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Thread: Nevergames

  1. #51
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    Vorash is offline Rotauge
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    Beweislast

    Wieder stürzte Shade ohne Rücksicht zu nehmen in die wöchentliche Hauptversammlung. Doch dieses Mal war es nicht seine gewohnt kurze Berichterstattung. In Uniform marschierte er gradewegs auf das Rednerpult zu. Alle Anwesenden waren schockiert und verärgert über die Unterbrechung. Einer der Ältesten, dessen Ansprache grad unterbrochen worden war, sagte wütend durch das Mikrophon:
    "Shade, ich bitte dich! Handel dir nicht noch mehr Ärger ein als du ohnehin schon hast!"
    Die Worte prallten einfach an dem Kartenjäger ab und und er stieg die Stufen des Pultes hoch und riss das Mikro an sich. Total verdattert stolperte der alte Mann herunter. Zugleich ertönten empörte Rufe aus dem Publikum.
    "Eine Unverschämtheit!"
    "Was erlaubt er sich?"
    Oberst Hagen war auch anwesend und schüttelte mit gesenktem Blick den Kopf.
    Shade hob die linke Hand, die einen kleinen Gegenstand umklammerte und den Sprechapparat an seinen Mund.
    "Alarmstufe Eins!"
    Diese zwei kurzen Worte ließ das ganze Geschrei und Genörgel verstummen.
    "Uns steht ein Angriff direkt bevor! Nicht durch Monster sondern durch Menschen! Hier sind die Beweise."
    Mit voller Wucht rammte er den Datenträger in seiner Hand in den Slot am Pult und große Bildschirme fuhren sich aus. Shade gab etwas in die Tastatur vor ihm ein und die Displays wurden schwarz.
    "Was soll das?", rief eine Frau dazwischen doch die anderen brachten sie mit einem Zischen zum Schweigen.
    Es war nun ein Siegel flackernd erschienen, dass den Anwesenden bekannt war.
    Aber nicht viele durften sich so glücklich schätzen. Es war das Siegel des Geheimdienstes von Noah. Alle Dokumente die mit diesem Siegel begannen waren absolut fälschungssicher und glaubhaft. Gebannt starrte die Gemeinde nun auf die Schirme. Erst sah man ein paar unzusammenhängende Bilder von irgendwelchen Rowdys aus den Slums, die Parolen riefen wie.
    "Für die Menschen Neu-Noahs!"
    "Wir zeigen diesen arroganten Arschlöchern da oben, dass sie uns nicht wie Dreck behandeln können! Bald wird diese Hierarchie gestürzt!"
    Die vorlauten Kerle schienen auf den Träger der Kamera aufmerksam zu werden und näherten sich bedrohlich. Es folgten ein paar harte Schnitte und Rauschen. Man sah ein paar Fäuste und Tritte ins Bild fliegen und ein Schlägertyp wurde sogar durch die Luft geworfen. Danach ein kurzer Schnitt mit den Halunken auf dem Boden. Shade hatte sich auch schon gefragt, warum Trek hier so mit seinen Selbstverteidigungskünsten angab, aber das war jetzt egal. Denn das was jetzt kam war das wichtigste an dem Video. Man sah ein Monster, einen rostigen Antiken Antriebssoldat und dahinter einen Typen in zerschlissener Rang-1-Kartenjäger-Uniform in einer der Gassen der Slums. Ein paar Leute schrien auf. Anscheinend hatten sie den Mann ebenso erkannt. Es war Kyle Zerdhuk, ein Abtrünniger. Hämisch lachte er in die Kamera. Es folgten Schnitte einer Flucht. Wackelnd flog die Perspektive der Aufnahme durch dreckige Straßen und Schrotthaufen. Am Ende hörte man das Keuchen des Spiones mit der Kamera und sah wieder Kyle, nur ohne Monster.
