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Thread: Alieaneth Atha'nar: Segensreicher Fluch

  1. #181
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    So viele Teile ^^
    Könnte mich glatt dran gewöhnen xD

    btw. sehr gut geschrieben ^^

    “ladida”

  2. #182
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    Cool, cool...^^

    Mal sehen wie sich Dawn aus der Affäre ziehen will...

    Noch 0 Tage, 0 Stunden, 0 Minuten und 1 Sekunde bis ich die Zeit anhalten kann!!!

    Wer DAS nicht liest, wird gesperrt.

    Play!

  3. #183
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    Der rote Kapuzenmantel lag einige Meter von Halgar entfernt.
    Die zierliche Gestalt, die ihn noch wenige Augenblicke vorher getragen hatte, sah ihn herausfordernd an.
    ‚Eine Frau?’, schoss es Halgar durch den Kopf.
    Unwohlsein machte sich in ihm breit; noch niemals zuvor hatte er gegen eine Frau kämpfen müssen, aber die Regeln des Ordens waren eindeutig – alle Vampire mussten ausgelöscht werden.
    „Entspreche ich etwa nicht euren Vorstellungen?“, fragte die Frau.
    Nun da es nicht mehr von der Kapuze eingezwängt wurde, fiel ihr hellblondes Haar über die Schulter bis zu den Hüften.
    Für die Kleidung, die sie unter dem Mantel trug, hätte man sie in Halgars Heimatdorf vermutlich bestraft, sie entsprach nicht im Mindesten den ungeschriebenen Gesetzen, die die Gemeinschaft für Frauen vorgesehen hatte; nämlich dass die Kleider unförmig zu sein und möglichst jede auch nur zu erahnende Rundung zu verbergen hatten.
    Die Kleider dieser Vampirin waren praktisch das genaue Gegenteil dessen.
    Sie trug einen etwa knielangen Rock und ein enges, ärmelloses Oberteil, das nichts verbarg.
    Sowohl Rock als auch Oberteil waren von demselben tiefen Rot wie der Mantel.
    Halgar atmete tief durch, dann stieg er von seinem Pferd.
    Wortlos ging er auf die Vampirin zu.
    Als er nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war, konnte er ihr Gesicht klarer erkennen.
    Sie war unleugbar schön.
    Das Gesicht war recht schmal und lief zum Kinn hin spitz zu.
    Hätte Halgar es nicht gewusst, niemals hätte er diese Frau für eine Vampirin gehalten.
    Man hatte ihm immer erzählt, Vampire seien missgestaltet, bleich und hätten bohrende, rote Augen.
    Doch diese Vampirin sah ihn recht freundlich aus grünen, klaren Augen an und sogar ein freundliches Lächeln lag auf ihren Lippen.
    Halgar schüttelte den Kopf.
    Das war nur ein Trick!
    „Warum seid ihr hier, Templer?“, fragte die Vampirin.
    „Um alle Angehörigen eurer verfluchten Art von Iliuns Welt zu fegen!“, antwortete Halgar mit erhobener Stimme.
    „Warum wollt ihr das tun?“, fragte die Frau weiter. „Woher rührt euer Hass auf uns?“
    „Ihr seid... ihr seid mordende, wahllos tötende Bestien!“, entgegnete Halgar und hob sein Schwert.
    Das Lächeln auf dem Gesicht der Vampirin verfinsterte sich und ihre Miene versteinerte.
    „Ach? Wären wir wirklich das, wofür ihr uns haltet, wäret ihr längst tot, Templer.
    Halgar lächelte überheblich.
    „Mein ganzes Leben habe ich mit hartem Training verbracht um euresgleichen gewachsen zu sein, verfluchte Kreatur!“, erwiderte er. „Und jetzt seht dem Ende eures widernatürlichen Lebens entgegen!“
    Er setzte dazu an sein Schwert auf den Hals der Vampirin niedersausen zu lassen, doch noch bevor er das Schwert ganz erhoben hatte, stieß wie aus dem Nichts die gebogene Schwertklinge seiner Gegnerin vor und versetzte ihm einen tiefen Schnitt in die Seite.
    Der Schmerz durchdrang den Templer wie Eis; seine Schwerthand zuckte und ließ die Klinge fallen.
    Noch bevor sie auf dem Boden aufgeschlagen war, hatte die Vampirin einen neuerlichen Streich geführt, diesmal schnitt ihre Klinge durch Halgars Oberarm und hinterließ dort ebenfalls eine stark blutende Wunde.
    Sofort stiegen auch die restlichen Templer von ihren Pferden und zückten ihre Schwerter.
    Die Vampirin sah Halgar ernst an.
    „Sagt ihnen sie sollen verschwinden!“, forderte sie. „Oder sie alle werden sterben.“
    Halgar schnaubte verächtlich.
    „Ihr könnt niemals einen ganzen Trupp von Templern besiegen!“, antwortete er.
    Er bückte sich und hob sein Schwert wieder auf.
    „Ich kann.“, widersprach die Vampirin. „Und ich werde!“

