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Thread: Roadkill

  1. #41
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    Er fühlte Sand. Schnell wurde ihm klar wo sie sich hier befanden, sie waren mitten in der Wüst und er hatte nicht einmal mitbekommen wie weit sie gefahren waren!

    Das sollte wohl Wüste heißen

    Ich fand den Teil sehr gut. Wie eigentlich jeden Teil. Kritik kann ich nicht viel äußern. Da ich es ja nicht besser kann...
    mit freundlichen Grüßen
    ~Seajay

  2. #42
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    Quote Originally Posted by ~S€€D~ View Post
    Er fühlte Sand. Schnell wurde ihm klar wo sie sich hier befanden, sie waren mitten in der Wüst und er hatte nicht einmal mitbekommen wie weit sie gefahren waren!

    Das sollte wohl Wüste heißen

    Ich fand den Teil sehr gut. Wie eigentlich jeden Teil. Kritik kann ich nicht viel äußern. Da ich es ja nicht besser kann...
    Ja, das sollte Wüste heißen. ^^

    Freut mich, dass dir auch dieser Teil gefiel.





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  3. #43
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    Mh, guter Teil. Ob es jetzt wohl Zeit für eine Art Missionsbriefing ist?^^
    davon ab hat mich Lucifers Auftauchen jetzt aber ein bissel überrascht. Dachte, dass er so als Randfigur die Dinge nur ins Rollen bringt und nicht so schnell schon wieder auftauchen würde.

    Sie haben recht, ich glaube daran.“
    öhm, warum siezt Johnny den Polizisten wieder?^^

  4. #44
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    Quote Originally Posted by Souldragon View Post
    Mh, guter Teil. Ob es jetzt wohl Zeit für eine Art Missionsbriefing ist?^^
    davon ab hat mich Lucifers Auftauchen jetzt aber ein bissel überrascht. Dachte, dass er so als Randfigur die Dinge nur ins Rollen bringt und nicht so schnell schon wieder auftauchen würde.



    öhm, warum siezt Johnny den Polizisten wieder?^^
    Lass dich überraschen.
    Dass du Lucifer nicht erwartet hast, ist aber schon mal ein gutes Zeichen. ^^"

    Öhm, weil ich vergessen habe das wieder auszubauen bzw. dieses "Sie" übersehen habe. xD"





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  5. #45
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    Roadkill - Abschnitt 9

