauschen. Dazu lag sie nicht einmal nah an der Grenze. Die große Wüste im Westen stellte einen effektiven Schutz dar und die nächste größere Stadt war nicht einmal drei Tage entfernt.
Da der Sultan außerdem in den nächsten Tagen hatte zurückkehren wollen, lag es deshalb nahe, dass man bald Verstärkung entsenden würde. Alldraha seufzte. Er war versucht den Nomaden die Schuld an diesem Desaster zu geben. Die schlechten Kontakte zu den verschiedenen Nomadenstämmen hatten für einige Probleme und Unsicherheiten im Land gesorgt. Nur die wenigsten schickten jemand den weiten Weg bis zur Hauptstadt, die meisten bevorzugten ein direktes Treffen zwischen ihren Anführern. Daher hatte Cerato den Vorschlag gemacht, einen leichter zu erreichenden Ort aufzusuchen.
Der Magier stand momentan in einer Gruppe zusammen mit zwei weiteren seiner Zunft, dem Sultan und einigen Beratern. Der oberste Hofmagier hatte sich dafür stark gemacht einen Weg nach draußen zu suchen und sich notfalls mithilfe von Magie einen Weg zu bahnen. Allerdings würde diese Vorgehensweise es nötig machen einen beträchtlichen Teil der Überlebenden zurückzulassen um sie erst später zu retten. Denn alle konnten die acht Magier nicht schützen und kleine Gruppen hatte vermutlich die besseren Chancen.
Da die meisten aber dennoch dafür gewesen waren abzuwarten, hatte Cerato schließlich eingelenkt, jedoch nicht ohne darauf hinzuweisen, dass niemand wüsste, mit was sie noch zu rechnen hätten.
Nun verabschiedete er sich von den anderen und hielt auf einen der Durchgänge zu. Alldraha ging zu ihm um ihn nach seinen Absichten zu fragen. "Ich werde erst einmal die verschiedenen Tunnel in Augenschein nehmen.", sagte Cerato. "Geht ihr allein?", fragte Alldraha und der Magier erwiderte mit einem: "Warum nicht?" "Haltet ihr das wirklich für klug? Was wenn euch etwas zustößt?" Cerato lachte leise. "Das wäre problematisch, in vielerlei Hinsicht. Aber ich glaube da braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Oder habt ihr Bedenken, dass ich mich alleine aus dem Staub machen könnte?" Alldraha zögerte nicht lange mit seiner Antworte: "Nein. Ich denke nur, dass es besser wäre noch jemanden mitzunehmen." "Es ehrt mich, das ihr trotz eurer Ablehnung mir gegenüber zumindest meine Loyalität nicht anzweifelt. Also schön, warum begleitet ihr mich nicht?"
Der königliche Verwalter stimmte dem Vorschlag zu. "Wartet kurz.", sagte er und ging zu einem der Soldaten herüber. Nach einer kurzen Unterhaltung, reichte der Mann ihm sein Schwert. Alldraha befestigte es an seinem Gürtel und kehrte zu Cerato zurück. Der Magier besah sich die Waffe für einen Moment, dann nickte er schwach und ging los.
Er zog nun eine Karte hervor, die jedoch unvollständig war. „Ich glaube die besten Chancen bestehen bei den Gängen, die nach Osten führen, weg von der Wüste. Wenn sie weit genug reichen sollte eine Flucht durchaus möglich sein.“, erklärte er.
Schon bald hatten sie den Wohnbereich verlassen und streiften durch leere, dunkle Tunnel. Cerato erzeugte mit etwas Magie eine Lichtkugel am Kopf seines Stabes und leuchtete damit den Weg. „Wird man euch nicht vermissen?“, fragte er nach einer Weile, doch Alldraha winkte lediglich ab. „Es gibt genug andere, die diese Arbeit erledigen können und sie kommen vermutlich schneller voran, wenn sie mir nicht ständig Bericht erstatten müssen.“ Der Magier lachte leise und ein sachtes Echo klang von den Wänden wieder.
„Würdet ihr mir eine Frage beantworten?“, fragte Alldraha nach einer Weile. „Das kommt ganz darauf an, wie kompromittierend sie für mich ist. Aber ich kann euch nicht davon abhalten sie zu stellen.“
„Die Tänzerin, die euch zum Treffen gerufen hat, wer ist sie?“
„Mh... woher wisst ihr von ihr?“, fragte der Magier zurück. „Ich habe sie zufällig getroffen und ihr seltsames Verhalten erschien mir verdächtig.“, gab Alldraha zurück. Da stoppte der Mann vor ihm plötzlich, so dass der Verwalter beinahe in ihn hineingelaufen wäre. Nun bemerkte er, dass sich Cerato auf seinem Stab abstützte und versuchte sein Gelächter zu unterdrücken. Alldraha verdrehte genervt die Augen und wartete darauf, dass sich sein Begleiter wieder beruhigte. In diesem Moment wurde ihm nur wieder all zu deutlich bewusst, dass er ihn nicht ausstehen konnte. Was war an seiner Antwort so unglaubliche komisch gewesen?
Cerato drehte sich schließlich um und sah ihn an. Dabei blickten nur seine Augen nach oben, weil er kleiner war als der Verwalter, aber er würde niemals seinen Kopf nach hinten neigen. „Sie gehört zu meinem Gefolge und ich bitte euch ihr Verhalten zu entschuldigen. Sie ist leider ein wenig zu stolz für ihr eigenes Wohl und zeigt dies immer in den seltsamsten Momenten. Manchmal ändert sich ihr Verhalten von einem Augenblick zum nächsten. Was wohl mein Fehler ist, da sie unter meinem Schutz steht und dies wirkt auf viele Leute ziemlich einschüchternd, wie mir zu Ohren gekommen ist.“
Alldraha nickte schwach, das würde ihre Reaktion zumindest teilweise erklären, aber er misstraute dem Magier. Er würde sich erst noch ein paar weitere Informationen aus anderen Quellen besorgen, bevor er ihm die Geschichte vollständig glaubte. „Darf ich fragen, was sie getan hat?“, wollte Cerato wissen und er bekam Auskunft darüber.
Er drehte sich wieder um und ging weiter. „Ich bitte euch noch einmal, ihr dies nachzusehen, aber ich werde dafür sorge tragen, dass sie sich besser benimmt, sollte sie euch wieder begegnen. Dann wird sie euch auch ihren Namen nennen, wenn er euch dann immer noch interessiert.“
Alldraha knirschte unmerklich mit den Zähnen. Er kannte Cerato gut genug, um zu wissen, dass er ihm vermutlich keine weiteren Informationen geben würde. Er versuchte es aber noch mit einer anderen Frage: „Wieso hat der Sultan sie zu euch geschickt und nicht einfach jemand anderen?“
„Das fragt ihr ihn besser selbst. Ich würde mir nicht anmaßen wollen zu vermuten, was sich unser Herr dabei gedacht hat mir eine bildschöne Tänzerin, statt eines groben Soldaten zu schicken.“
Nach einer kurzen Pause kam ihm ein weitere Gedanke: „Warum wollt ihr eigentlich mehr über sie wissen? Seid ihr etwa interessiert?“
„Nein.“, erwiderte Alldraha und es klang fast nach einer Drohung. „Ah, natürlich nicht. Dabei müsst ihr aber zugeben, dass man nicht oft jemanden wie sie findet.“ Der Magier erhielt nur Schweigen als Antwort und entschied nicht weiter darauf einzugehen. „Doch was ist es dann, das euch antreibt mehr über eine gewöhnliche Dienerin in Erfahrung zu bringen. Obwohl gewöhnlich vielleicht nicht ganz zutreffend ist.“
„Wir befinden uns in einer gefährlichen Situation und da werde ich allem was mir verdächtig erscheint nachgehen, egal wie unbedeutend es scheint.“, erklärte Alldraha. „Oh? Wollt ihr etwa andeuten, dass jemand, der die Mächte der Wüste aufbringen kann, sich der direkten Gefahr aussetzen würde? Erscheint euch das nicht auch etwas riskant?“
„Nicht, wenn derjenige davon überzeugt wäre, dass er trotz allem unbeschadet entkommen kann.“ Der Magier drehte seinen Kopf leicht und warf dem Verwalter einen undeutbaren Blick zu. „Was mich aber interessieren würde ist, wieso ihr auf einmal so redselig seid.“, wechselte Alldraha das Thema. „Wie ihr schon sagtet, wir befinden uns in einer gefährlichen Situation, vielleicht weckt das in mir das Bedürfnis mich besser mitzuteilen.“ Er zuckte mit den Schultern und lachte leise. Den Rest des Weges legten sie allerdings schweigend zurück.
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AW: Herrschaft des Sandes
Und es geht weiter! Ein weiterer toller Teil, der in mir die Lust zum Schreiben weckt. =)
Inhalt gefiel mir, wie üblich, gut, aber vor allem das Gespräch zwischen den beiden war gut geschildert und wirft leider mehr Rätsel auf, als es löst. xD
Fehler habe ich aber leider trotzdem gefunden:
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Souldragon Oder habt ihr bedenken, dass ich mich alleine aus dem Staub machen könnte?"
Bedenken in diesem Fall groß.
Erzog nun eine Karte hervor, die jedoch unvollständig war.
Erscheint auch das nicht auch etwas riskant?“
Euch, nicht?
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AW: Herrschaft des Sandes
So dann wollen wir doch mal weitermachen^^ hab den Teil jetzt mittlerweile schon mehrfach geändert und bin gespannt wie die momentane Version so ankommt
Nachdem sie die letzte Tür hinter sich gelassen hatten, war es heller geworden und inzwischen zeichnete sich ein Ausgang ab. Das Fauchen des Windes war deutlich zu hören und man konnte den Sand draußen vorbeijagen sehen. Erstaunlicher Weise fielen aber nur einige wenige Sandkörner in die Höhle hinein. „Überzeugt euch dies davon, dass dieser Ort im Moment sicher ist?“, fragte Cerato. Alldraha nickte lediglich.
Als sie nur noch wenige Schritte von der Außenwelt trennten blieben beide stehen. „Wartet hier.“, befahl der Magier und trat ins Freie. Schlagartig nahm der Sturm an Intensität zu, doch Cerato ging weiter, bis auf einmal seine Gestalt vom Sand verschlungen wurde. Alldraha zuckte zusammen und rief nach seinem Begleiter, aber er bezweifelte, dass seine Worte einen Chance gegen den Wind hatten.
Er konnte nur abwarten, denn dort draußen hatte er ohne Hilfe keinerlei Überlebenschancen. Die Minuten verstrichen und es regte sich ein ungemütlicher Gedanke. Ceratos Hinweis darauf, dass er alleine verschwinden könnte, sowie seine Reaktion auf Alldrahas Bemerkung bezüglich eines Drahtziehers ließen zusammen mit seinem Verschwinden im Sturm einige unschöne Möglichkeiten zu. Doch bevor diese Idee sich festsetzen konnte, tauchte seine Silhouette auf und kurz darauf stand der Magier wieder neben ihm.
„Ihr macht ein fürchterliches Gesicht, königlicher Verwalter.“, lautete seine Begrüßung. „Habt ihr etwa doch geglaubt, das ich euch hintergangen hätte?“ Alldraha starrte seinen Gegenüber lediglich an, doch es war kein freundlicher Blick. Sein Misstrauen pochte in seinem Hinterkopf und spann die verschiedensten Theorien. In seinem Kopf stachen klar und deutlich all jene Hinweise hervor, die auf Cerato hindeuteten, doch keiner davon war wirklich handfest genug, um abzuschätzen ob er wirklich etwas geplant hatte oder nicht.
Die Augen des Magiers hingehen sahen so aus, als ob er sich über etwas amüsieren würde und sich gut vorstellen konnte, was Alldraha gerade durch den Kopf ging. Ohne ein weiteres Wort traten sie ihren Rückweg an. Auf halber Strecke fragte der Verwalter allerdings: „Habt ihr etwas herausgefunden? Oder warum untersuchen wir die anderen Tunnel nicht?“
„Das habe ich tatsächlich. Laut Karte und einigen anderen Aufzeichnungen, die ich mir im Vorfeld durchgelesen habe, war dies der längste Tunnel. Davon ab bin ich jetzt von meiner eigenen Theorie weit genug überzeugt.“ Zunächst schien es so, als machte er nur eine kleine Pause, um dann im Anschluss diese Theorie näher zu erläutern. Nach einiger Zeit der Stille wurde aber klar, dass er es überhaupt nicht vorhatte.
"Was für eine Theorie?", fragte Alldraha und verbarg seine Gefühle dabei so gut er konnte. Der Magier seufzte allerdings nur und sagte langsam: "Es ist... kompliziert." "Versucht es.", ermunterte ihn Alldraha. Sein Begleiter gab einen leidvollen Laut von sich. "Es ist weniger kompliziert, eigentlich ist es recht einfach, falls ich recht habe, aber irgendwie habe ich keine Lust es einem Nichtmagier zu erklären. Es erscheint mir so... aufwändig." Er zuckte mit den Schultern um zu unterstreichen, dass es ihn nicht kümmerte, ob Alldraha es wissen wollte oder nicht.
"Cerato!", sagte dieser nun mit tiefer Stimme und gab sich keine Mühe die Drohung zu verbergen. Es hallte sogar schwach von den Wänden wieder. Der Magier hüstelte gespielt und der Verwalter überlegte, ob es ihn darauf hinweisen sollte, dass es unklug war ihm zu drohen oder ob es ihn nur ablenken sollte.
Schließlich seufzte er allerdings resignierend und erklärte seine Gedanken: "Die Wüste ist groß und zweifelsfrei ist es auch ihre Macht, aber letztendlich gelten die gleichen Regeln. Ich zum Beispiel benutze einen Stab um meine Kraft besser fokussieren zu können aber eigentlich könnte ich Magie auch so wirken. Nur würde es mich viel schneller auslaugen und ich wäre weit weniger präzise. Der Sturm zeigt schon erste Anzeichen davon. Er ist schwächer geworden und verstärkte sich erst als ich hinaustrat, jedoch ohne seine vorherige Intensität zurückzugewinnen."
