Bundestagswahl 2009

[Tree]

Lol, wenn ich da mal an die Umfrage denke, in der 16% der Leute angaben, die Horst Schlemmer Partei wählen zu wollen, wenn es sie geben würde, kann ich echt nur sagen: Das ist Deutschland. xD
Wobei die HSP sicher keine schlechte Wahl sein würde.

[Gast]

Hm.... Nur 27%.

Naja, ich hoffe, dass sie entgegen den Umfragen, der Union nochmal ordentlich eins auswischen können. Nun freu ich mich noch auf die Prognose für die Grünen.^^

[Calypso]

Ich kann aus Zeitgründen keine ausführlichen Prognosen mehr nachliefern, aber der Vollständigkeit halber:

Grüne: 10%

FDP: 14%

Linke: 11%

Die Regierungsparteien verlieren allesamt; Unionswähler wandern zur FDP;, SPD-Wähler verteilen sich auf Linke und Grüne.

Insgesamt ist mit einer Wiederauflage der Großen Koalition zu rechnen, da schwarz-gelb keine Mehrheit bekommt und alle anderen Bündnisvarianten (Linkskoalition, Jamaika, Ampel) bis dato ausgeschlossen sind. Die Linkspartei expandiert weiter nach Westen; die im Westen verwurzelte FDP wiederum dehnt ihre Bedeutung auf das komplette Bundesgebiet aus, wo sie durch den Zugewinn ehemaliger Unionswähler mehr politisches Gewicht erhält. Die Grünen gewinnen v.a. deshalb hinzu, weil mit jeder Bundestagswahl mehr und mehr grüne Anhänger ins wahlberechtige Alter kommen, während die traditionelle, ältere Wählerschaft von Union und SPD schlicht und ergreifend wegstirbt.

Baden-Württemberg wählt mehrheitlich schwarz-gelb

Bayern wählt mehrheitlich schwarz-gelb, wobei noch unklar ist, ob die CSU die absolute Mehrheit erringen kann

Hessen wählt mehrheitlich rot-rot-grün

Rheinland-Pfalz wählt mehrheitlich schwarz-gelb

Das Saarland wählt mehrheitlich rot-rot

Nordrhein-Westfalen wählt mehrheitlich rot-rot-grün

In Niedersachsen stellt sich ein Patt zwischen schwarz-gelb und rot-rot-grün ein

Bremen wählt mehrheitlich rot-grün

Hamburg wählt mehrheitlich rot-grün

In Schleswig-Holstein könnte sich ebenfalls eine Lagerparität einstellen.

Mecklenburg-Vorpommern wählt mehrheitlich rot-rot

Sachsen-Anhalt wählt mehrheitlich rot-rot

Brandenburg wählt mehrheitlich rot-rot

Berlin wählt mehrheitlich rot-grün

Thüringen wählt mehrheitlich rot-rot

Sachsen wählt mehrheitlich rot-rot-grün

[Gast]

Katastrophales Wahlergebnis. Katastrophal ist gar kein Ausdruck.

Nicht nur, dass wir nun wahrscheinlich eine schwarz-gelbe Regierung haben, das dicke Ende ist ja der Absturz der SPD. Das hat mich wirklich schockiert, ich hätte Steinmeier alles gegönnt, nur nicht dieses Debakel.

Aber ok, positiv denken und lachen ist gesund; Einen guten Oppositonsführer Steinmeier, eine starke Linkspartei, und ein starkes linkes (Oppositions-)Lager.


Hoffen wir einfach mal, dass wir weitere 4 Jahre Krieg und Sozialabbau, mit Hilfe der Opposition halbwegs schadlos überstehen.

[Ian]

Gutes Ergebnis.

[Azrael]

Zum kotzen.

[00 Schneider]

Schwarz-gelb ist die Haselnuss, schwarz-gelb bin auch ich, bin auch ich.

Freuen wir uns also auf Studiengebühren. Super. Wissen wird den Reichen vorbehalten. Das ist ja fast wie bei eurem Kartenspielen!

Oh Gott, was ein Vergleich.

