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Thread: "Dragon Tribe" - YGO Fanfic mal anders

  1. #21
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    Der Teil ist ausnahmsweise nicht korrigiert auf Fehler. Sorry, ich bin hundemüde.


    „So ein süßes Mädchen!“ lachte Salvia. „Ein Glück, dass sie es gefunden und gerettet haben!“
    „Ich hätte es schwerlich sterben lassen können. Ich meine, Buster Blader sind als kalt verschrien, aber Moral haben wir noch … zumindest die meisten …“
    Marduk dachte an eine gewisse Person, die ihren Stand nicht verdient hatte. Seiner Meinung nach.
    „Wie meinen?“ fragte Salvia neugierig.
    „Nicht so wichtig.“
    „Na gut … dann will ich mal nach Hause, die warten sicher schon mit dem Essen auf mich. Gute Nacht allerseits!“
    Salvia verbeugte sich und ging. Elsa hatte Soniya mitgebracht, um sie noch einmal zu füttern, bevor alle Leute zu Bett gingen.
    Diese Nacht starrte Marduk aus dem Fenster, statt sofort zu Bett zu gehen. Er saß auf einem Stuhl und hatte den Kopf in der Hand, stürzte alles zusammen auf der Fensterbank ab. Am Himmel standen der zunehmende Mond und die Sterne. Marduk hatte seit Jahren nicht mehr so viele Gedankengänge innerhalb kürzester Zeit gehabt. Seit er Soniya aus den Ruinen gerettet hatte, dachte er fast nur noch nach. In seinem Kopf schossen Bilder vorbei, die größten Drachen und gefährlichsten Situationen. Er hatte einmal einen Dreihörnigen Drachen erschlagen. Aber er wusste, dass dieses Exemplar alt gewesen war, sogar für Drachenverhältnisse. Je größer der Drache, desto älter konnte er werden. Er war also nicht besonders stolz drauf. Der Kiryu und die Koumoris von neulich und auch ein Belugadrache [Anm.: Wir kennen ihn als „Drachenfluch“] waren seine größten Leistungen, die man wirklich werten konnte. Ansonsten hatte er nur mickrige Arten wie Pechschwarzer Drache [Anm.: Pitch-Dark Dragon] oder Festungsdrachen gejagt, die sporadisch mal auftauchten. So lange war er auch nicht im Geschäft.
    So dachte er nach und kam auf die Frage, warum er eigentlich damals davon ausging, Soniya wäre ein Junge gewesen. Warum wurde Frauen denn so wenig zugetraut? Immerhin taten sie Dinge, von denen Marduk nie etwas verstanden hatte, angefangen beim Gebären und großziehen von Kindern, kochen und Medizin. Die meisten höheren Frauenberufe hatten etwas mit Medizin oder Kräuterkunde zu tun. Gut, keine Frau war Arzt, aber viele doch imstande, gemeine und auch heftigere Krankheiten zu behandeln. Er kam zum Schluss, dass Frauen wohl eigentlich intelligenter waren, als Männer … das musste so sein. Frauen konnten einfach alles, zumindest von allem ein bisschen. Und Männer? Man konnte glücklich sein, wenn man einen traf, der bereitwillig vom Beruf eines anderen hörte, statt stupide auf seiner eigenen Materie zu sitzen und seine Brötchen damit zu verdienen. Letztendlich, man sagte, Männer wären stärker als Frauen. Aber warum wurde Hennig Tohle, ein Grundschulkamerad von Marduk, damals immer von diesem einen Mädchen aus der Straße, wo auch Marduk wohnte, verhauen? Ihren Namen wusste er nicht mehr, aber den Hennig, den kante er noch gut.
    *… diese Heulsuse.*
    Marduk erwischte sich bei diesem Gedanken. Er selber war doch auch nur durch Training stark geworden … also lag das wohl auch nicht an Veranlagung. Aber wenn selbst dieses Bildnis nicht stimmte … ja, w stimmte denn dann? Die Klischees mussten doch einen Ursprung haben.
    Bis Marduk dann auf die Idee kam, dass jede Frau ganz eigen für sich ist und allesamt verschiedenen, brauchte er noch einige Zeit an diesem späten Abend.
    *Ich bin doch selbst so ein engstirnig denkender Kerl, der auf seiner Materie hockt! Verdammte Hacke noch mal! Eingeschränktes Denken macht dumm! Ich bin dumm! Also echt … was für eine miese Erkenntnis.*
    Aber Zweifel waren dennoch da. Eine Frau mochte ja für alles prädestiniert sein, wenn sie es nur lernte, aber eines, das konnte sie unmöglich schaffen. Die Ausbildung zum Buster Blader.
    *… … … oder? Ach was, seit der Gründung hat es keine Frau in der Akademie gegeben! … … … Ja, warum eigentlich? Doch nur wegen der Vorurteile … eh … das ist ein Teufelskreis!*
    Soweit war er also schon. Unnötig zu sagen, dass er sich nun eine weibliche Buster Blader vorstellte. Das war schwierig. Zunächst einmal, die Rüstung musste für eine Frau an einigen Stellen weiter, an anderen enger gemacht werden. Vorausgesetzt, Frauen konnten nicht durch Training stark werden, oder nicht so sehr wie Männer … würden sie dann eine andere Waffe tragen? Ein leichteres Langschwert vielleicht, oder vielleicht ein Naginata? Oder etwas anderes? Er wusste keine ordentliche Antwort. Aber langsam nahm die Idee in seinem Kopf Gestalt an. Eine Buster Blader. Nein, das war grammatikalisch falsch. Immerhin, das war unabstreitbar, der Titel war männlich. Inzwischen war er aufgestanden und lief leise hin und her. Ein passender, gleichbedeutender aber weiblicher Begriff musste her, der den Aspekt der Stärke aber nicht misste.
    Nun hatte er drei Stunden mit Denken verbracht, gemessen vom Beginn seiner Gedankengänge heute Abend, bis er seinem Gedanken, seiner Vorstellung einen Namen gegeben hatte. Gut, es war kein Name, sondern ein Titel. Ein guter Titel. Es war … die Buster Bladress. Und es gefiel Marduk.
    Nur wer zur Hölle würde je eine Buster Bladress ausbilden? Und da fiel Marduk, ganz passend, die Worte seines Lehrmeisters ein, wenn dieser sich mal wieder ärgerte:
    “Wenn man nicht alles selber macht!“
    Last edited by Apep; 16.03.2004 at 00:20.
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  2. #22
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    War mal wieder zu lang für einen Post ...

