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Thread: Roadkill

  1. #51
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    Hungrig biss er hinein und spürte wie ihm der Geschmack auf der Zunge zu vergehen schien.
    ist das nicht eher eine negative Aussage? wie z.B ihm ist der Hunger vergangen? Klar kann einem Essen auf der Zunge zergehen, aber wenn's einem vergeht heißt es doch eigentlich, dass es einem nicht schmeckt^^

    Unsicher versuchte er mit seinen Händen die Tasche zu öffnen und nach zahllosen, kräfteraubenden Versuchen, schaffte er es die Tasche zu öffnen.
    doppler

    joar, sonst solider guter Teil. Seine Drogen hatte ich für einen Moment vergessen, aber es wird sehr gut deutlich, dass seine Sucht wohl die größte Gefahr für ihn momentan darstellt, wenn er den Ausgang finden will

  2. #52
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    Quote Originally Posted by Souldragon View Post
    ist das nicht eher eine negative Aussage? wie z.B ihm ist der Hunger vergangen? Klar kann einem Essen auf der Zunge zergehen, aber wenn's einem vergeht heißt es doch eigentlich, dass es einem nicht schmeckt^^

    Vertippt... >.> Danke für den Hinweis.

    doppler

    Korrigiert.

    joar, sonst solider guter Teil. Seine Drogen hatte ich für einen Moment vergessen, aber es wird sehr gut deutlich, dass seine Sucht wohl die größte Gefahr für ihn momentan darstellt, wenn er den Ausgang finden will
    Ich gestehe, früher war mir das ab und an auch mal entfallen. Aber er sollte ja nicht umsonst abhängig nach Drogen sein. Daher war diese Szene notwendig.





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  3. #53
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    Roadkill - Abschnitt 12

    „Scheiße, verdammte Scheiße.“, murmelte Johnny und starrte auf den Zeiger des Kompass, der sich wie ein Propeller eines Helikopters unaufhörlich zu drehen schien. „Ich muss diese Sucht überwinden, aber wie?“, fragte er sich zerknirscht und biss sich auf die Lippen bis Blut hervor trat.
    Lange überlegte er und musterte die ganze Zeit lang den Kompass. Johnny seufzte. Er sah zwei Möglichkeiten und keine der beiden wollte ihm so recht gefallen, ganz im Gegenteil.
    Möglichkeit Nr.1 war es die Sucht mit Hilfe seiner Willenskraft zu überwinden, was sich aber gewiss als ein äußerst schwieriges und gefährliches Unterfangen erweisen würde. Seit Jahren nahm er bereits Rauschmittel, sei es Kokain, Hasch, oder sonstige Präparate, an die er dank seines Berufs ohne sonderlich Probleme leicht heran kam. Doch hier sah die Sache anders aus, hier würde er wohl keinen Schein auf sich ausstellen und zur nächsten Apotheke laufen können. Bliebe also noch Option Nr.2: Der Kompass.
    Denn davon ab bestand die Möglichkeit sich voll und ganz auf das Auffinden neuer Drogen zu konzentrieren. Womöglich würde er in einer Stadt und deren Untergrundszene fündig werden, aber hatte ihn Lucifer nicht selbst davor gewarnt sein Ziel aus den Augen zu verlieren? Johnny runzelte die Stirn, legte den Kompass weg und zückte stattdessen die Karte hervor, die er mit Hilfe seiner Kräfte hell erleuchtete. Er suchte sie ab und wurde schnell fündig. Ganz in der Nähe lag eine Stadt, die sich Middleton nannte. Der Name klang auf jeden Fall nicht sonderlich vielversprechend, dort würde es bestimmt keine Untergrundszene geben und er kannte sich mit sowas aus. Vielmehr kam ihm dieser Ort, zumindest vom Namen her, wie ein Bauernkaff vor.
    Johnny beschloss die Entscheidung zu vertagen und sich zu dieser Stadt zu begeben und dort seine Vorräte aufzufüllen. Er mochte zwar noch viel zu Essen haben, aber das Wasser wurde langsam rar und sein Glück wollte er auch nicht überspannen. Was ihn aber besonders wunderte war, dass es in der Hölle anscheinend richtige Städte gab. Gewiss, er hatte noch keine Menschenseele angetroffen, aber wenn es Orte gab, dann musste es auch intelligentes Leben geben, vorzugsweise in Menschenform, wie er hoffte. Wieso es aber in der Hölle Städte gab, wusste er nicht. Johnny hatte sich als gläubiger Christ die Hölle stets wie ein brennendes Inferno vorgestellt, aber stattdessen glich sie vielmehr einer Wüste und was ihn noch viel mehr wunderte war diese Vertrautheit, die diese Welt ausstrahlte. Sein Gefühl sagte ihm, dass er schon mal hier gewesen sei, doch das musste ein Irrtum sein. Er war niemals zuvor in diese Welt gekommen, nie! Wie denn auch? Das war schließlich sein erster und wie er hoffte auch vorzeitig einziger Tod, den er erleben würde.
    Herzhaft gähnend streckte sich Johnny. Seine Beine taten ihm weh und er war erschöpft und ausgelaugt. Er brauchte eine Pause.
    Johnny holte die von Lucifer vorbereitete Decke aus der Tasche hervor und kuschelte sich hinein. Einen Stein nutzte er als Kopfkissen, obgleich dieser ziemlich hart war, hatte er nichts Besseres und besser als der Wüstensand war er allemal. „Wer wusste schon was darin lauern mochte?“, dachte er für sich. Die Decke aber war erstaunlich gemütlich und geradezu bequem, daher war es nicht allzu verwunderlich, das er bald einschlief und ins Reich der Träume davon glitt.
    Kurz grummelnd stemmte sich Johnny hoch, die Bettdecke von sich schmeißend. Der Schlaf hatte ihm gut getan und obgleich sein Gesicht vollkommen verdreckt war und Augenringe von gewaltigem Ausmaß, die kleinen Halbmonden zu gleichen schienen, sein Antlitz zierten, fühlte er sich frisch und ausgeruht. Eiligst rollte er die Decke zusammen, verstaute die übrigen Sachen und machte sich anschließend auf den Weg, seinen Wunsch nach Drogen und der Erlösung aus der Hölle stets im Hinterkopf behaltend. Der Pfeil seines Kompass aber, der dies nur allzu gut wusste, oder zumindest zu spüren schien, drehte sich noch immer unaufhörlich im Kreise. Die Reise ging weiter.