    "Dein Name ist Kyle? Warum trägst du eine Kartenjäger-Uniform?", hörte man die Stimme aus dem Off.
    "Oh, werden wir jetzt neugierig, Herr Wachmann? Lass uns etwas plaudern.", antwortete der Verbrecher, auf den die Todesstrafe wartete.
    "Wie kommst du an die Uniform und die Karten?"
    Der Blick des Ex-Kartenjägers wurde finster und jagte den Zuschauern eine Heidenangst ein.
    "Du glaubst du kannst mir drohen? Du warst schon von Anfang an ein interessantes kleines Spielzeug. Hast du vielleicht noch was in der Hinterhand?"
    Es folgte eine kurze Handgemenge-Szene. Dabei wurde der Kameramann entwaffnet.
    "Wie?"
    "So einfach mach ich es dir dann auch nicht.", hörte man leise von Kyle in einer wirklich bedrohlichen Tonlage. Der Mann vor ihm schien in arger Bedrängnis.
    "Was hat eure Bande vor?"
    "Diese endlos nervige Fragerei von dir. Du gehst mir auf den Keks. Wir wollen oben in Noah einiges umkrempeln. Die Macht an uns reißen, was sonst? Kannst du jetzt zufrieden sterben?"
    Erschrockene Rufe im Publikum. Genau diese Reaktion hatte sich Shade erhofft.
    Kyle zückte eine Karte in dem Video und hielt hoch. Es schien eine Ausrüstungszauberkarte zu sein und der Abtrünnige verzauberte sich selber damit. Was für ein kranker Typ. Kurz darauf brach die Szene ab, man sah Rauschen bis auf einmal ein junger Polizist vor der Kamera stand. Er schien der Erschaffer der Aufnahme zu sein, seiner Stimme nach zu urteilen.
    "Puh, das war knapp. Guten Tag, mein Name ist Trek Neargin. Ich habe mich für meinen guten Freund Shade etwas in den Slums Neu-Noahs umgesehen und folgendes erfahren: Shade hatte vollkommen recht. Hier im Schatten unserer Stadt hat eine kriminelle Organisation einen Haufen Seelenkarten zusammengesammelt und plant die Macht an sich zu reißen. Sie besteht aus einem auserwählten Kreis von Kartenspielern. Ich habe nicht herausgefunden wie viele, aber die Unruhen hier lassen darauf schließen, dass es sich bereits um eine ernste Bedrohung zu handeln scheint. Leute aus dem einfachen Volk werden in die Sache involviert. Die Organisation hat viele Anhänger angeheuert, zum Großteil Männer die mit ihrem Leben hier unten unzufrieden sind oder solche die einfach gerne Krawall machen.
    Dadurch habe ich auch von ihren Plänen erfahren und sie scheinen recht zuversichtlich, dass der Umsturz gelingt. Wenn das kein Grund zur Beunruhigung ist. Zudem soll es nicht mehr lange dauern bis Tag X. Man kann schon in den Straßen eine gewisse Spannung spüren. Soweit zu mir. Ich hoffe meine Ermittlungen helfen dir weiter und du kannst mit diesen Beweisbildern etwas anfangen."
    Damit war Shade angesprochen. Es gab wohl nichts wichtiges mehr zu sehen und so stoppte der Kartenjäger die Videosequenz. Ein großer Tumult brach los. Solch eine Aufregung hatte es in diesem Raum lang nicht mehr gegeben. Noch nie mussten Kartenjäger gegen andere Duellanten um Leben und Tod kämpfen. Die Menschheit hatte wieder mal bewiesen, dass der größte Feind des Menschen er selbst ist. Doch nun war dank Trek die Bedrohung rechtzeitig erkannt worden. Shade konnte endlich die Vorbereitungen treffen. Zum Glück hatte er vorausgeplant.