    [Absatz]

    Der nächste Morgen war für Marduk eine Bürde. Er hatte zu wenig geschlafen, fühlte sich wie gerädert. Sein Frühstück musste er draussen im Hinterhof einnehmen, der Gastram war voll. Schon früh morgens war im Städtchen geheiratet worden und nun machten die Familie und einige Bekannte Party.
    „Tut mir sehr Leid, dass wir vergessen haben, dir bescheid zu geben.“ Entschuldigte sich Herges, als er gerade ein neues Fass Bier holen wollte.
    „Mir ist das egal. Ich bin letzte Nacht zu lange aufgeblieben … mir ist auch nicht nach großen Unternehmungen.“
    „Du hast wohl einen festen Plan, wann du schläfst und wann nicht, oder?“
    „Ja, genau. Der Rhythmus ist gebrochen, dass straft sich …“
    „Ich hab’ mal einen getroffen, der hat mir von den Forschungen am menschlichen Geist und Verstand berichtet. Der meinte, man hätte starke Vermutungen, der Mensch sei ein Gewohnheitswesen. Dabei kann sogar ständige Abwechslung als Gewohnheit gesehen werden. Wenn man die immer hat. Du bist den dritten Tag hier, statt zu reisen. Wird’s das sein?“
    „Ach, so fort bin ich gar nicht unterwegs.“
    „Nun jut, ich muss das Bier reinbringen, sonst beschweren die sich noch unnötig.“
    „Ja gut, ich nehm’s dir nicht übel.“
    Auch dieser Tag war eher verkorkst für Marduk. Einmal falsch geschlafen, schon war der Tag im Eimer. Mehr als ein Nickerchen gegen frühen Nachmittag und ein bisschen Übungen machte er am Tag nicht. Bis es dann Abend wurde. Marduk saß an der Theke, Herges stand dahinter du putzte noch einmal gründlich drüber.
    „Ein verlorener Tag für mich.“ Marduk seufzte.
    „Wir hatten den Arsch voller Arbeit … guck’ dir Salvia an.“ meinte Herges.
    Salvia saß an einem Tisch mitten im Raum und hatte den Oberkörper auf die Oberfläche gelegt, die Arme als provisorisches Kissen.
    „Da, vollkommen platt. Aber mehr als sie als Hilfe kann ich mir nicht leisten. Auf Dauer fällt im Laden nicht genug ab. Ich bin ihr schon dankbar genug, dass sie mit so wenig Lohn zufrieden ist. Dafür näht Elsa ihr mal was, wenn was einreisst, oder was auch immer.“
    „So eine Hochzeit schlaucht ganz offensichtlich.“ stellte Marduk fest.
    Gerade kam Elsa aus der Küche, hatte mal wieder Soniya auf dem Arm und eine Flasche für sie bereit. Sie setzte sich an denselben Tisch wo Salvia saß.
    „Marduk, du musst dich langsam entscheiden! Entweder du lässt uns Soniya hier, oder du gehst flott mal los, bevor sie sich wirklich an mich gewöhnt.“
    „Ganz ehrlich Elsa …“ Marduk krepelte sich vom Hocker hoch und ging zu Elsa und Salvia, auch Herges kam zum Tisch. „ … ich habe den ganzen Tag darüber nachgedacht.“
    „Na endlich. Hast du dich entschieden?“
    Marduk nahm einen Stuhl vom Nachbartisch und setzte sich verkehrt herum drauf.
    „Ja. Da ich heute quasi nur halbwach bin, hatte ich eine vermutlich dumme Idee, aber, um ehrlich zu sein …“
    „Bitte, sei ehrlich.“ forderte Herges, der mal wieder stand, statt zu sitzen.
    „ … es reizt mich. Das hat noch keiner versucht und ich denke, die Zeit ist reif.“
    „Reif?“ fragte Salvia ganz verwundert.