    Fassungslos starrte Johnny das Geschöpf an, welches sein gesamtes Leben ruiniert hatte und ihm alles, was ihm einst etwas bedeutet hatte, geraubt hatte.
    Lucifer hingegen musterte den aufgebrachten Mann amüsiert, der inzwischen seine Panik überwunden hatte und seine Fäuste ballte, sodass es knirschte.
    „Freust du dich etwa nicht mich zu sehen?“, fragte Lucifer scheinbar betroffen. „Woran könnte das denn nur liegen? Wie geht es eigentlich deiner Freundin?“
    „Du…du, du hast sie umgebracht!“, kreischte Johnny schrill auf und holte verzweifelt zum Schlag aus, um die Worte des Gefallenen zu strafen. Augenblicklich schwoll eine grüne Nebelwolke um seine Hand an, welche einen wesentlich größeren Umfang, als die vorherige hatte. Schnellen Schrittes eilte er auf Lucifer zu, die Faust zum Schlag ausgeholt, doch dieser schien nicht im Geringsten beeindruckt und betrachtete das Geschehen teilnahmslos.
    Johnny stand nun direkt vor dem Engel und schlug zu, doch kaum hatte er zugeschlagen, schon war Lucifer verschwunden und der Hieb ging ins Leere. „Wo ist er?“, dachte der Arzt entsetzt, doch die Antwort traf ihn unverhofft. Plötzlich spürte er wie ihn jemand von hinten am Kopf packte und ihn zu Boden drückte. Die Kraft des Engels war unglaublich, er hatte sich nicht im Geringsten dagegen wehren können. Kaum war sein Gesicht im Sand versunken, schon schmeckte Johnny wie sich sein Mund mit Sand und Dreck füllte.
    „Höre mir doch einfach mal zu.“, sagte Lucifer freundlich. „Da will man dir was Gutes tun und du greifst mich einfach an. Alles, was ich für dich getan habe, war zu deinem Besten, glaube mir doch.“ Er schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. „Ich lasse dich jetzt los und dann unterhalten wir uns wie zwei intelligente Lebewesen. Du bist doch intelligent, das weiß ich, also hör auf mit dem Mist.“
    Augenblicklich löste er den Griff um Johnnys Kopf und trat ein paar Schritte zurück. Johnny, der seinen Kopf aus dem Wüstensand zog und sich langsam erhob, spuckte ein paar Mal, wischte sich mit der Hand über den Mund und warf Lucifer einen wütenden Blick zu. Der grüne Nebel um seine Hände zuckte wie Feuer wild umher und schien seinen Zorn widerzuspiegeln. „Verfluchter Sand.“, murmelte er.
    Lucifer lächelte zufrieden. „Na also, es geht doch. Setz dich.“, sagte er und nahm Platz auf dem Wüstenboden, Johnny tat es ihm nach kurzem Zögern gleich.
    „Ich sehe der Roadkill zeigt seine ersten Früchte. Ich habe jahrelang darauf gewartet, dass dies passiert, doch endlich ist es soweit. Du solltest dich freuen.“
    Johnny aber schaute ihn nur grimmig an und zog es vor nichts zu antworten.
    „Leider…reagiert er bei dir nur auf Gefühle, das müssen wir ändern.“, fuhr Lucifer weiter fort. „Doch das habe ich erwartet und daher bereits Vorkehrungen getroffen.“
    „Vorkehrungen?“, fragte Johnny verwundert.
    „So ist es.“
    „Und wie sehen die aus?“, fragte Johnny und spuckte anschließend geräuschvoll etwas Sand aus.
    „Du wirst einen Crashkurs erhalten, mein Freund.“, erwiderte der Gefallene lächelnd. „Wenn du ihn besteht, dann dürftest du Herr über deine neuerworbenen Kräfte sein.“
    „Und wenn ich kein Interesse daran habe?“, fragte Johnny.
    Lucifer begann augenblicklich zu lachen. „Du hast keine Wahl. Ich könnte dich dazu zwingen, ich könnte dich hier aussetzen, oder ich könnte dir gleich das Leben nehmen.“
    Johnny schauderte, dass ihm dieser „Engel“ sein Leben nehmen konnte verwunderte ihn eher wenig, um genau zu sein gar nicht.
    „Folglich habe ich keine Wahl.“, murmelte er.
    „Das sagte ich doch.“, sagte Lucifer lächelnd.
    „Gut, aber ich hätte da noch ein paar Fragen! Wieso hast du mich ausgewählt? Und warum hast du mir diese Kräfte verliehen?“
    Sogleich zauberte der gefallene Engel ein bezauberndes Lächeln auf seine Lippen und machte eine theatralische Geste. „Du hast mich gerufen, das weißt du doch.“
    „Gerufen?!“, fragte Johnny entsetzt. „Dieses billige Ritual soll tatsächlich funktioniert haben?“
    „Sieht ganz danach aus.“, erwiderte der Gefallene fröhlich. „Doch jetzt haben wir keine Zeit mehr.“ Langsam erhob er sich vom Boden, ging zum Auto, öffnete den Kofferraum und förderte einen prall gefüllten Rucksack zu Tage. „Diese Tasche wird dir gute Dienste leisten, egal wie viel du auch in sie rein füllst, sie wird stets ein maximales Gewicht von drei Kilo haben. Außerdem habe ich mir erlaubt bereits ein paar Sachen für dich einzupacken, die du dringend benötigen wirst.“
    „Soll das heißen wir werden eine lange Reise antreten?“, fragte Johnny nun neugierig.
    „Nicht wir.“, korrigierte Lucifer ihn. „Du.“
    Plötzlich zog Lucifer sein Schwert und noch ehe Johnny etwas tun konnte, schlug er zu. Die Klinge durchtrennte Wirbel und Knochen. Der Kopf flog in einem hohen Bogen von Johnnys Schultern und Blut bespritzte den sandigen Boden, um kurz nach seiner Landung eine Düne hinab zu rollen. Der Körper selber sackte zur Seite um und fiel in den Sand.
    „Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Reise, Johnny.“, flüsterte Lucifer. „Wir sehen uns dann später in der Hölle wieder.“
    Last edited by PetrusII; 21.11.2009 at 18:06.





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  6. #46
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    Mh, sehr viele Informationen gab es ja nicht und die willkürliche Gewalt am Ende ist seltsam. Könnte mir zwar ein zwei Sachen vorstellen wieso er es getan hat, aber vom bisherigen Verlauf der Geschichte her erscheint diese Handlung etwas unsinning. Bin gespannt was die nächsten Teile für eine Lösung anbieten.
    aber davon ab wieder ein guter teil

  7. #47
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    Da heute der 10. Abschnitt ansteht, habe ich mal ein etwas längeres reingestellt, viel Spaß beim Lesen.