    Dawn und Jiula kamen gut voran.
    Sie hatten bereits den Fluss Iruat überquert und näherten sich schnell der Grenze Martarios’.
    Während des gesamten Rittes hatte Dawn die Vampirin genau beobachtet.
    Doch auch die Vampirin hatte ihn nicht aus den Augen gelassen und so hatte sich noch keine Gelegenheit ergeben zu entkommen – es sei denn durch Gewalt, doch das wollte sich der Vampir als letzte Möglichkeit zurückhalten.
    Kurz darauf erreichten sie einen dichten Fichtenwald.
    „Können wir eine Pause machen?“, fragte er, gegen den heftigen und böigen Gegenwind anbrüllend. „Keine Unterbrechungen der Reise.“, entgegnete Jiula unwirsch.
    „Aber die Pferde könnten eine Rast brauchen.“, log Dawn.
    Er hoffte, die Vampirin überzeugen zu können; eine so gute Fluchtmöglichkeit wie in diesem Wald würde sich so schnell nicht noch einmal ergeben.
    „Die sind viel weitere Reisen gewohnt. Wir werden nicht rasten! Milia hat mich davor gewarnt, dass du Fluchtversuche unternehmen könntest.“
    Milia...
    Dawn schluckte.
    Obwohl er den Namen noch niemals zuvor gehört hatte, spürte er bei seinem Klang ein unerklärliches Unbehagen.
    Ohne das er es bemerkte fiel sein Pferd in einen Trab.
    „Vorwärts!“, schrie ihn die Vampirin an.
    Schlagartig kam Dawn wieder zu sich und ließ sein Pferd weitergaloppieren.
    Last edited by Wittgenstein; 04.03.2005 at 19:47.


  4. #184
    fuavarra is offline geistig Abwesend
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    Milia?
    Kein Wunder das er keine Chance hatte (außer es gibt mehrere dieses Namens ^^)

    Sehr spannend geschrieben ^^

    “ladida”

  5. #185
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    Soll ich da noch etwas sagen außer gut? Die Vampirfrau ist sowohl kämperisch und persönlich gut als überlegen dargestellt. Dawns Reise geht voran und Einzelheiten fehlen nicht. Also alles da was eine gute Story bracht^^
    (Tom Tom was slapped around by a white dove)
    Einer meiner zufälligen und wirren Gedanken: Sieben Raben ein Stiefel. Klar oder?

    Philosophengruppe Hohle Köpfe (Anlehnung an diverse Uservereinigungen) Mitglieder:doomgiver, Tom Paris und Ich -.-
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    Der ComedyOrden

    Die Forensekte auf die alle gewartet haben. Tritt auch du bei und werde Teil einer alt-ehrwürdigen Bewegung die sich ganz in die Tradition ruhmreicher Vorbilder wie Aristoteles und JBO stellt um der in Äonen und Epochen gesammelten Kraft des Blödsinns zu dienen und in ihrem Namen zu wirken.