    „Reif wofür?“ Herges hatte keine Ahnung, aber ein böses Gefühl.
    „Ich habe gestern viel nachgedacht. Seitdem ich ein Buster Blader bin, habe ich niemals so viel Gedanken über drei Tage hinweggehabt, wie zur Zeit, seitdem ich Soniya gefunden habe. Gestern kam ich zu dem Schluss, das Potenzial der Frauen wird unterschätzt und rigoros verkannt.“
    „Öh, wie meinst du das?“ Das kam von Herges.
    „Naja, ein Mann, der Schmied ist, was tut der sein Lebe lang?“
    „Doofe Frage, der schmiedet bis er zu alt wird oder einen Ar verliert!“
    „Ja … aber was ist mit Frauen? Sind die auch so geradlinig?“
    Herges stockte.
    „Neh …“
    „Das ist der Punkt. Ich guck’ mir Elsa an und Salvia, die Beiden rennen hin und her und erledigen alles, was gerade anfällt … ich könnte das nicht. Aber Salvia, du stellst dich doch jedes Mal neu um, wenn du herkommst oder gehst, oder?“
    „Na-ja, nicht sehr, aber schon, ja.“
    „Worauf ich hinaus will. Frauen können doch so ziemlich alles, wenn sie sich etwas damit beschäftigen.“
    „Alles? Übertreib’ mal nicht.“ meinte Elsa. Soniya hatte die lasche fast leer.
    „Zumindest kann man eine Frau doch zu so ziemlich allem ausbilden, oder?“
    „Ja gut, das schon …“ gab Elsa zu.
    „Ich habe mir gestern also folgendes überlegt. Ich werde Soniya nicht hier lassen.“
    Elsa seufzte.
    „Das hat nichts damit zu tun, dass ich euch nicht vertraue. Im Gegenteil, ich denke, ich habe hier Freunde gefunden.“
    Herges nickte. Salvia gefiel die Atmosphäre, sie lächelte.
    „Ich nehme sie mit. Allerdings müsste ich entsprechend Proviant mitnehmen und zudem kommt noch … Elsa, bitte bring’ mir bei, wie man ein Baby versorgt.“
    „Hättest du nicht gebeten, ich hätte dich gezwungen. Natürlich mach’ ich das. Aber wehe, du passt nicht gründlich auf! Du bis mir dann für die Kleine verantwortlich.“
    Besagte Kleine war gerade fertig mit Essen und hatte auch ein Bäuerchen zustande gebracht.
    „Darum frag’ ich.“
    „Wirst du sie dann im Kapitol in eine Familie geben, oder in ein Waisenhaus?“ Salvia klang besorgt um Soniya, immerhin hatte sie die Kleine sofort den einen Abend in ihr Herz geschlossen.
    „Nein, weder noch.“
    Allgemeines Raunen.
    „Bitte? Du willst sie selber erziehen? Hattest du nicht gesagt, das kannst du nicht mit deiner Reiserei vereinbaren?“
    „Stimmt Herges, hab’ ich.“
    „Ja, und wie willst du das dann machen? Die Arbeit aufgeben?“
    „Nein.“
    „Okay, ich geb’ auf, raus mit der Sprache!“
    Marduk stand auf und stellte den Stuhl wieder heran.
    „Ich habe mir folgendes überlegt.“ Er positionierte sich stolz und erhaben. „Ich nehme Soniya mit und ganz offiziell als meine Stieftochter auf. Sobald wir im Kapitol angekommen sind, werde ich sie bei meinen Eltern kurz in Obhut geben, während ich dem Rat der Drachenzerstörer, also den Oberhäuptern meiner Gilde, einen Vorschlag unterbreite. Seit Hunderten von Jahren besteht die gesamte Belegschaft aus Männern. Und nun will ich das ändern. Dafür ist die Zeit reif, denke ich. Ich will etwas verändern und ausprobieren. Der Vorschlag an meine Gilde ist … ich will Soniya zur Buster Bladress ausbilden.“