    __________________________________________________ _______________

    Und hier kommt gleich das nächste^^ Hab mich entschieden ein bisschen an der Story weiterzuarbeiten. Es werden im Lauf der Woche noch ein-zwei Kapitel folgen, da ich wegen dem Perspektiven-Wechsel die Abschnitte ja auch immer recht kurz halte.

    @Souldragon: Danke für dein kritisches Auge, deswegen schätze ich diesen Bereich hier so^^ Vielleicht bin ich auf der Arbeit etwas zu hektisch beim Schreiben und dann fallen mir solche Sachen nicht auf. Ich muss dran arbeiten!
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  2. #52
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    Quote Originally Posted by Vorash View Post
    Kapitel 20: Entdecken und Verstecken

    Zwei Tage später war Trek mit seinen Ermittlungen weiter, als er es sich je erträumt hätte.


    Die Männer, die mit Trek zu tun bekommen hatten, blieben nicht tatenlos und berichteten dem Oberhaupt ihres Mobs, von dem herumschnüffelnden Polizisten.

    Er hatte gleich, als er die Duel-Armor an dem schmutzigen Typen sah, den Harpyen-Bruder gerufen, doch war dieser ebenso schnell einfach beiseite gefegt worden.

    Bevor sich Trek in eine Todesfalle verschanzte, rannte er lieber ziellos umher.

    Ein Zauber oder eine Falle hätten ihn sicher schon erwischt, aber der Kerl liebte es mit ihm zu spielen wie mit einer Maus in der Falle.

    Da war er einen Moment unkonzentriert und schon trat er auf eine Dose oder so etwas Ähnliches (Ähnliches groß ) und knickte um.

    Kyles Miene wurde sofort bitterböse und bevor Trek die Waffe ziehen konnte, hatte er ihm fest ans Handgelenk gepackt.

    "So einfach mach ich es dir dann auch nicht."

    Ich weiß nicht, aber der Begriff "auch" kommt mir hier fehl am Platze vor; ich würde mehr zu "So einfach mache ich es dir dann doch nicht" tendiere, es klingt einfach gewohnter und natürlicher.

    Ihm war weniger passiert, als er vermutet hatte.

    Schnell, bevor er das Bewusstsein verlor, spielte er die Aufnahme ein, die er vor der Begegnung mit den Monstern noch gemacht hatte und schickte das alles an Shade oben in der Zentrale.

    "Das alles" klingt eher unschön. Streiche das "das".


    So konnte sich Shade gleich mit dem Beweismaterial aufmachen, ohne von einer Rettungsaktion aufgehalten zu werden.
    Ich unterstreiche das von Soul Gesagte und ergänze es mal um ein paar Hinweise auf einige Kommafehler, die ich gefunden habe.

    Gefällt mir, bin gespannt, wie es weiter geht. Nimm es mir aber bitte nicht übel, das ich heute nicht dein neues Kapitel lese; morgen kümmere ich mich darum. ^^





    Das Wesen der Idee - Es geht weiter

    "Nur wer das Spiel mit dem Feuer nicht beherrscht, verbrennt sich die Finger."



  3. #53
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    Kapitel 22: Genesung

    Trek hatte eine eigenartige Angewohnheit. Er konnte nie länger als acht Stunden am Stück schlafen und so wachte er auch schnell aus seiner Ohnmacht wieder auf.
    Und zum Glück lag er da bereits in einem Krankenbett in der Ambulanz. Auf das Notsignal des Spezialagenten-Anzugs konnte man sich also auch verlassen. Die Wunden waren verbunden, das Bein eingegipst. Sicher war er als Notfall eingeliefert und schnell behandelt worden. Leute aus Noah hatten Priorität in den Krankenhäusern der Slums. Trek mochte es zwar nicht, bevorzugt zu werden aber war nun glücklich mit seiner Situation.
    Eine Schwester bemerkte, dass er wach war und eilte aus dem Raum. Der Polizist sah ihr nach. Warum läuft sie weg, wir hätten doch so schön plaudern können, dachte er bestürzt. Kurze Zeit später kam ein Arzt herein und berichtete ihm die Befunde. Dreifacher Bruch an Ober- und Unterschenkel des rechten Beines, eine leichte Fraktur am rechten Ellenbogen und mehrere Quetschungen der Organe in Magengegend. Es würde eine Weile zum Heilen brauchen aber man bot Trek an in ein Krankenhaus in Noah verlegt zu werden. Der junge Mann lehnte ab. Er mochte es hier.