[Calypso]

[Wissenschaftler-Mode] Ja, liebe Leut, dieses Wahlergebnis ist wahrlich interessant. Im Gegensatz zu den letzten Bundestagswahlen sind die politischen Lager nicht mehr so stabil wie sie waren. Die SPD-Rechte ist größtenteils abgewählt und durch FDP-Leute ersetzt worden. Übrig bleibt eine mehrheitlich linke Fraktion, die nur noch halb so groß ist wie die von 1998. Union und SPD haben verloren, die kleinen Parteien entsprechend hinzugewonnen, alles keine Überraschung. Einen solchen Totalabsturz der Sozialdemokraten hatte ich zwar auf der Rechnung, hielt ihn aber für eher unwahrscheinlich. Die SPD hat Wähler nach allen Seiten verloren und die zwei Millionen Nichtwähler taten ihr übriges. Insgesamt dürfen sich Liberale und Linke in ihrer Politik bestätigt fühlen, zu den großen Verlierern der Wahl gehören neben den Sozialdemokraten auch die Konservativen insb. der bayerischen CSU.

In der nahen Zukunft dürfte es politisch überaus heiß hergehen. Die neue schwarz-gelbe Koalition wird nicht mit denen der Ära Kohl zu vergleichen sein- seinerzeit hatten wir eine gegenüber der FDP vier- bis fünffach stärkere Union. Heute sind die Schwarzen gerademal 2,5x so stark wie die Liberalen; zudem ist die FDP-Fraktion jetzt mehr als doppelt so groß wie die CSU-Landesgruppe.

Für Angela Merkel, die persönlich mit ziemlicher Sicherheit eine Fortführung der Großen Koalition favorisiert hätte, ist damit die Zeit des kuscheligen Moderierens vorbei. Im Umgang mit einer auf 4-5 Ministerien erstarkten FDP und einer aus Angst vor der eigenen Bedeutungslosigkeit ständig querschießenden CSU wird sie in einem gemeinsamen Dreierbündnis mehr Kante zeigen müssen. Zudem sieht sich unsere Angie jetzt einer starken linken Opposition aus SPD, Grünen und Linken gegenüber, zu denen sich alsbald die Gewerkschaften gesellen dürften. Nicht zuletzt steht die schwarz-gelbe Bundesratsmehrheit auf der Kippe, nachdem die Linkspartei angekündigt hat, das schleswig-holsteinische Landesverfassungsgericht anzurufen (CDU und FDP wollen dort mit ihrer Mandatsmehrheit auf der Basis von Überhangmandaten eine Regierung bilden, obwohl sie bei der Landtagswahl letzten Sonntag keine Stimmenmehrheit erzielen konnten).

Haltet euch auf jeden Fall Popcorn bereit, wenn die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise in ein paar Monaten voll durchschlagen werden und uns die neue Mitte-Rechts-Regierung bei steigenden Sozialausgaben durch mehr Arbeitslose und ebenso wegbrechenden Steuereinnahmen reichliche Abgabensenkungen bescheren wird.[/Wissenschaftler-Mode]

Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass mehrere sehr namhafte deutsche Großkonzerne mit dem Rücken zur Wand stehen und demnächst in historisch noch nie gekanntem Ausmaß Stellen abbauen werden, was ganze Metropolregionen in den Abgrund reißen könnte. Das ist keine rüde Spekulation oder Schwarzmalerei mehr, das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die nahe Zukunft. Hier wird sich schwarz-gelb beweisen müssen und in unser aller Interesse sollten wir hoffen, dass CDU, CSU und FDP irgendwas einfällt, dem zumindest ansatzweise entgegenzusteuern

Obwohl ich noch am ehesten dem rot-grünen Lager zuzurechnen bin, stimmt mich das Wahlergebnis sehr zufrieden. Dass SPD und Grüne im Bund nicht mehr mehrheitsfähig sind, weiß ja mittlerweile jedes Kind und unter den gegebenen Umständen hätte eine linke Mehrheit paradoxerweise weitere vier Jahre CDU-Kanzlerschaft in einer Großen Koalition mit einer selbstherrlichen SPD und einer trägen Union bedeutet. Dann lieber schwarz-gelb mit einer starken FDP- sofern die nicht wieder anfängt, am laufenden Band umzufallen.