    to be continued …
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  3. #23
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    Cooler Teil.
    Sry, wenn mein post n bischen kurz wird, bin eben müde...
    Allerdings kenn ich dich allmählich zu gut, dass er die Kleine zur Bladress ausbilden wird, hätte ich mir schon denken können als er erfahren hatte, dass sie ein Mädchen ist. Aber gut, das ist wirklich nicht deine Schuld.
    Also ein sehr langer und inhaltlich als auch sprachlich nahezu perfekter Teil.


  4. #24
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    Aber trotzdem doofe Fehler drin ... nun, meine spärlichen Leser sind allesamt klug, ihr könnt euch die "missing letters" denken.

    Danke dir. Da ja kaum einer was zu sagen hat, sind mir deine und die anderen Antworten sehr viel wert. Und dass die Posts kurz ausfallen ist mir egal, ich kenne deine Absicht, und darum alleine geht es, beim Geist von Weihnachten ... äh, neun Monate zu früh ... sorry. ^^'

    Ich muss auch mal pennen gehen.
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  5. #25
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    Firzen is offline The Power of Ice and Fire
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    also ich hab nun alle teile gelesen die du bisher gepostet hast ehrlich gesagt ich bin beeindruckt ein schöner stil endlich mal jemand der wenn die seite voll is net einfach aufhört und einfach genial
    ich freue mich schon auf die fortsetzung und sry das ich net schon früher was gepostet habe aba das geschah nur aus reinem respekt vor deiner arbeit ^^
    Skill ist wenn luck zur gewohnheit wird.

