Alieaneth Atha'nar: Segensreicher Fluch

[Metatron]

@ Meta: Versprochen ist versprochen

Ähm, also ich dachte, dass du "Heritage of Argalor" meinst...

Egal, sehr guter Teil! *THUMBS UP*
Ich bin mir aber recht sicher, dass es mit Rizial noch nicht so schnell vorbei ist...
Na ja, warten wir's ab! Aber nicht so lange...

[Wittgenstein]

Ähm, also ich dachte, dass du "Heritage of Argalor" meinst...

nee, "Cursed Blessing" kommt besser an und macht mehr Spaß zu schreiben, also haben alle was davon XD

[schwarzer Omne]

Stimmt, es kommt an. Besonders der Kampf, gut geschrieben *lob*

[doomgiver]

Jup - ich reih mich in die Serie des Lobes ein - guter, spannender und langer Teil xD

[fuavarra]

Und ich stimme allen meinen Vorgängern zu.
Ein toller Teil ^^

[Wittgenstein]

Blut spritzte über den grünen Stoff seiner Robe, aber Rizial schien es nicht einmal zu bemerken.
Ohne sich auch nur einen Augenblick um seine Verletzung zu kümmern holte er erneut mit seinen verbliebenen drei Klauen aus.
Knisternde, bläuliche Blitze breiteten sich über seinen Arm, die Hand und die Klauen aus.
Gleichzeitig verzog sich sein ausgemergeltes Gesicht zu einem teuflischen Grinsen.
„Diesen Angriff wirst du nicht überleben!“, presste er zwischen fast geschlossenen Zähnen hervor.
Seine Klauen zuckten so schnell vor, dass sie nicht viel mehr als verschwommene Schlieren zu sein schienen und als sie gegen Surectes’ Mantel prallten schleuderten sie den Vampir wiederum einige Meter davon.
Surectes keuchte.
Zwar hatte ihn der Mantel wie auch bei Rizials erstem Angriff vor den messerscharfen Klauen geschützt, aber die Aufprallwucht war dennoch heftig genug gewesen um ihm das Gleichgewicht zu rauben.
Noch ehe er sich wieder gefangen hatte, sirrten die Klauen seines Gegners auf seinen ungeschützten Hals nieder.

Dawn erreichte die Hauptstadt des kleinen Reiches Angtir; Chali.
Die Stadt war an dem Ufer des Flusses Amaril errichtet worden auf der anderen Seite des Ufers befand sich Nalianar, die Hauptstadt des Landes Belian.
Angtir und Belian waren bereits vor mehreren Jahrhunderten ein Bündnis eingegangen und waren gemeinhin als „Die Zwillingsreiche“ bekannt.
Chali war von aufgeschütteten Geröllwällen umgeben.
Sie schienen nicht sehr sicher, doch die Garde der Stadt war so gut ausgebildet, dass massive Mauern überflüssig waren.
Mehrere Soldaten besagter Garde gingen auf der niedrigen Stadtmauer Patrouille.
Jeder von ihnen war in einen individuell angefertigten, polierten, silbernen Ganzkörperharnisch gekleidet, auf dessen Brustpanzer das Wappen des Königshauses von Angtir prangte; ein feuerspeiender Drache.
Dawn betrat die Stadt und sah sich suchend um.
Schließlich entdeckte er das, was er gesucht hatte.
Ein Wegweiser zeigte eine Straße entlang und verkündete in goldenen Buchstaben „Hafen“.
Dawn folgte dem Schild und erreichte tatsächlich schon nach kurzer Zeit den Hafen der Stadt, wo unzählige Schiffe vor Anker lagen.
Größtenteils waren es viermastige Handelsschiffe, doch zwischen den gewaltigen Kolossen lagen auch einige, wenige private Verkehrsschiffe.
Dawn ging auf eines dieser Verkehrsschiffe zu.
Vor der Planke, die das Schiff mit dem Festland verband, stand ein grimmig aussehender Schrank von einem Mann.
Er stand breitbeinig und mit verschränkten Armen direkt vor der Planke und hinderte somit unbefugte am Betreten des Schiffes.
Dawn stellte sich vor den Mann und räusperte sich.
Keine Reaktion.
„Ähm, entschuldigen sie...“, setzte Dawn an. „... fährt dieses Schiff nach Apfia?“
Der Mann nickte ruckartig.
„Was kostet ein Platz und wann legt es ab?“, fragte Dawn weiter.
Der Mann trat einen Schritt zur Seite.
„Den Kapitän fragen...“, grummelte er.
Dawn nickte und bedankte sich.
Dann überquerte er die Planke und suchte auf dem Schiff nach der Kapitänskajüte, welche er auch bald fand.
Die Kajüte war erstaunlich luxuriös eingerichtet, wenn man bedachte, dass sie sich auf einem billigen Reiseschiff befand.
Die Wände waren mit poliertem, dunklen Holz getäfelt und der Boden mit einem marineblauen Teppich ausgelegt.
Beherrscht wurde der Raum von einem großen Schreibtisch, hinter dem der Kapitän in einem mächtigen Stuhl saß.
Vor dem Tisch stand ebenfalls ein Stuhl, auf dem Dawn nun Platz nahm.
Der Kapitän selbst war ein hochgewachsener, vierschrötiger Mann.
Er hatte einen schmutzig-blonden Bart und eine Glatze.
Seine Füße steckten in groben Lederstiefeln.
Außerdem trug er eine Hose aus schlichtem Wollstoff und ein ebenso schlichtes Hemd.
Lediglich die Jacke, die er über das Hemd gezogen hatte, bestand aus einem feinen Stoff und war aufwändig verziert.
In den Augen des Kapitäns lag ein misstrauischer Ausdruck.
Insgesamt schien er kein sehr angenehmer Zeitgenosse.
„Was kann ich für euch tun?“, fragte er als er Dawn bemerkte.
„Ich brauche dringend ein Schiff nach Apfia.“, erwiderte der Vampir. „Was würde das kosten?“
Der Kapitän durchwühlte mehrere Pergamente, die auf einem kleinen Tisch verstreut lagen und studierte sie.
Dann sah er wieder auf.
„Sieben Goldstücke.“, antwortete er schließlich.
Dawn griff in seine Tasche und förderte das Geld zutage.
„Hier.“, sagte er und warf es dem Kapitän entgegen. „Wann legt das Schiff ab?“
„In zwei Stunden. Ich überlasse es euch, ob ihr die Zeit auf dem Schiff bleiben oder euch lieber in der Stadt umsehen wollt.“
Dawn erhob sich und verließ den kleinen Raum.
Er ging zurück an Deck und lehnte sich an die Reeling.
Mit diesem Schiff war er seiner Rache endlich ein Stück näher gekommen...