    Meile um Meile legte Johnny zurück und im Schweiße seines Angesichts erklomm er die höchsten Dünen und stolperte diese anschließend auch mehr oder weniger grazil wieder herab. Der Himmel aber war inzwischen für die hiesigen Verhältnisse erstaunlich hell und tauchte die Welt in ein furchteinflößendes Zwielicht, welches jedem Gegenstand eine gespenstische Schreckgestalt in Form eines düsteren Schattens verlieh. Zu jeder Zeit glaubte Johnny, das sie auf ihn einzustürzen schienen und drohten ihn zu verschlingen, was ihm aber noch mehr Furcht bereitete waren diese schwarzen Vögel, deren grobe Umrisse er am Firmament erkennen konnte, und dort fliegend ihre Runden über sein Haupt zogen. Und obgleich sie ihm Angst bereiteten, spendeten sie ihm auch Hoffnung, denn sie führten ihm vor Augen, dass er nicht alleine auf dieser Welt war.
    Viele ungezählte Zeiteinheiten vergingen und immer mehr näherte er sich der Stadt, deren kleine Bauten viereckigen Felsen zu gleichen schienen und sich so von den übrigen Dünen und sandigen Höhen abhoben. Wenig später meinte er sogar menschengleiche Schatten zu erkennen, aberJohnny wollte zunächst seinen Augen nicht trauen und blieb skeptisch, denn es war gar nicht so unwahrscheinlich, das er auch dieses Mal einem Trugschluss unterlag und sich diese Gestalten nur einbildete. Doch schon bald wusste er, das dem nicht so war, denn sie kamen näher und die einstmals schemenhaften Formen nahmen an Form und Gestalt zu und ehe Johnny sich versah, stand er ihnen auch schon gegenüber. Zwei Männer, der eine groß, der andere klein, aber beide noch immer recht jung, standen ihm gegenüber. Den jüngeren schätzte er, wenn man von der Statur und dem Erscheinungsbild ausging, auf zwanzig, den anderen aber auf 35, doch ihre abgehärmten Gesichter sprachen eine ganz andere Sprache. Zerfurcht und faltig wirkten sie und die milchig weißen Augen, die in ihren Höhlen wild umher rollten, starrten emotionslos an und als wäre dies nicht genug gewesen, waren sie vollkommen abgemagert und machten allgemein keine gute Figur. Johnny vermutete, das es mit dem mangelnden Sonnenlicht und der ebenso schlechten wie seltenen Nahrungsaufnahme zu tun hatte. Er beschloss nicht auf das Äußere der beiden einzugehen, denn in seinem Innersten taten ihm diese Wesen Leid, außerdem war es äußerst unklug seine möglichen Gastgeber zu verärgern.
    „Hi Leute!“, rief Johnny und hob die Arme in die Höhe, sowohl um den Fremden zu zeigen, dass er nicht bewaffnet war und auch zugleich, um sie zu begrüßen. „Ich komme in friedlicher Absicht zu euch! Ich bin ein armer Wanderer und suche eine Bleibe für eine Nacht, vielleicht aber auch zwei. Wäre das möglich?“
    „Hm, warum nicht?“, brummte der Ältere der beiden und lächelte ihn mit seinem zahnlosen Gebiss freundlich an.
    „Komm Fremder.“, sagte der andere ebenfalls freundlich. „Ich bin mir sicher, man wird sich darüber freuen, dass wir endlich mal wieder Besuch im Dorf haben.“
    „Es kommt so selten jemand vorbei.“, ergänzte der Ältere das Gesagte. „Aber wenn sie einmal hier waren, wollen sie alle ihr Leben lang hier bleiben, denn die Wüste kann überaus grausam sein.“
    „Wie gesagt, ich bleibe nur für eine Nacht, maximal zwei.“, antwortete Johnny lachend. Diese Menschen gefielen ihm irgendwie. „Außerdem muss ich meine Vorräte auffüllen, ich will schließlich nicht verdursten, oder so, nicht wahr?“, fügte er scherzend hinzu.
    „Das wird sich ja noch zeigen.“, lachte der Ältere und auch der Jüngere fiel mit ins Lachen ein. Augenblicklich waren sie Johnny nicht mehr ganz so geheuer. „Was mochte der Alte nur damit meinen?“, fragte er sich insgeheim und beschloss so schnell es ihm möglich war von hier zu verschwinden.
    Last edited by PetrusII; 21.11.2009 at 18:07.





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  4. #54
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    Es bestand die Möglichkeit sich voll und ganz auf das Auffinden neuer Drogen.
    zu konzentrieren?^^

    war soweit das einzige was mir aufgefallen ist.
    Davon ab ist Johnny manchmal einfach nur herrlich blauäugig *g* Sieht man schön an der Situation mit den seltsamen Bewohnern, gegen die Johnny ein bissel zu wenig Misstrauen hegt, in Anbetracht seiner Situation.
    Hab ja ein wenig Bedenken, dass die Jungs vielleicht kanibalisch drauf sind, würde zumindest ein wenig zu ihren Kommentaren passen. Andererseits könnten sie auch einfach darauf hinweisen, dass er sehr viele Schmerzen erleiden wird und ihm Verdursten alsbald nicht mehr so schlimm erscheinen wird... nun ja, wir werden sehen ob es etwas in der Richtung ist, oder etwas ganz anderes^^

  5. #55
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    Heute steht mal ein Megakapitel an, bisher dürfte dies wohl mein längstes sein. xD"
    Viel Spaß beim Lesen.

