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Thread: Alieaneth Atha'nar: Segensreicher Fluch

  1. #81
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    Die Story wir immer geheimnissvoller und spannender.
    Wirklich faszinierend ^^

    “ladida”

  2. #82
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    Das Gebräu brannte wie Feuer in seinem Rachen und Surectes musste einen Würgereiz unterdrücken.
    Urplötzlich spürte er, wie seine Beine umknickten und er zu Boden ging.
    Die grüne Flüssigkeit schien sich nun in seinem gesamten Körper auszubreiten, denn all seine Glieder fühlen sich an, als stünden sie in Flammen.
    Mit trübem Blick sah Surectes zu Angalar auf, der über ihm stand.
    Er meinte, ein irres Funkeln in den Augen des Vampirs aufflackern zu sehen, dann breitete sich Dunkelheit um ihn aus.
    Als er die Augen wieder aufschlug, lag er auf einer weichen Liege, die in einem fensterlosen Raum stand.
    Abgesehen von seiner Lagerstatt schien der Raum leer.
    Die Wände waren rau und unverputzt und wurden nur an einer Stelle von einer schmalen, schwarzen Tür unterbrochen.
    Surectes richtete sich auf.
    Jeglicher Schmerz in seinem Körper war verschwunden.
    Mehr noch; der Vampir spürte eine Kraft durch sich pulsieren, die er niemals zuvor bemerkt hatte.
    Hatte Angalars Mittel die magische Verwundung also doch geheilt?
    Ein lautes Quietschen riss ihn aus seinen Gedanken; die kleine Tür war aufgegangen und Angalar kam herein, nun in einfache, schwarze Gewänder gekleidet.
    „Ihr seid wieder zu euch gekommen.“, sagte er. „Das freut mich. Ich hoffe, mein Mittel hat euch geholfen. Ich habe viel mit Medikamenten experimentiert als ich noch ein Mensch war; nichts lässt sich besser verkaufen.“
    Surectes nickte.
    „Ja, die Medizin hat geholfen. Meine Schmerzen sind völlig verschwunden. Ich bin euch schon wieder zu Dank verpflichtet.“
    „Doch fürchte ich, dass die Schmerzen zurückkehren werden, wenn auch nicht so heftig wie zuvor. Meine Medizin vermag gegen die Magie der Templer nur wenig auszurichten. Um euch vollkommen zu erlösen müsstet ihr einen Gegenzauber wirken.“
    Langsam erhob Surectes sich.
    „Ich bin kein Zauberer.“, erwiderte er. „Und es wird auch nicht nötig sein mich der Schmerzen zu entledigen. Das einzig wichtige ist, meinen Schöpfer zu finden und zu töten.“
    „Nicht das einfachste Ziel, aber ich bin mir sicher, dass ihr es schaffen werdet.“, entgegnete Angalar.
    Surectes griff nach Telcarian, das neben ihm lag und verstaute es in der Scheide.
    „Ich danke euch nochmals für alles, Armir.“
    Ohne ein weiteres Wort ging er an dem Vampir vorbei.
    Bald danach verließ er das Haus und fand sich in den Straßen von Galderion wieder.
    Je weiter er sich von dem Haus des Vampirs entfernte, desto mehr Zweifel stiegen in ihm hoch.
    Wie sollte er die Alieaneth finden? Die Welt war groß und er hatte keinerlei Anhaltspunkt.
    Da kam ihm der Rat des alten Vampirs wieder in den Sinn:


    „Probleme und Schwierigkeiten sind wie ein Fluss. Um sie zu beseitigen, müsst ihr die Quelle finden.“