    @ Soul: Ich bin gespannt, ob dir die "Lösung", die ich habe zu denen gehört, an die du gedacht hast. xD"


    Roadkill - Abschnitt 10

    Finsternis. Finsternis und eisige Kälte umgaben ihn und er, Johnny Wrath, war tot. Sein Schmerzen, die sein tiefstes Innerstes schier zu zersprengen drohten, hatten von ihm Besitz ergriffen und sein Magen, oder zumindest das, wovon er glaubte, dass es dieser sei, zog sich zusammen.
    Johnny warf einen Blick nach rechts – oder war es links? Oben? Unten? Er wusste es nicht – und erblickte… nichts.

    Auch seine Bemühungen etwas zu hören blieben ohne Erfolg. Er horchte angestrengt, doch weder sein Herz, noch irgendwas anderes vermochte er zu hören. Er schluckte, zumindest glaubte er das, aber er konnte weder hören, noch spüren, dass er dies tat.
    „Ist dies was aus dem Menschen wird, wenn es ihn nicht mehr gibt? Bin ich dazu verdammt die Ewigkeit in diesem Nichts zu verbringen?“, fragte er sich traurig und horchte in die Stille hinein und tatsächlich, da war etwas.
    Leise wisperten verlockende Stimmen auf ihn ein, er wusste nicht was sie sagten, aber er spürte, dass sie sich nach ihm sehnten, sich seiner annehmen und von ihm Besitz ergreifen wollten.
    Zu Anfang still, nun aber immer deutlicher vernahm er eine einzelne Stimme – Die Stimme einer Frau.
    Kräftiger, als alle zuvor flüsterte sie „Komm zu mir“ und Johnny schaute sich um.
    „Aber wo bist du?“, dachte er, als ein blendend helles Licht vor ihm erschien und mit ihm Gabriel, die Frau, die er damals bereits getroffen und die ihm sein Leben gerettet hatte.
    „Was machst du hier?“, flüsterte er und stellte zu seinem Verblüffen fest, dass er nicht nur seine Stimme, sondern auch abseits der Stimmen zusätzlich andere Geräusche wahrnahm. Wind, der in dem Geäst von Bäumen wispert, das Rauschen des Meeres und dessen Aufprall an der felsigen Küste, das Zwitschern von Vögeln und allerlei andere Klänge der Natur vernahm er und die Trauer war wie fortgeblasen.
    „Nimm meine Hand, Johnny. Wir haben keine Zeit mehr.“, drängte sie ihn und er tat wie geheißen. Er spürte den sanften Druck ihrer Hand und die Wärme, die von ihrem Körper ausging, die ihm ein wohliges Gefühl gaben und ihn schaudern ließen, außerdem versprachen sie ihm Hoffnung und Trost. Seine melancholische Phase von vorhin verdrängte er sogar beinahe vollkommen – aber eben nur beinahe.
    Gabriel lächelte. Anscheinend hatte sie seine Reaktion gemerkt. „Komm.“, flüsterte sie.
    Johnny nickte kurz und augenblicklich erleuchtete ein helles Licht, welches von Gabriel auszugehen schien, die Finsternis. Wenige Sekunden später erlosch das Licht und Johnny schlug die Augen auf.