  6. #186
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    „Das werden wir noch sehen.“, entgegnete Halgar unbeeindruckt. „Männer! Angriff!“
    Wie ein Mann erhoben die Templer ihre Breitschwerter und stürmten auf die Vampirin zu, dabei warfen sie sich untereinander immer wieder Blicke zu um sich zu vergewissern das sie nicht allein angriffen.
    Dann waren sie in Schlagdistanz.
    In kurzen Abständen surrten die scharfen Klingen herab, doch die Vampirin war zu schnell für sie.
    Schneller als das Auge wich sie den Schlägen der Templer mit akrobatischen, ja beinahe schon tänzerischen Manövern aus.
    Sie duckte sich unter dem ersten Schlag hinweg, schlug dann einen Rückwärtssalto um einem weiteren zu entkommen, sprang mit einer Flugrolle aus der Bahn eines dritten...
    Mit weit aufgerissenen Augen sah Halgar dem Spektakel zu.
    Diese Vampirin hielt seinen ganzen Trupp scheinbar mühelos zum Narren!
    Das durfte nicht ungestraft bleiben.
    Sofort erhob auch er seine Waffe und eilte seinen Mannen zu Hilfe.
    Aber auch er war nicht imstande die unglaublich schnelle Gegnerin auch nur zu streifen.
    Wie wild schlug er ins Leere, dann fiel plötzlich einer seiner Männer direkt neben ihm mit leerem Blick zu Boden; in seinem Hals klaffte eine tiefe Schnittwunde aus der Blut auf das grobe Pflaster strömte.
    Geschockt sah Halgar auf seinen sterbenden Untergebenen; der Anblick prägte sich mit jeder noch so kleinen grausamen Einzelheit in sein Gedächtnis ein.
    Der sterbende Templer sah seinen Magister mit einem flehenden Blick an und wollte etwas sagen, doch er brachte nicht mehr als ein heiseres Gurgeln heraus.
    Wenige Sekunden später erschlaffte sein Körper und er war tot.
    Ein weiterer Templer fiel leblos zu Boden.
    „Genug!“, brüllte Halgar panisch. „Wir ziehen uns zurück!“
    Die übrigen Templer warfen sich panisch herum und rannten so schnell sie nur konnten auf ihre Pferde zu.
    Noch im Laufen brachen sechs weitere von ihnen stark blutend zusammen.
    ‚Warum?’, schoss es Halgar durch den Kopf. ‚Hat Iliun uns verlassen? Warum hilft er uns nicht gegen diese Bestie?’
    Während er das dachte, fielen weitere zehn seiner Krieger.
    Das war das Ende, soviel stand fest.
    Diese Vampirin würde keinen von ihnen verschonen.
    Kurz darauf war auch der letzte Templerkrieger unter der goldenen Klinge des Vampirs gefallen.
    Halgar hob sein Schwert.
    Er war hoffnungslos unterlegen, aber er würde kämpfen.
    Direkt vor ihm erschien die Vampirin wie aus dem Nichts, ihr blutverschmiertes Schwert bereits erhoben. Sie selbst hatte offenbar keinen Kratzer davongetragen.
    „Tötet mich wenn ihr wollt.“, sagte Halgar. „Aber erwartet nicht, dass ich um mein Leben betteln werde.“
    Die Vampirin lachte hell auf.
    „Nein, ich töte euch nicht. Wer würde eurem Orden von dieser Niederlage berichten wenn nicht ihr?“
    Halgar wurde blass.
    Was würde der Archmagister denken wenn er als einziger lebend zurückkehren würde?
    „Ihr werdet mich töten müssen, ansonsten werdet ihr sterben.“
    Die Vampirin lachte erneut auf, diesmal klang ein unverhohlener Spott in ihrem Gelächter mit.
    „Versucht es nur, es wird euch nicht gelingen.“, sagte sie noch immer kichernd.
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und ließ ihr Schwert in eine Lederscheide gleiten, die an ihrem Gürtel befestigt war.
    Dann ging sie langsam davon, nicht ohne ihren Mantel wieder aufzunehmen und sich wie zu Beginn darin einzuhüllen.
    Halgar starrte ihr nach.
    „Bleibt stehen!“, rief er beinahe flehentlich.
    Keine Antwort.
    ‚Dann werde ich sie eben zwingen sich um mich zu kümmern.’
    Der Magister rannte in einem letzten verzweifelten Versuch seine Ehre zu retten mit zum Angriff erhobenen Schwert auf die gemächlich dahinschreitende Vampirin zu.
    Kurz bevor er sie erreichte, fuhr sie herum und schüttelte den Kopf.
    „So einfach mache ich es euch nicht.“, sagte sie mit einem sanften Tadel in ihrer Stimme.
    Noch während sie sprach, verblasste sie langsam und verschwand, ließ den Magister ohnmächtig zurück.
    „Kommt zurück!“, brüllte er.
    Sein Schwert entglitt seinen Fingern und fiel zu Boden.
    Langsam sackte er in sich zusammen und fiel auf die Knie.


