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Thread: Schattenjahre - Erster Zyklus: Schreckensherrschaft

  1. #11
    The Breathtaker Gast

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    Also,langsam wird es interessant,sidn dei augenscheinlich bösen etwa keine bösen?

  2. #12
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    Gefällt mir wirklich sehr gut.
    Die Geschichte liest sich klasse und ist wie von dir gewöhnt einwandfrei geschrieben.
    Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

    “ladida”

  3. #13
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    Quote Originally Posted by The Breathtaker
    Also,langsam wird es interessant,sidn dei augenscheinlich bösen etwa keine bösen?
    Oder aber trügt dich dein Wille, Gutes in allem zu sehen vielleicht auch nur?

    Schön, du hörst ja auf mich, 'Nubis!
    Fein, fein, fein!
    Etwas blauäugig, unser "Held", aber ansonsten habe ich NICHTS auszusetzen!
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  4. #14
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    Kapitel IV – Licht und Dunkelheit
    Kaum hatte er das Tor vollkommen durchschritten, da wurde ihm klar, was er soeben für einen Fehler begangen hatte. Ruckartig drehte er sich um und wollte zurück, doch er sah nur noch, wie das Tor lautlos ins Schloss fiel. Brânick war in den Geborstenen Landen gefangen.
    „Du hast deinen Teil erfüllt, Mensch.“ Wieder erfüllte die unheimliche Stimme Brânicks Ohren. „Und so kann ich mich dir endlich zeigen.“
    Ein leises Geräusch ertönte, wie klirrendes Glas, aber gleichzeitig melodischer und schöner als je ein Instrument oder eine Stimme, egal ob die eines Menschen oder eines Aelvian, hätte klingen können. Das Geräusch drang in die Ohren des Kriegsmeisters und erreichte von dort das Innere seines Kopfes. Wenige Schritte vor Brânicks Füßen erschienen Strahlen aus einer Schwärze wie sie Brânick noch niemals gesehen hatte. Sie waren schwarz wie Abgründe, schwärzer als die dunkelste Nacht je hätte sein können, aber merkwürdigerweise hatten sie nichts mit der Dunkelheit gemein, die der Mensch kannte; sie schienen von innen heraus zu leuchten und zu strahlen wie die Sonne und die Sterne, blieben dabei aber dennoch schwarz und undurchdringlich. Die Strahlen wanden sich umeinander und bildeten so etwas, das aussah wie ein Kokon, gesponnen aus Dunkelheit. Der Kokon begann zu wachsen und sich auszudehnen, bis er schließlich etwa einen Kopf über Brânick hinausragte und voluminös genug war um eine dünne Gestalt aufzunehmen. Dann schließlich lösten sich die dunklen Schlangen langsam auf und verschwanden spurlos, ebenso wie sie erschienen waren. Auch das melodiöse Klingen wurde leiser und leiser und erstarb schließlich völlig. An der Stelle, an der sich der dunkle Kokon befunden hatte, stand eine Person. Sie war groß, größer noch als Brânick, der schon zu den Größten der Menschen des Reiches zählte, gleichzeitig aber spindeldürr und ausgemergelt wie ein Skelett. Weite, schwarze Roben aus feinem, seidig schimmerndem Stoff umhüllten die Gestalt und wehten um sie herum, so dass es schien als wären sie mit den Winden im Bunde und versuchten, ihrem Träger ein möglichst imponierendes Aussehen zu verleihen. Auf dem Stoff zeichneten sich undeutlich verschiedene, zackige Schriftzeichen ab, doch immer wenn Brânick glaubte, eines von ihnen erfasst zu haben, änderte sich entweder seine Form oder es verschwand gänzlich. Der Kopf der Person wurde verborgen von einer Kapuze, die aus demselben Stoff wie die fremdartigen Roben bestand, sowie durch eine weiße Maske. Und es war diese Maske, die Brânick mehr Angst einflößte als alles andere das er bisher gesehen hatte. Die Maske war vollkommen glatt und schmuck- und ausdruckslos; nichts zeichnete sich auf ihr ab, das ein Gesicht unter ihr hätte vermuten lassen; nicht einmal Löcher für Nase oder Augen waren hineingearbeitet worden und so sah Brânick nur ein weißes Nichts wenn er seinem Gegenüber ins Gesicht sehen wollte.