    Anfangs sah er nur Umrisse, denn die gesamte Umgebung war vollkommen düster. Finstere Wolken bedeckten den Himmel und verhinderten so, dass Licht auf die Erde fiel und diese erleuchtete. Der Boden war sandig, anscheinend befand er sich noch immer in der Wüste. Die Sonne kitzelte sein Gesicht und sein Blick begann sich zu klären. Er lächelte zufrieden, er war am Leben und alles war in bester Ordnung.
    Jäh runzelte Johnny die Stirn und hob die rechte Augenbraue an. „Moment mal, die Sonne? Wie komme ich denn auf diesen unsinnigen Gedanken? Es ist doch vollkommen duster, oder etwa nicht?“, fragte er sich und strich mit der Rechten über sein Gesicht. Er bekam etwas zu fassen, hob dieses etwas hoch und hielt es sich vor die Augen. Es war ein Skorpion, den er am Schwanz gepackt hatte.
    Ein schriller Entsetzensschrei gefolgt von einem kräftigen Wurf, dessen einziger Zweck es war dieses Tier so weit es ging fort zu befördern, war die Folge dieses Anblicks. Johnnys Herz pochte wie wild und er fragte sich wie lange er nun schon bewusstlos gewesen war.
    Rasch rappelte er sich auf, schaute sich um und obwohl er nur unzählige Sanddünen um sich herum erblickte und keine von der anderen zu unterscheiden war, hatte er das Gefühl, dass dies nicht der Ort war, wo er zuvor gewesen war und das Bewusstsein verloren hatte!
    Johnny strengte sich etwas mehr an und konnte in etwas größerer Entfernung spitze Felsen, die aus den Dünen aus schwarzem Sand hervorstachen, erblicken, die seinen Verdacht bestätigten.
    Johnny bekam das Gefühl, dass diese Steine lebendig waren, sie schienen aggressiv, wie nicht von dieser Welt. Er glaubte sie würden ihn angreifen, gewiss waren diese Felsformationen lebendig und warteten nur darauf ihn zu verspeisen.
    Der Wiedererstandene lachte kalt auf. Natürlich war diese Vorstellung einfach nur lächerlich und doch konnte er sich ihrer nicht erwehren. Die Auffassung er werde von Steinen bedroht hielt sich wie eine Zecke in seiner Haut in seinem Gedächtnis fest und ließ nicht locker.
    Johnny machte einen Schritt nach vorne und stolperte. Gerade noch gelang es ihm das Gleichgewicht zu erhalten. Ein kurzer Blick zurück und er erkannte den Übeltäter: Lucifers Geschenk, der Rucksack.
    Er runzelte die Stirn und überlegte angestrengt-, was war eigentlich mit ihm geschehen? Er hatte jegliche Erinnerungen an das Geschehene seit seinem Erwachen verdrängt und wusste nichts mit dieser Umgebung anzufangen. Einzig, dass er das Bewusstsein verloren haben musste, wusste er. Alles andere war vergessen. Angestrengt versuchte er sich zu erinnern, doch alles was er sah waren grausige Bilder, die ihn frösteln ließen. Blut spritzte auf und der ekelhafte Geschmack von Sand schien seinen Mund zu füllen. Er schüttelte sich kurz, um so die soeben aufgekommenen Bilder und mit ihnen das mulmige Gefühl in der Bauchgegend zu verdrängen.
    Johnny beschloss sich erst mal den Inhalt der Tasche anzusehen, vielleicht würde dieser ihm ja weiterhelfen seine Erinnerung wieder vollkommen herzustellen? Er bückte sich herab, öffnete den Rucksack und förderte augenblicklich einige Dinge zu Tage. Ein Kompass, eine Karte, worauf eine Welt abgebildet war, die er nie zuvor gesehen hatte, ihm aber ungeheuer bekannt vorkam, mehrere Wasserflaschen, Kochutensilien, eine Decke, ein Feuerzeug, ein paar Essenvorräte und ein wundervoll anmutendes Jagdmesser samt Hülle, welches er sich sogleich genauer beschaute.
    Der Knauf war silbern, elegant und wohlgeformt. Der Griff selber wirkte wie für ihn gemacht und passte perfekt in seine Hand. Er hatte das Gefühl als wäre es eine Verlängerung seines Armes und nicht irgendein klobiges Messer wie er sie aus seiner Welt kannte. Seine fachmännischen Augen nahmen die Klinge in Augenschein und er stellte schnell fest, dass sie rasiermesserscharf war. Ein überaus gefährliches, aber auch ebenso schönes Geschenk. Gewiss würde es ihm noch von großem Nutzen sein. Vorsichtig legte er das Messer nachdem er es in seine Hülle gelegt hatte, wieder beiseite und kramte ein weiteres Mal im Rucksack herum. Schon bald machte sich die Suche bezahlt, denn er brachte einen mit schwarzem Wachs versiegelten Briefumschlag zu Tage auf dem ein Siegel mit einer Feder prangte.
    „Gewiss ist dieses Schriftstück von Lucifer.“, dachte er und brach das Siegel auf, holte den Zettel hervor, und breitete ihn sogleich aus. Es war, wie zu erwarten, eine Nachricht von Lucifer. Sie war in einer wunderschönen und schwungvollen Schrift geschrieben, die leicht antiquiert, aber dennoch edel wirkte.
    Augenblicklich begann er mit dem Lesen.

