Naja, ab und an muss es ja weniger spannend zur Sache gehen, tut mir Leid. ^^
Wird sich zeigen.
The Fallen One - The Nameless Kapitel 20
Orange Flammen zuckten in alle Richtungen, schienen nach allem um sich herum zu greifen und brannten darauf alles in ihrer Umgebung zu vernichten, schwarzer Rauch verdüsterte den Himmel und noch immer brennende Häuser, die schwarzen Zahnstümmeln glichen, prägten das Bild der einstmals so schönen Kleinstadt. Und in dem abgebrannten Gasthaus „Zum geilen Bock“ zitterte ein Trümmerhaufen, der einstmals das Dach des Hauses dargestellt haben musste, laut knackte er und mit einem Mal brach der verletzte Oberkörper eines Mannes aus dem Haufen hervor, es war Lucifer. Stöhnend und mit zusammengebissenen Zähnen schob er die Trümmer, die auf seinem Körper lagen, von sich. Unter größter Anstrengung gelang es ihm schließlich sich zu befreien, betont langsam und vorsichtig, um ja nicht seine Verletzungen zu verschlimmern, entstieg er den Überresten. Sogleich schoss ihm ein einzelner Gedanke durch den Kopf. „Hatte er es geschafft?“ Er schaute sich vor Schmerz und Anstrengung um und verschaffte sich einen Überblick von seiner Umgebung. Das Gebäude war nun eine Ruine, die Stadt stand in Brand und begann langsam zu zerfallen, von seinem Gegner war aber keine Spur mehr zu sehen. Seine Flügel waren inzwischen ebenfalls verschwunden, doch das war zu erwarten gewesen. Er wusste, dass er sie nicht lange manifestieren konnte, es bedurfte enormer Anstrengungen sie entstehen zu lassen, doch es war ihm gelungen, aber auch nur unter Aufbietung all seiner Kräfte, die er noch besessen hatte, dennoch war er nicht unverletzt aus dem Kampf hervorgegangen. Seine Arme schienen verstaucht, oder gebrochen zu sein, auch seinen Beinen ging es ähnlich, sicher war er sich nicht, sein Rücken schien zu brennen und unzählige tiefe Wunden, die von den Trümmern herrühren mussten, zierten seinen Körper.
Sein Schwert aber, welches er selbst im ohnmächtigen Zustand noch immer in der Hand gehalten hatte, nutzte er nun als Stütze, ohne eine solche würde er wohl keine zehn Meter voran kommen. Mit einem starren, beinahe schon wahnsinnigen Blick schaute er sich seine Umgebung an, die Zerstörungen, die er angerichtet hatte, waren geradezu unglaublich. „War ich das etwa gewesen?“, murmelte er.
Es schien ihm nicht unwahrscheinlich, doch er konnte sich nicht im Geringsten an den Verlauf des Kampfes erinnern, wenn er versuchte sich daran zu erinnern verspürte er nur einen stechenden Schmerz in seinem Kopf, der ihn sofort daran hinderte auf diese Erinnerungen zuzugreifen. Langsam, aber zielstrebig machte er sich auf den Weg zu Gabriel und Antoine. Er wusste genau wo sie waren, denn er konnte ihre Lebensenergie spüren und beiden schien es gut zu gehen, was man von den meisten der Dorfbewohner nicht gerade behaupten konnte. Seine Technik musste die Feuer der Hölle auf die Erde herab gesandt und alles niedergebrannt haben. Er konnte spüren wie eine Seele nach der anderen den Körper der Dorfbewohner verließ und ins Jenseits einzog. Gequälte Schreie erklangen und vergingen bald wieder, Lucifer vermutete, dass das Feuer sich ihrer angenommen hatte.
Lucifer wusste, dass hunderte in dieser Nacht gestorben waren, doch wenn Bazar noch immer am Leben war, wären all ihre Tode umsonst gewesen, aber selbst wenn dem so wäre, für ihn hätte es keine Bedeutung.
Zudem bezweifelte er, das der Dämon überlebt hatte, er konnte zwar seine Lebensenergie nicht spüren, das hatte er zwar auch schon vorher nicht gekonnt, aber wie sollte der Dämon einen solchen Angriff überlebt haben? Lucifer schien sowas nicht vorstellbar.
Doch nun musste er sich auf den Weg zu seinen Gefährten machen, sie warteten gewiss auf ihn.
Gabriel und Antoine hatten bereits seit einiger Zeit kein Wort mehr gewechselt, das Feuer hielt sie zu sehr in ihrem Bann. Lichterloh brannte es und die Schreie der Sterbenden durchdrangen die Luft, Gabriel fürchtete, dass es nur wenige Überlebende geben würde, doch seltsamerweise machte ihr das nicht so viel aus, wie sie gedacht hatte. Wieso wusste sie nicht, was wohl einer der Gründe war, wieso sie begann sich vor sich selber sie ekeln. Sie war eine gläubige Christin, wieso machten ihr dann die Tode der Menschen kaum etwas aus? Lag es am Einfluss Lucifers? Lag es daran, dass sie durch den Verlust ihres Dorfes abgehärtet war? Sie wusste es nicht und hoffte, dass dies bald ein Ende hätte und sie ihre Menschlichkeit wieder gewinnen würde.
Doch dann brach Antoine das Schweigen. „Lucifer ist wieder da.“, murmelte er und deutete auf eine dunkle Gestalt, die langsam auf sie zukam. Gabriel erblickte ihn, doch war das wirklich Lucifer? Man konnte das Gesicht der Person noch nicht erkennen und sie kam langsam immer näher, doch schließlich erkannte sie ihn wieder.
Lucifer lächelte sie beide freundlich an, die unzähligen Wunden, die seinen Körper zierten schien er zu ignorieren, auch seine Kleidung vom Feuer stark zugerichten Kleider waren für ihn nicht von Bedeutung. Gabriel war erleichtert, er hatte also überlebt, doch schon im nächsten Moment war sie sich der Ausmaße dieses Gedanken bewusst. „Wieso war ich um ihn besorgt? Er hatte meine ganze Welt in sich zusammenbrechen lassen! Er war schuld an allem, was mir widerfuhr!“, dachte sie entsetzt. „Ich werde doch nicht etwa…“
„Entschuldigt, es hat etwas länger gedauert, als ich gedacht hatte.“, sagte Lucifer freundlich und unterbrach so ihre Gedankengänge.