    Er musste die Quelle finden...
    Schlagartig durchfuhr ihn die Erkenntnis.
    Die Quellen der vier großen Flüsse entsprangen alle dem Geheiligten Berg Ariomar.
    Der Templerorden hatte es sich so erklärt, dass dies der Punkt war, an dem der Gott Iliun zum ersten Mal einen Fuß auf diese Welt gesetzt hatte.
    Die Vampire hatten es immer als Zufall abgestempelt, aber was, wenn sich an diesem Punkt doch etwas besonderes befand?
    Frischen Mutes verließ Surectes Galderion in südöstlicher Richtung und ging dem Ariomar entgegen.
    Er hielt sich stets am Ufer des Undil, dann würde er den Ariomar nicht verfehlen können.
    Zwei Tage lang wanderte er allein und ohne Störung, doch in der Nacht des dritten Tages vernahm er Stimmen.
    Er konnte die Quelle nicht sofort ausmachen, denn die Landschaft war hügelig und unübersichtlich, doch konnte er erkennen, dass es mehrere Personen waren ,die dort sprachen.
    Leise näherte er sich den Geräuschen.
    Schließlich erreichte er eine Hügelkuppe und konnte die Verursacher sehen.
    Es waren sieben Personen.
    Sechs von ihnen trugen einfache Bauernkleidung und hielten brennende Fackeln in die Höhe.
    Die anderen Hände hielten Sicheln oder Sensen wie Waffen erhoben.
    Die siebte Person lag am Boden und war von den Bauern umzingelt.
    Soweit Surectes es erkennen konnte, war es ein junger Mann, etwa zwanzig Jahre alt.
    Braunes, mittellanges Haar hing ihm wirr ins Gesicht.
    Er trug nur zerfetzte Lumpen am Körper; offensichtlich hatte er schon lange keine größere Stadt mehr gesehen.
    Gehetzt ließ er den Blick zwischen den Bauern umherschweifen und suchte nach einer Lücke, durch die er ihnen entwischen konnte.
    Surectes spürte Wut in sich aufsteigen.
    Ehe er überlegen konnte, hatte sich seine rechte Hand um den Griff seines Schwerts geschlossen.
    Sirrend fuhr Telcarian aus der Scheide.
    Das Geräusch schreckte die Bauern auf, denn sie fuhren herum und starrten Surectes an.
    „Haltet euch da raus!“, rief einer der Bauern. „Wie wir mit Vampiren verfahren hat euch nicht zu interessieren!“
    Noch ehe der Bauer seinen Satz beenden konnte, hatte Surectes den Abstand zwischen sich und ihm mit einem gewaltigen Satz überbrückt und die schimmernde Klinge des Schwertes zertrennte die Kehle des Bauern.
    Die übrigen fünf wichen vor Surectes zurück und sahen ihn ängstlich an.
    „Ich werde euch zeigen was geschieht wenn man sich mit uns Vampiren anlegt!“, brüllte Surectes den Bauern entgegen.
    Noch ehe die Menschen realisiert hatten, was er da gesagt hatte, setzte der Vampir sein blutiges Werk unter ihnen fort.
    Sie hatten keine Chance.
    Wenige Sekunden später lagen fünf weitere Leichen auf dem Boden und Surectes steckte Telcarian wieder in die Scheide.
    Der andere Vampir sah ihn dankbar an.
    Dabei bemerkte Surectes, dass er ein braunes und ein blaues Auge hatte.
    „Danke“, sagte der Vampir.
    Surectes streckte ihm die rechte Hand entgegen und zog ihn wieder auf die Beine.
    ‚Merkwürdig’, dachte er als der Vampir seine Hand ergriff. ‚Er ist kein alter Vampir, dennoch scheint er über große Kräfte zu verfügen. Vielleicht ist er der Anhaltspunkt, der mich zu den Alieaneth führen kann.’
    „Keine Ursache. Wir können uns von den Menschen nicht so behandeln lassen. Warum haben sie dich überhaupt angegriffen?“
    „Ich bin an ihrem Dorf vorbeigekommen. Offenbar gehörte der Dorfpriester zu den Templern, denn er spürte mich auf und hetzte die Bewohner gegen mich auf. Sie verfolgten mich zwei Tage lang bis sie mich schließlich eingeholt hatten.“
    “Warum hast du dich nicht verteidigt? Du wärst sicher mit ihnen fertig geworden.“
    „Ich wollte sie nicht unnötig verletzen.“, erwiderte der Vampir.
    Dieser Vampir war Surectes gar nicht mal so unähnlich.
    „Und wo willst du jetzt hingehen?“, wollte Surectes wissen.
    „Ich suche nach jemandem.“, antwortete der Vampir ausweichend.
    „Dann wünsche ich dir viel Glück bei deiner Suche.“, sagte Surectes und wandte sich zum gehen ab. „Wir sehen uns sicher irgendwann wieder.“
    Der andere nickte.
    „Ja, vielleicht.“
    Dann drehte auch er sich ohne ein weiteres Wort um.
    „Eine Frage hätte ich noch.“, sagte er dann. „Wie ist euer Name?"
    „Ich heiße Surectes, wer bist du?“
    „Ich bin Dawn.“, entgegnete der Vampir.
    Er verschwand in der Dunkelheit.
    Surectes sah ihm noch einige Augenblicke nach, dann setzte auch er seinen Weg fort.