Alldraha nickte und fragte nun: „Also arbeitet die Zeit für uns?“ „Nur Teilweise. Es wird sich bald der beste Zeitpunkt für eine Flucht ergeben, wenn wir aber zu lange warten, könnte es passieren, dass die Wüste ihren Stab zur Hand nimmt. Worum auch immer es sich dabei handelt. Ich schätze es hängt damit zusammen, wie lange diese Macht vor sich hingeschlummert hat. Jemand hat sie erweckt und das hier sind nur die ersten Fingerübungen.“
Alldraha schluckte unbewusst, als ihm nun etwas klar wurde: „Bedeutet das nicht, dass alle die ihr zurücklasst zum Sterben verdammt sind?“ Cerato warf ihm kurz einen seiner undeutbaren Blicke zu, dann sah er wieder geradeaus. "Die Möglichkeit besteht. Wenn wir aber davon ausgehen, dass das Ziel der Sultan und nicht die Stadt ist, stehen die Chancen gut, dass der Sturm sich auflösen wird sobald wir uns weit genug entfernt haben. Aber es wird uns folgen. Nicht sofort und auch nur langsam, denn die Wüste hat es nicht eilig, doch sie wird ihre Fühler ausstrecken. Gierig und unaufhaltsam, wenn wir keinen Weg finden sie zu besänftigen."
Er verstummte wieder und überließ den Verwalter seinen Gedanken. Dieser schwieg ebenfalls einige Minuten, wollte aber das Thema noch nicht fallen lassen: "Und wenn ihr euch irrt und die Stadt das Ziel ist, was tut ihr dann?"
Cerato schüttelte schwach den Kopf, er schien die versteckte Naivität in dieser Frage zu belächeln. Vermutlich verdrehte er auch die Augen. "Das gleiche was ich sowieso schon vor habe. Ich werde den Sultan retten und jeden den ich hinaus bringen kann. Den Rest lasse ich sterben. Lieber gewähre ich einigen das Leben, als dass ich alle sterben lasse." Er klang etwas gereizt, zumindest gelang es dem Magier nicht seine Stimme völlig unbeteiligt klingen zu lassen. Alldraha bemerkte diese Detail über seine eigene Wut hinweg allerdings nicht.
Er war stehen geblieben und starrte Löcher in den Rücken des Magiers. Er wünschte sich sogar für einen Moment, das ihm dies gelang. "Jetzt seid ihr es also schon, der uns das Leben gewährt?!" Seine Verachtung für die Wüstennomaden mischte sich merkbar in seine Worte, spielten aber eine untergeordnete Rolle. Diese Anmaßung, die er aus der Erklärung des Magiers herausgehört hatte, war zu viel des Guten.
Cerato drehte sich langsam um und strahlte Selbstsicherheit aus, trotz seiner Maskerade. "Ja, das bin ich.", sagte er. Die Worten waren hart und kalt. Reine Notwendigkeit sprach aus ihnen und jegliche Gefühlsregung, die vorher noch durchgesickert war, war verschwunden. "Denn meine Magie und die der anderen sieben wird es sein, die die Überlebenden durch den Sturm bringt. Aber wir sind nicht allmächtig, Alldraha. Wir haben Grenzen. Sehr nah liegende Grenzen. Und ich will ehrlich mit euch sein. Bis auf den Sultan spielt es für mich momentan keine Rolle wer diesem Ungeheuer aus Sand entkommt und wer nicht. Wenn ihr wollte, schlage ich bei den anderen vor, dass ihr die Auswahl trefft. Aber denkt daran, da meine Macht benötigt wird, werde ich überleben, so oder so."
Alldraha stockte für einen Moment der Atem. Er wusste in seinem Innersten, dass der Magier recht hatte und dennoch trieb ihn dessen Ungerührtheit zur Weißglut. Außerdem schien er die Worte geradezu so zu wählen, dass sie ihn auf dem falschen Fuß erwischten. Doch sein Verstand gewann bereits wieder die Oberhand. Sie zwang seine Wut zurückzutreten und klareren Gedanken Platz zu machen. Er hätte beinahe gefragt, ob Cerato auch das ganze Land geopfert hätte um den Sultan zu schützen und es schauderte ihm vor der möglichen Antwort.
"Aber ich hoffe, dass ich mich nicht irre und es keine weiteren Toten gibt.", sagte der Magier nun leise und drehte sich wieder um. Er ging jetzt zügiger den Tunnel entlang und Alldraha musste sich beeilen um mit ihm Schritt zu halten. Die letzten Worte hatte ihn überrascht. War dies ein Versuch der Versöhnung gewesen? Hatte er versucht die Wogen zu glätten, nachdem er es offenbar zu weit getrieben hatte? Es stimmte Alldraha nachdenklich und er war sich unschlüssig wieviel er davon halten sollte.
Er fragte sich ebenfalls, ob Cerato nur schneller ging um sich endlich wieder trennen zu können oder ob er so schnell wie möglich seine Theorie mit den anderen Magiern teilen wollte um anschließend den Sultan davon zu überzeugen. Jetzt da Alldraha sich wieder unter Kontrolle hatte, fiel es ihm leichter über diese Dinge nachzudenken. Er rechnete nicht mit einem all zu großen Widerstand, denn soweit schien die Überlegung durchaus gerechtfertigt. Dazu kam noch der Umstand, das Cerato stärker war als jeder der anderen sieben. Macht war unter ihnen ein nicht zu unterschätzender Faktor.
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AW: Herrschaft des Sandes
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Souldragon So dann wollen wir doch mal weitermachen^^ hab den Teil jetzt mittlerweile schon mehrfach geändert und bin gespannt wie die momentane Version so ankommt
Als sie nur noch wenige Schritte von der Außenwelt trennten bleiben beide stehen.
Müsste es nicht blieben heißen? Den Rest des Textes über hast du nämlich nicht das Präsens verwendet. ;)
„Bedeutet das nicht, dass alle die ihr zurücklasst zum sterben verdammt sind?“
Sterben müsste, glaube ich, groß geschrieben werden.
„Aber es wird uns folgen."
DAS ist interessant! Entweder war das es bewusst verwendet worden, oder du hast einen Fehler gemacht und hast eigentlich "er" schreiben wollen und dich auf den Sturm beziehen wollen, aber ich tippe mehr auf eine dunkle Vorahnung des Magiers. :awe:
Diese Anmaßung, die er aus der Erklärung des Magiers herausgehört hatte, war zu viel des Guten.
"Denn meine Magie und die der anderen sieben wird es sein, die die Überlebenden durch den Sturm bringt."
Jetzt da Alldraha sich wieder unter Kontrolle hatte, fiel es ihm leichter über diese Dinge nachzudenken.
Gutes Kapitel. Die Spannung zwischen den einzelnen Charakteren steigt und die Wogen scheinen weit davon entfernt sein sich zu glätten. Ganz im Gegenteil, weil die Abneigungen zwischen Alldraha und Cerato sind offensichtlich tief sitzender, obwohl ich mich an dieser Stelle fragen muss woher sie kommen...? Ist es nur simple Abneigung, oder steckt da mehr dahinter? Und wenn ja, wann erfahren wir davon? xD
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AW: Herrschaft des Sandes
Bzgl der Abneigung: ich denke da wird schon noch etwas kommen und Sturheit spielt bei sowas ja auch gerne mal eine Rolle^^
Und das mit dem "es" war so gewollt, ist also kein Fehler gewesen
Der folgende Teil ist etwas ruhiger
Bei ihrer Ankunft verabschiedete sich Cerato wie erwartet und eilte davon. Alldraha sah ihm nach, unschlüssig was er jetzt tun sollte. Er lehnte sich an eine Wand und sah eine Weile den vorbeikommenden Menschen zu, auch wenn es nicht viele waren. Dabei ließ er sich die letzten Stunden noch einmal durch den Kopf gehen und überlegte. Die Patrouillen musterten ihn und nickten ihm dann zu, während die meisten Diener ihm lediglich flüchtige und teils verängstigte Blicke zuwarfen. Auch wenn diese Gefühle wohl kaum ihm galten. Er fragte sich, wie die meisten darauf reagieren würden, wenn sie erfuhren, dass sie bleiben mussten und dies ihren Tod bedeuten konnte. Würde es überhaupt etwas ändern? Er seufzte leise. Es würde der Situation etwas Endgültiges geben, wo bislang Hoffnung gebende Unsicherheit herrschte.
Schließlich raffte er sich auf und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier. Dabei traf er auch auf einige seiner Untergebenen und teilte ihnen mit wo er in der nächsten Zeit zu finden war. Außerdem beauftragte er sie dies ebenfalls an den Sultan weiterzuleiten. Es gab einiges wofür er eine Entscheidung treffen musste und er hielt es für das Beste sich dafür eine Weile zurückziehen.
Als er sein Zimmer erreichte entzündete er die Lampe, die wohl ein Diener zuvor gelöscht hatte. Alldraha war ziemlich sicher, dass er es vergessen hatte. Außerdem fand sich eine kleine Obstschale auf dem Tisch, auch wenn sie nur einen Apfel und eine Banane enthielt. Er legte das Schwert daneben ab und legte sich auf sein Bett.
Er starrte die Felsendecke an und überflog mit seinen Augen all die kleinen und großen Unebenheiten. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit den Gedanken zur bevorstehenden Evakuierung zu. Er bezweifelte, dass er dabei irgendetwas unternehmen könnte, aber er würde in Ceratos Nähe bleiben um ein Auge auf ihn zu werfen. Schließlich umgaben den Magier so einige Geheimnisse. Ein paar zu viele für Alldrahas Geschmack.
Die Rückreise zur Hauptstadt würde einige Tage in Anspruch nehmen, genug Zeit also um etwas über ihn und seine Dienerin herauszubekommen. Schließlich konnten sie hinter all dem stecken, auch wenn Alldraha noch einige Zweifel hatte. Cerato war ihm nie besonders ehrgeizig erschienen und er wurde ständig von anderen Magiern um seine Position herausgefordert, was in diesem Fall kein Zeichen von Respekt war. Für gewöhnlich hätten seine überragenden Siege genau das Gegenteil bewirken sollen, aber die meisten konnte einfach nicht seine Art die Dinge zu regeln akzeptieren.
Es war irgendwie seltsam, warum er überhaupt diesen Weg eingeschlagen hatte, die Arbeit schien ihm ja zu widerstreben. Zumindest versuchte er oft genug sich davor zu drücken.
Was auch dazu beitrug, dass Alldraha ihn nicht leiden konnte. Ceratos einziges offenes Interesse galt dem Sultan, alles andere verbarg er, so wie seine Gestalt, unter einer Vielzahl an Schichten. Der Verwalter schüttelte sacht den Kopf. Es war merkwürdig, doch momentan war es nur irritierend und er hoffte insgeheim, dass es dabei bleiben würde. Denn Cerato wäre ein furchtsamer Gegner, wenn er sein volles Potenzial entfesselte. Alldraha hatte einige Male mit ihm geübt um sich einige Taktiken gegen Magier zurecht zu legen und es war ihm schon damals schwer gefallen sich gegen die magischen Attacken, die zweifellos abgeschwächt gewesen waren, zu behaupten.
Er streckte seine rechte Hand zur Decke hin und blickte zwischen seinen Fingern hindurch. Wenn er genauer darüber nachdachte, gab es genug Kandidaten, die hinter diesem Anschlag stecken könnten. Eine Vielzahl der Adligen, die dem Sultan nicht gerade wohlwollend gegenüber standen, waren der Reise ferngeblieben, auch jene, die eigentlich hätten mitkommen sollen. Sie hatten sich kurz vor dem Aufbruch mit einigen fadenscheinigen Lügen entschuldigen lassen.
Der Name Jair tauchte in Alldrahas Gedanken auf und es dauerte einen Moment, bevor ihm der Grund dazu einfiel, warum der Name hängen geblieben war. Jair gehörte zu einer mächtigen Familie, die ebenfalls Chancen auf den Thron hatten. Allerdings war er als Herrscher untauglich und so hielten ihn seine eigenen Verwandten aus allen wichtigen Geschäften und Entscheidungen heraus. Er war auch ein Magier, jedoch nur dem Namen nach und aufgrund des Einflusses seiner Familie. Cerato hatte einmal einige abfällige Bemerkungen darüber gemacht. Doch deswegen erinnerte sich Alldraha nicht an ihn. Vor ihrer Abreise hatte er einige Berichte durchgesehen und in einem war die Rede von einem ausländischen Besucher, der Jairs Gastfreundschaft in Anspruch nahm. Es handelte sich angeblich um einen politisch motivierten Besuch und man bat um ein Treffen mit dem Sultan. Es war ungewöhnlich, dass andere Länder ihre Abgesandten über jemand anderen Kontakt aufnehmen ließen und sich nicht gleich an den Palast und die Diplomaten wandten.
Alldraha konnte sich erinnern, verwundert und skeptisch gewesen zu sein, aber aufgrund der Reise hatte er keine weiteren Informationen dazu eingeholt. Der Gast, eine Frau wenn er sich richtig entsann, hatte jedoch vorgehabt länger zu bleiben, weswegen der Verwalter gedachte seine Versäumnisse nachzuholen. Der Verursacher dieses ganzen Chaos konnte schließlich auch von außerhalb des Landes stammen, was jedoch zweifellos eine Verfolgung schwieriger machen würde. Im Moment konnte er allerdings nichts unternehmen und so war es nur eine weitere Richtung, der man nachgehen konnte.
Er bedeckte seine Augen mit seinem Arm und schloss sie nach einem Moment. Ein wenig Ruhe würde ihm gut tun und die Wartezeit verkürzen, denn er wollte etwas unternehmen, statt nur untätig herumzusitzen und Gefahr zu laufen sich in seinen Überlegungen zu verstricken.
Als er wieder aufwachte klopfte jemand an seine Tür. Vermutlich hatte dieses Geräusch ihn geweckt. Er stand auf und beobachtete für einen kurzen Moment die Flamme innerhalb der Lampe. Sie wirkte schwächer und es war insgesamt dunkler. Offenbar hatte sie beinahe all ihre Nahrung verzerrt und würde bald erlöschen. Nun wandte er sich aber der Tür zu und öffnete sie.
Vor ihm stand eine Wache, die in ihrer Bewegung inne hielt erneut anzuklopfen. "Der Sultan wünscht eure Anwesenheit.", erklärte er und wartete auf Alldrahas Entscheidung. Dieser ging noch einmal zurück in sein Zimmer und blies die sterbende Flamme aus. Dann trat er hinaus in den Gang, die Tür hinter sich schließend, und folgte dem Soldaten.
Ihr Weg führte sie wieder in den großen Saal, der als Versammlungsort genutzt worden war. Dort ließ ihn die Wache alleine und verschwand wieder in den Gang. Alldraha wurde bereits erwartet.
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AW: Herrschaft des Sandes
Du hattest recht behalten, man erfuhr sogar bereits jetzt ein wenig darüber, warum Alldraha den Magier unter anderem nicht ausstehen kann. :p
Dass er aber mit ihm trainierte, könnte bedeuten, sie wären einst näher miteinander bekannt gewesen, was vielleicht auf emotionale Nähe (Freundschaft, vielleicht?) schließen lässt. Vielleicht irre ich aber auch und du sagst es uns später alles noch. xD
Inhaltlich war es, wie gesagt, wirklich ruhiger, aber mir gefiel dieses Kapitel trotzdem gut, weil mitunter einige schöne gedankliche Ausschweifungen und Sinneseindrücke von Alldraha dabei waren, die eine schöne Atmosphäre schufen bzw. diese unterstrichen. =)
Sehr gut!
