"Another TCGs Story" - Die etwas andere FF rund um das allseits bekannte TCGs Forum.
Bevor ihr nun zu lesen anfangt möchte ich alle darauf hinweisen, dass jegliche Inhalte dieser Geschichte rein fiktiv sind und nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmen müssen.
Das Besondere an dieser Geschichte? Sie hat eine Handlung. Vielleicht auch etwas Humor. Lasst euch überraschen. Vergesst aber ja nicht mir einen Kommentar zu hinterlassen. ;)
Kapitel 1.
Jubel brandete auf, als er die Hände empor reckte und so das Treffen in der Teambase einleitete. Zärtlich bedeutete der Redner dem Publikum zu schweigen und tatsächlich, langsam, beinahe zögerlich, erstarb der Tumult bis nur noch eine drückende Stille den Raum umfasste. Als auch die letzte Stimme zum Schweigen gebracht worden war, setzte Lloyd zum Reden an. Der Super-Moderator war sich genau bewusst, was nun folgen mochte.
Seine Stimme würde die Luft wie ein Pfeil durchschneiden und seine Wortgewalt jeden Zuhörer erzittern lassen. Er lächelte schwach, als ihm ein behaglicher Schauer über die Haut fuhr und er zeitgleich das Auditorium in Augenschein nahm. Hier war er zuhause. Das Publikum war ruhig und bereit ihm zuzuhören. Es war soweit. Die Zeit zu reden war gekommen.
Lloyd räusperte sich.
„Geehrtes Team, geschätzte Kameraden und Blacky, das Forum befindet sich in seiner wohl schlimmsten Krise seit Menschengedenken. Schon länger muss ich diesem Trauerspiel zusehen und es reicht! Das Maß ist voll! Wir müssen handeln, denn so kann es nicht mehr weiter gehen! Wir müssen…“
Abrupt wurde er von Blacky in seiner charismatischen Rede unterbrochen. „Lloyd, du bist so geil! Ich will dich heiraten!“
Der Super-Moderator, der keineswegs verlegen war, lächelte freundlich. Neigte leicht den Kopf in Richtung des Ruhestörers und wandte sich dann mit ernster, aber zugleich sorgevoller Miene an das übrige Publikum.
„Den Rest habe ich jetzt wegen Blacky vergessen, aber… Wie war ich bisher, Peter?“
Die Kamera schwenkte schlagartig um und gab den Blick auf den übrigen Rest des gewaltigen Besprechungssaals frei. In seiner Mitte stand ein riesiger kreisrunder Holztisch, dessen Stühle vollkommen leer waren. Nur ein einziger Sitzplatz war besetzt, nämlich der vom Off Topic Moderator PetrusII. Blacky hingegen saß auf dem Boden. Gelangweilt und vollkommen desinteressiert wandte der Schreiberling sein Hauptaugenmerk nunmehr auf Lloyd. Seine hektisch gekritzelten Notizen für etliche weitere Geschichten, die sich um ihn herum zu einem gewaltigen Papierberg gehäuft hatten, mussten warten. Auch der Kassettenrekorder, der wenige Sekunden zuvor noch ein begeistertes Publikum gemimt hatte, war nun völlig ohne Bedeutung. Die Stirn war gerunzelt und von Falten durchzogen. Augenringe zierten sein Angesicht. Wieder hatte er eine schlaflose Nacht damit verbracht sich seinen Werken zu widmen und wie so oft war er nun vollkommen schlaftrunken und erschöpft. Dies war die dritte Nacht in Folge ohne Schlaf. Schwach nahm er wahr wie sich Lloyds drängender Blick in ihn hinein bohrte und darauf brannte seine Kritik entgegen zu nehmen. Aber eigentlich berührte ihn das nicht im Geringsten. Schwach und kaum hörbar stieß er schließlich einen Seufzer aus.
„Joa, ganz gut.“, murmelte er vor sich hin und griff nach einem zusammengeknüllten Stück Papier, das er zeitgleich wieder auseinander faltete, um es sich durchzulesen. „Aber mitgerissen hast du mich damit nicht wirklich.“
„Nicht?“, fragte Lloyd enttäuscht.
„Ja, du sagst sowas ständig.“, erwiderte er, knüllte das Papier mit einem schwachen Knistern zusammen und warf es erneut beiseite. „Lass dir mal was Neues einfallen.“
Lloyds Gesicht nahm einen fragenden Ausdruck an. „Ja, so sieht die Wahrheit nun mal aus und bisher hat noch keiner auf zufriedenstellende Weise auf meine übrigen Versuche reagiert.“
„Zweifelsohne, aber meine Motivation und auch meine Stimmung hat sich kein bisschen durch deine Rede verbessert. Ganz im Gegenteil.“
„Das ist ja auch nicht das Ziel!“, erklärte Blacky.
„Ge wek.“, meldete sich X zu Wort und ging dann, Blacky mit sich schleppend, davon.
Petrus und Lloyd tauschten knapp einen mitleidigen Blick aus ehe Lloyd das Wort ergriff. „Die Probleme häufen sich. Wir müssen handeln.“, sagte er beflissen.