    havez:
    scr:
    imperial order, buster blader(tin),salamandra

    ur:
    mirror force, 2x freed the matchless genral, horn des himmels, magepower,cost down (1st/ed), rope of life, xy-dragon cannon,question (1st/ed)

    sr:
    luster dragon, invader of the throne (1st/ed), dark necrofear, skilled white magician, Butterfly Dagger - Elma

    gute rares:
    2x topf der gier (einmal 1st.eng eu), great maju garzett, 2x cyber dose

    einen netten gruß an :
    *Dark Paladin*,God_of_Cards,Immo,BusterBlader12,Shinobi, Eric87, Ariel ,lustersoldier und an Kleiner Engel ^^
    und einen speziellen gruß an Apep

  6. #26
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    wiedermal gute teile, mach weiter^^

  7. #27
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    Original geschrieben von Firzen
    sry das ich net schon früher was gepostet habe aba das geschah nur aus reinem respekt vor deiner arbeit ^^
    Jaja ... ^^ Neh, ist doch okay wen ein Post später kommt. Ich weiss ja, dass du liest (wenn ich dage "die wenigen, die lesen" bist du definitiv mit gemeint!). Hauptsache du sagst mir irgendwann mal, wie du alles findest.

    Jo, dann woll'n'mer mal gucken, welche ich heute erweitere ...
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  8. #28
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    super Teil. Das er das Mädchen selbst erziehen will hab ich mir auch schon gedacht. Bin gespannt auf die Fortsetzung ^^

    “ladida”