    Kapitel 3

    Roadkill - Abschnitt 13

    Eiligen Schrittes liefen die drei Männer in die Stadt hinein und schnell bemerkte Johnny, das ein jeder der beiden so schnell in ihr Inneres vorstoßen wollte, wie es ihnen nur möglich war. Obgleich sie von schmächtiger Statur waren, war ihr Gang äußerst zügig. Er selber aber, der noch einen Rucksack zu tragen hatte, ließ sich lieber etwas Zeit und erlaubte seinen beiden Gefährten mit ihren Laternen voran zu gehen, um ihnen den Weg zu leuchten. Johnny beschloss für sich nicht bei diesem Unterfangen zu helfen und hatte die grünen Nebel um seine Hand erlöschen lassen, um nicht in Erklärungsnot zu geraten, oder seinen neuen Bekannten einen Grund zu liefern eine Konfrontation mit ihm einzugehen.
    Außerdem würden es ihre kleine schmuddeligen Öllampen auch tun, denn obgleich diese bestimmt schon deutlich bessere Zeiten gesehen haben mussten, funktionierten sie tadellos, auch wenn sie einen eher unangenehmen Geruch von Öl verbreiteten.
    Dem beleuchteten Pfad weiter folgend drangen die drei immer tiefer in der Stadt vor und schon bald bemerkte Johnny, dass diese Stadt denen seiner Heimatwelt gar nicht mal so unähnlich war. Die Hauptstraße war, obwohl sie mit einer riesigen Menge schwarzen Sandes bedeckt war, eigentlich aus Zement und war daher relativ stabil und verhinderte, das sie zu tief in den Boden einsanken. Die Häuser rings umher waren hingegen aus trockenem und morschen Holz und trotz des schrecklichen Zustandes in dem sich diese gesamte Ortschaft zu befinden schien, bemerkte er doch, das diese Stadt einstmals gar nicht mal so arm und unkultiviert gewesen sein mochte. Auch wenn noch so viele Türen aus den Angeln gebrochen, Fenster zerstört und Graffitis auf den Hauswänden zu finden waren, sie alle waren Zeugnis dafür, das dies einstmals eine kleine, aber friedliche und beschauliche Stadt gewesen sein musste. Auch seine Schätzungen über die Größe dieses Ortes musste er revidieren, denn sie war deutlich größer als erwartet. Anfangs hatte er angenommen, das dieser Ort maximal Platz für 300 Menschen bieten würde, doch nun hatte er seine Schätzungen um 100 weitere mögliche Einwohner aufgestockt und dennoch waren diese beiden Männer die einzigen, die er hier angetroffen hatte. Johnnys Misstrauen regte sich ein weiteres Mal und flüsterte ihm ein Vorsicht bei dieser Stadt walten zu lassen und er beschloss auf dieses Gefühl zu hören, jedoch wollte er zuvor noch mehr über diesen Ort erfahren, um so auf etwaige Gefahren vorbereitet zu sein. Er beschloss mit der Abwesenheit der Einwohner zu beginnen.
    „Täusche ich mich, oder ist dieser Ort ziemlich menschenleer?“, fragte er rasch seine beiden Führer, die kurz darauf angestrengt zu überlegen schienen.
    „Diese Totenstadt ist das letzte bisschen, was von einer Großstadt mit ursprünglich zehntausenden von Einwohnern übrig geblieben ist.“, erwiderte der Ältere der beiden und zauberte ein schiefes Lächeln, welches tatsächlich vermochte sowohl spöttisch, wie traurig auf einmal zu wirken, auf seine Lippen. „Die Wüste, die Anarchie und die Bestien, die des Nachts aus ihren Verstecken kommen, um uns unsere Kinder und Frauen zu rauben, haben all dies angerichtet.“, erklärte er stockend.
    „Wie ist das nur möglich?“, fragte Johnny schockiert. „Wie konnte das passieren?"
    Der Alte aber grinste ihn nur mit seinem zahnlosen Gebiss zynisch an und leckte sich kurz mit der Zunge über die Lippen.
    „Wusstest du eigentlich, dass du bis jetzt unheimliches Glück gehabt hattest?“, fragte er. „Eigentlich hättest du keinen einzigen Tag in dieser Ortschaft überleben dürfen.“
    „Die aktuelle Zahl der Einwohner beträgt übrigens fünfzehn.“, ergänzte der junge Mann sich nervös umschauend und deutete anschließend auf ein großes Haus, welches, wenn man es mit den übrigen verglich, sich noch immer in einem tadellosen Zustand befand. „Und dort halten wir uns immer auf.“, fügte er hinzu. „Komm, wir stellen dich unserer Familie vor.“