Ich habe übrigens keinen Fehler in diesem Kapitel gefunden, aber lustigerweise fiel mir da ein kleiner Fehler im vorvorletzten Kapitel auf. Frag nicht wieso, aber es ist so! xD
"Alldrahe nickte schwach, das würde ihre Reaktion zumindest teilweise erklären, aber er misstraute dem Magier."
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AW: Herrschaft des Sandes
Keine Sorge, es wird schon noch weitere Informationen dazu geben, was Cerato und Alldraha anbelangt^^
So der Teil ist heute vormittag noch um eine seite gewachsen und damit etwas länger geworden^^
Es handelte sich um eine Gruppe von sechs Männern, darunter der Sultan und Cerato. Sie alle standen und offenbar rechnete niemand von ihnen mit einem längeren Gespräch. Sie nickten Alldraha teils freundlich, teils uninteressiert zu, als dieser näher trat. Er erkannte zwei Magier, Hasin und Ledir, sowie das Oberhaupt der Dienerschaft, Murad und einen der ältesten Berater des Sultans, Damar, der sich auf einen Stock stützte und sich nachdenklich durch den Bart fuhr.
"Ah, Alldraha. Wir haben uns in letzter Zeit nicht oft gesehen.", begrüßte Damar ihn. Der Verwalter neigte seinen Kopf kurz in dessen Richtung. Bevor die beiden aber weitersprechen konnten mischte sich Cerato ein: "Wir haben alle Vorbereitungen abgeschlossen und können aufbrechen. Die Gruppen sind zusammengestellt, außer ihr wollt selbst noch einmal Änderungen daran vornehmen?" Alldraha warf dem Magier einen wütenden Blick zu und schüttelte dann den Kopf. "Dann seid ihr mit uns in einer Gruppe. Murad und Damar haben sich bereit erklärt zurückzubleiben. Wir würden uns auf den Weg machen, sobald ihr bereit seid."
Damar entblößte ein leicht mitgenommenes Gebiss mit einem Lächeln, als er Alldrahas fragenden Blick bemerkte. "Wir waren der Meinung, dass jemand hier bleiben sollte um die Dinge zu regeln. So lassen wir auch nicht bloß einfache Diener oder Soldaten zurück und alle fühlen sich etwas wohler."
"Seid ihr bereit?" Dieses Mal war es einer der anderen Magier, Ledir, der auf einen Aufbruch drängte. Der Verwalter überlegte kurz und seine Hände wanderten an seinen Gürtel. Er stellte fest, dass er das Schwert im Zimmer hatte liegen lassen, was ärgerlich war. Dann sagte er: "Wir können gehen." Und an die beiden Bleibenden gewandt: "Seid vorsichtig." Murad nickte, während Damar nur ein lautes Lachen erschallen ließ, dass man ihm gar nicht zutraute. Es drückte sein durch das Alter ungebrochene Selbstbewusstsein aus und das es schon einen Grund gab, wieso er so alt geworden war. Alldraha kam gut mit ihm aus und bedauerte es, dass er nicht öfters ein Gespräch mit ihm führen konnte.
Auf dem Weg durch die Gänge weihte man ihn in einige weitere Details ein. Es würde drei Gruppen geben. Die des Sultans und eine weitere würden von je drei Magiern geschützt werden. Die verbleibende und kleinere nur von Zweien. Aufgrund der Umstände war es nötig, dass jeder einen Teil der Vorräte bei sich trug, da es zu Fuß dauern würde, bis sie die nächste Stadt erreichten. Alldraha würde seine Tasche bekommen sobald sie zu den Wartenden aufgeschlossen hätten.
Sie passierten einige Wachen, die ein Auge darauf hatten, dass sich nicht mehr Leute in die Gruppen stahlen als vorgesehen. Als sie im letzten Abschnitt des Tunnels ankamen herrschte bereits ein lautes Gedränge. Man konnte die Unsicherheit und Nervosität der Anwesenden förmlich schmecken und es drohte auch Alldraha zu ergreifen.
Die Gruppe des Sultans würde als letztes gehen, weswegen sie sich nicht nach vorne kämpfen mussten. Die drei Magier allerdings schon. Sie wollten sich noch ein letztes Mal mit den anderen absprechen und mussten sowieso auch als erste hinaustreten. Alldraha hielt sich in der Nähe des Herrschers. Dabei ließ er seinen Blick über die Leute schweifen und streckte sich dabei so gut er konnte um so weit wie möglich zu sehen. Ceratos Dienerin konnte er allerdings nirgends ausmachen, dabei wäre sie ihm sicherlich aufgefallen. Aber sie stand vermutlich nur außerhalb seines Blickfeldes, oder würde der Magier sie zurücklassen? Wieso glaubte er überhaupt, dass er sie unbedingt mitnehmen musste?
Alldraha wusste darauf keine Antwort und so verdrängte er den Gedanken wieder. Das Beste war, wenn er sich auf die bevorstehende Flucht konzentrierte. Denn auch wenn sie vor dem Sturm geschützt sein würden, konnte es immer noch zu unvorhergesehen Zwischenfällen kommen.
Rufe wurden nun laut und die Menschen setzten sich in Bewegung. Als sie den Tunnelausgang erreichten konnte man deutlich das Heulen des Sturmes hören, doch selbst dem Verwalter fiel auf, dass es erneut schwächer geworden war. Draußen hielt ein unsichtbarer Schild den umherwirbelnden Sand und den Wind ab. Es fühlte sich bedrückend an, wenn man dabei zusehen musste wie die Körner über die Barriere flossen. Selbst der Boden war abgeschirmt und es war so, als ob man über straff gespannte Tücher lief. Recht befremdlich und es sorgte für einige unsichere Schritte.
Sobald alle den Tunnel verlassen hatten setzten sich die Magier in Bewegung und schoben den Schild voran durch den Sturm. Die Naturgewalt versuchte alles um ihn zu durchdringen oder einfach unter sich zu begraben, doch Schritt für Schritt arbeitete sich die Gruppe voran und durch den tobenden Sand. Dabei ließ sich absolut nicht erkennen wohin sie gingen oder ob sie überhaupt vorankamen. Die ockerfarbene Masse klebte wie eine zweite Haut an der Barriere und ließ keinen Blick nach außen zu. Die Magier waren deshalb gezwungen ein wenig Licht zu erzeugen, ansonsten wäre es stockdüster gewesen.
Die Zeit kroch nur so dahin, während um sie herum der Sturm tobte und sich vergeblich die Zähne an ihrer Abwehr ausbiss, zumindest hofften sie das. Es war beklemmend und die Ungewissheit griff immer stärker um sich. Alldraha vermochte nicht zu sagen wie lange sie bereits unterwegs waren, nur das ihm das Wehklagen der Adeligen um ihn herum schon seit einer Ewigkeit auf den Geist ging.
Wieso war auch gerade der Teil des Hofadels mitgereist, dessen einzige Beschäftigung darin zu bestehen schien sich in ihrem Luxus zu ertränken. Der Verwalter wusste zwar, dass auch noch Männer anderen Schlages hier waren, aber sie waren es ja auch nicht, die sich so in seine Wahrnehmung drängten. Der Sultan schwieg die meiste Zeit über und trug einen grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht. Er war gewillt zu überleben und diese Bedrohung abzuwenden. Viele ertrugen die Gefahr schweigend, während die Angst an ihren Herzen nagte.
Alldraha wusste nicht, wie weit sie inzwischen gekommen waren, doch langsam schien ihrem gewaltigen Gegner nach und nach die Kraft zu verlassen. Risse bildeten sich und schon bald darauf brachen Löcher in der bislang so perfekten Ummantlung auf. Der Sand strömte zwar immer noch über die Barriere, aber er war langsamer geworden und schaffte es nicht mehr ihn völlig abzudecken. Die Luft war aber immer noch voll von ihm.
Dann endlich entkamen sie den Fängen des Biestes. Zwar wirbelte immer noch genug durch die Luft, doch man konnte nun wieder einiges erkennen. Hinter ihnen gab es nur eine dunkle Wand aus den Farbtönen der Wüste, die vergeblich versuchte die Gruppe wieder einzuholen. Angestrahlt von der Sonne, die bereits knapp über dem Horizont hing und bald untergehen würde.
Da Alldraha vor ihrer Flucht geschlafen hatte erkundigte er sich nun, wann sie überhaupt aufgebrochen waren. So erfuhr er, dass sie sich bei Tagesanbruch auf den Weg gemacht hatte. Das ihn dieses Wissen beunruhigte wäre untertrieben gewesen. Wenn dies wirklich nur Aufwärmübungen waren, was mochte sie dann erwarten, wenn es ernst wurde? Noch konnte er zwar nicht sagen wie weit sie gekommen waren, aber es war unbestreitbar, dass der Sturm ein beängstigend großes Gebiet abgedeckte.
Nachdem sie sich noch ein ganzes Stück weiter entfernt hatten hielten sie und wagten einen Blick zurück. Düster und undurchdringlich wuchs eine gewaltige Säule in den Himmel, deren Rotation abnahm. Offenbar löste sich der Sturm auf, womit Cerato Vermutung sich bestätigte. Alldraha war erleichtert darüber und auch der Sultan sah weitaus entspannter aus.
Um aber keine Risiko einzugehen gingen sie noch weiter und schlossen sich im Laufe dessen auch mit den anderen zwei Gruppen, die etwas abgekommen waren, wieder zusammen. Schließlich war es Nacht und die Magier lösten die Schilde auf. Drei von ihnen hielten aber weiterhin Wache um im Notfall sofort wieder eine Barriere errichten zu können. Die meisten ließen sich einfach irgendwo im Sand nieder und ein paar kleine Feuer wurden entzündet.
Cerato ließ sich ebenfalls ohne Umschweife neben dem Sultan zu Boden fallen, indem er sich wie ein Brett nach vorne kippen ließ. Sein Fall war aber viel zu langsam, so dass sicherlich etwas Magie mit im Spiel gewesen war um einem schmerzhaften Aufprall vorzubeugen. Schließlich blieb er ausgestreckt liegen, woraufhin Alldraha missbilligend eine Augenbraue nach oben zog. "Wir dürften bald felsigeren Boden erreichen. Danach ist es nicht mehr weit und wir sollten eine brauchbare Unterkunft erreichen. Von dort können wir dann Boten in die Stadt schicken.", redete der Magier vor sich hin und verfiel dann in Schweigen. Der Verwalter blickte sich derweil erneut um, aber in der Dunkelheit konnte er niemanden ausmachen und die Feuer blendeten ihn.
Er nahm eine handvoll Sand und ließ die Körner durch seine Finger rieseln. Wie weit waren sie gekommen? Die nähere Umgebung der Stadt war sandig gewesen, doch eigentlich war dies schon bald in festeren und felsigeren Boden übergegangen. Aber sie waren einen ganzen Tag unterwegs gewesen und die Magier hatten sich zielstrebig fortbewegt. Alldraha blickte zum Sturm hinüber, der wie ein schwarzer Koloss sogar jetzt noch deutlich zu erkennen war. Selbst die Sterne verschwanden hinter ihm. Wie lange würde es wohl noch dauern, bis er sich vollständig aufgelöst hatte? Selbst in dieser Entfernung ließ der Wind noch Sand durch die Luft tanzen. Bedeutete dies, das alleine der Sturm soviel Sand hierher gebracht hatte?
Er seufzte erschöpft und ließ sich zu Boden sinken. Die Anstrengungen des Tages forderten ihren Tribut und er glaubte nicht, die Müdigkeit noch länger zurückhalten zu können. Ausgeschlafen würde er sich sowieso ein besseres Bild von der Situation machen können und so schloss er die Augen.
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Souldragon Keine Sorge, es wird schon noch weitere Informationen dazu geben, was Cerato und Alldraha anbelangt^^
So der Teil ist heute vormittag noch um eine seite gewachsen und damit etwas länger geworden^^
Sie nickten Alldraha teils freundlich, teils uninteressiert zu, als dieser näher trat.
Bei dem Komma bin ich mir nicht sicher, aber es könnte stimmen. xD
Dieses Mal war es einer der anderen Magier, Ledir, der auf einen Aufbruch drängte.
Man konnte die Unsicherheit und Nervosität der Anwesenden förmlich schmecken und es drohte auch Alldraha zu ergreifen.
Schmecken? Ich kenne das nur mit spüren, aber wird schon stimmen. ^^
Sie wollten sich noch ein letztes Mal mit den anderen absprechen und mussten sowieso auch als erste hinaustreten
Die ockerfarbene Masse klebte wie eine zweite Haut an der Barriere und ließ keinen Blick nach außen zu.
Um aber keine Risiko einzugehen gingen sie noch weiter und schlossen sich im laufe dessen auch mit den anderen zwei Gruppen, die etwas abgekommen waren, wieder zusammen.
Im Laufe groß. Glaube ich.
Weit weit waren sie gekommen?
Vermutlich "Wie weit waren sie gekommen?", oder?
Oha, da kam doch einiges zusammen. ^^
War also doch gut, dass du dich heute nochmal hingesetzt hattest. ;)
Die Geschichte geht also immer weiter voran, zahlreiche neue mögliche Charaktere, die man dann gegebenenfalls näher beleuchten kann, sind aufgetaucht und wir haben drei Gruppen, die sich nun zu einer vereint haben und nun durch die Wüste streifen. Man darf gespannt sein, wie es weiter geht, weil bisher ist noch nicht wirklich klar, wie es weiter gehen wird, aber dass der Sturm sich aufzulösen beginnt, ist immerhin etwas.
Ich frage mich gerade, ob da nicht Streitigkeiten und Uneinigkeit vorprogrammiert sind. Ich habe da schon ein grobes Bild vor Augen, was in irgendeiner Form passieren könnte, aber das ist vermutlich nur meine Paranoia. xD
Ach, fragt sich auch, ob die Adeligen ihre Reise ohne den üblichen Luxus überleben werden, oder ob sie am vielen Wüstensand verzweifeln werden. =)
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AW: Herrschaft des Sandes
Fehler sind bereits korriegiert und ich hoffe ich kann die Anzahl wieder runterdrücken. Ansonsten muss ich mir wohl mal ein paar Gedanken machen^^
Eine Tür schwang auf und offenbarte ein nur durch das Mondlicht erhelltes Zimmer. Die Durchgänge zur Veranda waren allesamt geöffnet, so dass der Raum fast ununterbrochen ins Freie überging. Hauchfeine Vorhänge wogen im Wind, der die angenehm kühle Nachtluft heranbrachte. Eine Liege stand an der geöffneten Seite, daneben ein niedriger Tisch, auf dem etwas zu Essen, Früchte, und auch ein Krug stand.