    Ein paar Tage später bekam Trek unerwarteten Besuch. Es klopfte zaghaft an der Tür seines Einzelzimmers und herein kam der kleine Mako. Er hatte eine der roten Blumen von dem Mädchen vom Markt dabei.
    "Holla, wie hast du mich denn hier gefunden?"
    "Mein Bruder Yarou arbeitet hier im Haus als Pfleger. Er hat mir von dir erzählt und ich wollte mal nach dir gucken."
    "Das ist voll nett von dir! Hier ist es doch etwas langweilig von Zeit zu Zeit und ich bekomm gar nichts von oben mit. Ging die Action schon los?"
    "Welche Action?"
    Da fiel dem Polizisten ein, dass Mako über den Ernst der Lage ja überhaupt nicht bescheid wusste.
    "Hier ist ganz schön was im Busch, Kleiner! Eine Organisation mit lauter Decks voller Seelenkarten und einer großen wütenden Meute an Mitläufern hat es auf die Herrschaft über Noah abgesehen. Sie könnten jederzeit nach oben stürmen und die Kartenjägerzentrale angreifen."
    "Ist nicht wahr!"
    Mako erinnerte sich darüber mit seinem Bruder gesprochen zu haben. Es gab mehr und mehr Unruhen in den Straßen und die Stimmen aus dem Untergrund wurden immer lauter. Nun kannte er den Grund für die Spannungen in den Slums.
    "Oben sind bestimmt schon alle in Aufruhr. Dank mir hat Shade Beweise vorlegen können um die Kartenjäger vom Ernst der Lage überzeugen zu können. Hab dafür mein Leben auf's Spiel gesetzt."
    Die etwas prahlerische Art hätte manch Älteren abgeschreckt aber Mako war mal wieder Feuer und Flamme von den Worten des Polizeibeamten.
    "Boah, du bist so cool!"
    Trek wurde etwas rot und kratzte sich am Kopf. Wie einfältig Kinder doch waren.
    Wenigstens fand er so etwas Anerkennung für seine Tat. Er glaubte nicht, dass irgendwer, erst recht nicht Shade, sein Vorgehen gut geheißen hätte.
    "Tja, nun kann ich hier leider nichts mehr für Shade tun. Ich muss ihm den Rest überlassen."
    Mako sah sich die ganzen Verbände an und schauderte. Auch Polizist schien ein gefährlicher Job zu sein. Doch auch er wollte etwas zu der Mission Shades beitragen.
    "Kann ich euch irgendwie helfen?"
    Trek sah ihn überrascht an, dann überlegte er kurz.
    "Hmm, ja! Das könntest du! Mein Handy funktioniert noch und die Nummer von Shade hab ich darin eingespeichert. Du könntest die Augen offen halten und oben anrufen, wenn sich hier etwas Unangenehmes entwickelt."
    Makos Augen leuchteten auf.
    "Ja? Wirklich?! Das mache ich!"
    "Aber versprich mir, dass du dich weder absichtlich in gefährliche Situationen bringst noch diese Nummer irgendwie für Blödsinn missbrauchst! Shade hat jetzt sicher keine Zeit für Kleinigkeiten!"
    "Natürlich nicht!"
    Trek sah dem Jungen in die Augen. So offene und ehrliche sah man selten. Er meinte die Sache sehr ernst.
    "Es liegt da auf dem Nachtschrank. Ich zeig dir kurz wie du damit umgehen musst."

    Nach einer Stunde war alles geklärt und Mako musste nach Hause. Die beiden hatten auch erstmal genug geredet. Der blonde Junge hatte von seinen Fortschritten im Kartenspiel erzählt und seinen Vorbereitungen für das Turnier. Trek hatte ihm ausführlich von seinen Ermittlungen erzählt und kein actionreiches Detail ausgelassen. Er liebte es das Kind zu beeindrucken.
    Mako verließ das Krankenhaus und passte gut drauf auf das Handy möglichst versteckt zu halten. So etwas wurde einem ruckzuck geklaut und der Junge wollte den Draht zu Shade auf keinen Fall verlieren.