  3. #83
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    Der Vampir gefällt mir...irgendwann sehen sie sich bestimmt wieder...würde gern mehr über ihn erfahren.

    Noch 0 Tage, 0 Stunden, 0 Minuten und 1 Sekunde bis ich die Zeit anhalten kann!!!

    Wer DAS nicht liest, wird gesperrt.

    Play!

  4. #84
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    Der neue Charakter gefällt mir. Jemand, der nicht gleich alles mit dem Schwert regelt...
    Man müsste aber etwas mehr über ihn erfahren.

    Also ist doch was an der Quelle der Flüsse - wie doomgiver zuvor bereits gemutmaßt hatte.
    Dieser Post wurde manuell erstellt.

  5. #85
    doomgiver Gast

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    Quote Originally Posted by Metatron
    Also ist doch was an der Quelle der Flüsse - wie doomgiver zuvor bereits gemutmaßt hatte.
    Wie wa wo was hab ich?

    Guter Teil, interessanter neuer Charakter (dumme Bauern).

    Ich bin gespannt ob wir Angalar nochmal wiedersehen

  6. #86
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    Quote Originally Posted by doomgiver
    Wie wa wo was hab ich?

    Guter Teil, interessanter neuer Charakter (dumme Bauern).

    Ich bin gespannt ob wir Angalar nochmal wiedersehen
    Damn...
    Es waren BJ und fua...
    Du hast lediglich gefragt, ob das in der Mitte ein Berg darstellen sollte...
    Naja... ^^
    Dieser Post wurde manuell erstellt.

  7. #87
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    Guter neuer Teil. Dieser Vampier scheint einen recht interessanten Charakter zu haben.
    Mal sehen ob er noch öfter auftaucht ^^

    “ladida”

  8. #88
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    @ Meta: Versprochen ist versprochen