Der Mann auf der Liege nahm ein paar Trauben vom Tisch, woraufhin die Frau langsam das Zimmer durchquerte. Sie trug ein kurzärmeliges, halb durchsichtiges Gewand, dass nur den Blick auf die wichtigsten Stellen verwehrte. "Fehlt es euch an etwas?", fragte ihr Gastgeber und schob eine der Trauben in seinen Mund. "Oder vermisst ihr nur meine Gesellschaft?" Seine Besucherin reagierte nicht darauf. Sie trug etwas in ihrer rechten Hand, was aber aufgrund des Lichtes höchstens als dunkle Masse mit vielen kleinen Beinen auszumachen war. Mit ihren linken fischte sie ein einzelnes Stück heraus und platzierte es zwischen ihren Zähnen. Knackend zerbiss sie, was immer es auch war und stoppte neben der Liege. Sie schenkte dem Mann neben ihr allerdings keinen einzigen Blick, sondern schaute in die Nacht hinaus. Ihre giftgrünen Augen leuchteten wie die einer Katze und das schwarze, hüftlange Haar tanzte sacht in der Brise. Die vordere Partie war aber nach hinten gebunden und mit einer goldenen Spange fixiert, so dass ihr Gesicht frei blieb.
"Jair.", begann sie, "Ich war nur neugierig, was ihr zu so später Stunde noch tut." Es knackte erneut, als ein weiterer ihrer Snacks sein Ende fand. Ihr Gastgeber warf einen angewiderten Blick auf den Inhalt ihrer Hand, bevor er sich wieder der Szenerie widmete. Es war ihm unklar, wie man so ein Ungeziefer wie Sandkäfer essen konnte. Sie waren klein, besaßen einen sandfarbenen Panzer und sechs Beine und waren praktisch überall zu finden, fast schone eine Plage. Sonderlich schmecken taten sie auch nicht. Einige Exemplare waren so bitter, dass selbst Liebhaber sie nicht mehr herunterbekamen. Und dennoch gab es einen Markt für sie. Wäre da nicht ihre störende Masse, sie wären eine teure Delikatesse.
Aber so konnte praktisch jeder sie fangen, rösten und verkaufen. Hauptabnehmer war dabei das Heimatland seiner Besucherin, Kahar. Sie konnten beinahe nicht genug davon bekommen und unter den Magiern des Landes war es eine weit verbreitete Tradition sie zu essen. "Ich genieße die Nacht aber wollt ihr nicht lieber eine von den Früchten probieren, Asharah?", bot Jair an. Sein Gast richtete ihr Interesse auf den kleinen Tisch und überlegte. Das Mondlicht reflektierte sich in dem Goldschmuck, den sie trug. Dazu gehörte ein dünnes Diadem, das mehr wie ein um den Kopf gebundener Anhänger war. Ein Smaragd, wie eine Perle geformt, war darin eingearbeitet. Soweit Jair wusste, zeichnete es sie als höhere Magierin in ihrem Land aus. Ansonsten trug sie nur zwei langweilige und simple Ketten um den Hals, wie Jair fand, sowie drei Ringe an der linken Hand.
Schließlich lehnte sie ab: "Vielen Dank, aber sie wären an mich verschwendet." Sie zerbrach einen weiteren Käfer und etwas Saft quoll zwischen ihren feinen Lippen hervor. "Ich kann im Moment schließlich nichts schmecken." Sie lächelte, aber statt freundlich zu wirken jagte es einen kalten Schauer über Jairs Rücken. "Wieso esst ihr diese Käfer dann überhaupt?", fragte er und für einen Moment herrschte Stille zwischen den beiden. Dann schwand ihr Lächeln und sie wich aus: "Wer weiß." Gleichzeitig weckte sie aber auch ein Gefühl in ihm, dass er die Antwort gar nicht wissen wollte.
Nun ließ Asharah ihren Blick über ihn wandern, was sie bislang vermieden hatte. Jair lag halb aufrecht auf der Liege mit freiem Oberkörper. Er war gut trainiert, die Muskeln deutlich zu erkennen. Es fiel einfach sich vorzustellen, wie er den ganzen Tag nur auf solchen Liegen zubrachte, umringt von bildhübschen Frauen, bereit ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Aber nur wenn einem der Glanz in eben diesen Augen entging. Falls er sich solchen Vergnügungen hingegeben hatte, so war er ihrer schon lange überdrüssig geworden.
"Wann denkt ihr werde ich eine Chance erhalten mich im Palast näher umzusehen?", fragte sie plötzlich. "Oder anders gefragt, wann wird eurer Oberhaupt... wie hieß er doch gleich..."
"Cerato."
"Ja, richtig, Cerato. Wann denkt ihr wird er wieder in der Hauptstadt sein? Im Gegensatz zu euch scheinen die anderen Magier... tiefgehende Bedenken mir gegenüber zu haben und zögern die Angelegenheit hinaus." Sie räusperte sich kurz bevor sie noch hinzufügte: "Es ist fast so, als ob sie Angst vor mir hätten, solange er nicht hier ist."
Jair legte inzwischen die leere Rebe wieder auf den Tisch zurück und ignorierte ihren letzten Kommentar: "Der Palast erteilt darüber keine genauen Auskünfte. Daher habe ich mir die Freiheit genommen einen meiner Männer hinter dem Sultan herzuschicken. Er wird uns im Vorfeld darüber informieren, ob sie kommen." Asharah erlaubte sich ein unheilvolles Lächeln, bevor sie einen weiteren Käfer vernaschte.
"Aber ich bezweifle, dass euch diese Ablehnung überrascht. Ihr stammt schließlich aus Kahar und soweit ich weiß, seid ihr in allen umliegenden Ländern nicht sehr beliebt." Er beobachte sie aus dem Augenwinkel heraus, gespannt auf ihre Reaktion. Sie sagte zunächst nichts, schloss sogar für einen Moment die Augen. Ein Windstoß fegte über die Veranda und ließ die Vorhänge geisterhaft schweben. Er rauschte in den Blättern der Palmen und brachte die Kälte der Nacht.
"Ihr schmeichelt mir und meinen Leuten. Nicht beliebt ist eine wunderschöne Untertreibung." Sie öffnete die Augen wieder und neigte sich zu Jair herab. Ihre Goldketten klirrten, als sie wenige Zentimeter vor seinem Gesicht stoppte. "Deshalb bin ich euch für eure Gastfreundschaft äußerst dankbar." Asharah strich sich mit ihrer Zunge über die Lippen, dann richtete sie sich wieder auf. Nachdenklich warf sie noch einmal einen Blick in die klare Nacht hinaus, dann ging sie zur Tür. "Ihr solltet sie auch einmal probieren.", sagte sie, dann verließ sie das Zimmer.
Jair blickte zu dem kleinen Tisch hinüber und verbarg seine Abscheu nicht, als er entdeckte, dass Asharah die restlichen Sandkäfer in die Schale gelegt hatte. Dann stand auch er auf, warf sich einen dünnen Mantel über und trat hinaus ins Freie. Die Frau faszinierte ihn, doch ebenso verstand er wieso sie die anderen Magier für bedenklich hielten. Er kannte sie noch nicht lange, doch für ihn war sie wie Feuer. Wenn er nicht aufpasste würde sie ihn verzehren bis nur noch Asche zurück blieb.
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AW: Herrschaft des Sandes
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Souldragon Sie trug ein kurzärmeliges, halb durchsichtiges Gewand, dass nur den Blick auf die wichtigsten Stellen verwehrte.
Bei dieser Stelle musste ich schmunzeln. ^^ Denn ganz plözlich erinnerte ich mich an einen Satz, den ein Lehrer an unserer Schule brachte. "Statistik ist wie ein Bikini; zeigt das meiste und verdeckt das Wichtigste." Ich weiß, ich bin von grundauf verdorben, das ich sowas auch nur erwähnte ist schon... fragwürdig :drop:
Das Mondlicht reflektierte sich in dem Goldschmuck, den sie trug.
"Es ist fast so, als ob sie Angst vor mir hätten, so lange er nicht hier ist."
Solange zusammen. ;)
Er wird uns im Vorfeld darüber informieren, ob sie kommen.
Asharah strich sich mit ihrer Zunge über die Lippen, dann richtete sie sich wieder auf.
Wenn er nicht aufpasste, würde sie ihn verzehren bis nur noch Asche zurück blieb.
Schöner Vergleich, gefällt mir. ;)
Ah, ein "unliebsamer" Gast und zugleich zwei neue Charaktere, die zwar zuvor zwar erwähnt wurden, aber noch keinen Auftritt hatten. Die eine hat fragwürdige Essgewohnheiten (Käfer._.) und der andere scheint ein seines Leben überdrüssiger Adeliger und zeitgleich Magier zu sein. Dass er trotz dieses Lebens und der äußeren Umstände derartig gut gebaut ist, wundert mich.
Über seine Kompetenzen in Sachen Regieren, kann ich jetzt noch wenig sagen, jedoch könnte ich mir vorstellen, dass er davon sehr schnell gelangweilt sein würde, ähnlich wie von jenem Luxus um ihn herum, dem er auch überdrüssig scheint.
Und warum kann die Frau eigentlich nichts schmecken? Liegt das an dem Geschmack der Käfer, der alles andere überdeckt?
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AW: Herrschaft des Sandes
So, bin endlich dazu gekommen weiterzuschreiben, hat ja lang genug gedauert^^
Warum die Frau nichts schmecken kann wird zwar vermutlich auch nochmal später erwähnt werden, ist jetzt aber auch kein Staatsgeheimnis^^ Und ja, die Käfer sind daran schuld. Kurzzeitiger Verzehr führt nur zu einer Taubheit der Zunge, wenn man sie aber über einen langen Zeitraum zu sich nimmt, verliert man den Geschmackssinn fast völlig (bis auf ein paar Ausnahmen). Bei ihr trifft letzteres zu.
Die Sonne war noch nicht einmal über den Horizont geklettert, doch sobald es hell genug geworden war, hatte man damit angefangen sich auf den nächsten Wegabschnitt vorzubereiten. Der Sturm hatte sich beinahe vollständig aufgelöst, seine letzten Böhen wirbelten aber immer noch genug Sand umher, um die Sicht einzuschränken. Zumindest wenn man versuchte zurückzublicken, konnte man die vermutlich zerstörte Stadt nicht sehen. Als ein Diener Alldraha weckte waren die meisten Arbeiten schon erledigt und viele zum Aufbruch bereit.
Der Verwalter brauchte einen Moment um sich zu orientieren, dann ließ er seinen Blick schweifen um sich einen Überblick zu verschaffen. Da er auch dieses Mal die ungewöhnliche Dienerin des obersten Hofmagiers nicht ausmachen konnte, nahm er an, dass sie wirklich nicht mitgekommen war. Es überraschte ihn ein wenig, aber andererseits wusste er nicht genug über sie. Schließlich zuckte er kurz mit den Schultern, harkte die Sachen in Gedanken ab und erhob sich. Die Frau war nicht hier, dafür aber ihr Herr.
Cerato hockte ein wenig abseits im Sand und zeichnete mit seinem Stab etwas, dann verwischte er es wieder und begann erneut. Da er diesen Vorgang mehrmals wiederholte, nahm Alldraha an, dass es sich um einen Zeitvertreib handelte. Andererseits war Vorsicht geboten, wenn ein Magier Symbole zeichnete.
Er ging zu ihm herüber um ihm über die Schultern zu sehen. Gerade vollendete Cerato eine einfache Spirale, bevor er seinen Kopf zur Seite drehte. „Alldraha, wie ich sehe seid ihr wach. Braucht ihr etwas?“ Der Verwalter ignorierte die Frage und stellte seinerseits eine: „Was tut ihr da?“ Der Zauberer lachte leise bevor er antwortete: „Zeichen in den Sand malen.“ „Das sehe ich auch! Wozu macht ihr das?“, änderte Alldraha seine Frage etwas, bereits sichtlich verärgert. „Zeitvertreib. Und damit ich nicht aus der Übung komme.“ Mit diesen Worten erhob er sich und verwischte seine letzte Zeichnung wieder. Dann ging er davon ohne noch etwas zu sagen.
Alldraha schaute ihm nach und blickte noch einmal auf die Stelle, wo er gezeichnet hatte. Es konnte nichts verdächtiges feststellen, auch nicht, als er mit dem Fuß etwas Sand beiseite schob. Schließlich riss ihn ein anderer Diener aus den Gedanken, als dieser ihm etwas zu essen und einen Schluck Wasser anbot. Dankbar nahm Alldraha sein spärliches Frühstück an und kehrte ebenfalls zur Gruppe zurück.
Wenig später war es dann soweit und sie setzten ihre Reise fort, in der Hoffnung bald auf das Anwesen zu treffen, das Cerato in der Nacht zuvor als nächsten Rastplatz in Aussicht gestellt hatte. Leider war der Weg länger als erwartet und so schmolz die Zeit dahin, während die Sonne immer höher stieg und es heißer und heißer wurde. Immerhin ließen sie recht bald die Sanddünen hinter sich und gelangten in felsigeres Gebiet. Der harte Boden machte ein schnelleres vorankommen möglich und trug so zu einer ein wenig besseren Laune unter den Menschen bei.
Als ihr Ziel endlich in Sicht kam schienen die meisten ihre Schritte noch einmal zu beschleunigen. Gegen Mittag erreichten sie dann schließlich das Anwesen, das von einer weiß verputzten Außenmauer umschlossen wurde. Sie war gut zwei Meter hoch, weswegen das Innere ein Geheimnis blieb. Nur die obere Etage des Hauptgebäudes sowie die Spitzen einiger Palmen waren von Außen zu sehen. Die Wände waren ebenfalls weiß und zumindest auf dieser Seite geschlossen. Nur ein paar kleine Fenster unterbrachen die glatte Fläche. Die Größe erschien ausreichend, zumindest würde es angenehmer sein, als draußen schlafen zu müssen.
Als sie das Tor durchquerten, fanden sie sich in einem kleinen Hof wieder, durch den ein breiter Hauptweg zum Haus führte. Dort ging es zwei Stufen hoch auf eine vom zweiten Geschoss überdachten Terrasse. Säulen stützten den Vorbau und ein Geländer, mit Flechtwerk verkleidet, trennte den Bereich optisch vom Hof.