    - Ende Kapitel II -


    Kapitel III


    Bachrro saß auf seinem Thronsessel als die Tür des Saals aufgestoßen wurde und die Vampirin in dem roten Mantel eintrat.
    Sie ging auf den Sessel zu und fiel einige Meter davon entfernt auf die Knie.
    „Die Templer sind vertrieben, Meister.“, berichtete sie.
    „Hast du sie getötet?“, hakte Bachrro nach.
    „Nicht alle. Ich ließ ihren Anführer am Leben damit er dem Orden von seiner Niederlage berichten kann.“
    Bachhrro stand auf.
    „Es war ein Risiko, den Magister am Leben zu lassen.“, sagte er scharf.
    „Verzeiht Meister, ich hielt es...“
    „Aber dennoch war es das richtige.“, fuhr Bachrro fort. „Auf diese Weise wird der Orden erfahren, dass wir noch immer eine Bedrohung darstellen.“
    Ein boshaftes Funkeln trat in seine Augen.
    „Außerdem hast du ihm damit seine Ehre genommen. Das ist für einen Mann wie den Magister weit schlimmer als der Tod. Du bist eine würdige Tochter.“
    Die Vampirin erhob sich wieder, den Kopf behielt sie gesenkt.
    „Habt Dank, ...“
    Weiter kam sie nicht.
    Ein lautes Krachen ertönte, das den Boden unter ihren Füßen erbeben ließ.
    Bachrro erbleichte.
    „Was war das?“, schnappte er.
    „Ich werde sofort nachsehen.“, antwortete die Vampirin, drehte sich um und rannte aus dem Saal.
    Bachrro setzte sich wieder.
    Seine Finger schlossen sich so fest um den Griff seines Schwertes, dass die Knöchel seiner Hand weiß hervortraten.
    Last edited by Wittgenstein; 04.03.2005 at 20:28.


  7. #187
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    Und das nächste Kapitel^^ Du schreibst wie verrückt. Und das ist gut so.
    Schon fast nahe der Perfektion. Besonders gut ist dir das Ende der Templer gelungen und die Darstellung von Halgars machtlosigkeit.
    (Tom Tom was slapped around by a white dove)
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  8. #188
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    Ob dass Surectes ist? Oder doch jemand anderes?
    Auf alle Fälle ein sehr guter Teil ^^

    “ladida”

  9. #189
    doomgiver Gast

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    Surectes - wer sonst?

    Irgendwie schaut das alles so aus als würde es auf eine Partnerschaft von Dawn und Surectes hinauslaufen, einen gemeinsamen Feind haben sie zB ja schon^^

    Aber naja, ich muss mich wohl überraschen lassen...

  10. #190
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    Die rotgewandete Vampirin ging leise und mit gezücktem Schwert durch die nur spärlich erleuchteten Gänge von Bachrros Feste.
    Nervös blickte sie sich um.
    In regelmäßigen Abständen waren kleine Alkoven in die Wände gebaut, in denen es so dunkel war, dass sogar das Auge eines Vampirs nichts eindeutiges erkennen konnte.
    Plötzlich packte sie eine äußerst kräftige Hand am Oberarm, gleichzeitig schob sich eine weitere über ihren Mund.
    Verzweifelt versuchte sie, sich zu befreien, doch der Angreifer, wer auch immer es sein mochte, schien sie ohne große Mühe festhalten zu können.
    „Seid still!“, zischte eine männliche Stimme dicht an ihrem Ohr.
    Die Vampirin nickte schwach.
    „Gut. Hört mir zu. Ich nehme jetzt die Hand von eurem Mund. Wenn ihr schreit seid ihr tot. Habt ihr das verstanden?“
    Erneut nickte die Vampirin.
    Langsam wurde die Hand von ihrem Mund gezogen.
    „Wer seid ihr?“, fragte sie.
    „Oh, ihr kennt mich bereits.“, antwortete die Stimme.
    Dann ließ auch die andere Hand los und erlaubte der Vampirin, sich umzudrehen und ihren Angreifer zu sehen.
    Als sie ihn dann sah, konnte sie nur mit Mühe einen Schreckensschrei unterdrücken.
    „Ihr?“, fragte sie dann, die Stimme mühsam zu einem Flüstern gedämpft.
    „Ich“, nickte der Mann.
    Er trug einen schwarzen, staubbedeckten Mantel und darunter ein ebenso schwarzes Hemd sowie eine passende Hose.
    Sein Gesicht war bleich und schmal.
    Es wurde von stechend blickenden, grünen Augen beherrscht.
    Auch in dem, schulterlangen Haar des Mannes hatten sich Mengen an Staub abgesetzt, so dass es mehr grau als schwarz wirkte. Über seine rechte Wange zogen sich fünf tiefe Furchen, doch sie waren von einer dünnen Hautschicht überspannt; offenbar heilten sie bereits.
    „Aber... ich... ihr seid TOT. Ich habe euch selbst in den Sarkophag gelegt!“, stieß die Frau hervor.
    „Ja, ich war tot.“, nickte Surectes.
    Dann stutzte er.
    „Oder sagen wir: Ich war toter als ich es gewöhnlich bin.“
    „Aber... wie konntet ihr... wie habt ihr...“
    Die Vampirin schien heillos verwirrt.
    Surectes zuckte die Achseln.
    „Ehrlich gesagt weiß ich selbst nicht warum ich hier vor euch stehe.“, gab er zu. „Ich bin in diesem steinernen Sarg aufgewacht und habe mich daraus befreit. Mehr weiß ich nicht.“
    „Dann habt ihr diesen Krach gemacht?“
    „Leise war ich nicht gerade.“, nickte der Vampir.
    „Was wollt ihr jetzt tun?“
    „Ich will mein Schwert zurück.“
    „Aber... ihr habt keine Chance gegen meinen Meister.“
    „Ich glaube schon. Auch bei unserem ersten Kampf hat er nur knapp gewonnen. Ich werde ihm wieder gegenübertreten.“
    Die Vampirin starrte ihn mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Ungläubigkeit an.
    „Lasst euch in der nächsten Zeit nicht beim Thronsaal blicken wenn euch an eurem Leben gelegen ist.“, warnte Surectes und wandte sich in Richtung ebendiesen Saals.
    „Wartet!“, rief die Vampirin.
    „Ja?“
    „Nehmt das hier.“
    Surectes drehte sich um und sah, wie die Vampirin ihr Schwert zog, es einmal kreisförmig umherwirbelte und ihm dann entgegenhielt.
    Surectes sah die Klinge mit offenkundigem Erstaunen an.
    „Warum wollt ihr mir helfen?“
    „Weil ich seit dreihundert Jahren darauf warte, dass mich jemand von meinem... Meister erlöst.“, entgegnete die Vampirin. „Zwar bemüht er sich um Freundlichkeit, aber sie ist nur geheuchelt. Er sieht in mir nur ein Werkzeug. Aber ich will wieder ein eigenes Leben! Also nehmt das Schwert und tötet ihn.“
    Surectes nahm das Schwert entgegen.
    „Danke.“, sagte er. „Das wird mir eine große Hilfe sein. Und jetzt verschwindet von hier!“
    Er drehte sich erneut um und ging in Richtung Thronsaal.