  9. #29
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    Allgemeines Schweigen.
    Herges stand da mit leicht geöffnetem Mund und verschränkten Armen, hatte das Atmen eingestellt, Elsa so ähnlich, nur mit Soniya auf dem Arm im Sitzen und Salvia …
    „Eh … wow …“
    Das war auch alles, was Salvia zu sagen hatte.
    „Sekunde mal, du hast vor sie zur Drachentöterin zu erziehen?“ Herges wollte sich vergewissern.
    „Das sagte ich. Ja. Und ich weiss auch, dass euch das nicht gefällt.“
    „Nicht gefällt ist untertrieben! Stell’ dir das mal vor, ein Mädchen mit einem viel zu großen Schwert und einer viel zu schweren Rüstung gegen einen übermächtigen Drachen! Das liegt fernab aller Gerechtigkeit!“
    „Moment, so kannst du nicht argumentieren, weil …“
    „Dann übernehm’ ich das halt!“ unterbrach Elsa leicht wütend. „Das hat’s ja noch nie gegeben, ein Mädchen mit einem Schwert in den Kampf zu schicken! Woher willst du wissen, dass sie das schafft? Wenn es richtig wäre, Frauen kämpfen zu lassen, wären wir mindestens genauso stark geworden, wie ihr Männer! Es wird wohl einen guten Grund geben, warum seit Anbeginn der Zeit keine Frau jemals als Kriegerin durchging!“
    „Ja, Ignoranz.“
    „Bitte?“ Die Antwort hatte Elsa mundtot gemacht.
    „Ignoranz. Eben habt ihr mir noch zugestimmt, das Potenzial der Frauen wird unterschätzt. Was kann eher als Gegenbeweis dienen, als gleich das Extrem der Ablehnung dieser Gesellschaft zu realisieren?“
    Schweigen.
    „Ich meine, ich schocke einfach jeden, indem Soniya zu einer hervorragenden Kämpferin wird und so alle Vorurteile bedeutungslos werden!“
    „Gut, DAS hab’ ich verstanden!“
    Herges stellte sich gerade hin, statt sich weiter an einen Stuhl zu lehnen, und kam näher an Marduk heran.
    „Damit eckst du überall an! Sieh’ nur, alleine wir reagieren schon so, so forsch, und ich darf dir versprechen, dass wir nicht zu den Konservativsten gehören!“
    Marduk blieb ruhig und sah über Herges Schulter hinweg zu Salvia.
    „Sie hat nicht abgelehnt.“
    „Hm?“ entfuhr es Herges.
    Er und seine Frau sahen zum jungen Mädchen. Marduk schritt an Salvias Seite und legte seine rechte Hand auf ihre linke Schulter. Sie sah zu ihm herauf.
    „Du hast nichts gesagt, weder dagegen, noch dafür. Was denkst du denn eigentlich?“
    „Interessiert sie das denn?“
    „Ja Mädchen, würd’ ich dich sonst fragen?“
    „Na-ja … gut, es hat so was noch nie gegeben, aber … als ich damals hier anfing, da wusste ich auch nicht, ob ich das konnte oder nicht. Das hab’ ich erst hinterher festgestellt. Und inzwischen ist auch meine Familie nicht mehr dagegen, dass ich hier arbeite, da sie nun wissen, dass sich damit klar komme. Und sie sind stolz auf mich.“
    „Danke.“ sagte er ihr lächelnd direkt ins Gesicht. Dann wandte er sich wieder an die Allgemeinheit. „Wenn das innerhalb einer Familie klappt, warum denn dann nicht mit einem ganzen Volk?“
    Herges brummte.
    „Viele Menschen reagieren in Gruppen immer anders, als wenn sie alleine sind. Wenn du diese Idee vorträgst, dann ruft erst mal mindestens einer ‚Nein!’ als Reflex, weil er der Gewohnheit der gesellschaftlichen Werte folge leistet. Aber wenn einer ruft, dann ruft der nächste und Sekunden später die gesamte Menge. Es bedarf viel Mut, sich dagegen zu stemmen und nicht mitzumachen. Die wenigsten tun das.“
    „Du hast leider Recht, Herges, aber ich will es probieren. Was hab’ ich auch für einen Sinn im Leben? Drachen erschlagen? Hey, ich wurde geboren, ging zur Schule, dann zur Akademie, zog ein paar Jahre durch die Lande, tötete Drachen … soll das so weiter gehen, bis ich schwer verletzt, getötet oder zu alt werde, um weiter zu machen?“
    „Mit der Vorstellung kannst du dich wohl nicht anfreunden.“ meinte Elsa.
    „Ehrlich gesagt, nein. Ich habe Soniya gefunden und wegen ihr habe ich über alles Mögliche nachgedacht. Nun finde ich, es lohnt sich sicher, auch mal etwas anderes zu probieren. Wenn das System Jahrhunderte lang funktionierte, dann kann man doch ein kleines Ablegerexperiment wagen, oder? Was schadet das schon, wenn ich ein Mädchen intensiv ausbilde und wir sehen, ob sie sich gut schlagen kann? Der Rat kann ohne weiteres zustimmen, immerhin haben wir keine Verluste und allerhöchstens Gewinne.“
    „Wieso nur bist du dir so sicher, dass das so sein wird? Die Barriere in den Köpfen …“ Herges tippte an seine Schläfe. „ … ist gewaltig. Wer da durchbricht, der muss schon einen großen Hammer nutzen.“
    „Schöne Metapher …“ sagte Elsa. „Schöner, wenn es so einfach wäre.“
    „Meinst du, da ist noch mehr zu berücksichtigen?“ fragte Herges.