Während die meisten Adeligen sofort weiter ins Haus stürmten um der Sonne zu entkommen, nahm sich Hasin die Zeit, den Sultan auf dem Anwesen seiner Familie willkommen zu heißen. Dann wies er einen Diener an den Herrscher auf ein Zimmer zu führen. Ein weiterer Bediensteter, der schon etwas in die Jahre gekommen war, nährte sich nun Hasin und die beiden vertieften sich in ein Gespräch. Sicherlich galt es einige Dinge zu regeln, bei einer derartigen Masse an unerwarteten Gästen. Zur Zeit waren nur wenige Diener des Hauses vor Ort, die sich nur um die notwendigsten Arbeiten gekümmert hatten und alles in Ordnung hielten. Es waren zwar genug Arbeitskräfte mit der Gruppe angekommen, doch das Problem waren die geringen Vorräte. So wie es aussah würde das Festessen noch etwas auf sich warten lassen müssen.
Auch waren die meisten von dem Marsch erschöpft. Sie kümmerten sich zwar um das Gepäck, aber einige legten auch erstmal eine Pause im Schatten ein. Alldraha stand auf der Terrasse und blickte auf das Eingangstor, das inzwischen geschlossen worden war. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und überlegte, ob er im Haus nach einer Erfrischung suchen sollte. Aber bei all den Neuankömmlingen herrschte derzeit vermutlich Chaos, weswegen er lieber hier draußen wartete. Cerato hielt sich ebenfalls außerhalb auf, streifte ein wenig umher und besah sich scheinbar interessiert das Anwesen. Als Magier hatte er keine Probleme mit der Hitze.
Nachdem er seinen kleinen Rundgang beendet hatte, rief er die anderen sieben Magier zusammen, weswegen auch Hasin seine Planung unterbrechen musste. Alldraha hörte noch, wie Cerato nach einem freien Zimmer frage, bevor die Zauberer ebenfalls im Haus verschwanden. Der Verwalter entschied sich aber dazu noch weiter zu warten und lehnte sich auf das Geländer. Es fühlte sich gut an nicht mehr in unmittelbarer Gefahr zu schweben und ein Dach über dem Kopf zu haben. Von hier aus konnten sie auch in kleineren Gruppen weiterreisen. Die nächste Stadt, Surah, war nun auch nicht mehr weit entfernt und mit ein paar anständigen Pferden würde sie schon bald wieder in der Hauptstadt sein. Und dann konnten sie der Sache auf den Grund gehen.
Er seufzte. Im Palast konnte er zwar schon eigene Nachforschungen anstellen, die Hauptarbeit jedoch würden sicherlich andere übernehmen. Er war zwar ein passabler Schwertkämpfer, manche würden sogar behaupten er sei talentiert, aber er war schlussendlich ein Verwalter. Er koordinierte nur und wertete die Informationen aus, die ihm andere beschafft hatten. Selbst war er selten vor Ort, da er seine Arbeit nicht vernachlässigen durfte. Das er den Sultan hatte begleiten können war eher eine glückliche Fügung gewesen. Manchmal fragte er sich, ob er nicht lieber einen anderen Weg hätte einschlagen sollen, aber früher wäre es ihm nie eingefallen gegen die Wünsche seines Vaters aufzubegehren.
Er seufzte erneut. Es brachte ja doch nichts über verlorene Gelegenheiten nachzugrübeln. Ihm blieb nur, das Beste aus der Situation zu machen und vielleicht ließ sich sogar ein Weg finden, um eine aktivere Rolle in den Nachforschungen zu übernehmen. Mit diesem Gedanken stieß er sich sacht vom Geländer ab und schlenderte ins Haus.
Die Inneneinrichtung war überraschend schlicht gehalten, doch Alldraha achtete nicht besonders darauf. Außerdem saßen überall die von der Reise erschöpften Adeligen herum und der Verwalter fand, dass sie ein wenig apathisch wirkten. Die meisten waren in sich zusammengesunken und gaben kaum einen Laut von sich. Niemand scheuchte Diener herum, keiner verlangte nach dem Unmöglichen. Die Erfahrung schien sie hart mitgenommen zu haben.
Ein wenig später entdeckte Alldraha, dass das Haus auch über ein großzügiges Bad verfügte und es zur Zeit leer war. Er war ein wenig verwundert darüber, aber als er an den Anblick von vorher dachte erschien es ihm durchaus plausibel. Ein Bad würde ihm sicher gut tun.
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AW: Herrschaft des Sandes
Schön, endlich mal wieder ein neuer Part und es geht anscheinend auch gut voran. Alle sind sie erschöpft, aber trotzdem in Sicherheit, was beileibe nun wirklich nichts Schlechtes ist. ^^
Außerdem erfährt man ein klein wenig aus Alldrahas Vergangenheit und über seine Gedankengänge, besonders das Verdächtigen des guten, alten Cerato macht mich skeptisch und weckt ein paar düstere Gedanken, die ich für den Moment nochmal für mich behalten werde.
Zum Geschmacksverlust: Es ist ein interessantes Detail, daher fragte ich auch. Fragt sich allerdings, was diese Käfer noch für Auswirkungen haben, wenn man dafür sogar seinen Geschmackssinn (weitestgehend) verliert. So gut können die doch gar nicht schmecken, wenn andere deswegen die Nase rümpfen. ;P
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AW: Herrschaft des Sandes
Ein klein wenig Sicherheit erlaubt ja ein paar andere schöne Dinge. Wie z.B eine Informationskeule *g*
Und warum die Käfer trotzdem gegessen werden klärt sich später noch^^ abgesehen davon, dass einige durch die Tradition simpel dazu gezwungen werden.
Der folgende Teil wird auch Asharahs vollständigen Namen enthalten, der sich aber vielleicht nochmal ändert, da ich klangtechnisch noch nicht zufrieden damit bin. Aber keine Sorge, er wird nicht oft vorkommen, wenn überhaupt^^
so und nun genug geschwafelt
Ehe er aber sein Vorhaben in die Tat umsetzten konnte, sah er Cerato direkt auf sich zukommen. Der königliche Verwalter wartete ab, da ihn der Magier mit den Augen fixierte, jedoch ohne etwas zu sagen. Als Cerato nur noch ein paar Schritte entfernt war sagte er: "Ihr habt da eine gute Idee, doch lasst mich euch kurz aufhalten."
Alldraha zog eine Augenbraue nach oben, ob der seltsamen Formulierung, nickte aber. "Gut. Wir waren gerade dabei einen Boten mit einigen Anweisungen in die Hauptstadt zu schicken. Falls ihr auch etwas regeln müsst, wäre dies die Gelegenheit." Der Verwalter überlegte, wusste aber nichts, was seiner unmittelbaren Aufmerksamkeit bedurft hätte, selbst in dieser Situation. "Danke, doch ihr braucht euch keine Sorgen um mich zu machen. Aber habt ihr nicht bereits jemanden losgeschickt, um die Nachricht von unserem Überleben zu überbringen?"
Cerato seufzte. "Das haben wir, aber zu meinem Leidwesen gibt es etwas, das ich unbedingt klären muss. Das Wissen um den Vorfall sollte die Hauptstadt inzwischen erreicht haben, unser Bote vermutlich noch nicht. Und ich befürchte, dass meine Vertreter in dem Chaos und der Unsicherheit einen wichtigen Gast aus den Augen lassen könnten. Falls es dazu kommt, will ich mit der Nachricht zumindest erreichen, dass sie nicht zu lange ohne Beobachtung ist." Dann murmelte er noch: "Hätte ich das doch gleich beim ersten Boten getan..."
Alldraha war überrascht und verbarg dies auch nicht. "Mir ist nichts bekannt über eine derartig problematische Besucherin. Wer ist sie?" Cerato blickte kurz zu Alldraha, dann wandte er sich zum gehen. "Es schadet wahrscheinlich nicht, wenn ihr es auch wisst. Kommt mit, ich erkläre es euch unterwegs. Ich würde aber den Boten losschicken wollen, wenn ihr nichts dagegen habt." Damit setzte er sich in Bewegung und der Verwalter folgte ihm. "Ich schätze, da sie Magerin ist, hat man euch nicht sonderlich viel Informationen über sie zukommen lassen, vor allem, da sie nicht im Palast unterkommt und ihr daher keine besonderen Vorbereitungen treffen müsst. Allerdings stammt sie aus Kahar, und dort ist sie nicht gerade ein kleines Licht. Ich nehme an, ihr wisst was das bedeutet."
Alldraha nickte nur. Kahar war bekannt für seine magischen Traditionen und Forschungen. Beinahe jeder Einwohner, unabhängig von seinem Stand, bekam zumindest eine grundlegende Ausbildung in Zauberei. Daher war es nicht verwunderlich, dass das Land eine Vielzahl von Magiern hervorbrachte und die oberen Ränge waren nur von ihnen besetzt. Dies allein war aber nicht das Problem. Die Art ihrer Forschung und die Schlussfolgerungen, die sie aus ihrer Geschichte zogen, waren es.
Sie untersuchten jede Richtung der Magie, die ihnen nützlich erschien und versuchten sie sich einzuverleiben. Dabei schreckten sie auch nicht davor zurück, anderen Ländern zu schaden, indem sie uralte Relikte entwendeten oder sie anderweitig bestahlen. Es gab auch Geschichten über fehlgeschlagene Experimente, die ganze Städte ausgelöscht hatten. Solange sie fremde und alte Magie außerhalb Kahars erprobten, schien es für sie keine Beschränkungen zu geben. Deshalb begegnete man reisenden Zauberern aus Kahar immer mit Misstrauen oder verbot ihnen die Einreise. Befanden sie sich aber doch einmal im Land, schließlich konnte man ein so mächtiges Reich wie Kahar nicht unentwegt abweisen, standen sie unter ständiger Beobachtung, zumindest soweit dies möglich war. Denn immer wieder fanden sie eine Möglichkeit um für ein paar Stunden zu verschwinden und es galt als ziemlich sicher, dass die meisten Magier ein riesiges Netz aus Informanten und Spionen unterhielten. Selbst einfachen Bauern aus Kahar konnte man nicht trauen, da sie aufgrund ihrer Ausbildung ebenfalls magische Schriften oder Artefakte erkennen und davon berichten konnten.
Und dann war da noch ihre Geschichte. Vor ewigen Zeiten bildete das heutige Kahar das Kernland eines Großreichs, das sich über den halben Kontinent erstreckte und damit auch alle umliegenden Länder einschloss. Es ist unklar, wieso es letztendlich zerfiel, aber die Herrscherdynastie in Kahar berief sich immer noch auf diese Wurzeln und meinte einen berechtigten Anspruch, auf das verlorene Land zu haben. Es war kein Geheimnis, dass viele Magier diese Idee von einem neuen Großreich unterstützten, doch bislang hielten sie sich mit Kriegsvorbereitungen zurück. Zumindest gab es keine Anzeichen dafür. Schon seit Jahrzehnten beschränkten sie sich darauf, ihre Sprache zu verbreiten und Länder mit ihrer Macht unter Druck zu setzten. Denn sie besaßen die fruchtbarsten Böden und produzierten eine Vielzahl an Nahrungsmittel, von denen sie große Mengen handeln konnten. So war es auch kein Wunder, dass sie anderen Reichen Zugeständnisse meistens dann abrangen, wenn aufgrund von Dürren oder anderen Naturkatastrophen Hungersnöte herrschten.
Angriffe brauchen sie selbst nicht zu fürchten. Welche Magie ihnen genau zur Verfügung stand war zu einem Großteil unbekannt und ihre Verteidigungsanlagen stammten noch, so hieß es, aus der Zeit des Großreichs und konnten so seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden verstärkt und verbessert werden. Egal wie stark sie wirklich waren, es reichte aus um etwaige Gegner abzuschrecken.
"Und wer ist unsere Besucherin nun genau?", wollte Alldraha jetzt wissen. Cerato antwortete nicht sofort, da er erst einmal einem der anderen Magier, dem sie gerade begegnet waren, die Anweisung gab dem Boten Bescheid zu geben. Dann wandte er sich wieder dem Verwalter zu: "Ihr voller Name lautet Kadin Arusta Asharah din Asim-sha. Es ist ein ziemlich beeindruckender Name und soweit ich weiß, arbeitet sie für die königliche Akademie der Magie als Forscherin und besitzt außerdem einen Sitz mit Stimm- sowie Sprachrecht in ihrem Regierungsrat." Der Verwalter musste zugeben, dass diese Asharah offenbar eine recht mächtige Person war.
"Warum ist jemand wie sie hier?", fragte er weiter, doch Cerato zuckte nur mit den Schultern und klang gereizt bei seiner Antwort: "Ich habe keine Ahnung. Kahar mag wie ein Schwarm Heuschrecken über jedes magisches Wissens herfallen, was sie zu Gesicht bekommen, aber ihr eigenes Land riegeln sie ziemlich erfolgreich ab. Man kommt zwar an so manche Information, aber aus den höchsten Schichten oder von den wichtigsten Personen hört man so gut wie nichts. Was man bekommt sind Gerüchte und Tratsch von verbitterten oder sorglosen Magiern, die nicht eingeweiht sind." Es schien dem Zauberer nicht zu gefallen, nur so wenig über seinen Gast zu wissen und Alldraha konnte dies gut nachvollziehen. Ihn selbst hatte man ja beinahe völlig im Dunkeln gelassen, auch wenn dies wahrlich nicht in seinen Aufgabenbereich fiel. Eine genauere Mitteilung hätte er dennoch gerne erhalten. Sein Entschluss, Nachforschungen über sie anzustellen, wurde dadurch nur noch einmal bestärkt. Jetzt wo er Bescheid wusste, fiel es natürlich leicht Asharah als Urheberin hinter diesem Vorfall zu sehen, doch er musste aufpassen, dass er sich nicht auf diese Möglichkeit versteifte.
Und es war nun auch klar, wieso sie Jair als Gastgeber gewählt hatte. Er war ihre Eintrittskarte gewesen um ins Land zu kommen und sich außerdem frei zu bewegen. Da Jair Magier war, oblag es ihm ihre Aktionen im Auge zu behalten und Cerato konnte keine weiteren direkt dazu abstellten ohne zu riskieren Jair und seine Familie zu beleidigen. So blieb ihm nur im Geheimen einfache Leute hinter ihr herzuschicken und die Magier sie aus der Ferne beobachten zu lassen, da es äußerst zweifelhaft war, wie gewissenhaft Asharahs Gastgeber seiner Aufgabe nachkommen würde.
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Souldragon Ein klein wenig Sicherheit erlaubt ja ein paar andere schöne Dinge. Wie z.B eine Informationskeule *g*
Und warum die Käfer trotzdem gegessen werden klärt sich später noch^^ abgesehen davon, dass einige durch die Tradition simpel dazu gezwungen werden.