    „Hey Johnny!
    Wenn du dies liest, bist du vermutlich sicher und wohlbehalten angekommen und auch den Rucksack wirst du entdeckt und ausgepackt haben. Gewiss wird dir aufgefallen sein, dass ich dir einige nützliche Utensilien eingepackt habe, doch dazu später mehr.
    Zuerst aber mal zu den wichtigeren Dingen, denn gewiss wirst du dich Fragen wo du dich hier befindest und ich als dein Gastgeber habe das Vergnügen dir dies zu verraten:
    Herzlich Willkommen in der Hölle!
    Nein, dies ist wirklich kein Witz, du solltest mich gut genug „kennen“, um dir denken zu können, dass ich nicht mit sowas scherze. (Nur ab und an, aber momentan ist dies mein voller Ernst.)
    Nun stellt sich die Frage, wie bist du eigentlich hierher gekommen? Die Antwort ist simpel, denn du bist gestorben und wenn du ehrlich bist, dann hast du es verdient in der Hölle zu schmoren, oder was meinst du?
    Ich weiß, ich weiß… Ihr Menschen seid alle unschuldig und DU natürlich ganz besonders, aber das ist momentan nicht von Bedeutung.
    Lass mich dir also noch ein paar Ratschläge mit auf den Weg geben. Diese Welt ist überaus gefährlich, zwar wirst du hier nicht von ewig währenden Flammen gefoltert werden, aber dafür wirst du einigen Kreaturen begegnen, die das Verständnis eines jeden normalen Menschen übersteigen werden, also sei auf der Hut!
    Da wir beide aber wissen, dass du kein normaler Mensch bist, lege ich viel Hoffnung in dich, also enttäusche mich bitte nicht. Nicht schon wieder, meine ich, denn dich zu töten war nun wirklich nicht schwer.
    Doch dies soll vorerst nicht deine Sorge sein! Nimm unverzüglich den Kompass hervor und lies dann weiter, er ist der wohl wichtigste Gegenstand, den ich dir mitgegeben habe, und dürfte dir von großem Nutzen sein!“

    „Ich bin tot?“ Johnny konnte es nicht fassen, was er da soeben gelesen hatte. Die Worte des Erzengel waren einfach zu schrecklich, als das sie hätten wahr sein können. Aber wieso war er eigentlich in der Hölle gelandet? Sicher, er nahm Drogen, war nie der Bravste gewesen, aber das hatte er nicht verdient! Stets war er gottesfürchtig gewesen und hatte gebetet, jeden Sonntag zumindest, und wenn Gott schon Drogen geschaffen hatte, wieso sollte der Mensch sie dann nicht auch nutzen? Die Kirche sah das zwar anders, aber momentan war ihm das vollkommen egal. Er beschloss weiter zu lesen.

    „Hast du den Kompass? Ja? Sehr gut! Sicherlich ist dir bereits aufgefallen, dass dieser Kompass etwas ganz besonderes ist, denn er zeigt nämlich nicht nach Norden!“

    Johnny hielt inne. Ein Kompass, der nicht nach Norden zeigte? Für ihn war die Sache eindeutig, Lucifer machte sich über ihn lustig und hatte Gefallen daran gefunden ihn zu quälen. Es war als würde er in einen schlechten Fluch der Karibik Film gesteckt worden sein… Nur ohne Wasser, Schiffe, Piraten und vor allem ohne Karibik.
    Schiere Wut überkam ihn, wenn er nur daran dachte, was ihm dieser Dämon getan hatte und dennoch musste er sich im Zaun halten, denn sonst bestünde die Gefahr, dass wieder dieser grüne Nebel aus seinen Händen hervorbrach und das Papier zweifelsohne in seine Einzelteile aufgelöst hätte. Johnny holte kurz Luft, atmete ein und aus, um sich zu beruhigen und las weiter.

    „Dieses schöne Stück führt dich zu dem, wonach du dich am meisten sehnst und wenn ich mich nicht irre, dürfte dies wohl dein normales Leben sein, nicht wahr? Nun, ich habe gute Neuigkeiten für dich:
    Es gibt einen Weg wieder ins Leben zurück zu kommen, du brauchst nur die Pforten der Hölle zu durchschreiten und du wirst zurück auf die Erde kommen. Und genau deswegen gab ich dir diesen Gegenstand, er wird dich dorthin führen, aber denke daran! Du darfst dein Ziel nicht aus den Augen verlieren, sollte dies auch nur einmal geschehen, dann kann es passieren, dass du niemals wieder zurück auf die Erde kommst!