    ----------------------------------


    Kurz darauf erreichte er die kleine Stadt Kalir.
    Es war von niedrigen Mauern umgeben, die eher die Bevölkerung in Sicherheit wiegten als wirklich ein Hindernis für Angreifer zu sein.
    Der größte Teil der Häuser im Inneren des Mauerringes bestand aus Fachwerk, nur vereinzelt waren Gebäude aus Stein zu sehen.
    Surectes ging zielstrebig auf eines der Steingebäude zu, über dessen Eingang ein hölzernes Schild „Zum tollen Esel“ verkündete.
    Der Vampir stieß die Tür auf und trat ein.
    Der Raum, in dem er sich nun befand, war zwar schlicht eingerichtet, dennoch strahlte er Gemütlichkeit aus.
    Eine mächtige Theke beherrschte eine Wand, ein großer Kamin eine weitere.
    Der Boden bestand aus Holzdielen, die bei jedem Schritt lautstark knarrten.
    Im ganzen Raum verteilt standen runde, hölzerne Tische an denen die Männer der Stadt saßen.
    Die meisten hatten mächtige Tonkrüge mit Bier vor sich stehen und einige schmachten eine Pfeife, so dass der Raum angefüllt war mit einem Geruch, der sich aus Schweiß, Tabak und Alkoholfahnen zusammensetzte.
    Leicht schwankend ging Surectes zu dem Tresen, hinter dem der Wirt stand und gerade einen Tonhumpen mit einem Lappen auswischte.
    „Nabend.“, nuschelte der Wirt. „Was wollt ihr? Bier? Schnaps?“
    „Weder noch.“, entgegnete Surectes. „Alles was ich brauche ist ein Zimmer.“
    Der Wirt nickte brummend.
    „Ha’m wa, ha’m wa. Für wie lange denn?“
    „Eine Nacht wird reichen.“
    „Wat wollta für’n Zimmer?“
    Im Stillen fragte Surectes sich, wie der Wirt bei seinem Benehmen Kundschaft haben konnte.
    Laut sagte er allerdings: „Ein einfaches wird reichen.“
    Der Wirt nickte erneut.
    Ohne ein Wort wackelte er durch eine der Türen hinaus.
    Surectes verstand das als Aufforderung, dem Wirt zu folgen, was er auch tat.
    Der Wirt führte ihn zu einer Holztür, die wohl einmal mit brauner Farbe gestrichen worden war.
    Allerdings war bereits so viel von der Farbe abgesplittert, dass Surectes dies nur erahnen konnte.
    Der Wirt zog einen großen, rostigen Schlüssel aus einer Tasche, rammte ihn ins Schloss und drehte ihn um.
    Es kreischte unheilverkündend.
    Der Wirt stieß die Tür auf.
    „Da.“, sagte er. Dabei hielt er auffordernd die rechte Handfläche offen.
    Surectes drückte einige Silberstücke in die schmutzige Hand und verschwand in dem Zimmer.
    Alles in allem war es um einiges komfortabler als er beim ersten Anblick dieses Gasthauses vermutet hatte.
    Ein kleiner Holztisch, ein Stuhl, eine Kleidertruhe und ein Bett; mehr fand sich nicht in dem kleinen Raum.
    Doch alles war sauber und schien bequem zu sein.
    Auf dem kleinen Tisch brannte eine Kerze; sie war die einzige Lichtquelle im Raum. Es gab kein Fenster, doch das war Surectes nur recht.
    Aufatmend ließ er den Beutel mit den Blutflaschen zu Boden und sich ins Bett fallen.
    Die letzten Tage waren selbst für ihn anstrengend gewesen und ein wenig Ruhe konnte ihm nur gut tun.
    Er schlug die Augen wieder auf.
    Die Kerze auf dem Holztisch war komplett niedergebrannt.
    Er stand auf und öffnete die Tür seines Zimmers.
    Sonnenlicht flutete herein.
    Hastig griff sich Surectes den Beutel, schwang ihn sich über die Schulter und beeilte sich, das Gasthaus zu verlassen.
