Eduard Bloch, Mediziner, war von der k.u.k. Armee, in der er als Militärarzt gedient hatte, nach Oberösterreich beordert worden, wo er 1901 eine Praxis eröffnete. Bloch, dessen Praxis gut ging, pflegte Mittellose gratis zu behandeln, und so ergab sich, dass er auch einen pubertierenden, von echter Armut bedrückten Jungen wegen eines Halsleidens behandelte. Sein Name: Adolf Hitler.
Und dieser junge Hitler war es auch, der Block eines Tages anbettelte, ob er nicht auch seine Mutter untersuchen würde, der es sehr schlecht gehe. Bloch diagnostizierte Brustkrebs, ermöglichte eine Operation, doch Frau Hitler starb noch im selben Jahr, 1908. Bloch erinnerte sich später, nie in seinem Leben so viel Trauer und Leid in den Augen eines Jugendlichen gesehen zu haben.
Adolf Hitler schickte Bloch Postkarten aus Wien und versprach ihm "ewige Dankbarkeit". Selbst als er zum "Führer" aufgestiegen war, ließ er vom Reichsparteitag in Nürnberg aus Bloch seine Grüße bestellen. Der Judenstern von seinem Haus in Linz wurde entfernt, und es erging eine wohl einzigartige Verfügung des Diktators, die Bloch unter den Schutz der Gestapo stellte und es ihm 1939 ermöglichte, über Lissabon in die Vereinigten Staaten auszuwandern. Wären alle Juden so wie Dr. Bloch, soll Hitler gesagt haben, "dann gäbe es keine Judenfrage".