    Die schwere Tür des Thronsaals flog auf.
    Bachrro sah interessiert auf, gerade rechtzeitig um zu bemerken, dass eine ganz in schwarz gekleidete Gestalt den Raum betrat.
    ‚Unmöglich!’

    „Da bin ich wieder!“, rief Surectes dem Alieaneth zu. „Auferstanden von den Toten!“
    Bachrro starrte ihn einige Sekunden lang regungslos an, dann schien er seine Fassung langsam zurückzugewinnen.

    Langsam stand er auf und kam die Stufen auf denen sein Thronsessel stand hinab.
    „Es ist unmöglich, dass du noch lebst.“, sagte er.

    ‚Er kann nicht überlebt haben. Es sei denn... Nein! Das kann nicht sein!’

    „Ich bin gekommen um mir mein Eigentum zurückzuholen.“, erklärte Surectes und zeigte mit der Schwertspitze auf Telcarian, das in Bachrros rechter Hand ruhte.
    „DEIN Eigentum? So wie ich das sehe, gehört das Schwert noch immer mir. Und egal wie oft du von den Toten zurückkehrst, das Schwert wirst du niemals zurückbekommen!“
    „Das sehe ich ganz anders“, entgegnete Surectes in völlig ruhigem Tonfall. „Aber wenn ihr es mir nicht freiwillig geben wollt, hole ich es mir eben.“
    Surectes richtete das Schwert auf Bachrros Brustkorb.
    Etwas war geschehen während er tot war, soviel stand fest.
    Er fühlte sich stärker als er sich jemals zuvor gefühlt hatte... aber einen Grund konnte er noch immer nicht finden.
    Allerdings interessierte es ihn im Augenblick nicht sehr warum er wieder lebte.
    Sein einziges Ziel war das Schwert.
    „Wehrt euch!“, rief er und ging auf Bachrro los.

    ‚Wenn es stimmt was ich befürchte bin ich so gut wie tot!’, dachte Bachrro verzweifelt.
    Hektisch sah er sich um, aber er wusste bereits, dass der Saal keine Fluchtmöglichkeit hatte.
    Er selbst hatte beim Bau dafür gesorgt, dass es nur einen Eingang gab – ein katastrophaler Fehler.
    ‚Aber immerhin habe ich das mächtigere Schwert’
    Langsam und mit zitternden Händen hob Bachrro die alte Klinge in die Höhe.
    Die Runen auf ihr glühten rot auf.

    ------------------------

    sry dass du enttäscht bist Pete


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