Okay, bin gespannt, aber ich habe da auch schon so meine Vermutungen. ;P
Der folgende Teil wird auch Asharahs vollständigen Namen enthalten, der sich aber vielleicht nochmal ändert, da ich klangtechnisch noch nicht zufrieden damit bin. Aber keine Sorge, er wird nicht oft vorkommen, wenn überhaupt^^
Das beruhigt mich etwas. Grund siehe unten. xD
Cerato blickte kurz zu Alldraha, denn wandte er sich zum gehen.
Die Art ihrer Forschung und die Schlussfolgerungen, die sie aus ihrer Geschichte zogen, waren es.
Dabei schreckten sie auch nicht davor zurück, anderen Ländern zu schaden, indem sie uralte Relikte entwendeten oder sie anderweitig bestahlen.
Schon seit Jahrzehnten beschränkten sie sich darauf, ihre Sprache zu verbreiten und Länder mit ihrer Macht unter Druck zu setzten.
Kahar mag wie ein Schwarm Heuschrecken über jedes magisches Wissens herfallen, was sie zu Gesicht bekommen, aber ihr eigenes Land riegeln sie ziemlich erfolgreich ab.
Sein Entschluss, Nachforschungen über sie anzustellen, wurde dadurch nur noch einmal bestärkt.
So blieb ihm nur im geheimen (...).
Habe dieses Mal ein paar mehr Komma Fehler gefunden. ^^
Der Inhalt hat mir aber gut gefallen und verspricht neuen Zündstoff zum Nachdenken, obwohl es mehr Probleme und Fragen aufwirft, als es eigentlich klärt. Übrigens, der Name ist ja wirklich furchtbar lang. xD
Solche Namen sind der Grund, wieso ich meinen Charakteren immer simple Namen gebe, da ich immer befürchten müsste, sie ständig zu vergessen. ^^
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So, da der letzte Teil nun schon über einen Monat her ist, wird es mal wieder Zeit^^ Und da ich außerdem gerade noch ne Woche Urlaub machen will, poste ich ihn mal noch schnell vorher.
"Damit dürfte ihr ebenfalls auf dem neusten Stand sein.", sagte Cerato und riss Aldraha aus seinen Gedanken. "Was euch vielleicht noch interessieren sollte ist, dass eine kleine Gruppe bald weiterreisen wird, um den Sultan schneller zur Hauptstadt zu geleiten. Allerdings gibt es im Moment noch einige Schwierigkeiten, so dass wir erst morgen früh aufbrechen können. Wenn ihr uns begleiten wollt, sorgt dafür, dass ihr ausgeruht seid."
Alldraha nickte und der Zauberer verabschiedete sich von ihm. Seinen ursprünglichen Plan, ein Bad zu nehmen, hatte er nach diesen neuen Informationen völlig vergessen und so suchte er sich stattdessen einen freien Sessel, um nachzudenken.
Es war früher Abend, als er sich seines ursprünglichen Vorhabens entsann und beschloss, es noch einmal zu versuchen. Bevor er sich aber auf den Weg machte, ließ er sich noch ein Handtuch und saubere Kleidung von einem Diener bringen. Dabei überhörte er, dass Cerato ebenfalls im Bad sein sollte. Er überlegte, ob dies Grund genug wäre das Ganze zu verschieben, andererseits konnte Alldraha nicht leugnen am wahren Aussehen des Magiers interessiert zu sein. Wenn auch aus reiner Neugier. Fürs Erste konnte er ja einfach hingehen und sich dann immer noch umentscheiden.
Als er aber dort ankam, sah er eine Person, mit der er überhaupt nicht mehr gerechnet hatte. Die geheimnisvolle Dienerin des oberen Magiers schob gerade die Vorhänge beiseite und trat aus dem Badebereich heraus. Es dauerte nicht lange, bis sie ihn erspäht hatte und ein amüsiertes Lächeln zierte ihre Lippen. "Wenn ihr meinen Herrn sucht, den habt ihr gerade verpasst.", sagte sie und wartete ab.
Ihre braune Haut glänzte vom Wasser und den ätherischen Ölen und sie war ziemlich leicht bekleidet. Sie hatte sich ein Tuch um die Brust gewickelt und trug ein weiteres so um die Hüfte, dass ihr linkes Bein dort hervorlugte, wo sich die beiden Enden trafen. Ihre Füße steckten in einfachen Sandalen und sie trug noch ein paar Sachen auf dem Arm, die verdächtig nach den Kleidern Ceratos aussahen. In ihren Augen, die ihn fixierten, funkelte Neugier.
"Ich hatte hier nicht mit euch gerechnet.. was tut ihr hier?", fragte Alldraha, nachdem er sich ein wenig gefangen hatte. Sie schien zunächst die Augen verdrehen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders. "Ich erfülle nur meine Aufgaben, Herr. Und nach einem interessanten Bad bestehen diese darin, die alten Kleider von Meister Cerato fortzubringen. Oder wollt ihr mehr Details? Oder wollt ihr vielleicht, dass ich...", sie stoppte plötzlich und biss sich auf die Lippen. Dann neigte sie ihren Kopf leicht: "Verzeiht Herr. Man hat mich bereits darauf hingewiesen, dass mein Verhalten euch gegenüber mangelhaft ist. Es soll nicht wieder vorkommen."
"Immerhin etwas. Aber was wolltet ihr zuvor sagen?" Alldraha war näher gekommen, während die Frau ihren Blick nun nach unten gerichtet hielt. "Nichts von Bedeutung Herr. Nur unsinniges Gerede einer Dienerin." Sie sah immer noch nicht auf und ein kurzes Lächeln huschte über Alldrahas Lippen. Was immer ihr Cerato auch gesagt oder befohlen haben mochte, es zeigte Wirkung und schien sie in gewisse Bedrängnis zu bringen. Zumindest nahm er an, dass es ihr nicht all zu leicht fiel ihre Zunge im Zaum zu halten.
"Sagt es mir trotzdem.", forderte er sie auf. Die Frau schluckte kurz, dann sagte sie: "Vielleicht wollt ihr, dass ich euch beim Baden behilflich bin? Ich könnte euch den Rücken waschen, wenn ihr das wünscht." "Nein, das wird nicht nötig sein.", lehnte der Verwalter ab und die Dienerin verneigte sich noch ein wenig tiefer, bevor sie sich wieder aufrichtete. Sie blickte aber weiterhin zu Boden.
"Könnt ihr mir sagen, wieso ich euch bei unserer Flucht nicht gesehen habe? Ihr wärt doch sicherlich in Ceratos Nähe gewesen.", fragte er nun. Ihre Stimme klang etwas merkwürdig, als sie zu einer Antwort ansetzte, ganz so, als ob sie ihre Gefühle mühsam zurückhalten musste: "Ich weiß nicht, wieso wir uns nicht gesehen haben, aber Meister Cerato wünschte mich nicht in seiner Nähe während der Reise. Ich sollte ihn erst wieder aufsuchen, sobald wir einen sichereren Ort, so wie diesen hier, erreicht hätten. Mehr kann ich euch darüber nicht sagen."
Alldrahe rieb sich den Nasenrücken. Warum war sie wieder vor ihm aufgetaucht? Ausgerechnet dann, wenn er sich vorerst keine Gedanken mehr über sie hatte machen wollen. "Dann lasst uns etwas anderes klären: wie lautet eurer Name?", wollte er nun wissen.
"Mein richtiger Name ist selbst für mich ein Geheimnis. Daher kann ich euch nur diesen nennen: Tela.", sagte sie. Alldraha sah sie misstrauisch an. "Habt ihr euch diesen Namen selbst gegeben?", fragte er. Sie schüttelte den Kopf. "Oh nein Herr.", sie lächelte amüsiert. "Bevor ich in den Dienst des Palastes trat, war ich eine Sklavin. Mein Besitzer gab mir den Namen einer großen Kriegerin. Sie war wohl ebenfalls eine Wüstennomadin und es heißt, sie wäre für das Massaker von Jecher verantwortlich gewesen."
Der Verwalter wirkte leicht erstaunt über diese Geschichte. "Das Massaker von Jecher?", fragte er nach. "Ja, unser Sultan, zu dieser Zeit noch ein Prinz, führte seine Soldaten gegen Jecher, weil die Mächtigen der Stadt unser Land verraten hatten. Tela, so sagte man es mir, habe unter den feindlichen Soldaten gewütet wie ein Teufel. Sie tötete so schnell, dass ihre Gegner nicht einmal Zeit hatten um sich zu ergeben. Da, wo sie auftauchte, gab es keine Gefangenen. Es soll ein schreckliches Blutbad gewesen sein. Mein Besitzer fand es wohl komisch mir so einen Namen zu geben." Sie zuckte mit den Schultern. "Das ist dann aber auch schon alles, was ich euch darüber sagen kann."
Alldraha schwieg für eine Weile. Er hatte einiges über die Schlacht um Jecher gelesen und gehört, doch weder war ihm der Name Tela, noch die Bezeichnung als Massaker vertraut. Er selbst war zu dem Zeitpunkt vor sieben Jahren mit seinem Vater auf Reisen gewesen, so dass er alles nur im Nachhinein erfahren hatte. Wenn er jetzt aber darüber nachdachte, so konnte er sich an keine Details zu den eigentlichen Kämpfen entsinnen.
Da schüttelte er aber leicht den Kopf und schob die Gedanken beiseite. Er hatte bei weitem wichtigeres zu tun, als sich mit dieser Geschichte zu beschäftigen. Wenn dies alles vorbei war, würde es sich vielleicht lohnen sich umzuhören, aber im Moment würde ihm das herzlich wenig weiterhelfen.
"Kann ich für euch sonst noch etwas tun, oder kann ich wieder an meine Arbeit gehen, Herr?", fragte Tela nun und verschaffte sich so wieder Alldrahas Aufmerksamkeit. Er sah sie für einen Moment lang an, dann nickte er. Sie neigte kurz ihren Kopf und eilte schließlich davon. Er dachte derweil noch einmal an ihr Gespräch und das er nicht gerade viel in Erfahrung gebracht hatte. Aber er hatte auch nicht damit gerechnet, sie hier anzutreffen. Doch sie hatte um einiges bereitwilliger Auskunft geben, so dass es kein Problem darstellen sollte ihr später noch einige Fragen zu stellen.
Jetzt erwartete ihn allerdings erst einmal ein heißes Bad, was er voll und ganz genießen würde.
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Souldragon Es war früher Abend, als er sich seines ursprünglichen Vorhabens entsann und beschloss, es noch einmal zu versuchen.
"Dass Massaker von Jecher?"
Da, wo sie auftauchte, gab es keine Gefangenen.
Aber er hatte auch nicht damit gerechnet, sie hier anzutreffen.
Doch sie hatte um einiges bereitwilliger Auskunft geben, so dass es kein Problem darstellen sollte ihr später noch einige Fragen zu stellen.
Habe mal ein paar Sachen korrigiert, wie üblich. ;)
Der Part hat mir sehr gut gefallen. Besonders der letzte Abschnitt hat mir aus irgendeinem Grunde besonders angetan, als er sie kurz ansah und dann nickte. Es kam einfach klasse rüber und wirkte wunderbar natürlich. Toller Lesefluss. ^^
Und ich ärgere mich, weil ich es nicht schaffe, neue Kapitel online zu stellen. xD
Wenigstens einer von uns schafft es, ein paar Sachen reinzustellen. ^^
Übrigens, schön zu sehen, dass sie nun offener auf ihn zugeht und sie problemlos miteinander reden können. Dennoch fragt sich, wo sie eigentlich war?
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AW: Herrschaft des Sandes
So nach langer Pause will ich doch auch mal wieder was reinstellen^^ Hoffentlich dann demnächst auch wieder regelmäßiger, aber versprechen will ich lieber nichts xD
Und fällt jemanden noch ne schicke Alternative zu Magiergilde ein? Also als Bezeichnung. Weil im Moment will mir da so gar nichts einfallen.
Davon ab hab ich mir nochmal die vorherigen Teile angesehen und werde da wohl hier und da ein paar kleine Details ändern sobald ich die Zeit dafür finde. Falls es jemand also nochmal durchlesen sollte, könnte es zu ein paar kleinen Unstimmigkeiten kommen. Ist aber nichts weltbewegenden, also keine Angst^^
Es war früher Morgen, die Sonne hatte es noch nicht mal über den Horizont geschafft, als ein Diener Alldraha weckte. Mürrisch richtete er sich auf und deutete dem Mann ihn wieder alleine zu lassen. Das warme Wasser und die Entspannung am Vorabend hatten ihm gut getan, ein wenig zu gut vielleicht. Er hatte hervorragend geschlafen und nach ihm hätte es ruhig auch noch etwas länger so weiter gehen können. Aber es blieb keine Zeit.
Er schwang sich aus dem Bett und kleidete sich an. Es fühlte sich gut an, dass er seine alten und zerrissenen Kleider gegen frische und saubere hatte tauschen können. Hasin hatte sich darum gekümmert, dass es der kleinen Gruppe an nichts mangeln würde und sie für den Ritt bestens vorbereitet waren. Oder zumindest so gut, wie es in der Situation möglich war.
Auch ein Krummsäbel und einen Dolch hatte man für ihn bereit gelegt und er prüfte beide Waffen kurzerhand, bevor er sie zufrieden an seinem Gürtel befestigte. So vorbereitet trat er aus der Kammer, die ihm als Schlafplatz gedient hatte, heraus und machte sich auf den Weg zum kleinen Innenhof.
Dort fand er bereits den Rest der Gruppe vor, die gerade dabei waren, ihre Pferde zu besteigen. Es waren ansehnliche Tiere, kräftig und ausgeruht. Sie waren ein guter Anfang, wenn sie die Hauptstadt schneller als in zwei Wochen erreichen wollten. Cerato saß bereits im Sattel und stand mit seinem Pferd etwas abseits. Er schien die Vorbereitungen zu beobachten, wobei unmöglich zu sagen war, woran er dachte. Alldraha schenkte ihm keine große Beachtung, sondern interessierte sich eher dafür, wer noch mit ihnen reiste.
Da waren zum einen die restlichen Magier, von denen er allerdings nur Ledir persönlich näher kannte. Hasin würde vorerst zurückbleiben, da er sich um die Gäste auf seinem Anwesen kümmern musste, versprach aber so schnell wie möglich nachzukommen. Dazu gesellten sich noch der Sultan sowie eine Leibwache aus sechs Soldaten.