    „Nicht, dass mir auf die Schnelle noch was einfällt, aber das Leben hat es immer wieder bewiesen, es kommt oft anders, als man denkt. Das ist allzu menschlich, sich zu irren.“
    „Eure Bedenken sind gerechtfertigt, aber wenn ich es nicht probiere, dann werden wir nie erfahren, ob es doch klappt. Solange eine kleine Möglichkeit besteht …“
    „Hm.“ Herges hatte ein verwegenes Lächeln aufgesetzt. „Du gibst nicht gerade schnell auf. Das has du wohl im Blut, als Krieger.“
    „Mag sein. Auf jeden Fall, wenn ich es nicht versuche … wer dann? Und wann?“
    „Das weiss niemand.“ antwortete Elsa.
    Marduk nickte zu ihr und Elsa schloss die Augen, senkte den Kopf leicht, seufzte, öffnete die Lieder wieder etwas und sah Soniya an, die noch munter aber ruhig in ihren Armen lag.
    „Dass dieses kleine Ding mal mit so einer Rüstung und so einem Schwert rumlaufen soll …“
    „Wenn es ihr nicht gefällt, dann lasse ich es eh sein. Alles vorrausgesetzt, sie will es auch versuchen. Von Zwang war nie die Rede.“ So komplettierte Marduk seine Pläne.
    „Gut, dann sehe ich sowieso eine geringe Chance, dass es soweit jemals kommt, dass sie in den Kampf zieht. Das liegt nicht im Naturell der Frauen, Waffengewalt zu verüben.“
    „Es hat schon Frauen gegeben, die haben andere Menschen niedergestochen.“
    „Ach Marduk! Lass’ diese Korinthenkackerei!“
    „Ja, wie denn nun?“ meldete sich Salvia. „Hier redet einer gegen den anderen. Vergesst nicht, dass Marduk immer noch der eigentliche Ziehvater ist. Er muss das alles selber entscheiden. Und lässt sich von euch nicht überreden, es sich anders zu überlegen.“
    „Hach, du junges Blut. Manchmal vergessen wir, wie klug du eigentlich schon bist.“
    „Ach Frau Lothringer, das ist relativ …“
    Marduks Blick fiel nun auch auf Soniya. Er bückte sich zu ihr herunter. Soniya hatte schon seit einiger Zeit so eine Vermutung, er wäre nun etwas wichtiger für sie, aber sie fragte sich immer noch, wo ihre Mutter abgeblieben war. Gut, diese Frau hier war ja auch gut zu ihr, aber die andere von früher war doch ihre Mutter, oder nicht?
    Das Kind guckte Marduk interessiert an.
    „Was meinst du Soniya? Willst du mit zum Kapitol und eine Buster Bladress werden?“
    „Tu’ nicht so, als wenn sie dir nun Antwort gibt …“ sprach Herges noch leicht spöttisch, da lachte Soniya auch schon übers ganze Gesicht.
    „Da, siehst du?“ meinte Marduk, der mit dem Finger auf Soniya wies und Herges anguckte, aber gebückt blieb.
    „Sie kann wegen allem Möglichen gelacht haben!“
    Marduk guckte Soniya wieder an.
    „Buster Bladress!“
    Soniya lachte wieder.
    „Also, das war doch jetzt offensichtlich!“
    „Mensch Marduk …“
    „Buster Bladress!“
    Und wieder lachte Soniya.
    „Das nehm’ ich als eindeutiges ‚Ja’. Der Titel scheint ihr zu gefallen.“
    Herges legte wieder die Hand gegen das Gesicht.
    „Na schön! Dann lauf’ halt zum Kapitol und versau’ dir und ihr die Zukunft!“
    „Ich seh’ das zwar anders … aber dein Tonfall verrät, dass du mir doch vertraust.“
    „Für einen angeblich kalten, wenig denkenden Drachenzerstörer bist du aber erstaunlich gut, was die Interpretation von Menschen betrifft.“
    Marduk lachte. Elsa hatte nichts mehr dazu gesagt, das hieß dann auch, dass auch sie ihren Segen gab. Die Lothtingers würden sich also mit Marduks Entscheidung abfinden. So und nicht anders hatte es sich Marduk auch gedacht. Ab nun sah er in Soniya jedes Mal, wenn er sie ansah, nicht einfach nur ein Mädchen oder Kind, sondern sein Kind, das er schon noch irgendwie nicht nur großziehen, sondern auch noch erfolgreich ausbilden würde.
    Und so begab es sich, dass ein Buster Blader vom Pfad der Tradition abwich und sich Tätigkeiten zuwandte, die man für seinesgleichen niemals auch nur in Erwägung gezogen hatte. Entweder fand sich hier der Grundstein zu einer neuen Gesellschaftsordnung, oder der Beginn einer mittelschweren Katastrophe.
    Was nun wirklich eintreten würde, das vermochte niemand zu sagen.

    to be continued …
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  10. #30
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    also mal wieder ein sehr guter teil mit netten dialogen^^ mal als frage is die soniya deine klassenkamaradin (die sehr imanzipiert ist ???) weil du hattest ja angedeutet alle namen haben einen hintergrund und das würde mich mal interessieren

    ps.: das imanzipiert is natürlich positiv gemeint
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    und einen speziellen gruß an Apep

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