    Unwillkürlich wich der Kriegsmeister einen Schritt vor dieser düsteren Gestalt zurück.
    „Ihr müsst euch nicht vor mir fürchten.“, sprach die Gestalt und Brânick stellte fest, dass ihre Stimme nun viel kraftvoller klang als zuvor. „Ich habe nicht vor euch ein Leid zuzufügen. Im Gegenteil; ich rief euch hierher zu mir, um euch die Augen zu öffnen.“
    „Wofür wollt ihr mir die Augen öffnen?“
    Obwohl er das Gesicht des Schattens nicht sehen konnte, war Brânick sich doch sicher, dass dieser ein geduldiges Lächeln aufsetzte.
    „Euer Volk ist so neugierig.“, stellte er schließlich fest. „Immerzu stellt ihr Fragen, gebt euch niemals zufrieden wenn Geduld von euch verlangt wird...“ Er lachte einmal kurz auf. „Ja, die Wunder der Jugend.“, sinnierte er, mehr zu sich selbst. „Auch mein Volk war einmal wie ihr, doch uns haben diese Fragen mehr geschadet denn genützt.“ Eine stumme Trauer erklang in der Stimme der merkwürdigen Kreatur.
    „Wie meint ihr das?“
    „Und die nächste Frage.“, erwiderte das Wesen vergnügt, verschwunden war jede Spur der Nachdenklichkeit oder der Trauer. „Ihr werdet alles erfahren was ihr wissen müsst, doch nicht mehr. Es würde euch überfordern und womöglich sogar zerstören.“
    Brânick schluckte eine weitere Frage hinunter und nickte nur stumm.
    „Sehr gut, ihr lernt schnell, eure Wissbegierigkeit zu zügeln.“, lobte ihn der Schatten. „Doch genug geredet. Wir haben einen langen Weg vor uns, auch wenn er euch nicht so erscheinen wird. Nehmt meine Hand.“ Während es sprach, streckte das Wesen seine rechte Hand aus die, wie Brânick verwundert feststellte, abgesehen von ihrer auffallenden Blässe nicht von einer menschlichen zu unterscheiden war. Wieder hatte der Kriegsmeister das deutliche Gefühl, das Wesen würde lächeln. „Ja, wir sind euch ähnlicher als ihr euch zu diesem Zeitpunkt vorstellen könnt.“, sagte es. Brânick beschloss, der Aufforderung zu folgen und ergriff die Hand seines Gegenübers.
    Augenblicklich sah er wieder die Strahlen aus Dunkelheit um sich und seinen Begleiter erscheinen; wieder umschlungen sie das Wesen wie ein Kokon, doch diesmal wurde auch Brânick von ihnen umschlungen. Der Kriegsmeister wollte die Augen schließen, doch es gelang ihm nicht, zu faszinierend war all das, was um ihn herum geschah.
    Zu seiner Überraschung wurde es keineswegs dunkel um ihn als der Kokon geschlossen war. Stattdessen schien er sich im Innersten des Lichts zu befinden; nichts war um ihn abgesehen von einem goldgelben, strahlenden Licht, das sich schließlich zerfaserte und verschwand.



    Ende Kapitel IV


  5. #15
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    Sehr detailreiche Beschreibung des Maskierten!
    Meiner Meinung nach kann man recht gut erkennen, dass er mit Brânick tun und lassen kann, was er will...
    Er ist ihm sowohl geistig, als auch körperlich überlegen und scheint von diesem Vorteil (mit gewisser Freude) Gebrauch zu machen...
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  6. #16
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    Einfach klasse geschrieben. Das Einstreuen der Prophezeigen finde ich besonderst gelungen, steigert das Interesse zu sehen was weiter passiert und inwiefern es in den Prophezeiungne erwähnt wird.

  7. #17
    The Breathtaker Gast

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    Hübsch.Wie immer.