    Aber genug der Warnungen und Instruktionen, denn dies dürfte soweit alles sein. Der Rest der Gegenstände im Rucksack dürfte nämlich selbsterklärend sein.
    Abschließend wünsche ich dir noch eine Menge Spaß und viel Glück bei deinem Aufenthalt in der Hölle, du wirst es gewiss gebrauchen können.

    Mit freundlichen Grüßen

    Lucifer“
    Last edited by PetrusII; 14.05.2010 at 18:31.





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  8. #48
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    Quote Originally Posted by PetrusII View Post
    @ Soul: Ich bin gespannt, ob dir die "Lösung", die ich habe zu denen gehört, an die du gedacht hast. xD"

    nun ja, teilweise^^ ein paar Teilstückchen schwebten mir im Kopf rum aber deine Lösung enthält weit mehr an das ich nicht gedacht habe

    Roadkill - Kapitel 10
    Johnny nickte kurz und augenblicklich erleuchtete ein helles Licht, welches von Gabriel auszugehen schien, die Finsternis. Wenige Sekunden später erlosch das Licht und Johnny schlug die Augen auf.

    mh, ich frage mich wo Johnny da wohl für einen kurzen Moment war. Der Himmel wäre natürlich eine interessante Möglichkeit, vor allem wen man bedenkt, dass Gabriel ihn "rettet" und wo sie ihn absetzt *g*

    Finstere Wolken bedeckten den Himmel und verhinderten so, dass Licht auf die Erde und diese erleuchteten.

    ich nehme mal an da fehlt ein "fiel" und bei erleuchteten muss das letzte 'n' weg

    Johnny bekam das Gefühl, dass diese Steine lebendig waren, sie schienen agressiv, wie nicht von dieser (, oder besser gesagt seiner) Welt.

    Klammer auf und danach direkt ein Komma sieht ein bissel merkwürdig aus^^ wenn du die Klammern nutzt würde ich das da nicht noch extra mit hinsetzen. Wenn du das Komma willst, lass die Klammern weg

    Die Auffassung er werde von Steinen bedroht hielt sich wie eine Zecke in seiner Hau in seinem Gedächtnis fest und ließ nicht locker.


    Herzlich Willkommen in der Hölle! : )


    öhm, ja. Die Smilies fallen ein wenig aus der Reihe irgendwie. Vermutlich hauptsächlich, weil sie vom System umgewandelt werden. Und ich frage mich, ob Lucifer in einem Brief wirklich Smilies verwenden würde xD


    „Dieses schöne Stück führt dich zu dem, wonach du dich am meisten sehnst und wenn ich mich nicht irre, dürfte dies wohl dein normales Leben sein, nicht wahr?


    Da hat doch tatsächlich jemand Jacks Kompass geklaut
    Interessant, interessant. Ein Überlebenslauf in einer recht ungewöhnlichen Gegend. Auch wenn diese Trainingsmethode arg fragwürdig ist, da ziemlich risikoreich. Ansonsten hat mir der Brief recht gut gefallen und auch sonst waren ein paar sehr nette Beschreibungen dabei.

  9. #49
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    Quote Originally Posted by Souldragon View Post
    Interessant, interessant. Ein Überlebenslauf in einer recht ungewöhnlichen Gegend. Auch wenn diese Trainingsmethode arg fragwürdig ist, da ziemlich risikoreich. Ansonsten hat mir der Brief recht gut gefallen und auch sonst waren ein paar sehr nette Beschreibungen dabei.
    Als ich das schrieb hielt ich die Smilies für eine nette Idee, da sie dem Brief etwas geradezu lächerliches verleihen und demonstrieren, dass Lucifer die Sache weniger ernst ist und es auch etwas provokatives hatte, aber irgendwie hast du recht... xD"

    Entfernt.

    Zum Kompass: Sieh es als Hommage an!

    Danke dir.