[bjmajesticz]

Uh...Möchte mal wissen an wen oder was sich Dawn rächen will...wie Seructes an seinem Schöpfer?
Aber der Kampf...wie geht er wohl aus? ^^
Sehr spannend...man kanns kaum erwarten bis es weiter geht...XD

[fuavarra]

hm... Surectes kämpft, Dawn will Rache...ich frage mich wie das alles ausgeht...
Und wie auch die anderen Teile eine Klasse für sich ^^

[schwarzer Omne]

Wieder mal sehr gut. Sehr interessant das mit Dawn. Irgendwie haben alle Vampire wohl ihr Päckchen zu tragen.

[Wittgenstein]

So, hier nochmal ein(sehr) kurzer Teil zum Abschluss von Kapitel I

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Surectes duckte sich.
Die Klauen von Rizials Hand schnitten tief in seinen Hals, aber sie drangen nicht tief genug, um ihn von seinen Schultern zu trennen.
Die Wunde blutete nicht stark; es war schon einige Zeit her gewesen dass Surectes Blut zu sich genommen hatte.
Noch während Rizial seine Klauen wieder hob, drang Telcarians Klinge tief in seine Brust ein.
Surectes stemmte sich mit all seiner Kraft gegen das Schwertheft und trieb die Klinge durch den Körper seines Gegners, so dass sie schließlich durch den Rücken wieder hervortrat.
In Rizials Augen trat ein Ausdruck der Überraschung.
Mit einem Ruck zog Surectes die Klinge wieder aus der Wunde.
Der Alieaneth machte einen kleinen Schritt rückwärts, dann verließen ihn seine Kräfte und er sackte langsam zu Boden.
Ungläubig besah er sich die stark blutende Wunde an seiner Brust.
Seine zu Klauen verlängerten Fingernägel schrumpften und nahmen wieder ihre gewöhnliche Form und Größe an.
Rizial hustete; blutiger Schleim kleckste auf seine Robe.
„Unmöglich...“, krächzte er.
Dann begann er zu lachen.
Surectes sah ihn verwirrt an.
Hatte der Vampir endgültig den Verstand verloren?
„Du hast mich besiegt; das muss ich zugeben.“, prustete Rizial mühsam. „Aber deine Schöpferin wirst du niemals finden!“
„Oh doch, das werde ich!“, widersprach Surectes heftig.
„Ahja? Wie? Du hast keinen blassen Schimmer wie sie aussieht! Dudachtest sogar, ICH wäre dein Schöpfer. In den letzten Millennien hat dein Gedächtnis offenbar stark gelitten.“
Erneut wurde Rizial von einem Lachanfall geschüttelt.
„Schweig!“, brüllte Surectes ihn wutentbrannt an.
„Was willst du denn machen? Mich töten? Das hast du ohnehin vor.“, erwiderte Rizial. „Allerdings... wenn du mich am Leben ließest...“
“WAS?“, fuhr Surectes ihn an. „Was wäre dann?“
„Ich könnte dir einige Hinweise geben.“, ächzte Rizial. „Mit ihrer Hilfe könntest du Milia leicht aufspüren.“
Surectes ließ sein Schwert sinken.
„Dann rede!“, forderte er.
„Nun, als sich die Wege der Alieaneth vor zweihundert Jahren trennten, sagte Milia, sie würde sich nach Uromagar begeben... ihr hat diese Stadt schon immer gefallen... sehr wahrscheinlich ist sie noch heute dort und falls nicht, wirst du dennoch Anhaltspunkte finden...“
„Vielen Dank.“, sagte Surectes. „Ihr wart mir eine große Hilfe.“
Er wandte sich von dem am Boden knienden Rizial ab.
„Ach... ich vergaß...“, murmelte er dann halblaut.
Er wirbelte herum und schlug zu.
Telcarian trennte den Hals des Alieaneth glatt vom Körper.
Dumpf fiel er zu Boden.
Surectes bückte sich zu dem kopflosen Leichnam, schöpfte eine Handvoll von dem frischen Blut und trank.
Danach wischte er sich das Blut von den Lippen und erhob sich.
„Ihr wart mir eine große Hilfe, Rizial.“
Er wandte sich endgültig ab und verließ die Gruft.
Nachdem er wieder oben im Thronsaal angekommen war, begann er damit, sich noch ein wenig umzusehen.
Allerdings gab es nichts mehr zu entdecken und so verließ er auch den Thronsaal und beschloss, Rizials Rat zu folgen und sich nach Uromagar zu begeben.

-Ende Kapitel I-