Ich hab nie behauptet dass das eine Comedy werden soll.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
... Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben ...
Psalm 46
Kapitel 1
In einer Welt in der selbst Diktatoren die Justiz fürchten müssen, in der keine Propaganda und kein Millitär ewige Herrschaft gewährt - soll in so einer Welt nicht auch Gott anklagbar sein? Gott - dessen einziger Schutz es bisher war dass er nie da war, schon gar nicht wenn man ihn mal brauchte?
Nur stellt sich dem Ankläger die Frage - "Welchen Gott ich auf die Bank da banne?" Es gibt den alten Mann mit dem Rauschbart, der zugleich sozialistischer Revolutionär und Taube ist. Es gibt einen allmächtigen Gott mit Namen Jaweh und einen allmächtigen Gott mit Namen Allah. Und wenn man mit den Götter der Buddhisten und Hindus erst mal angefangen hat, kann man alle anderen Sträflinge freilassen.
Nur was macht der Ankläger in diesem Wirrwar? Aufgeben? Niemals, schließlich wird er dafür bezahlt das jemand auf der Anklagebank landet. Willkürlich ein Los aus einem Hut ziehen? Nein, so verzweifelt ist er noch nicht. Dachte er und zog "den Gott der Christen".
STELL DICH GOTT. KOMM IN DIE HÖLLE, DIE DU GESCHAFFEN HAST.
Es folgte Stille. Wie alle anderen die nach Gott riefen, erhielt auch der Ankläger Schweigen als Antwort. Doch nach dem Schweigen, kam die Resignation. Und nach der Resignation die Anklage in Abwesenheit. Und mit der Anklage in Abwesenheit die Sorge. Was wenn das Gericht die Anklage abweist? Man kann doch nicht gegen jemand Klage führen den es nicht gibt. Oder dessen Existenz bisher bloß deshalb angenommen wird, weil die Nichtexistenz auch nicht bewiesen werden kann...
Während der Ankläger in seinem Kämmerchen brütet, das er seit Tag und Jahr nicht verlassen hat, und wohl auch nimmer verlassen wird, sind die Herren Realisten weiter. Im Zellentrakt 3, umgeben von Verbrechern sitzt er - Gott. Bisher haben die Christen nur "Ich kenn euch nicht" zu hören bekommen. Nach außen drang freilich nur ein "Gott hat zu mir gesprochen". Auch den schriftgelehrten Juden erging es nicht besser, die Frage "Thora - was?" wurde trotzdem mit "Ich habe mit Gott über die Thora parliert" wiedergegeben. Und die Mohammedaner, eifrig auf der Suche nach dem heiligsten Segen für den Dschihad haben die Titulierung "Schwachsinn" für selbigen wohl auch verschwiegen.
Doch wen der Gefangene mit seinen Anhänger nicht reden will, muss eben der Verhörspezialist ran. "und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt" ganz ohne schöne Gestalt. Doch womit will man Gott bedrohn? Mit Schmerzen, Schimpf und Schande - mit dem Tod?
Kann man jemanden, dessen Kinder seinen Namen aufs ärgste Missbrauchen, dessen Kinder wahllos ihre Geschwister hinschlachten (und das noch im Namen des Vaters), dessen Name schon mehr für Böses steht ob er es nun will oder nicht, jemandem dem im 21. Jhdt. Jahr für Jahr mehr Tote zur Last gelegt werden können als Adolf Hitler, ja kann man so jemanden überhaupt mit irgendetwas bedrohen. Und wenn ja - mit was?