Ja, ich dachte es wäre mal wieder zeit etwas von mir zu veröffentlichen. Eigentlich für den Contest bestimmt, empfinde ich die FF doch als sehr unfertig, weshalb ich erstmal nur einen kleinen teil posten werde. Falls euch die Namen zu befremdlich erscheinen, wäre ich für verbesserungsvorschläge offen. So genug geschwaffelt
Man schrieb das Jahr 798 nach der Neuordnung der Welt. Mehr als 800Jahre zuvor war ein fürchterlicher Krieg zu Ende gegangen. Das lodernde Feuer des Krieges hatte weite Teile der Welt in Schutt und Asche gelegt. Staaten und Nationen, eigentlich jede Form von Regierung war verschwunden. Es dauerte mehre Jahrzehnte bis das Chaos vollständig einer festen Struktur wich und die Welt wieder in geordneten Bahnen verlief. Dies ist heute als das Jahr Null, die Neuordnung der Welt bekannt. Die Stärksten setzten sich durch und regierten als Fürsten oder Könige über die unterschiedlichsten Landstriche. Auch die Kirche, die damals ihre gesamte Macht eingebüßt hatte aber aus ihren Trümmer wieder auferstanden war, bestimmte nun über die Geschicke eines ganzen Landes. Geführt von den drei hohen Priestern, die je einem der drei Götter dienten breitete sich die Religion über die ganze Welt aus und wurde zu einem Stützpfeiler der neuen Macht. Doch die neuen Herrscher mussten vorsichtig vorgehen. Die Erinnerung an den Krieg war noch zu lebendig. Still und Leise allerdings ließen sie alle Aufzeichnungen über den Krieg verschwinden und rissen immer mehr Macht an sich. Und schon bald hatte man die Erinnerungen verdrängt und die Schrecken dieser Zeit lebten nur noch als Schatten in Märchen und Sagen weiter. Bald waren auch sie nur noch eine längst vergessene Erinnerung. So gesichert begann man das Volk in Abhängigkeit zu leiten und fortan zu unterdrücken, doch die meisten Fürsten hielten sich immer noch zurück. Die Angst ihre Macht und ihren Wohlstand zu verlieren sitzt ihnen noch heute im Nacken. Selbst unter ihnen gibt es nur noch wenige die genau wissen was damals im Jahre Null geschah, doch in jeder Herrscherfamilie wird die Warnung das Volk nicht zu sehr herauszufordern weitergegeben.
„Es gibt in den Familienchroniken der Alester überhaupt keinen Dnamei!“ De Lecheir war aufgebracht über den Fremden der seit einiger Zeit in der Stadt gastierte und das ausgerechnet in der alten Villa der Alester. An jenem Ort wo sie sich gerade befanden. „Das weiß ich. Schauen sie sich aber doch mal die letzten Einträge etwas genauer an.“, gab der Fremde gelassen zurück. Lecheir tat was er ihm gesagt hatte, doch er fand nichts Auffälliges. „Jeder Eintrag ist wie immer mit dem Familienwappen besiegelt. Die Chroniken stimmen immer!“ „Sehen sie sich das Wappen genauer an.“, forderte der Fremde weiterhin unbeirrt. Lecheir suchte ein weiters Mal und stockte. Misstrauisch blickte er schließlich auf. „Wie sie bemerkt haben steht in jedem der neueren Siegel Dnamei unter dem Wappen.“ Lecheir nickte. Er wusste, dass es ein Brauch der Alester war immer ein Familienmitglied mit der Erstellung der Chronik zu betrauen. Dafür verwendeten sie ein spezielles Siegel in dem der Name des Erstellers eingraviert war. Außerdem schien das Siegel echt zu sein. Ob er wollte oder nicht, er musste wohl akzeptieren, dass der Mann vor ihm Dnamei Alester war. Warum er sich selbst in den Chroniken nicht erwähnte oder wie er zu diesem seltsamen Namen gekommen war blieb Lecheir so rätselhaft wie zuvor. Vorerst gescheitert legte er das dickte Buch mit seinem verstaubten braunen Einband aus der Hand, verabschiedete sich und verließ das Haus. Dnamei sah ihm mit einem Lächeln nach. Es war das Lächeln eines Mannes dem alles aus der Hand zu gleiten schien obwohl er alles unter Kontrolle hatte. Dnamei nahm das Buch der Chronik auf und stellte es in das Regal zurück während er an die anderen Bücher dachte. Tief unter dem Haus, in den geheimen Katakomben lagen die ersten drei Bände der Familienchronik der Alester sicher verwahrt. Niemand würde sie je wieder zu Gesicht bekommen. Das erste Buch, das unbestreitbar wertvollste, befand sich in einer großen Nische, etwas abseits der anderen beiden. Flankiert von zwei Eisenschalen die geschwärzt waren durch das Feuer das vor langer Zeit in ihnen brannte thronte es auf einem Podest aus dunklem Eschenholz. Der schwarze Einband war durchzogen von kantigen dunkelroten Linien und in nachtblauen Buchstaben, die in der Düsternis der Kammer zu leuchten schienen stand geschrieben: Dnamei Alester. De Lecheir würde die Wahrheit niemals herausfinden, solange Dnamei es nicht wollte.
Doch De Lecheir würde wohl nicht allzu viele Probleme verursachen. Lecheir war schließlich nur ein Soldat dessen Aufgabe es war in der kleinen Stadt für Recht und Ordnung zu sorgen. Dnamei selbst hatte nicht vor länger als nötig hier zu verweilen, doch er hatte noch einige Dinge zu erledigen. Es war an ihm jenen Fehler zu beheben der zum Glück noch keine großen Schäden verursacht hatte. Doch dieses Vorhaben konnte schwerer werden als Dnamei es sich vorstellte, denn immer wieder plagten ihn Erinnerungen und er konnte es sich nicht leisten abgelenkt zu werden.