Sony
Dem Konzern droht das endgültige Aus
Sony-Chef Howard Stringer
Was viele Gamer vielleicht nicht wussten, offenbarte sich in einem großen Artikel der WELT am Sonntag: Redakteur Thomas Heuzeroth berichtet darin über die Gefahr, in der sich das japanische Unternehmen befindet und über den neuen Firmenchef Howard Stringer, der die Rettung der Zukunft herbeiführen soll.
Sony steckt nämlich in ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Die Firma wurde bereits 2003 erschüttert, als der Börsenwert um ein Viertel einbrach. Einige Zeit später trat der damalige Chef des Konzerns, Nobuyoki Idei zusammen mit sechs Vorstandsmitgliedern zurück. Das Feld wurde geräumt für Howard Stringer, einen Briten. Er muss nun Sony aus dem Tief entreißen, um die Firma zu halten.
"Jetzt muss ich handeln, um den Tod des Unternehmens zu verhindern." So wurde Stringer in der WELT zitiert.
Viele Faktoren fügten Sony schwere Schäden zu: Nicht erreichte Pläne für die Umsatzrenditen, fallende Preise, eine schlechte Logistik, zu späte Neuentwicklungen im Musikbereich und eine verschlafene Einführung der LCD-Technik. Gerade die LCD-Technik musste bei Fremdherstellern eingekauft werden und die Geräte werden momentan u.a. in den Fabriken des Konkurrenten Samsung produziert. Dass Sony in der Vergangenheit versuchte, an allen Fronten zu kämpfen und in allen Bereichen des Marktes
präsent zu sein, erwies sich nun als unvorteilhafte Strategie.
Um die Problematik der Firma zu lösen, will Sony zukünftig u.a. 20.000 der 160.000 Stellen abbauen und 60 der 200 Fabriken schließen. Man will zukünftig außerdem flexibler auf Marktveränderungen reagieren, wie der deutsche Sony-Chef Manfred Gerdes im Artikel zitiert wird. Der Bereich der Unterhaltungselektronik bleibt allerdings weiterhin erfolgreich: Die Playstation ist immer noch sehr erfolgreich und im nächsten Jahr wird die PS3 erscheinen, wogegen mit der PSP im laufenden Jahr Verkäufe in Höhe von zwölf Millionen Einheiten angestrebt werden.
Der Artikel in der WELT schließt mit einem Zitat des neuen Firmenchefs ab, welches vor weiteren Rückschlägen warnt: "Man kann ein Unternehmen auch mit Freundlichkeit umbringen."