  8. #18
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    Kapitel V – Die Stadt der Wunder


    „Er, der das Tor durchschritt, wird reisen durch Licht und Dunkelheit und erblicken das Land welches drohend seinen Schatten über das Reich wirft.“
    Aus den Prophezeiungen des Aniûn, Buch XIII, Seite 10053



    „Wir sind am Ziel.“, verkündete Brânicks gesichtsloser Begleiter.
    Staunend drehte sich der Mensch um sich selbst. Das war einfach unglaublich.
    Er befand sich auf einem großen Platz, größer noch als der Palasthof Âncilâmârs, der völlig mit einer Art von schimmerndem Stein ausgelegt war, wie der Kriegsmeister sie noch niemals zuvor gesehen hatte. Am ehesten ließ sich der Stein mit Marmor vergleichen, aber er war doch anders. Anstatt wie Marmor das Licht einfach nur zu reflektieren schien dieser Stein es nach Gutdünken in sich aufzunehmen und wieder abzugeben; so erschien er bald vollkommen schwarz, bald weiß und bald in einer der sieben Farben des Regenbogens.
    Der Platz war umgeben von verschiedensten Gebäuden, die allesamt aus demselben Stein errichtet worden waren. Ihre Architektur unterschied sich nur zu deutlich von allem, was Brânick in seinem bisherigen Leben gesehen hatte. Sowohl die einfache, praktisch orientierte Bauweise der Menschen, als auch die geschwungene und kunstvoll angehauchte der Aelvian verblasste neben dieser vollkommenen Kunst wie eine Bauernhütte neben dem Palast des Aelvianfürsten Turiol’amar, der, wie alle Menschen Âncilâmârs wussten, zu den prachtvollsten und schönsten Gebäuden der bekannten Welt zählte.
    Atemlos sah Brânick auf die umliegenden Bauwerke und versuchte das, was er dort sah, in Worte zu kleiden, doch egal wie er es auch versuchte, es gelang ihm einfach nicht. Es schienen keine Worte zu existieren um jene Vollkommenheit und Perfektion zu erfassen. Das ohnehin schon schwierige Unterfangen wurde noch zusätzlich verkompliziert durch die Tatsache, dass die Gebäude sich in einer Art von Wandel zu befinden und sich ihre Formen daher vor Brânicks Augen ständig zu ändern schienen. Türmchen erblühten aus den Dächern der Häuser wie die Blütenblätter einer Blume, nur um dann wieder dahinzuwelken und anderen Wundern Platz zu machen.
    Brânicks Begleiter schien die Sprachlosigkeit des Menschen zu spüren und ließ ihm daher einige Minuten, das Gesehene zu verdauen. Dann jedoch entschloss er sich doch zu sprechen.
    „All das muss euch sehr fremd erscheinen.“, sagte er. „Aber zu meinem Bedauern haben wir keine Zeit. Ich muss euch leider bitten, mir erneut zu folgen.“
    Mühsam riss Brânick seine Augen von diesen wahrgewordenen Wundern und wandte sich zu der leeren Maske seines Begleiters um. Dann nickte er; er brachte einfach keine Worte hervor.
    Ohne ein weiteres Wort drehte sich der Gesichtslose um und führte Brânick durch ein Gewirr von Gängen, Hallen und kleineren Kammern, doch merkwürdigerweise blieben all diese Räume in dem Gedächtnis des Kriegsmeisters haften als hätte er sich in jedem einzelnen wochen- oder gar monatelang aufgehalten. Nach einer erstaunlich kurzen Zeitspanne, bedachte man den langen Weg, den sie zurückgelegt hatten, erreichten die beiden einen langgezogenen, großen Raum. Er wurde beherrscht von einem großen, ebenfalls gestreckten, Tisch aus einem Material, das Brânick nicht einordnen konnte. Es sah aus wie Holz, fühlte sich auch ebenso warm an, schien aber gleichzeitig hart und beständig wie bester Stahl zu sein. Eine der langen Wände war in regelmäßigen Abständen durchbrochen von hohen, schmalen Spitzbogenfenstern, die andere war geschmückt mit verschiedenfarbigen Wandteppichen. Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes lagen achtlos verschiedenste Papiere verteilt, manche erkannte Brânick als detaillierte Karten, andere waren Schriftstücke, die in einer Sprache geschrieben waren, die er nicht kannte.