    Johnny nickte und glaubte zu verstehen. Anscheinend hatten sich die wenigen Überlebenden zu einer Gruppierung zusammengefunden, um sich so gegenseitig zu schützen. Das war, wie er wusste nichts ungewöhnliches, denn es ist völlig normal, das der Mensch geselliger wird, wenn schlechte Zeiten bevor stehen, oder er eine Krise durchlebt. Auch er sehnte sich momentan nach menschlicher Nähe.
    Zu lange hatte er sie nämlich entbehren müssen und sah man von diesem Skorpion und den Vögeln am Himmel ab, dann war er außer diesen Menschen keinen anderen Geschöpfen der Hölle begegnet, was wohl auch der Grund für eine gewisse Euphorie war, die er empfand, als er sie das erste mal gesehen hatte. Zu gut erinnerte er sich plötzlich noch an sein Gefühl von vorhin. Er musste gut auf sich Acht geben, was wusste er schon von diesen Menschen? Nichts! Johnny entschied sich dafür weiterhin Vorsicht walten zu lassen und für sich für alles bereit zu machen.
    Wenige Minuten voller unzähliger, aber bedeutungsloser Fragen und Antworten vergingen bis sie schließlich direkt vor dem Hauptquartier der Einwohner dieser Stadt standen und Dinge, die Johnny zuvor noch nicht erkennen konnte, da er zu weit weg gewesen war, wurden nun allzu deutlich. Zahllose Bretter waren vor den Fenstern befestigt, ebenso wie ein schlampig angebrachtes Gitter, welche verhinderten, das man sehen konnte, was drinnen vor sich ging. Auch ein Eindringen war so vollkommen unmöglich gemacht worden. „Sofern man nicht über eine Kettensäge verfügte oder einem ähnliche Dinge zur Verfügung standen.“, ergänzte Johnny schmunzelnd in Gedanken.
    Allmählich wurde ihm nun auch allzu bewusst, das es sich hierbei um Schutzvorrichtungen handeln musste, die die Bewohner davor schützen sollten, das etwas zu ihnen eindrang, oder war es vielleicht sogar umgekehrt? Wollten sie vielleicht nicht, das jemand hinein, sondern, das niemand hinaus gelangte? Johnny wusste es nicht. Angestrengt dachte er über die Situation nach, kam aber zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis. Lebewesen gab es hier schließlich keine, wovor sollte man sich dann fürchten– oder etwa doch? Hatten die beiden nicht von Kreaturen der Nacht, oder sowas gesprochen?
    Inzwischen war sich Johnny nun gar nicht mehr so sicher, ob es wirklich schlau gewesen war diese Stadt aufzusuchen, aber dennoch schüttelte er abrupt den Kopf und versuchte so sein Misstrauen und seine Angst zu vertreiben. „Bleib ruhig.“, sagte er sich. „Es wird schon nichts passieren. Du bist hier vollkommen in Sicherheit!“
    Selbstbewusst ging Johnny auf die Tür zu, streckte seine Rechte aus, um diese aufzumachen, und wurde zu seinem Erstaunen vom Alten gestoppt. Mit einer Geschwindigkeit, die man ihm so gar nicht zugetraut hätte, hatte er seinen Arm ergriffen und hielt ihn nun zurück. Grimmig schaute er ihm ins Gesicht und starrte ihn aus seinen plötzlich stechenden Augen vorwurfsvoll an.
    „Habe ich etwa beinahe einen Fehler begangen?“, fragte sich Johnny nun verwirrt.
    Und als wäre dies so abgesprochen gewesen, trat nun der jüngere der beiden vor und klopfte in einer bestimmten Reihenfolge mehrmals auf das morsche Holz und wartete. Nach beinahe einer Minute des Wartens wollte Johnny ihn schon darum bitten nochmal anzuklopfen, als er plötzlich Schritte von drinnen hörte.
    Ein rasselnder Atem war zu hören und ein metallenes Quietschen ertönte, das dem Geräusch glich, wenn man mit zu langen Fingernägeln über eine Tafel kratzte.
    Das Rasseln von zahllosen Ketten ertönte, ein Scheppern folgte und nach dieser scheinbar ziemlich aufwändigen Prozedur wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet. Ein eisblaues Augenpaar voller Kraft und Energie lugte hervor und starrte misstrauisch umher. Gleich einem Chamäleon musterte es die gesamte Umgebung eingehend bis es schließlich auf Johnny verharren blieb. Auf und ab wippte es und schien Johnny, dem diese Sache äußerst unangenehm war, förmlich zu röntgen. Nach einer schier endlosen Zeit wurde das Verfahren eingestellt und ein Schnalzen einer Zunge ertönte.
    Ein dumpfes Grummeln folgte, kurz darauf ertönte ein Ächzen und Stöhnen bis schließlich ein dumpfer Aufprall erklang, anscheinend hatte man etwas äußerst schweres fallen gelassen. In hohem Bogen schwang nun die Tür auf und offenbarte den Blick auf einen schlicht eingerichteten Raum, dessen Einrichtung nur aus kargen Möbeln bestand. Was Johnny aber wesentlich mehr fesselte war ein äußerst alter Mann, dessen Aussehen ihn förmlich zu packen schien. Ein letzter Rest weißen Haares bedeckte die hintere Seite seines Hauptes, die vordere Schädelpartie aber war vollkommen glatt und glänzte als sei sie frisch poliert, denn das Kerzenlicht, welches den Raum in orangem Schein erleuchtete, spiegelte sich in ihr. Sein Gesicht war von Falten und Narben durchzogen, was aber noch viel mehr auffiel waren die eisblauen Augen, die Johnny schon wenige Sekunden zuvor hatten schaudern lassen, und auf seltsame Weise denen von Lucifer glichen, denn auch sie sprachen von einem Leben voller Grausamkeiten und Verbitterung. Unter ihnen aber befanden sich Tränensäcke, deren Umfang dem dreifachen der Augen entsprachen und seine Erscheinung um unzählige Jahre älter wirken ließen. Schwach und gebrochen wirkte er und doch war noch ein Rest jener Kraft und des Lebens in seinen Augäpfeln zu sehen, die einstmals in diesem Alten gesteckt haben mussten. Und jene Augen waren es nun, die Johnny eingehend begutachteten. Das Gesicht war, sofern man von den nach unten herab hängenden Mundwinkeln absah, vollkommen emotionslos.
    „Vlad! Joe!“, bellte der Alte plötzlich mit seiner heiseren und scheinbar befehlsgewohnten Stimme die beiden Gefährten an. „Wo habt ihr euch nur schon wieder herum getrieben?“
    Bedauernd schüttelte er den Kopf und ignorierte die Versuche der beiden eine Erklärung abzugeben. „Und Besuch habt ihr auch noch mitgebracht und das ohne uns davon in Kenntnis zu setzen! Wisst ihr überhaupt, ob er ein Mensch ist, hm?“
    Vlad und Joe tauschten nun beide entsetzte Blicke aus. Daran hatten sie wohl nicht gedacht.
    Auch Johnny war entsetzt und traute seinen Ohren nicht. Sah man denn nicht, dass er ein Mensch war? Er beschloss die Initiative zu ergreifen, um nicht in Gefahr zu geraten.
    „Ja, ich bin ein Mensch.“, antwortete mit lauter und kräftiger Stimme, wie immer darum bemüht so selbstsicher wie irgend möglich rüber zu kommen.
    „Das wollen wir doch mal sehen.“, murmelte der Alte. „Gib mir deine Hand, Bursche!“, polterte er.
    Und noch ehe Johnny dem Befehl hatte nachkommen können, griff der alte Mann nach seiner Hand. Die Geschwindigkeit und die schiere Kraft, die den Armen des Alten inne wohnten, überraschten Johnny. Gewiss hätte er sich problemlos befreien können, aber er beschloss ihn gewähren zu lassen, um so ihr Vertrauen zu erschleichen. „Vorerst zumindest.“, dachte er für sich.
    „Breite deine Hand aus, Bursche.“, knurrte er ein weiteres Mal und dieses Mal gehorchte Johnny sofort. Der Alte wiegte den Kopf zur Seite und starrte auf die Hand, als sei irgendetwas nicht mit ihr in Ordnung. Zögerlich biss er sich auf die Lippe bis einzelne Bluttropfen aus ihr hervorkamen. Anschließend zog er die Nase mit einem ekelhaften Geräusch hoch und spuckte den Rotz auf den Boden aus, ließ die Hand aber noch immer nicht los. Johnny widerte dieser Alte und dessen Verhalten einfach nur an. Er wollte fort von hier und zwar schnell!