    Als er schließlich die Stadt in südöstlicher Richtung verlassen hatte, sah er sein Ziel bereits vor Augen, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Es war ein klarer Tag und da das Gelände zwischen Kalir und dem Ariomar sehr flach und eben verlief konnte Surectes den Gipfel des Berges bereits am Horizont sehen.
    Dennoch war es noch ein weiter Weg und Surectes wollte den Berg so schnell wie nur irgend möglich erreichen.
    Nach einiger Zeit kam ihm glücklicherweise ein Händler auf einem Pferdewagen entgegen.
    Surectes schlug den Mann nieder und galoppierte mit dem Pferd weiter.
    Als Bezahlung ließ er fünfzig Goldstücke zurück, was viel zu viel war, wie er einige Meilen weiter fluchend feststellen musste.
    Er ließ das verendende Tier zurück und ging zu Fuß weiter.
    Immerhin hatte das Tier ihn soweit voran gebracht, dass er nun in einiger Entfernung den Fuß des Ariomar sehen konnte.
    Eine immense Hitze machte sich an seiner Brust breit.
    Überrascht zog er sein Amulett hervor.
    Der Rubin glühte in einem strahlenden Rot.
    Als Surectes ihn losließ, strebte er dem Berg zu als würde er angezogen werden.
    An diesem Berg musste sich eine Unmenge vampiraler Energien sammeln wenn der Rubin auf diese Entfernung bereits so heftig reagierte.
    Surectes stopfte das Amulett wieder unter seinen Mantel, danach verfiel er in einen lockeren Trab um den Berg schnell zu erreichen.
    Bald war er nahe genug herangekommen um einen Höhleneingang in einer der Bergflanken zu erkennen.
    Noch einmal zog er sein Amulett hervor.
    Der Rubin zeigte zielstrebig auf den Höhleneingang.
    Surectes näherte sich dem dunklen Schlund; als er nur noch wenige Meter entfernt war, begann der Rubin Funken zu sprühen und laut zu summen.
    Fassungslos starrte der Vampir ihn an; so etwas war noch niemals zuvor geschehen.
    Er setzte einen Fuß über die Schwelle der Höhle.
    Der Edelstein flammte für einen Augenblick so hell auf, als hätte er sich in eine feurig rote Sonne verwandelt.
    Binnen eines Wimpernschlages heizte sich das Silber des Amuletts so sehr auf, dass es Surectes’ Fingern entglitt.
    Danach zerplatzte der Rubin mit einem lauten Klirren in staubfeine Splitter.
    Surectes verbarg die nunmehr nutzlosen Überreste des Amuletts wieder unter seinem Hemd.
    Es bestand kein Zweifel; in dieser Höhle wartete etwas besonderes auf ihn.
    Langsam und möglichst leise drang er in die Höhle vor, die sich als schmaler Gang in den Berg hineinwand.
    Seine Hand fand den Weg zu Telcarians Griff und zog es aus der Scheide.
    Die Runen auf der Klinge begannen rhythmisch zu pulsieren.
    Der Gang schlängelte sich in spiralförmigen Windungen abwärts.
    Je tiefer Surectes nach unten kam, desto kälter wurde es.
    Schließlich erreichte er ein großes Tor.
    Es bestand offensichtlich aus Bronze, auf die mit Silber das Bild eines menschlichen Schädels aufgebracht war.
    Surectes wollte das Tor aufstoßen.
    Als seine Handfläche das Metall berührte, begann dieses zu glühen.
    Ruckartig zog der Vampir die Hand zurück.
    Er betrachtete die Innenseite, auf der nun Brandnarben in der Form eines Pentagramms prangten.
    Die Höhle war offenbar durch mehr als nur das Tor geschützt.
    Wütend schlug Surectes mit seinem Schwert gegen das Tor.
    Die Runen auf der Klinge glommen weiß auf und die Torflügel wurden mit einem grellen Lichtblitz aus ihren Angeln gerissen.
    Laut krachend fielen sie zu Boden.
    Überrascht betrachtete Surectes die Klinge des Schwertes.