    Sein Begleiter wies auf einen Stuhl, der neben dem Tisch stand und, wie sich der Kriegsmeister absolut sicher war, vor einigen Herzschlägen noch nicht dort gestanden hatte. Folgsam nahm er Platz und sah den Maskierten erwartungsvoll an.
    „Also?“, begann er fragend. „Was ist so wichtig, dass ich hierher kommen sollte?“
    Der Gesichtslose ließ sich Zeit mit der Antwort, aber schließlich nickte er und sprach.
    „Eine große Gefahr bedroht euch und euer Volk.“, sagte er. „Eine Gefahr, die gebannt werden muss.“
    „Und was ist das für eine Gefahr, von der ihr dort sprecht?“
    „Die größte, die dieser Welt jemals gedroht hat.“, war die Antwort. „Mein Volk beobachtet sie seit Jahrtausenden und mit jedem Jahr, das verstrich, ist sie angewachsen.“
    „Wie bitte?“, empörte sich Brânick und sprang auf. „Ihr beobachtet sie seit so langer Zeit und habt niemals etwas dagegen unternommen?“
    „Das konnten wir nicht. Die Gefahr liegt weit außerhalb unseres Wirkungsbereiches.“
    „Wie meint ihr das? Werdet deutlicher!“, forderte Brânick. Was ihn anging hatte sich dieser Kerl lang genug in nebulösen Sätzen ausgedrückt; er wollte endlich Klarheit!
    „Die Gefahr liegt in der Hauptstadt eures Reiches, Âncilâmâr. Mein Volk ist nicht imstande, sich dorthin zu begeben. Sobald wir die Yniuthil durchschreiten, das bronzene Tor, schwinden unsere Kräfte und bereits nach wenigen Augenblicken beginnen unsere Leiber zu verblassen und vergehen. Deshalb mussten wir einen von euch zum Tor rufen und deshalb seid ihr nun hier.“
    „So ist das!“, dröhnte Brânick. „Und deshalb habt ihr auch den Torwächter umgebracht obwohl er nur seine Pflicht tat?“
    „Wir haben ihn gewiss nicht umgebracht.“, beteuerte der Maskierte. „Er hatte das Pech, das Tor zu berühren als wir gerade dabei waren, es zu öffnen. Nur mit Hilfe mächtiger magischer Sprüche lassen sich die Banne, die auf dem Tor liegen, brechen und die Flügel der Yniuthil öffnen. Der Torwächter berührte das Tor und die magischen Energien sprangen auf ihn über; mehr als sein Leib ertragen konnte. Wir wollten das Tor nur deshalb öffnen um euch zu warnen und sicher nicht um einen der Euren zu verletzen oder zu töten.“
    Stille folgte auf diese Worte, Stille, die durchbrochen wurde von der sechsten Prophezeiung, die deutlich durch Brânicks Geist hallte.



    „Der Maskierte wird ein Netz aus Lügen weben um den Geist dessen, der ihm folgte, zu verwirren. Er wird die wahren Absichten seines dunklen Volkes verhüllen, so wie er sein Gesicht hinter einer Maske verbirgt.“
    Aus den Prophezeiungen des Aniûn, Buch XIII, Seite 10057






    Ende Kapitel V


  9. #19
    The Breathtaker Gast

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    INteressant...Jetzt weiss ich gar nicht mehr was ich erwarten soll...und das mahct nmcih umso gespannter daher,sage ich:Weiter!Weiter!

  10. #20
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    Jup, interessant...

    Wobei ich immer noch dazu stehe, dass Brânick etwas leichtgläubig bzw. von dem Maskierten meiner Meinung nach zu leicht zu beeinflussen ist...

    Dennoch, sehr schön geschrieben - vorallem die Beschreibungen!
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