    „Ich glaube dir nicht.“, sagte der Alte schließlich zögerlich. „Ich kann förmlich spüren, dass du etwas Besonderes bist, mein Junge. Und noch etwas vermag ich zu sagen, du bist garantiert nicht menschlich und wenn doch, dann nur zu einem geringen Teil, der aber nach und nach zu schwinden scheint.“
    Fassungslos stierte Johnny zuerst seine Handflächen und dann den scheinbar Wahnsinnigen an. „Was hat das zu bedeuten?“, dachte er. „Und mit was für Konsequenzen habe ich zu rechnen? Werden sie mich umbringen?“
    Der Alte erhöhte den Druck anfangs kaum merklich, aber mit der Zeit nahm er so sehr zu, dass Johnnys Hand förmlich zu brennen schien. Er starrte in die Augen seines Gegenübers und Funken schienen aus ihnen hervorzuspringen. Johnny konnte nicht anders, als die Augen auf die des Alten gerichtet zu halten. Er wusste nicht wieso, aber etwas sagte ihm, dass er den Blickkontakt aufrecht erhalten musste, wenn er überleben wollte.
    Schier endlos schien das stumme Duell der beiden zu sein, doch nach einer scheinbaren Ewigkeit blickte der Alte zu Boden und lachte auf. Er hatte verloren.
    „Fürwahr, du bist wirklich etwas Besonderes!", sagte er und spuckte erneut aus. „Komm rein, sei mir willkommen!“, rief er.
    Johnny folgte der Aufforderung, stellte aber überrascht fest, dass Vlad und Joe ihm den Vortritt ließen, ja sie schienen ihn sogar förmlich meiden zu wollen und darauf bedacht nicht in Kontakt mit ihm zu geraten, als sei er ein Aussätziger, oder sowas in der Art.
    Kaum waren die drei Männer der Aufforderung nachgekommen, schon bückte sich der alte Mann nach einem gewaltigen Holzbalken, hob ihn an und verbarrikadierte die Tür mit diesem in der eigens dafür in die Wand angebrachten Halterungen. Anschließend zückte er einen Schlüsselbund mit unzähligen Schlüsseln verschiedenster Formen hervor und machte sich an satten sieben Schlössern und Ketten, die allesamt an der Tür angebracht waren, zu schaffen. Nicht weniger als drei Minuten benötigte er für diese Aktion, denn der Umgang mit diesen Schlössern war erstaunlich kompliziert und wie Johnny bemerkte, ebenso geräuschvoll. Als er schließlich fertig war, schnalzte der Alte ein weiteres Mal mit der Zunge und drehte sich um. „Wir haben Besuch, Boss.“, rief er, kurz darauf ertönte ein glockenhelles Lachen, das Johnny die Ohren spitzen ließ.
    „Willkommen! Sei mir willkommen bei den Überlebenden von Middleton!“, rief sie. Augenblicklich versuchte Johnny die Stimme zu lokalisieren und wurde schnell fündig. Der Urheber war ein jüngerer Mann, der im besten Mannesalter zu sein schien. Sein mittellanges schwarzes Haar war voll, stand aber unordentlich vom Kopf ab und hing zum Teil bis in sein Gesicht herab, was ihm etwas Verwegenes verlieh. Die schwarze Lederjacke, die der eines Bikers zum Verwechseln ähnlich war, unterstrich den ersten Eindruck und ließ ihn wie einen draufgängerischen Typen wirken. Unbewaffnet war er, wie Johnny feststellte, auch nicht, denn an seinem Gürtel hing ein kleiner zierlicher Dolch, der anscheinend eine besondere Auszeichnung war, denn kein anderer der Anwesenden verfügte über eine Waffe.
    „Ich bin Trey und Anführer dieser Gruppierung, willkommen Fremder!“, sagte der Anführer stolz und baute sich vor Johnny auf, um so seine Aussage zu betonen. Anschließend aber musterte er ihn eingehend und schüttelte kurz darauf jedoch nur den Kopf. Johnny glaubte eine gewisse Enttäuschung in den Augen seines Gastgebers zu sehen, was ihn zur Weißglut zu treiben schien. Anscheinend hatte dieser Kerl mehr von seinem Besuch erwartet. „Und du bist?“, fragte ihn Trey mit einem gelangweilten Unterton in der Stimme.
    Sofort wurde Johnny klar, dass er diesen Typen nicht ausstehen konnte. Er konnte arrogante Menschen, die sich für besser als ihn hielten, einfach nicht leiden. Er würde es ihm schon noch zeigen, darauf konnte er Gift nehmen! Kurz begutachtete Johnny den scheinbar selbsternannten Anführer und ließ sich dabei eine Menge Zeit mit der Antwort, um zu zeigen, dass er sich weder vor ihm fürchtete, noch das er jeglichen Respekt ihm gegenüber aufbrachte.
    Treys Untergebene, erst recht der Älteste unter ihnen, registrierten dies sofort und hielten gespannt den Atem an.
    Aber schließlich trat er mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen an Trey heran bis die Distanz zwischen ihnen so gering war, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe zu berühren schienen und schaute ihm in die Augen. Wie schon zuvor focht Johnny nun ein stummes Duell mit dem Anführer aus und nach erstaunlich kurzer Zeit glaubte er eine Spur von Unsicherheit in seinen Augen zu erkennen. Nun würde er ihm den Rest geben.
    „Mein Name ist Johnny Wrath und ich bin der einzig wahre Träger des Roadkills. Und was hast du so zu bieten?“
    Last edited by PetrusII; 21.11.2009 at 18:09.





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  6. #56
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    denn es ist völlig normal. das der Mensch geselliger wird, wenn schlechte Zeiten bevor stehen, oder sie eine Krise durchlebten.
    du redest von dem Mensch (einzahl) und fügst eine Beschreibung im Präsens an. Der markierte Satz spricht aber von "sie"(Mehrzahl) und "durchlebten"(Präteritum)

    das etwas zu ihnen eindrangt,
    was sucht das t da?