Das Tor stand bereits offen und als alle aufgesessen hatte, trabte Cerato voran. Einer weiteren Aufforderung bedurfte es nicht und so folgten die anderen nach und nach seinem Beispiel. Alldraha verließ das Gut zuletzt und machte sich zunächst daran zu Cerato und dem Sultan, die beieinander ritten, aufzuschließen. Vor ihnen bildeten drei Soldaten die Spitze ihrer Gruppe, während die anderen drei sich zwischen den Zauberern hielten.
Ihr nächstes Ziel war die Stadt Surah. Es war die einzige größere Stadt auf ihrem Weg und lag etwa auf halber Strecke. Ansonsten würden sie nur kleinere Oasen oder Wachposten passieren. Glücklicherweise führte der Großteil ihrer Reise über festen Boden und sie konnten einer Straße folgen. Lediglich die nähere Umgebung von Surah würde sie wieder in sandiges Terrain führen. Die Wüste hatte sich in den letzten Jahrzehnten bis zur Stadt ausgebreitet, was mit jedem Jahr immer mehr zum Problem wurde.
Vor allem löste die Vorstellung dieser unmittelbare Nähe zu einer Wüste deutlich sichtbares Unbehagen in der Gruppe aus. „Seid ihr sicher, dass es klug ist über Surah zu reisen? Sollten wir nicht lieber einen sicheren Weg um die Stadt herum nehmen?“, fragte Alldraha Cerato. „Wenn wir das täten bräuchten wir mindestens zwei Wochen bis zur Hauptstadt. Auf dem direkten Weg schaffen wir es immerhin zwei Tage einzusparen, wenn wir ein gutes Tempo halten können. Vielleicht sogar drei. Außerdem glaube ich, dass uns keine Gefahr droht.“
„Und wie kommt ihr zu der Annahme?“ „Die Wüste, die Surah umgibt, hat ihren Ursprung weit im Südosten und hat keinerlei Verbindung zur großen Wüste im Westen. Der Sturm bezog seine Macht alleine von dort. Solange die beiden also getrennt voneinander bleiben, haben wir nichts zu befürchten. Ich entsinne mich auch, dass in den alten Schriften ebenfalls davon gesprochen wird. Außerdem werden wir nicht lange bleiben. Damit ist das Risiko minimal, selbst wenn ich mich irren sollte.“
Alldraha nickte. Das ungute Gefühl verschwand zwar nicht völlig, aber Zeit war im Moment ein zu kostbares Gut. Und Surah war ein wichtiger Zwischenstopp um ihre Vorräte wieder aufzufüllen. Völlig überzeugt war er zwar nicht, aber der Weg schien ungefährlich genug zu sein. Selbst einen weiteren Sturm könnten sie vermutlich dank der Magier überstehen. Nur zu welchem Preis.
Die folgenden Tagen verliefen recht ereignislos. Die Eile trieb sie an und sie schafften es schnell, voran zu kommen. Es half auch, dass es entlang der Straße Ställe gab, an denen für gewöhnlich Boten ihre Pferde wechseln konnten. Das System war noch nicht vor allzu langer Zeit eingeführt worden, weswegen es sich nur über ein paar wenige Routen erstreckte. Glücklicherweise auch über diese.
Dennoch zerrte der Ritt an ihren Kräften und verlangte ihnen einiges ab. Ihr Lohn dafür war, dass sie Surah schließlich schon am fünften Tag ihrer Reise erreichten und somit genügend Zeit blieb, um sich etwas zu erholen, da sie ihren Weg erst am nächsten Tag fortsetzen wollten.
Die Stadt selbst war von einer hohen, ockerfarbenen Mauer umgeben, die jedoch die Wüste nicht aufhalten konnte. Der Sand türmte sich an ihr auf und die Gruppe sah bei ihrer Ankunft einige Arbeiter, die damit beschäftigt waren ihn wieder abzutragen. Im Inneren war das Problem nicht so offensichtlich, doch man bemerkte schnell, dass der Wind ebenfalls einiges an Sand in die Stadt getragen hatte. Das Straßenpflaster so mancher Nebengasse verschwand unter seinem Mantel, auch wenn die Schicht eher dünn blieb.
Doch sie schenkten diesem Umstand wenig Aufmerksamkeit und setzten ihren Weg weiter fort, der sie tiefer in die Stadt hineinführte. Kurz bevor sie den zentralen Platz der Stadt, der für gewöhnlich zu großen Teilen von einem geschäftigen Basar eingenommen wurde, erreichten, verließen sie die Hauptstraße. Danach mussten sie nur noch zwei weitere Häuserblöcke hinter sich bringen, bevor sie ihr derzeitiges Ziel und ihr Quartier für die Nacht erreicht hatten.
Das Gebäude stach aus seiner Umgebung ziemlich heraus, da es nicht nur um gut zwei Stockwerke höher war, als die umliegenden Häuser, sondern auch reich mit Ornamenten geschmückt war und über einen kleinen Turm verfügte. Es handelte sich um eine Niederlassung der Magiergilde, die neben einiger anderer Aufgaben auch reisenden Zauberern Unterkunft gewährte. In einigen Fällen auch Gesandten des Sultans.
Am Eingang stand bereits ein Diener, der ihre Ankunft erwartet hatte. Die vorausgeschickten Boten waren also angekommen. Als er die Gruppe bemerkte, rief er etwas durchs Eingangstor und wenig später traten weitere Männer auf die Straße. Sie kümmerten sich um das wenige Gepäck und die Pferde, die sie zu den Stallungen führten. Während die Magier sich rasch auftrennten und im Gebäude verschwanden, hatten die Wachen des Sultans eher dessen Sicherheit im Sinn und positionierten sich entsprechend. Zwei von ihnen würden den Eingang im Auge behalten, während zwei weitere sich im Haus umsahen. Die verbliebenen Soldaten würden bei ihrem Herrscher bleiben.
Auch Alldraha gesellte sich dazu und nahm an, dass Cerato es ihm gleich tun würde. Als er sich jedoch umsah, war der Magier bereits verschwunden. Verwirrt überlegte er, wohin er gegangen sein konnte, denn vor wenigen Augenblicken hatte er noch beinahe neben ihm gestanden. Deswegen fragte er eine der Wachen, die sich am Eingang postiert hatte und erhielt die Auskunft, dass Cerato in die Stadt gegangen war. Der Mann zeigte ihm ebenfalls die Richtung.
Alldraha bedankte sich kurz und trat nun ebenfalls auf die Straße. Er fand es seltsam, dass der Zauberer sich nicht ausruhte, sondern sofort ausgegangen war. Zwar lieferte dieses Verhalten noch lange keinen Grund, der Verwalter hielt es aber dennoch für nötig ihm zu folgen.
Nachdem er allerdings bereits mehrere Straßen und Gassen hinter sich gelassen hatte, lehnte er sich an eine Wand an und dachte nach. Seine Chancen den Magier zu finden waren gegen Null gesunken, da er gut und gerne auch in eine völlig andere Richtung gegangen sein könnte. Ihn wiederzufinden war reine Glückssache und statt sinnlos seine Zeit und Kraft zu verschwenden sollte er sich lieber etwas Ruhe gönnen.
Sein Glück schien ihm dann aber geneigter zu sein, als er zu hoffen wagte. Er erblickte zwar nicht Cerato, dafür jedoch eine andere Gestalt, die er nicht minder verdächtig fand: Tera. Sie huschte gerade am Eingang der Gasse, in der sich Alldraha befand, vorbei. Ohne lange nachzudenken folgte er ihr. Bislang war ihr Auftauchen zwar immer Unerwartet gewesen, doch zumindest erklärbar. Nun gab es keinen Grund, wieso sie hier sein sollte. Man hatte neben den Boten niemanden weiter vorausgeschickte. Und dennoch war sie in Surah.
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Souldragon So nach langer Pause will ich doch auch mal wieder was reinstellen^^ Hoffentlich dann demnächst auch wieder regelmäßiger, aber versprechen will ich lieber nichts xD
Und fällt jemanden noch ne schicke Alternative zu Magiergilde ein? Also als Bezeichnung. Weil im Moment will mir da so gar nichts einfallen.
Davon ab hab ich mir nochmal die vorherigen Teile angesehen und werde da wohl hier und da ein paar kleine Details ändern sobald ich die Zeit dafür finde. Falls es jemand also nochmal durchlesen sollte, könnte es zu ein paar kleinen Unstimmigkeiten kommen. Ist aber nichts weltbewegenden, also keine Angst^^
Wie wärs mit "Zirkel der Magi(er)"? ;)
Wobei Magi wohl aus dem Spiel "Dagon Age Origins" kommt... Vielleicht auch irgendetwas, was ihre Prämissen oder allgemein ihre Eigenschaften zusammenfasst. "Bruderschaft der weißen Robe" fiele mir da ein, wenn du ein allgemeines Beispiel hören möchtest.
Dort fand er bereits den Rest der Gruppe vor, die gerade dabei waren, ihre Pferde zu besteigen.
Glücklicher Weise (glücklicherweise) führte der Großteil ihrer Reise über festen Boden und sie konnten einer Straße folgen.
Die Eile trieb sie an und sie schafften es, schnell voran zu kommen. Es half auch, dass es entlang der Straße Ställe gab, an denen für gewöhnlich Boten ihre Pferde wechseln konnten. Das System war noch nicht vor all zu "Allzu" wird in diesem Fall zusammen geschrieben. langer Zeit eingeführt worden, weswegen es sich nur über ein paar wenige Routen erstreckte. Glücklicher Weise auch über diese.
Glücklicherweise.
Das Straßenpflaster so mancher Nebengasse verschwand unter seinem Mantel, auch wenn die Schicht eher dünn blieb.
Die Idee mit dem Mantel gefällt mir. ;)
Verwirrt überlegte er, wohin er gegangen sein konnte, denn vor wenigen Augenblicken hatte er noch beinahe neben ihm gestanden. Deswegen fragte er eine der Wache(n), die sich am Eingang postiert hatte und erhielt die Auskunft, dass Cerato in die Stadt gegangen war.
Guter Neueinstieg. =)
Viel Neues hat sich nicht mehr ereignet, aber das wäre für einen Wiedereinstieg auch nicht gut gewesen und würde jeden Leser nur unnötig verwirren, weil das letzte Kapitel etwas zurücklieg. Jedoch zeichnet sich erneut etwas ab: Neue Entdeckungen, mehr Informationen für den Protagonisten und möglicherweise auch zahlreiche weitere Kapitel. Wer weiß? ;)
Mich würde es freuen.
Übrigens, habe eine tolle Seite entdeckt! Ich mache mir zwar noch immer gerne die Mühe und suche nach Fehlern, weil ich dadurch auch lerne, jedoch ist diese Seite dabei wesentlich schneller und effektiver als ich es bin und je sein werde:
Duden.de - Rechtschreibprüfung
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AW: Herrschaft des Sandes
Danke für die Verbesserungen, habe sie bereits soweit eingearbeitet. Und vielen dank für den Seitentipp. Ist ziemlich nützlich^^
Bezüglich der Magiergilde habe ich noch keine Entscheidung getroffen, von daher heißt sie erstmal noch eine Weile so
Während dieses Kapitel auch noch eher Informationsarm bleibt, denke ich, dass das nächste ein wenig mehr enthalten dürfte.
Alldraha verzichtete darauf sie direkt zu konfrontieren, schließlich hätte er ihre Flucht vermutlich nicht verhindern können. Stattdessen hielt er sich weiterhin im Verborgenen, gespannt darauf, wohin sie ihn wohl führen würde. Vielleicht würde er auf diese Weise sogar Cerato wiederfinden. Doch entweder erwartete Tera verfolgt zu werden oder aber sie war äußerst vorsichtig. Sie sah sich häufig um, schielte über die Schultern und schien mehrfach im Kreis zu gehen. Außerdem veränderte sie ihre Geschwindigkeit ständig: Mal lief sie langsam und bedacht und im nächsten Moment huschte sie durch die Gassen. Auch ihre Kleidung, ein alter Fetzen von einem Mantel, tat ihr Übriges.
Alldraha drohte sie mehrfach zu verlieren, schaffte es allerdings immer wieder sie noch einzuholen. Dennoch hatten ihre Taktiken bereits erste Erfolge erzielt. Der Verwalter hatte keine Ahnung mehr, wo genau in der Stadt er sich befand. Und zu allem Überfluss begann sich die Nacht über die Stadt zu legen, die Schatten wurden immer länger und es wurde schwierig alles deutlich zu erkennen.
Dazu kam noch, dass sie sich offenbar in einem der gefährlicheren Teile von Surah befanden. Der Zustand vieler Häuser war schlecht und Alldraha bemerkte immer wieder die verstohlenen Blicke von Menschen, die zusammengekauert an Wänden lehnten oder in noch dunkleren Nischen lauerten. Er konnte sich nicht helfen, aber er befürchtete, dass sie abschätzten, ob bei ihm etwas zu holen war und ob sich das Risiko lohnte. Der Sand türmte sich hier ebenfalls höher, da sich kaum jemand die Mühe machte ihn beiseite zu schaffen. Das Steinpflaster konnte Alldraha unter seinen Füßen zumindest nicht mehr spüren.
Hinter der nächsten Ecke duckte sich Alldraha hinter einem Stapel Kiste und spähte durch einen schmalen Spalt hindurch. Tera sah sich wie gewohnt misstrauisch um und verschwand schließlich in einem alten Haus, dass mehr eine Ruine war. Er wartete etwas, bevor er über die etwas breitere Straße eilte und einen Blick ins Innere riskierte.
Das Haus schien verlassen zu sein. Es gab keine Tür oder Fensterläden mehr und außer Schutt und Sand konnte er nichts sehen. Und das einzige Licht, das die Räume immerhin etwas erhellte, stammte von einigen wenigen Fackeln, die in der Nähe brannten. Er überlegte gerade, ob er sich noch weiter vorwagen sollte, als er ein paar Wörter aufschnappte: „Weißt du.... ich gesucht habe?!“ Der Stimme nach handelte es sich um Tera, doch er war sich nicht sicher. Nun stand aber fest, dass er von hier so gut wie nichts mitbekommen würde und so schlich er sich ebenfalls ins Haus.
Im Flur entdeckt er schließlich, dass in einem der Zimmer am Ende des Ganges ein schwaches Licht brannte, vielleicht von einer Kerze.
Die Unterhaltung schien nun aber leiser geführt zu werden, sodass er immer noch nicht viel verstand. Deshalb tastete er sich so behutsam und still voran wie möglich und versteckte sich schließlich im am nächsten liegenden Raum. Zwar musste er sich auch hier sehr konzentrieren, aber er konnte die beiden nun einigermaßen hören.