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  10. #50
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    Roadkill - Abschnitt 11

    Johnny hatte den Brief fertig gelesen und er konnte noch immer nicht glauben, was da stand. Der Zorn stand ihm geradezu im Gesicht geschrieben. Eine Ader über seiner Stirn trat hervor und sein Herz pochte wie wild und ließ das Blut mit schier unglaublicher Geschwindigkeit durch seine Adern rasen. Die Wut übermannte ihn. Grüne Nebel schossen aus seinen Händen hervor und die Nachricht Lucifers löste sich augenblicklich in ihre Bestandteile auf.
    Johnny wusste es zwar nicht mit Sicherheit, ob der Engel die Wahrheit geschrieben hatte und doch konnte er förmlich spüren, das etwas an seinen Worten wahr sein musste und genau das verstärkte seinen Zorn und machte ihn nervös. Dieser Ort war ihm nicht geheuer, er wollte einfach nur fort von hier. Johnny atmete kurz ein und aus, um sich zu beruhigen und seine Emotionen unter Kontrolle zu kriegen. Er durfte sich nicht mehr von ihnen überwältigen lassen, ansonsten würden seine Kräfte ausbrechen und gewaltigen Schaden anrichten, das war ihm inzwischen klar geworden. Lucifer selbst hatte ihm gesagt, dass er durch seine Emotionen in der Lage war diese Kräfte zu kontrollieren, womöglich könnte er ihnen auch weiterhin auf diese Art Einhalt gebieten?
    Johnny spürte wie sein Herz ruhiger wurde, auch das Blut schien nicht mehr durch seine Adern zu rasen und es wirkte tatsächlich. Die Nebel schwanden und seine Kräfte waren wieder unter seiner Kontrolle, die Nachricht aber war unrettbar verloren.
    Johnny glaubte nun zu verstehen wieso Lucifer ihm einen solchen Brief geschrieben hatte. Er wollte, das er derartige Wutanfälle bekam und er sich anschließend wieder kontrollierte. Gewiss sollte er dadurch lernen seine Fähigkeiten zu kontrollieren, aber was den jungen Mann noch viel mehr ängstigte war, das der Plan aufzugehen schien. „Verdammter Bastard.“, murmelte er und ein leichter grüner Schimmer flackerte um seine Hände auf.
    Ein weiteres Mal seufzte er laut auf. Behutsam tastete er im düsteren Zwielicht nach seiner Tasche und wurde fündig. Auch die Sachen, die er zuvor ausgepackt hatte, suchte er zusammen und legte sie zurück in den Rucksack zurück. Einzig und alleine den Kompass, die Karte und das Jagdmesser behielt er draußen, denn all diese Gegenstände würden ihm gewiss von Nutzen sein, davon war er überzeugt.
    Glücklicherweise hatte sich Johnny schon vor Ewigkeiten angewöhnt stets einen Gürtel zu tragen und auch heute hatte er sich einen solchen angelegt. Es war ein Modell aus schwarzem Wildleder mit einer silbernen Metallschnalle. Hastig befestigte er das Messer samt Scheide an ihm und legte sich, nachdem dies geschafft war, den Rucksack um. Er hatte einen Beschluss gefällt, er würde den Worten Lucifers vertrauen und sich auf die Suche nach dieser Pforte machen und sie finden, koste es was es wolle.
    Er schaute auf den Kompass, doch er vermochte nicht sonderlich viel in der Dunkelheit zu erkennen und das ärgerte ihn. Ein leichter grünlicher Schimmer umgab die Hände Johnnys und spendeten ihm Licht in der Finsternis. Der Kompass, den er in der Linken hielt, war anscheinend gegen seine Kräfte resistent. „Welch glücklicher Zufall.“, dachte sich Johnny.
    Der Pfeil des Richtungsweiser drehte sich mehrmals um sich selbst und schien nicht anhalten zu wollen. Wieder und wieder drehte er sich und Johnny glaubte schon die Geduld zu verlieren.. „Komm schon… Komm schon.“, knurrte er, aber schließlich blieb der Pfeil stehen und zeigte in eine Richtung, Norden. Johnny lächelte grimmig.
    „Ich werde diese Pforte finden und dann Rache an dir üben, sei dir gewiss, das wir uns wiedersehen werden.“, flüsterte Johnny bedrohlich und machte sich auf den Weg.