    Wollten sie vielleicht nicht, das jemand hinein, sondern, das niemand hinaus gelangt?
    bei dem Wort bin ich mir unsicher... entweder gehört da am Ende noch ein 'e' dran, oder nicht :/

    Nach beinahe einer Minute Wartens wollte Johnny ihn
    des Wartens, würde ich sagen. Oder das s weg

    Ächzen und Stöhnen bis schließlich ein und dumpfer Aufprall erklang,
    Was Johnny aber Johnny wesentlich mehr fesselte war ein äußerst alter Mann, dessen Aussehen ihn förmlich zu packen schien.
    ein Rest jener Kraft und des Lebens in seinen Augäpfeln zu sehen, die einstmals in diesem Alten gesteckt haben musste.
    Da du hier von Kraft und Leben sprichst (also zwei Dingen) muss das "musste", was sich ja auf die beiden bezieht ein "mussten" sein, wegen Mehrzahl halt

    „Ich bin Trey und Anführer dieser Gruppierung, willkommen Fremder!“, sagte der Fremde stolz und
    Ich muss sagen, ich finde das irgendwie witzig. Klar, der Boss ist ein Fremder für Johnny, aber in dem Moment wo er Johnny als Fremden begrüßt würde ich ihn nicht gleich auch noch als Fremden benennen^^

    „Mein Name ist Johnny Wrath und ich bin der einzig wahre Träger des Roadkills. Und was hast du so zu bieten?“
    Da lehnt sich aber einer aus dem Fenster, mal schaun was das für Konsequenzen hat.

    Davon ab, eine Menge Text xD. Der Großteil gefällt mir, aber hier und da gibt es ein paar Formulierungen oder zu lange Sätze mit denen ich persönlich nicht so glücklich bin, aber das ist nur mein Geschmack.
    Und wir haben wieder ein paar mehr Informationen über diesen unwirklichen Ort erhalten und scheinbar sind das wirklich Menschen. Ansonsten sind Johnny ja die Schrecken der Hölle bislang erspart geblieben, bin gespannt wie lange das wohl noch so bleibt.

  7. #57
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    Ich halte fest: Auf Singular und Plural achten! Okay, ich werde zukünftig daran denken!

    Ich muss sagen, ich finde das irgendwie witzig. Klar, der Boss ist ein Fremder für Johnny, aber in dem Moment wo er Johnny als Fremden begrüßt würde ich ihn nicht gleich auch noch als Fremden benennen^^

    Oh. Ja. Du hast recht, macht Sinn. xD

    Da lehnt sich aber einer aus dem Fenster, mal schaun was das für Konsequenzen hat.

    Davon ab, eine Menge Text xD. Der Großteil gefällt mir, aber hier und da gibt es ein paar Formulierungen oder zu lange Sätze mit denen ich persönlich nicht so glücklich bin, aber das ist nur mein Geschmack.
    Und wir haben wieder ein paar mehr Informationen über diesen unwirklichen Ort erhalten und scheinbar sind das wirklich Menschen. Ansonsten sind Johnny ja die Schrecken der Hölle bislang erspart geblieben, bin gespannt wie lange das wohl noch so bleibt.
    Erst mal danke, das du dir diese Mühe gemacht hast. Ich gebe zu dieses Mal war es wirklich "etwas" viel. xD

    Hm, kannst du mir zufällig ein paar Beispiele nennen? Also wegen der Formulierungen, die dich persönlich stören? Vielleicht kann ich da ja irgendwas deichseln?





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  8. #58
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    Auch hier bin ich nun up to date. Fehler sind noch immer in den einzelnen Teilen vorhanden, meist aber nur Kleinigkeiten, oder immer nur Kleinigkeiten? Jedenfalls finde ich Roadkill äußerst interessant und habe die Story nahezu aufgesogen^^

    Du scheinst eine Affinität zu besonderen Kräften zu haben, wenn man diese mit der des Herrn White vergleicht. Da du hier weiterschreiben kannst, liegt daran das dein PC wieder voll funktionsfähig ist? Wenn ja, frage ich mich was mit deiner einstigen Geschichte mit Luzifer ist? TFO hieß sie doch, oder? Wäre dumm diese Geschichte nicht zu beenden, wo sie doch noch soviel Fragen offen lässt^^

  9. #59
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    Quote Originally Posted by Pummeluff View Post
    Auch hier bin ich nun up to date. Fehler sind noch immer in den einzelnen Teilen vorhanden, meist aber nur Kleinigkeiten, oder immer nur Kleinigkeiten? Jedenfalls finde ich Roadkill äußerst interessant und habe die Story nahezu aufgesogen^^

    Du scheinst eine Affinität zu besonderen Kräften zu haben, wenn man diese mit der des Herrn White vergleicht. Da du hier weiterschreiben kannst, liegt daran das dein PC wieder voll funktionsfähig ist? Wenn ja, frage ich mich was mit deiner einstigen Geschichte mit Luzifer ist? TFO hieß sie doch, oder? Wäre dumm diese Geschichte nicht zu beenden, wo sie doch noch soviel Fragen offen lässt^^
    Ja, der PC ist wieder funktionsfähig, aber die Dateien selber konnte ich nicht retten, was jedoch nicht weiter schlimm ist. Ich schreibe trotzdem fleißig weiter!

    Nun, zu TFO2 kann ich nur sagen, das die Story mir selber im Endeffekt weniger gut gefiel und dabei war sie schon vollkommen fertig gestellt, aber das was ich geschrieben hatte war sowohl inhaltlich, wie schreiberisch nicht zufriedenstellend. Aber fortgesetzt wird die FF noch auf jeden Fall, jedoch habe ich momentan ganz andere Prioriäten, als denn da wären Roadkill (logisch), Stephen White (habe das Ende und den Weg dorthin schon deutlichst vor Augen!), eine ganz besondere FF auf die ich hier nicht weiter eingehen werde und eine weitere FF, die noch längst nicht in den Startlöchern ist, aber 100%iger Wahrscheinlichkeit von Dr. Hans Acula handeln wird.
    Und wenn ich die alle (xD) mal fertig haben sollte, wird es wohl vermutlich mit TFO2 weitergehen, noch habe ich aber einiges vor mir.

    Was aber meine Affinität angeht, da hast du wohl recht. Ich mag aber allgemein Geschichten in denen die Protagonisten zu Beginn vollkommen normale Menschen sind, aber durch gewisse Umstände in irgendwas hineingerissen werden und sich verändern. Johnny Wrath, Stephen White und auch Jean Chastel waren ja am Anfang vollkommen normale Menschen, ihnen war aber etwas zugestoßen, was ihr Leben auf den Kopf stellte. Sowas mag ich einfach. ^^

    Danke für das Kompliment und das du noch immer weiterliest, finde ich klasse von dir!





    Das Wesen der Idee - Es geht weiter

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  10. #60
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    Soooo, ich habe hier mal ein neuer Teil, ursprünglich war das hier ja Teil 14 und 15, aber die waren beide so kurz, das ich beschlossen habe sie heute gemeinsam zu veröffentlichen. Viel Spaß.