„Also kannst du sie mir nun besorgen, oder nicht?“, fragte Tera leicht aufgebracht. „Natürlich, nur in der kurzen Zeit werde ich mich kaum überall umhören können.“ „Das macht nichts. Soviel würde ich dir auch gar nicht zutrauen. Sammle einfach, was du finden kannst.“ Ein kurzes Schweigen erfüllte das Haus, gefolgt von einem knarrenden Stuhl, der zurückgeschoben wurde. „Und ich warne dich. Du willst mich lieber nicht noch einmal nach dir suchen lassen. Also halte dich an unsere Vereinbarung.“ Ihr Gesprächspartner stotterte daraufhin einige Beteuerungen und das sie sich keine Sorge zu machen bräuchte, bevor er sich hastig aus dem Staub machte.
Alldraha hatte sich rechtzeitig in den Schatten zurückgezogen und wartete nun darauf, dass auch Tera die Ruine wieder verlassen würde. Ihre Schritte waren allerdings kaum zu hören, sodass es schwer zu sagen war, ob sie sich überhaupt voran bewegte. Inzwischen war das restliche Licht des Tages auch vollends erloschen und hier im hinteren Teil des Hauses gab es keinen Ersatz. So lauschte Alldraha in die Dunkelheit hinein, während er selbst in einer Ecke, versteckt hinter einigen zerbrochenen Schränken, kniete, und versuchte nicht oder nur äußerst leise zu atmen.
Seine Augen gewöhnten sich langsam an die Finsternis, doch mehr als Schemen konnte er jedoch nicht erkennen. Es reichte aber aus, um zu sehen wie Tera an seinem Raum vorbeiging und ein paar Schritte später kurz inne hielt. Der Verwalter machte sich deswegen noch etwas kleiner, ehe die leisen Schritte davon kündeten, dass Tera weiterging.
Alldraha wartete nun erneut eine kurze Zeit lang, ehe er sich wieder an die Verfolgung machte. Draußen auf der Straße brannten nun mehr Fackeln als vorhin und der Schein der Flammen blendete ihn. So musste er zunächst seine Augen abschirmen, während er hin und her sah, um herauszufinden, wohin Tera gegangen war. Er entdeckte sie, wie sie gerade am Ende der Straße nach recht abbog. Er rannte ihr hinterher und er wäre auch beinahe einfach in die nächste Gasse gestürmt, besann sich dann aber wieder und spähte zunächst vorsichtig hinein.
Tera war nicht weitergegangen, sondern hatte sich auf den Boden gesetzt und lehnte an einer Häuserwand. Es war schwer auszumachen, was sie tat, aber soweit Alldraha dies beurteilen konnte, schien sie ihre Hände mit etwas einzureiben. Wobei sie sich nur auf ihre Finger zu konzentrieren schien. Der Verwalter verengte seine Augen, in dem Versuch mehr erkennen zu können, doch unter diesen Lichtverhältnissen, war dies ein aussichtsloses Unterfangen.
Tera hingegen erhob sich bereits wieder und ging weiter. Sie passierte jedoch nur ein paar weitere Gebäude, ehe sie vor einer Tür haltmachte, über der ein Schild hing. Sie sah sich noch einmal kurz um, dann trat sie ein. Nach kurzem Abwarten nährte sich auch Alldraha und erkannte, dass die Dienerin eine billige Spelunke betreten hatte. Er öffnete die Tür einen Spalt breit und erkannte eine Treppe, die in den Keller des Gebäudes führte.
Alldraha dachte kurz nach, schloss die Tür dann aber wieder. Wenn er ihr folgen würde, dann würde sie ihn sicherlich entdecken und momentan war es ihm lieber, dass sie nichts davon erfuhr. Also entfernte er sich ein Stück und starrte den Eingang für eine Weile an. Er war sich nicht sicher, ob es sich noch lohnte ihr weiter zu folgen und ob er dazu überhaupt in der Lage wäre. Denn nun, da er ein wenig zur Ruhe gekommen war, spürte er die Anstrengungen der vergangenen Tage, sowie seiner Verfolgung, äußerst deutlich.
Er seufzte und zupfte nachdenklich an seinem Bart. Dann warf er noch einen letzten Blick zur Tür, ehe er sich aufmachte, den Weg zurück zu seiner Unterkunft zu suchen. Er fand, dass er genug herausgefunden hatte, um den Sultan vor Cerato zu warnen, denn Alldraha bezweifelte, dass dieser nichts von den Machenschaften seiner Dienerin wusste. Und er musste sich ausruhen, um genügend Kräfte für die kommenden Tage zu haben. An eine kleine Verschnaufpause, sobald sie die Hauptstadt erreicht hatten, glaubte er nun nämlich nicht mehr.
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AW: Herrschaft des Sandes
ohje, auch schon so wieder so lange her seit dem letzten Beitrag hier :/
wollen wir doch mal rasch ändern^^
Im Inneren der Spelunke hatte Tera zunächst ihren Blick schweifen lassen, um ein Bild von den wenigen Anwesenden zu gewinnen. Diese schenkten ihr ebenfalls eine gewisse Aufmerksamkeit, die meisten wandten sich aber sehr schnell wieder ab und kümmerten sich wieder um ihren Tabak oder ihre Getränke. All zu genau konnte man die Gesichter auch nicht erkennen, denn die Lampen spendeten nur wenig Licht und der Qualm aus den Pfeifen tat sein übriges. Tera lächelte, es war schon etwas her, seit dem sie von so einer Atmosphäre gekostet hatte, und die Nostalgie hielt sich in Grenzen, aber es war ihr nicht unangenehm.
Es gab niedrige Tische, umringt von Sitzkissen, um die sich die meisten der Gäste scharrten und gemütlich ihren Abend ausklingen ließen. Daneben ließen sich aber ebenfalls einige runde Tische mit Stühlen finden, die gegenüber vom Eingang auf der anderen Seite des Raumes standen. Sah man vom Eingang aus nach rechts, konnte man den restlichen Raum überblicken, an dessen Ende sich mehrere Regale, gefüllt mit den unterschiedlichsten Flaschen, Krügen, Tabakdosen und Pfeifen, sowie eine Tür befanden. Dort saß auch der Besitzer des Ladens, der sich um den Verkauf kümmerte. Obwohl er noch recht jung aussah, wirkte er ziemlich verschlagen und er schien seine Kunden eher beiläufig zu mustern.
Teras Blick wanderte aber nun wieder zu den erhöhten Tischen, wo er sich mit dem Blick eines recht großen und ziemlich kräftig wirkenden Mannes traf. Sie wartete nur einen kurzen Moment, bevor sie sich auf ihn zubewegte, die Augen beständig auf ihn gerichtet. Auch er richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf sie und wartete. Als sie ihn erreicht hatte, lächelte sie, streifte ihren heruntergekommenen Mantel ab und warf ihn auf einen der freien Stühle. Das darunter zum Vorschein kommende Tänzergewand entlockte ihrem Gegenüber ein lüsternes Grinsen und auch Tera konnte auch hinter sich leises Gemurmel vernehmen.
Ihr Lächeln wurde nun noch eine Spur mysteriöser und sie trat noch dichter an ihn heran. „Hallo, mein Großer. Hättest du etwas dagegen, wenn ich mich zu dir setze?“, fragte sie, während sie sich leicht nach vorne beugte, um die Vorzüge dieses Vorschlages deutlicher zu machen. Seine Mundwinkel zuckten, da er offensichtlich verhindern wollte, dass sein Grinsen noch breiter wurde. "Und was erhoffst du dir davon?", fragte er zurück. Tera schob sich nun noch etwas näher und ließ ihre linke Hand über sein Hemd gleiten. "Ein so stämmiger Mann wie du kann sich vor Angeboten sicherlich kaum retten, aber ich habe gehört, dass du gewisse Dienste anbietest."
Er lachte leise und Teras Finger wanderten derweil weiter nach oben, über seine Brust bis zu seinem Hals. Da packte er jedoch ihre Hand und wollte wissen: „"Und was für Dienste könnte so jemand wie du gebrauchen?" Die Tänzerin setzte zu einer Antwort an: „Nun ...“, und hob gleichzeitig ihre andere Hand um ihre Finger über seine Lippen gleiten zu lassen, „das ist ein Geheimnis.“
Kaum das Sie die Worte gesprochen hatte entglitt sie seinem Griff und schien jegliches Interesse an ihm verloren zu haben. Stattdessen hielt sie auf den Besitzer des Ladens zu. Ihr vorheriger Gesprächspartner schien von dieser Entwicklung allerdings weniger angetan und erhob sich krachend, um sie aufzuhalten. Stattdessen rutschte seine Hand jedoch ohne ersichtlichen Grund auf dem Tisch aus und er fegte sein Glas fort. Klirrend zerbrach es auf dem Boden und nur wenige Augenblicke später brach auch er zusammen und schlug donnernd auf.
Die anderen Gäste zuckten merklich und wollten aufspringen, als nach dem Sturz aber nichts weiter passierte, beruhigten sie sich und wanden sich wieder ihrem Genuss zu. Scheinbar waren sie Ärger gewohnt und wussten, wann sie sich lieber in Sicherheit bringen sollten und wann sie bleiben konnten. Der Besitzer deutete indes einen kleinen Applaus an. "Sehr beeindruckend, aber was das wirklich nötig?" Tera antwortete zunächst mit einem gefährlichen Lächeln. "Nun, so wisst ihr zumindest, dass ihr mich nicht auf die leichte Schulter nehmen solltet und meine Drohungen sind so viel effektiver, wenn euer Wachhund nicht hinter mir steht." "Wer würde euch in diesen Kleidern auf die leichte Schulter nehmen?", fragte der Mann, während er sie eingehender musterte, vielleicht um versteckte Waffen auszumachen, aber vielleicht auch aus ganz anderen Gründen.
"Und wer weiß, ob er mich vor euch hätte schützen können. Er ist durchaus fähig, was ich ihm auch rate bei dem Geld, dass er mich kostet, aber ich bezweifle, dass er gegen eure Mittel gewappnet ist. Was habt ihr verwendet? Sternenkraut?" Tera nickte nur und erntete dafür ein wissendes Lächeln ihres Gegenübers. "Ja, sehr effektiv, sehr beeindruckend. Es ist leicht zu finden aber die meisten vergiften sich selbst ehe sie es benutzen können." Er warf einen kurzen Blick zu seinem bewusstlosen Söldner. "Ich hoffe er steht nachher auch wieder auf." "Keine Sorge, er macht nur ein ausgedehntes Nickerchen", beruhigte ihn Tera.
"Gut, aber welchen meiner Dienste wolltet ihr denn nun in Anspruch nehmen? Oder möchtet ihr nur mit mir plaudern?", lenkte der Mann das Gespräch wieder auf das Geschäftliche. Tera lächelte kurz, wurde dann aber ernst: "Ich brauche Informationen." Kaum das Sie die Worte ausgesprochen hatte, meinte sie die Augen des Händlers aufleuchten zu sehen. "Oh, damit kann ich dienen. Vor allem wenn ihr mir ein paar Details über euren Herren verraten würdet, wäre das einiges wert." Tera konnte ihre Überraschung nicht ganz verbergen, sodass der Mann sie gleich aufklärte, ohne dass sie nachfragen musste: "Nun, sagen wir einfach ich wäre ziemlich schlecht in meinem Geschäft, wenn ich nicht über solche Dinge Bescheid wüsste. Mir ist also bekannt, dass ihr für den Magier Cerato arbeitet, der gerade zufälligerweise in der Stadt ist. Leider hat man bislang nur wenig über ihn Erfahrung gebracht und es gibt eine Menge Leute die regelrecht darauf brennen mehr Informationen über ihn zu finden.“
Tera nickte. "Aber lasst uns doch erst mal darüber reden, wie teuer mich die Informationen, die ich haben will, zu stehen bekommen." Ihr Gegenüber lachte kurz: "Gut, was wollt ihr wissen?"
Als Alldraha die Unterkunft erreichte, suchte er sofort den Sultan auf und zu seinem Glück war dieser noch nicht zu Bett gegangen. Er schilderte ihm so knapp wie möglich, was er in den letzten Tagen beobachtete hatte und warnte ihn ausdrücklich davor, Cerato zu sehr zu vertrauen. Der Sultan hörte seinem Verwalter aufmerksam zu, wobei allerdings nicht auszumachen war, ob ihn diese Informationen beunruhigten.
Als Alldraha mit seinen Erklärungen geendet hatte, fragte er: "Wie wollt ihr damit nun umgehen? Habt ihr irgendwelche Anweisungen für mich?" Der Sultan sah ihn nachdenklich an und so trat zunächst Stille zwischen die beiden. Dann, offensichtlich bedrückt, sagte er: "Ihr müsst euch darüber keine Gedanken machen. Cerato tut dies auf meinen Befehl hin, um zunächst im Geheimen Informationen über den Vorfall zu sammeln. Er mag sich vielleicht mit Absicht recht zweideutig ausdrücken, aber ich kann euch versichern, dass er kein Verräter ist. Ihr solltet dem nicht so viel Aufmerksamkeit zukommen lassen."
Alldraha nahm diese Worte stumm hin. Er wusste auch gar nicht, was er dazu hätte sagen sollen. Irgendwie überzeugte es ihn nicht wirklich, dass Cerato und seine Dienerin nur einem Befehl folgten und keine eigenen Pläne schmiedeten. Andererseits bestand aber auch die Möglichkeit, dass er sich in etwas verrannt hatte. So beschloss er, es fürs Erste hinzunehmen, aber weiter ein Auge auf die Situation zu haben. "Wie ihr wünscht, Herr. Da es schon spät ist, werde ich nicht noch mehr eurer Zeit in Anspruch nehmen." Er erhob sich und verabschiedete sich vom Sultan.
Als er hinaus in den Gang trat, erwartete ihn bereits Cerato. Zunächst war er überrascht, dann entsann er sich aber, dass bereits einiges an Zeit seit seiner Rückkehr vergangen war und es so nicht verwunderlich war, dass der Magier ebenfalls zurückgekehrt war. "Wie ich sehe, hattet ihr etwas mit dem Sultan zu besprechen?", fragte der Zauberer neugierig, doch Alldraha war nicht in der Stimmung und wies das Ganze mit einem einfachen: "Nichts, was euch etwas anginge", ab und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer.
Cerato sah ihm noch einen Moment lang nach, ehe er das Zimmer des Sultans betrat. "Gab es in meiner Abwesenheit etwas Wichtiges?“, war alles, was man noch auf dem Flur hören konnte, bevor er die Tür hinter sich schloss.
edit1: War etwas unzufrieden mit der Szene mit Tera und habe sie daher etwas umgeschrieben. Inhaltlich ist aber alles gleich geblieben.
edit2:kleine korrektur durchgeführt