    Sie wirkte transparent und schien nicht vollständig materiell zu sein, doch noch während er sie ansah, wurde sie wieder massiv.
    Surectes beschloss, sich später um das Geheimnis seines Schwertes zu kümmern und zuerst die Höhle zu untersuchen.
    Er durchschritt den hohen Torbogen.
    Dahinter befand sich eine rechteckige, langgezogene Halle, die im Gegensatz zu dem Tunnel, der zu ihr führte, eindeutig nicht natürlich entstanden war.
    Die Wände bestanden aus schwarzem, marmoriertem Gestein, das von kundiger Hand spiegelblank poliert worden war.
    In regelmäßigen Abständen waren Fackelhalter in die Wände eingelassen.
    Die Fackeln, die darin steckten, brannten zu Surectes’ größtem Erstaunen und ihr Licht wurde von dem poliertem Gestein reflektiert.
    Der Boden war mit einem roten Teppich ausgelegt, in den verschiedene Szenen eingestickt waren, die augenscheinlich aus den Kriegen zwischen Menschen und Vampiren stammten.
    Genau gegenüber dem Eingangstor befand sich ein Thron, der auf einem dreistufigen Podium stand.
    Links und rechts von ihm befanden sich zwei Türen.
    Surectes durchquerte den Raum und öffnete eine von ihnen.
    Treppen führten zu einer weiteren Tür hinab.
    Der Vampir stieg sie hinab und öffnete auch die nächste Tür, die in einen kleinen Raum führte.
    Genau in der Mitte des Raumes stand ein großer aus Stein geschlagener Sarkophag.
    Surectes beugte sich darüber.
    Ein großes Wappen war auf dem Deckel eingemeißelt; eine Schlange, die sich zu einem Kreis formte.
    Es war das Wappen eines der drei großen Vampirclans.
    Surectes stemmte sich gegen den Sarkophagdeckel und schob ihn zur Seite.
    Ein lautes Kreischen ertönte, da zwischen Deckel und Sarkophag irgendwie Sandkörner oder kleine Steinchen geraten waren.
    Endlich fiel der Deckel mit einem lauten Aufschlag zu Boden; dabei zersprang er in mehrere große Bruchstücke.
    Doch das interessierte Surectes nicht, ihm war nur an dem Inhalt des Sarges gelegen und so warf er einen Blick hinein.
    Er hatte erwartet, den einbalsamierten Leichnam eines Vampirs vorzufinden, doch in dem Sarg befand sich lediglich ein altes, halb verrostetes Langschwert.
    Surectes griff danach und zog die Klinge heraus.
    ‚Nicht einmal aus Argentium geschmiedet!’, dachte er verächtlich.
    Er wollte das Schwert schon fallen lassen, da fiel sein Blick auf ein eingraviertes Symbol auf dem Heftstück.
    Es kam ihm bekannt vor; er hatte es schon einmal irgendwo gesehen.
    Schließlich wusste er es.
    Immer wenn auf den alten Schriften, die er Fazhar gegeben hatte, von den Alieaneth die Rede war, tauchte genau dieses Symbol auf.
    Plötzlich sah Surectes die verrottete Klinge mit anderen Augen.
    Sie war der erste wirklich verwertbare Anhaltspunkt, den er hatte.
    Vorsichtig wickelte er das brüchige Schwert in seine Decke ein und verstaute es in seinem Beutel.
    Dann verließ er den Raum wieder und kehrte in den Thronsaal zurück, wo noch immer eine weitere ungeöffnete Tür auf ihn wartete.
    Er öffnete auch diese.
    Wie er schon vermutet hatte, führte auch dort eine Treppe in eine kleine Gruft.
    Der Sarkophag, der darin stand, war mit dem ersten identisch, wenn man davon absah, dass das Wappen auf dem Deckel einen Adler zeigte.
    Surectes stemmte auch diesen Deckel auf und warf einen Blick in den Sarkophag.
    Erschrocken fuhr er zusammen.