„Du scheinst sehr selbstüberzeugt.“, bemerkte Petrus skeptisch.
„Zweimal.“
„Und was ist dein Plan?“
„Erst halte ich die Rede und dann…“ Der Super-Moderator hielt mitten im Satz inne und machte ein nachdenkliches Gesicht. Offensichtlich hatte auch er keine Ahnung wie sie das Vorhaben anstellen sollten. „Aha.“, bemerkte Petrus emotionslos und wandte sich wieder seinen Notizen zu.
„Wir müssen TCGs retten.“, behauptete Lloyd steif und fest. Sogleich fing er sich einen verwunderten Blick von Petrus ein. „Wir müssen? Seit wann das denn?“
„Wir sind das Team von TCGs…“
„Gewesen! Ein Team sind wir schon lange nicht mehr. Nicht wirklich.“, warf der Geschichtenschreiber beiläufig ein. „Die alten Zeiten sind vorbei und das musst wohl auch du irgendwann akzeptieren.“
„Wir brauchen jemanden, der TCGs wiederbelebt und zu altem Glanz führt.“, rief Lloyd aus. „Wir brauchen mw!“
Petrus wurde es zu viel. Er stöhnte auf und bedeckte sein Gesicht mit der Rechten, um seinen Augen den Anblick einer weiteren aufkommenden Dummheit zu ersparen. „Bitte nicht schon wieder!“, murmelte er. Vergeblich. Ungeachtet des verzweifelten stillen Gebetes sponn bereits jemand den Faden weiter.
„Es bedarf einer Truppe tapferer Recken damit dies möglich werden kann.“, wisperte leise eine ihnen vertraute Stimme, die sie aber beide nicht zuzuordnen vermochten. „Neun Gefährten müssen sich in die Lande des Dunkeln Herrschers begeben, um dort nach Michal zu suchen und ihn wieder hierher bringen.“
„In diese trostlosen, steinernen Hallen?“, fragte Petrus skeptisch. „Schwachsinn.“ Er wurde aber vollkommen ignoriert.
Eine in eine graue Kutte gehüllte Gestalt deren Antlitz durch eine Kapuze in Schatten getaucht war schlurfte langsam an den Tisch heran.
„Sagt, mysteriöse Gestalt, wo sollen wir uns hinbegeben und wer soll unserer Reise folgen?“, fragte Lloyd voller Eifer. Petrus ertappte sich plötzlich einen Würgereiz im Hals zu verspüren.
„Mit neun Gefährten sollt ihr euch aufmachen und euch in die Lande Mallorcas begeben. Da wo der finstere Herrscher selbst haust.“
„Michal?“, fragte der Off Topic Moderator skeptisch und mit vor der Brust verschränkten Armen.
„Nein.“, erwiderte die mysteriöse Gestalt. „Schlimmer. Ich spreche vom Schlagersänger Jürgen Drews, dem König von Mallorca. Ihr beide werdet…“ „Wir? Wieso ich?“, platzte Petrus dazwischen, wurde aber erneut ignoriert. „… jene zusammenpferchen, deren Herz rein und einzig vom Gedanken beseelt ist TCGs zu helfen. Ihr werdet die User zusammentrommeln müssen, die kein richtiges Leben mehr haben.“
„Wir hören und werden euch gehorchen.“, versprach der inzwischen in die Knie gegangene Lloyd. „Steh wieder auf!“, rief der Schreiberling aufgebracht. „Was bist du nur für ein S-Mod!“
„Ich tue das was nötig ist, um das Forum vor dem Untergang zu bewahren. Koste es was es wolle.“
„Nehmt dies, kühner Narr mit dem großen Herzen.“, hauchte die Gestalt und förderte eine Pergamentrolle zu Tage, die er ehrerbietig Lloyd überreichte. „Äh… danke.“, sagte dieser, unsicher ob er dankbar, oder verärgert sein sollte.
Schließlich fand er doch noch einen Kompromiss.
„Ich werde euch nicht enttäuschen, mysteriöse Gestalt.“, schwor Lloyd feierlich.“ „Ich schon.“, warf Petrus ein. „Wir kehren erst wieder, wenn wir mw bei uns haben.“, ergänzte der Super-Moderator seinen Schwur. Der Mann in Kutte nickte und signalisierte so, dass er verstanden hatte.
„Geht und nehmt meinen Segen mit euch, aber nun schließt bitte eure Augen damit das Wunder wirken kann.“
Zögerlich blickten sich Lloyd und Petrus an. Beide schienen sie den Selben Gedanken zu haben: „Wunder? Was für ein Wunder?“ Ratlos zuckten sie mit den Schultern, kamen aber anschließend der Forderung des Weisen nach. Die Welt wurde schlagartig finster und sie wurden blind für all jene Dinge, die um sie herum vorgingen. Rasante trippelnde Schritte und ein rasselndes Keuchen waren urplötzlich zu vernehmen. Eine Tür öffnete sich mit einem grässlichen Quietschen, das den beiden einen Schauer über den Rücken jagte. Krachend vernahmen sie wie die Tür zugeschmettert wurde. Beide öffneten die Augen und sahen sich um. Die mysteriöse Gestalt war auf einmal spurlos verschwunden.