    Roadkill Abschnitt 14

    Schweigen breitete sich im Raum aus. Fassungslos betrachtete nun ein jeder der Anwesenden den Neuankömmling. Pures Entsetzen stand in ihren Gesichtern geschrieben und sie wichen vor ihm wie vor einem Aussätzigen zurück.
    „Du behauptest also in dir würde der Roadkill stecken?“, fragte ihn schließlich der Alte mit zitternden Lippen, das Schweigen im Raum brechend.
    „Man merkt deutlich, dass du nicht von hier bist, denn sonst wüsstest du, das man über sowas keine Witze reißt.“
    Johnny runzelte die Stirn, das hatte er nun wirklich nicht erwartet.
    „Ich trage ihn in mir, was es genau mit ihm auf sich hat, weiß ich aber nicht.“, beharrte er weiterhin auf seiner Aussage.
    „Verdammte Scheiße!“, kreischte Vlad, der Ältere der beiden, die Johnny hierher gebracht hatten. „Chef, vergib uns, wir wussten es wirklich nicht!“
    „Schweig.“, unterbrach ihn Trey, eine verärgerte Geste ausführend.
    „Er ist anscheinend noch voll bei Verstand, wie sollte er da den Roadkill in sich tragen?“
    „Aber er hat es doch selbst gesagt, Trey.“, widersprach Joe, der jüngste der vier.
    „Ich weiß! Er will uns vermutlich nur Angst einjagen, sieh ihn dir doch mal an! Hat seine Haut irgendwo auch nur eine grüne Färbung angenommen? NEIN! Er kann den Roadkill nicht in sich tragen! Es ist unmöglich! Er weist keines der typischen Symptome auf!“
    „Wieso sollte es unmöglich sein?“, fragte Johnny nun interessiert. Dies versprach eine spannende Unterredung zu werden.
    „Weil diese Seuche seit Jahrzehnten ausgestorben ist!“, brüllte der Alte angewidert und spuckte wütend aus. „Ich bin einer der wenigen Überlebenden von damals und ich weiß, wovon ich spreche! Es dürfte 60 Jahre her sein. Sieh dich doch mal um! sie alle wurden zwar nach der Zeit des Roadkills geboren, daher sind sie nicht so stark davon betroffen, aber ihr Körper leidet trotzdem unter den Nachwirkungen!“
    „Immunisierung.“, flüsterte Johnny. „Eure Eltern mussten gegen den Roadkill immun gewesen sein und euch diese Immunität vererbt haben. Daher betrifft sie euch nicht so stark.“, überlegte er laut.
    „Wovon redest du da?“, fragte Vlad nun verwirrt. „Hör auf uns irgendwelchen Mist zu erzählen.“
    „Natürlich rede ich von der Vererbungslehre.“, entgegnete Johnny stirnrunzelnd. Ihr Unwissen über simpelste Dinge versetzte ihn in Erstaunen und machte ihn auch leicht nervös. Würde man ihn wegen seines Wissens vielleicht verteufeln?
    Augenblicklich tauschten Vlad und Joe wissende Blicke aus.
    „Er ist verrückt, er redet wirres Zeug.“, sagten sie beide wie aus einem Munde.
    Johnny starrte sie fassungslos an. Er konnte nicht glauben, was soeben geschah. Diese Menschen wussten nicht mal was Vererbung war und dann waren sie noch dazu so dreist ihn als verrückt zu bezeichnen! Ausgerechnet IHN, der sich entgegen aller Probleme, die ihm hier begegnet waren durchgesetzt und überlebt hatte!

    Und noch etwas war ihm inzwischen klar geworden war, dies war auf keinen Fall die Hölle, zumindest nicht an die man auf der Erde dachte. Vielmehr schien es sich um eine einstmals zivilisierte Welt zu handeln, einer Parallelwelt, wenn man so will, die irgendein Zwischenfall gänzlich zerstört hatte.
    Und obwohl ihn diese Theorie zu begeistern schien, war er dennoch ratlos, denn wie war es dann möglich, dass er von seiner Welt in diese kam, wenn er starb? War das überhaupt machbar? Johnny meinte die Antwort zu wissen: Ganz offensichtlich ja, wie dies aber vor sich ging, wusste er nicht.
    Laut seufzte er auf und mit einem Mal wurde ihm nur allzu bewusst wie wenig der moderne Mensch in Wirklichkeit über sein Dasein und Ableben doch wusste. Er würde, sobald er daheim war, sich genauer mit diesem Thema befassen.
    Derweil begann der Alte plötzlich wirres Zeug vor sich hin zu murmeln. Angestrengt dachte er nach und alle übrigen Anwesenden, Johnny ausgenommen, starrten ihn ehrfürchtig an, als würde er in diesem Augenblick ein Heilmittel für Krebs ersinnen.
    „Ich hatte recht.“, murmelte der Alte schließlich, als er mit seinen Überlegungen am Ende war.
    „Inwiefern?“, fragte Trey interessiert.
    „Trey und du da - Johnny war dein Name, nicht? – folgt mir.“, forderte sie der Alte auf und verließ den Raum durch eine Tür.
    Augenblick folgte Trey ihm nach. Johnny musste schmunzeln. Zwar mochte dieser Kerl der Anführer sein, aber wenn er sich sogar von einem alten Mann Befehle erteilen ließ, dann stand es vermutlich nicht allzu gut um seine Position. Johnny beschloss dies für seine Zwecke auszunutzen, gewiss konnte er ihm einen Strick daraus drehen.
    Kurz schaute er zu Vlad und Joe und bemerkte, das diese peinlich berührt seinen Blicken auswichen und geistige Abwesenheit vortäuschten.
    Johnny seufzte resignierend auf und folgte dem Alten durch die Tür.