Den Sozialdemokraten gönne ich ihre verdiente Niederlage aus vollem Herzen. Ebenso freut es mich, dass sich der Verfall der Union fortsetzt und die linken und liberalen Kräfte im Interesse eines Mächtegleichgewichts gestärkt wurden.

Aber genug von meiner bescheidenen Einzelmeinung. Stattdessen lieber etwas versöhnliche, abschließende Schätzungsanalyse


Baden-Württemberg wählt mehrheitlich schwarz-gelb
Zutreffend Allerdings erreicht die CDU nur noch schwache 34,5% (FDP: 18,8%)

Bayern wählt mehrheitlich schwarz-gelb
Zutreffend Die CSU kommt jedoch nur noch auf 42%; sonst ähnliche Situation wie in BaWü

Hessen wählt mehrheitlich rot-rot-grün
nicht zutreffend Hessen hat -wenn auch knapp- mehrheitlich schwarz-gelb gewählt

Rheinland-Pfalz wählt mehrheitlich schwarz-gelb
zutreffend RP ist traditionell konservativ-liberal

Das Saarland wählt mehrheitlich rot-rot
eingeschränkt zutreffend Rot-rot hat keine Mehrheit, rot-rot-grün jedoch eine deutliche

Nordrhein-Westfalen wählt mehrheitlich rot-rot-grün
nicht zutreffend NRW hat mehrheitlich schwarz-gelb gewählt, allerdings wie in Hessen nur knapp

In Niedersachsen stellt sich ein Patt zwischen schwarz-gelb und rot-rot-grün ein
eingeschränkt zutreffend Niedersachsen ist zunehmend linker geworden und hat trotz eines Rekordverlustes für die SPD immernoch mit knapper Mehrheit rot-rot-grün vor schwarz-gelb gewählt

Bremen wählt mehrheitlich rot-grün
eingeschränkt zutreffend gleicher Fall wie im Saarland

Hamburg wählt mehrheitlich rot-grün
eingeschränkt zutreffend gleicher Fall wie im Saarland und in Bremen

In Schleswig-Holstein könnte sich ebenfalls eine Lagerparität einstellen.
eingeschränkt zutreffend knappe Mehrheit für schwarz-gelb

Mecklenburg-Vorpommern wählt mehrheitlich rot-rot
eingeschränkt zutreffend gleicher Fall wie in SL, BR und HH

Sachsen-Anhalt wählt mehrheitlich rot-rot
zutreffend Hier ist die Linkspartei mit über 32% nun doppelt so stark wie die SPD, die 2005 noch stärkste Kraft werden konnte

Brandenburg wählt mehrheitlich rot-rot
zutreffend Brandenburg ist strukturell seit der Einheit fest in der Hand von SPD und Linken

Berlin wählt mehrheitlich rot-grün
eingeschränkt zutreffend In Berlin hätte kein Zweierbündnis mehr eine Stimmenmehrheit, auch keine Große Koalition. Rot-rot-grün liegt aber uneinholbar vor schwarz-gelb

Thüringen wählt mehrheitlich rot-rot
eingeschränkt zutreffend gleicher Fall wie in BR, HH, SL, MV und BE

Sachsen wählt mehrheitlich rot-rot-grün
nicht zutreffend Sachsen ist seit jeher das am schwersten zu prognostizierende Bundesland. Auf absolute CDU-Mehrheiten folgte 2005 eine rechnerische rot-rote Mehrheit. Vor einer Woche hat das Land aber deutlich schwarz-gelb gewählt.

Zum bundesweiten Ergebnis

CDU/CSU: 33,8%; Schätzung: 32%; Abweichung: +1,8%

SPD: 23,1%; Schätzung: 27%; Abweichung: -3,9%

FDP: 14,6%; Schätzung: 14%; Abweichung: +0,6%

Linke: 11,9%; Schätzung: 11%; Abweichung: +0,9%

Grüne: 10,7%; Schätzung: 10%; Abweichung: +0,7%