  9. #89
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    Im Inneren lag ein so perfekt balsamierter Vampir, dass Surectes beinahe glaubte, er würde ihn im nächsten Augenblick anfallen.
    Nachdem er sich von dem Schreck erholt hatte, besah er sich den Leichnam genauer.
    Der Vampir war in eine dunkelgrüne Robe gehüllt, auf der man auf der linken Seite des Oberkörpers einen Adler eingestickt hatte.
    Die Hände des Vampirs steckten in schwarzen Lederhandschuhen.
    Das Gesicht war weiß und eingefallen.
    Gerade beugte sich Surectes noch tiefer, da öffneten sich die Augen des „Leichnams“ ruckartig.
    Gleichzeitig schoss eine Hand vor und umklammerte Surectes’ Kehle.
    Mit einer unbändigen Kraft wurde er vom Boden gehoben und gegen die nächste Wand geschleudert.
    Krachend traf er auf die Mauer und von seinem Auftreffpunkt breiteten sich spinnwebenartige Risse aus.
    Surectes keuchte, nicht so sehr wegen des harten Aufpralls sondern eher vor Überraschung.
    Der Vampir aus dem Sarkophag erhob sich und stieg heraus.
    „Was tut ein schwächlicher Vampir wie du in meiner Gruft?“, fragte er mit heiserer Stimme.
    Er ging auf Surectes zu; nein – er schien vielmehr über den Boden zu gleiten.
    Langsam hob er einen Arm.
    Die Fingernägel der erhobenen Hand schossen vor und wuchsen zu fünf Klauen heran.
    Surectes konnte es kaum glauben.
    Wie konnte dieser Vampir ihn als schwächlich bezeichnen?
    Nur die Alieaneth konnten über eine größere Kraft als er selbst verfügen.
    Schlagartig wurde Surectes klar, was er vor sich hatte.
    „Ihr seid ein Alieaneth.“, stieß er hervor.
    „Richtig. Ich bin Rizial.“, erwiderte der Vampir.
    Als er Surectes näher kam, weiteten sich seine Augen.
    „Ich kenne dich...“
    Surectes konnte es kaum glauben.
    War seine Suche vielleicht schon beendet?
    Hatte er seinen Schöpfer gefunden?
    „Du bist Milias erstes Kind.“, fuhr Rizial fort. „Ich hätte nicht gedacht, dass du die Kriege überlebt hast.“
    Surectes versuchte seine Enttäuschung zu verbergen.
    „Ja, ich bin aus hartem Holz geschnitzt.“, sagte er und richtete Telcarian auf den Gegner.
    „Du führst eine machtvolle Klinge, Surectes. Aber in deinen Händen entfacht sie nur den Bruchteil ihres Potenzials. Es wird mir eine Freude sein, sie an mich zu nehmen.“
    „Dann wirst du mich zuvor aus dem Weg räumen müssen!“
    „Das ist der Plan.“
    Mit einer unglaublichen Schnelligkeit schoss Rizial vor; seine Klauen fuhren herab.
    Zum Parieren war es zu spät, also wich Surectes dem Angriff aus.
    Die Klauen fuhren über seinen Mantel, doch anstatt ihn zu zerfetzen, hinterließen sie rotglühende Streifen auf dem Stoff, die sofort wieder verschwanden.
    Surectes nutzte die offensichtliche Erstaunung seines Gegenübers aus, um zu einem vernichtenden zweihändig geführten Hieb auszuholen.
    Rizial brachte es jedoch fertig, den Hieb zu parieren.
    Als die Klinge des Schwertes auf die Klauen traf, flammte ein silberner Lichtblitz auf und zwei der Klauen brachen splitternd ab.
    Rizial taumelte rücklings davon und gab Surectes so die Möglichkeit, zu einem erneuten Angriff auszuholen.
    Diesmal wurde er nicht pariert und so zog Telcarian eine lange, klaffende Wunde quer über den Oberkörper des Alieaneth.


  10. #90
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    Ui....die Ereignisse überschlagen sich ja...XD

    Hmm...irgendwie kommt mir das Gasthaus "Zum tollen Esel" bekannt vor...

    Der Übergang von Schlauf und aufwachen von Surectes verlief ziehmlich plötzlich...^^

    Naja...einen Aliaeneth gefunden...ob Surectes ads überlebt, der seinen Rubin zerplatzen lies...^^

    Noch 0 Tage, 0 Stunden, 0 Minuten und 1 Sekunde bis ich die Zeit anhalten kann!!!

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