    Johnny betrat einen Raum, der anscheinend als Küche diente, zumindest ließen die typischen Arbeitsflächen und ein Küchentisch dies erahnen. Auch der Boden erinnerte an eine solche, denn er war gefliest, jedoch war dieser äußerst schäbig und hatte ein Muster, das man wohl zu Zeiten seiner Großeltern als modern empfunden hatte. Die Wände aber waren mit weißer, leicht abgeblätterter Tapete bedeckt. Licht spendete ein 9 köpfiger Leuchter mit stark abgebrannten Kerzen.
    Der Alte, Trey und - sehr zu seiner Verwunderung eine junge Frau saßen am Küchentisch. Kurz hob sie ihren Kopf, anscheinend hatte sie wenige Sekunden zuvor noch mit den beiden ein kurzes Gespräch geführt, welches sie jedoch schnell abbrach, um einen Blick auf ihn zu werfen.
    Ihr leicht rundes, aber keckes Gesicht zeigte einen Ausdruck von Verwunderung. Die rehkitzbraunen Augen schauten ihn interessiert an. Das schlanke Erscheinungsbild und ihre leicht blasse, wenn auch dunklere Haut, als die der übrigen Menschen, bildete einen Kontrast zu ihrem langen dunkelbraunen Haar und Johnny musste sich eingestehen, das er sie überaus anziehend fand. Freundlich lächelte er sie an und zwinkerte ihr kurz zu. Anscheinend bemerkte sie dies, denn kurz darauf entblößte sie erstaunlich helle, weiße Zähne.
    „Ich habe nichts verlernt.“, stellte Johnny augenblicklich zufrieden in Gedanken fest.
    Seinen Gastgebern entging dies jedoch nicht, denn scheinbar verärgert über das Interesse des Arztes an ihr befahl Trey dem Mädchen hinaus zu gehen. Johnny bemerkte, das er sie Natascha nannte.
    Enttäuscht warf sie einen Blick zum Anführer der Truppe, gehorchte aber widerstrebend und ging zur Tür, drehte sich aber auf der Schwelle nochmal zu ihm um und zwinkerte auch Johnny kurz zu. Anschließend verließ sie den Raum und schloss die Tür mit einem klackenden Geräusch hinter sich ab.

    Der Alte hatte das Geschehene unruhig verfolgt und trommelte nervös mit seinen Fingerkuppen auf den Tisch, was ein Geräusch erzeugte, das den Klang von Regentropfen, die auf den Boden prasselten, nahezu perfekt imitierte.
    „Komm und setz dich.“, forderte der Alte Johnny schließlich auf und deutete mit einer weit ausholenden Geste auf den nun frei gewordenen Stuhl auf dem augenscheinlich vorhin noch Natascha gesessen hatte.
    Johnny kam dieser Aufforderung eiligst nach und nahm Platz. Kaum hatte er dies getan schon breitete sich ein freundliches Lächeln auf den Lippen des Alten aus.
    „Ich meine ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, nicht wahr? Mein Name ist Kain.“, erklärte er.
    Johnny nickte, mehr hielt er nicht für nötig.
    „Und du sagst du trägst den Roadkill in dir, nicht wahr? Kannst du es beweisen?“, fragte er.
    „Ja, das kann ich.“
    „Dann tu es doch.“, knurrte Trey mit verärgertem Gesichtsausdruck und starrte ihn bedrohlich an. Johnny gebot sich zur Vorsicht, lächelte aber dennoch überheblich in die Runde. Er durfte keine Angst zeigen, das war nun das Wichtigste.
    Zu gut konnte er sich denken was geschehen würde, wenn er seine Kräfte zum Einsatz brachte, man würde ihn umbringen, vielleicht sogar am lebendigen Leibe. Doch so weit würde er es nicht kommen lassen. Er würde ihre Furcht weiter schüren und auch ihre Abneigung vor ihm, damit sie ihn so schnell wie möglich ziehen ließen.
    „Wieso sollte ich?“, fragte er in einem arroganten Tonfall. „Ich könnte den Virus, sofern ich dies wollte, problemlos auf euch übertragen, aber wisst ihr was? Ich will euch nichts tun, sondern nur meine Vorräte auffüllen und dann weiterziehen. Es gilt also die Devise, was du nicht willst, was man dir tut, das füge keinem anderen zu. Was haltet ihr davon?“, fragte er prompt.

    Und wieder bemerkte Johnny, das sein Plan aufging, denn Trey schaute ihn verärgert an. Johnny aber belächelte sein Verhalten nur. Ein aufbrausender Anführer, das war wirklich das letzte, was eine Truppe von Überlebenden gebrauchen konnte. Er beschloss ihn noch ein wenig mehr zu reizen und er hatte schon eine Idee wie er das anstellen würde.
    „Entschuldigt mich bitte.“, sagte er und erhob sich langsam von seinem Stuhl.
    „Wohin willst du?“, fauchte ihn Trey an. Diese Unverschämtheiten wollte er sich anscheinend nicht weiter bieten lassen.
    „Ich dachte mir ich lerne dieses nette Mädchen von vorhin etwas näher kennen. Natascha war ihr Name, nicht wahr?“, fragte Johnny fröhlich und stellte genüsslich fest wie die Wut des Anführers der Überlebenden stieg.
    Schließlich stand er sogar auf, umging den Tisch und trat auf Johnny zu. „Das wirst du nicht.“, zischte er.
    „Wieso nicht?“, fragte Johnny amüsiert. „Hast du Angst du könntest sie an mich verlieren?“
    Augenblicklich funkelten die Augen des Anführers vor Bosheit auf und Johnny wusste, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Dabei hatte er doch gerade erst angefangen.
    „Naja, das ist aber auch verständlich. Du musst wissen Frauen stehen nicht auf Nieten.“, sagte er keck lachend.
    Am Gesicht des Anführers sah er deutlich wie sein Groll und die Abneigung wuchs. Johnny aber kostete es voll aus und genoss die Vorstellung.
    „Weißt du, ich würde ja zu gerne noch etwas länger bleiben, aber ich würde zu gerne die junge Dame genauer kennen lernen und da ich sowieso bald abreisen werde, sollte ich jede freie Sekunde nutzen. Entschuldigt mich bitte.“ Mit diesen Worten öffnete er die Tür, ging durch sie hindurch und schloss sie anschließend wieder hinter sich.
    Johnny hatte getan was er konnte, gewiss hatte er sich einen weiteren Feind gemacht, aber das war seines Erachtens nach nicht weiter schlimm. Er hatte sich schon immer bei anderen durch sein arrogantes Verhalten unbeliebt gemacht und es hatte ihn nie gestört, wieso sollte er sich also dieses Mal um die Gefühle eines anderen scheren? Johnny würde sein Verhalten gegen ihn nutzen und ihn als den Idioten demaskieren, der er auch eigentlich war. Genau das hatte er sich fest vorgenommen und wenn er sich auch nur einmal etwas vorgenommen hatte, dann würde er dies auch durchziehen, dessen war er sich gewiss.
    Last edited by PetrusII; 21.11.2009 at 18:09.





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