    Stunde um Stunde schien der Arzt zu wandern, sicher war er sich nicht, denn seine Uhr war seltsamerweise stehen geblieben. Vergeblich hatte er versucht sie nachzustellen und dafür zu sorgen, das sie wieder funktionierte. Unglücklicherweise hatten seine Bemühungen nicht gefruchtet, was einen Wutanfall und auch die Zerstörung der Uhr durch seine Kräfte zur Folge gehabt hatte. Noch immer sauer darüber, das seine kostbare und kunstfertiggefertigte Uhr , die einstmals aus Silber und einem schwarzen Lederarmband bestanden hatte, durch sein eigenes Verschulden zerstört worden war, wanderte er Meile um Meile. Seine Wut über die Zerstörung des kostbaren Gegenstandes war jedoch nicht das einzige, was ihn aufregte. Der Hass auf Lucifer und dessen Taten spornten ihn an und sorgten dank seiner Fähigkeiten für ausreichend Licht, sodass er zügig voran kam. Weder die schier unendlich hohen sandigen Dünen, noch die felsenartigen Klippen konnten ihn aufhalten. Zielstrebig folgte er weiter dem Pfeil des Kompasses. Doch als der Abend anbrach, zumindest schien der Abend anzubrechen, denn es wurde sogar noch dunkler, als es ohnehin schon war, spürte er wie ihn die Kräfte verließen. Er beschloss eine Pause zu machen und suchte sich einen einigermaßen flachen, weniger gespenstisch wirkenden Felsen aus, um sich darauf niederzulassen. Anschließend legte er die Tasche ab, öffnete sie und holte sowohl eine Wasserflasche, als auch etwas zu essen hervor. Es war ein simples Stück Brot, aber immer noch besser als nichts. Hungrig biss er hinein und spürte wie ihm der Geschmack auf der Zunge zu zergehen schien. Der Geschmack von frischem Getreide und fein gemahlenem Korn erfüllten seinen Mund. Die im Brot eingefügten Körner waren aromatisch und von einem nie gekannten Geschmack und ließen seinen Hunger verebben. Dennoch nahm Johnny noch einen Bissen von dem köstlichen Brot.
    Immer deutlicher wurde Johnny bewusst, das der Engel ihn exzellent ausgerüstet hatte. Er würde gewiss einige Zeit durchkommen, wenn er sich die Verpflegung und seine Kräfte gut einteilte, doch da war eine Sache an die sie beide noch nicht gedacht hatten, Johnny aber immer deutlicher bewusst wurde: Er war noch immer ein Junky.
    Johnnys Hals fühlte sich trocken an und sein Körper kam mit der Speichelproduktion nicht hinterher. Kurz versuchte er die Lippen zu befeuchten – vergeblich. Und als wäre das nicht schon genug, schoss Schweiß aus seinen Poren hervor und ihm wurde unsagbar heiß. Eiligst zückte Johnny eine der Wasserflaschen hervor, schraubte den Deckel auf und nahm gierig einen großen Schluck und doch blieb sein Mund trocken und auch die anderen Symptome waren nicht besser geworden.
    Johnny wurde nun allzu bewusst wie sehr er die Drogen brauchte. Würde er nicht bald welche kriegen, er würde sicherlich zu Grunde gehen, dies sagte zumindest sein Körper und auch sein Gefühl. Die Vernunft und seine ärztliche Ausbildung hingegen waren gänzlich anderer Meinung und stritt sich hartnäckig mit seinen Gefühlen. Er brauchte Drogen und das wusste er, würde er nicht bald welche kriegen, er würde sicherlich zu Grunde gehen. Heftig Krämpfe durchzuckten seinen Körper und ließen ihn zu Boden gehen. Vor Schmerzen aufwimmernd verkrümmte sich sein Körper und die Schweißproduktion nahm drastisch zu. Entsetzt schnappte er nach Luft. „Stoff! Ich brauche Stoff!“, dachte er entsetzt. Und obwohl ihn unsagbare Schmerzten plagten, war sein Verstand so klar wie eh und je.
    Urplötzlich wurde ihm etwas bewusst und wenn sich dies bewahrheiten würde, wäre er verloren.
    All seine Willenskraft zusammennehmend schaffte er es die Schmerzen zu verdrängen und kroch auf allen Vieren zum Rucksack. Unsicher versuchte er mit seinen Händen die Tasche zu öffnen und nach zahllosen, kräfteraubenden Versuchen, schaffte er es schließlich. Hastig griff er hinein und förderte den Kompass zu Tage. Mit einer nie gekannten Routine aktivierte er seine Kräfte und schuf sich so Licht in der Finsternis. Er warf einen Blick auf den Kompass und augenblicklich stockte ihm schier der Atem und die Schmerzen waren wie vergessen. Johnny hatte es befürchtet: Der Zeiger des Kompass drehte sich unaufhörlich im Kreise.
    Last edited by PetrusII; 21.11.2009 at 18:07.





    Das Wesen der Idee - Es geht weiter

    "Nur wer das Spiel mit dem Feuer nicht beherrscht, verbrennt sich die Finger."



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