Adolf Hitler und der Jude Dr. Bloch

[Master Chief]

Deutscher Reichskanzler!

[00 Schneider]

Falsch. Zum Deutschen Reichskanzler wurde er nur durch Von Papen ernannt. Aber gut, immerhin eine bessere Antwort als Bundeskanzler.

Allerdings war Adolf Hitler nicht nur schlecht. Geleistet hat er schon einiges, auch wenn '45 wieder wenig blieb. Aber er gab Deutschland den wirtschaftlichen Stoß in die richtige Richtung.

[Master Chief]

Mmmhhh wieder was dazu gelernt.

[Calypso]

Allerdings war Adolf Hitler nicht nur schlecht. Geleistet hat er schon einiges, auch wenn '45 wieder wenig blieb. Aber er gab Deutschland den wirtschaftlichen Stoß in die richtige Richtung.

Geleistet ja- aber die Ressorts, auf denen er das Reich seinerzeit vorangebracht hat, sind doch mehr als zweifelhaft.
Dabei ist ihm vor allem die unentschlossene Politik der Westmächte bzw. das so genannte "Appeasement" Chamberlains zugute gekommen.

Ziehen wir doch mal die Fakten zurate:

- England genehmigte dem Deutschen Reich in einem Abkommen den Wiederaufbau der Kriegsflotte.

- Die Expansion Hitlers bis 1938 war durchaus berechtigt, da sowohl Österreich als auch das Sudetenland unzweifelhaft deutsche Gebiete gewesen sind. Erst später wurde deutlich, dass der gute Adolf kein Interesse an der Vereinigung aller Deutschen in einem Staat hatte, sondern lediglich seinen Machtbereich erweitern wollte- bis 1939 konnte er sich allerdings hinter besagtem Motiv verstecken.
Dabei gilt zu beachten, dass Österreich seit dem Mittelalter nichts anderes als ein deutsches Fürstentum war, das bis 1866 von Preußen aus dem Verbund der deutschen Staaten herausgedrängt wurde.

- Selbst 1919 musste die neu gegründete Alpenrepublik via Zwang von einer Vereinigung mit der Weimarer Republik abgehalten werden, wobei der ursprünglich vorgesehene Staatsname "Deutschösterreich" im Vertrag von St. Germain ebenso explizit verboten wurde. Eine österreichische Nationalidentität ohne Bezug zum Deutschtum des Landes entstand definitiv erst nach 1945. Feststellungen wie "Hitler war nicht deutsch, sondern österreichisch" sind im Hinblick auf diese Tatsache ebenso problematisch wie die Behauptung, München sei keine deutsche, sondern eine bayrische Stadt.

Jetzt bin ich wohl vom Thema abgekommen- egal, machen wir halt weiter die Westmächte fertig:

- Im März 1939 besetzten die Deutschen dann die "Rest- Tschechei" weniger aus ethnischen, als viel mehr aus ästhetischen Gründen (Verlauf der Reichsgrenze). Außer einigen dumpfen Drohungen aus London und Paris geschah nichts.

- Dem Kriegsausbruch im Spetember 1939 folgten zwar Kriegserklärungen, aber keine Westfront. Die französisch- englischen Streitkräfte hätten ohne große Probleme die Westflanke des Reiches aufreissen können, aber wieder geschah nichts.
Hierbei ist übrigens das Verhalten Großbritanniens sehr interessant. Deutschland wurde nach dem Überfall auf Polen zwar zum offiziellen Kriegsgegner; die Sowjetunion, die den weit größeren Teil Polens zugesprochen bekam, blieb dagegen unangetastet, obwohl die englische Garantieerklärung auf PL allgemein formuliert war.

Hitlers Erfolge gründeten also in erster Linie auf der Unfähigkeit des Westens, die er gekonnt auszunutzen wusste. Die Nazis entfesselten den Krieg, aber die Westmächte ließen es erst soweit kommen. Dies sind einfach Tatsachen, die nicht geleugnet werden können.

Und was die Wirtschaft angeht: die Weltkonjunktur befand sich in den 30er Jahren längst auf dem Weg der Besserung- und in Anbetracht der staatlich massivst geförderten Rüstungsproduktion, die naturgemäß in einer sinkenden Arbeitslosigkeit resultiert, ist die Bezeichnung von Hitlers Wirtschaftspolitik als "Stoß in die richtige Richtung" nichts als purer Zynismus.

[Sisyphos]

Da alles Hitlers Östereicher sind,sind alle Ösereicher Hitlers!

[fuavarra]

Dabei gilt zu beachten, dass Österreich seit dem Mittelalter nichts anderes als ein deutsches Fürstentum war,...

Hier zu möchte ich dich fragen, ob du je vom Kaiserlich und Königlichem Österreich-Ungarn gehört hast. Das war alles andere als ein deutsches Fürstentum, sondern ein Vielvölkerstaat.

[Calypso]

Ja, hab ich- das kollidiert aber keineswegs mit meiner zitierten Ausführung, denn der Satz geht ja weiter:

...das bis 1866 von Preußen aus dem Verbund der deutschen Staaten herausgedrängt wurde.

Die k.u.k. Monarchie wurde erst 1867 im österreichisch-ungarischen Ausgleich gegründet.
Vorher gab es nur das Kaiserreich Österreich, das bis zum Deutschen Bruderkrieg nicht nur Mitglied des dt. Bundes war, sondern sogar dessen Vorsitz innehatte.
Aufgrund der Bundesexekution, die Ö gegen P verhängt hatte, lag sogar der paradoxe, formale Kriegsfall "Deutschland gegen Preußen" vor (paradox, weil Letzteres später ja Hegemonialmacht im Reich wurde).
Es ist also nur richtig, wenn ich Österreich als deutsches Fürstentum bezeichne, meinetwegen auch bedeutendstes deutsches Fürstentum bis 1866.

Die Geschichte mit dem Vielvölkerstaat ist natürlich richtig, doch entstand dieser in seiner Form bis 1919 erst nachdem Habsburg aus Deutschland abgedrängt wurde und Österreich der Herausforderung gegenüberstand, im eigenen Land eine Minderheit zu sein.

Und als letztes, abrundendes Argument bediene ich mich dem Begriff "großdeutsch", den die Nazis ja nicht erfunden, sondern lediglich instrumentalisiert haben.
Bei der Frage (1848), ob es einen deutschen Nationalstaat geben sollte, stand der Lösung mit Österreich (großdeutsch) eine ohne dasselbe (kleindeutsch) gegenüber.
Soweit wäre es sicher nicht gekommen, wenn das Habsburgerreich überhaupt nichts mit Deutschland zutun gehabt hätte.

Man kann natürlich über Österreich-Ungarn ab 1867 nicht mehr von einem deutschen Fürstentum sprechen- diese Wurzeln sind aber ab 1919 wieder deutlich geworden. Was vor '67 war, hab ich ja jetzt hoffentlich ausführlich genug erläutert. ^^

PS: ich will ein Geschichtsforum xD

[fuavarra]

PS: ich will ein Geschichtsforum xD

Dem stimme ich zu ^^
Man lernt eben nie aus. Aber dafür reden wir hier am Thema vorbei

[Master Chief]

Hitler war ein geisteskranker Massenmörder schluss,aus!

[Calypso]

Hitler war ein geisteskranker Massenmörder

Das bestreitet keiner, aber wenn man Hitlers Persönlichkeit zu durchleuchten versucht, genügt es nicht, sich auf diese plumpe Parole zu beschränken.
Vor drei Jahren schon hat der Film "Der Untergang" versucht, Hitler auch als Mensch zu zeigen, der in seinem Bunker, abgekapselt vom Kriegsgeschehen, seinen Realitätssinn verliert.
Evident sind hierfür das ausgeschlagene Friedensangebot Stalins, als sich die Wehrmacht schon auf dem Rückzug befand, sowie zahlreiche militärisch sinnlose Befehle, die glücklicherweise nicht alle befolgt wurden (Zerstörung von Paris).
Darüber hinaus darf man aber nicht vergessen, was Hitler bis dahin großes (nicht "gutes") geschafft hat: er hat die Demokratie, die sowieso keiner mochte, vorbildlich ausgehöhlt und aus einer der zivilisiertesten Nationen der Welt eine blutrünstige Diktatur gemacht.
Viele Deutsche (natürlich lange nicht alle) standen dabei hinter dem "Führer"- manche aus echter Überzeugung (die Rundfunknachricht seines Todes hatte etwa 100.000 Selbstmorde überzeugter Nationalsozialisten überall im Reich zur Folge) und andere, weil sie seinem Charme erlegen sind.
Hitler ist unbestritten der charismatischste deutsche Politiker aller Zeiten gewesen und zumindest in Deutschland wird (vermutlich und hoffentlich) nie wieder jemand etwas vergleichbares leisten.