    __________________________________________________ _______

    Da kannst du gleich noch ein Kapitel lesen, Petrus^^ Sorry, ich habs echt nicht mit den Kommata.
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  4. #54
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    Kapitel 23: Der Abend davor

    Einen Tag vor Makos großem Turnier war immer noch nichts passiert. Der Junge saß in seinem Zimmer und hatte sein Deck vor sich ausgebreitet. Es war schon sehr spät und er sollte längst im Bett sein. Vor Aufregung konnte Mako aber nicht einschlafen. Er war in Gedanken nur noch bei seinem großen Tag. Im Joey's hatte er genug trainiert. Die älteren Duellanten hatten gerne gegen ihn gespielt. Aber Mako fühlte sich noch nicht zu hundert Prozent sicher mit den Karten und Kombos seines Decks. Nun saß er auf seinem Teppich und starrte angestrengt auf die Papierkarten. Er musste alle Möglichkeiten kennen! Morgen fanden die bedeutendsten Spiele seines Lebens statt. Er musste die Jury mit seinem Können überzeugen und auserwählt werden! Sich selbst diese Dinge immer wieder einredend versuchte er sein Selbstvertrauen zu festigen. Doch immer wieder beschlich ihn eine gewisse Unsicherheit. Die Karten hatte er nun Dank Shade bekommen aber besaß er auch das Talent sie richtig einzusetzen?
    Mako schielte wieder auf Treks Handy auf seiner alten Kommode. Der Akku war noch halb voll. Mehrfach schon hatte er der Versuchung widerstanden, Shade anzurufen und nach ein paar Tips zu fragen. Er wusste ja, dass der Kartenjäger grad keine Zeit für solche Kleinigkeiten hatte.
    Der Junge hatte natürlich die Augen offen gehalten aber es gab nichts zu berichten. Er würde sein Idol schon gern mal wieder hören. Die Straßen waren wieder ruhiger geworden. Die Ruhe vor dem Sturm? Mako konnte das nicht beurteilen. Er war sich aber sicher, dass er es rechtzeitig merken würde wenn hier unten etwas aus den Rudern lief.
    Gähnend schaute der Blonde auf die Uhr, die er seit neuestem in seinem Zimmer hatte. Es war schon 2 Uhr in der Nacht. Er musste morgen früh raus. Mako huschte schnell ins Bett und wollte schlafen. Aber schnell merkte er wieder, dass das nicht so einfach werden würde. Unruhig wälzte er sich hin und her. Er schüttelte das Kopfkissen auf, doch nichts wollte helfen. Schließlich lag Mako einfach da und starrte an die Decke, in Gedanken wieder am nächsten Tag.
    Da bemerkte er das rötliche Flackern zum ersten Mal.
    Was ist das?, fragte er sich und stand wieder auf. Mako schaute aus dem Fenster und sah das Unheil. Der Horizont brannte.
    Durch die Straßen liefen die Menschenmengen mit Fackeln und improvisierten Waffen. Sie hielten auf das große Bollwerk, das den Fuß Noahs darstellte, zu. Ein paar Häuser brannten. So eine gewaltige Prozedur hatte Mako noch nie gesehen. Der Marsch erstreckte sich durch die ganzen Slums. Der Augenblick der Wahrheit war gekommen.
    Hastig stürmte Mako zu Treks Telefon. Mit zittrigen Fingern versuchte er sich an die Erklärung des Besitzers zu erinnern. Mit Müh und Not schaffte er es die Nummer wieder zu finden und drückte wie befohlen die grüne Anruf-Taste. Unsicher hielt der Junge sich das Ding ans Ohr und lauschte. Er hörte einen Ton, der wiederholt wurde. Ob er alles richtig gemacht hatte? Da klickte es und sofort hörte man Schreie und Lärm aus den Lautsprechern.
    Mako zuckte zurück, da ertönte Shades Stimme.
    "Trek, was gibt's?"
    Aufgeregt realisierte der Junge, dass sein Idol am anderen Ende der Leitung war. Er fing sich aber schnell wieder. Der Ernst der Lage verlangte von ihm Handeln!
    "Shade? Hier spricht Mako!"
    Es folgten wieder Kampfgeräusche und dem Jungen lagen die Nerven stramm. Was passierte da grad bei dem Kartenjäger?
    "Woher hast du das Telefon?"
    "Trek hat es mir gegeben, egal! Hör mir zu! Jetzt in diesem Moment ist ein wütender Mob aus Neu-Noah auf dem Weg zu euch. Ich denke sie wollen randalieren!"
    Eine ganze Zeit kamen wieder nur undefinierbare Laute aus dem Handy. Makos Herz klopfte wie wild.
    "Verstanden! Wir kümmern uns drum. Danke!"
    "Viel Glück, Shade!", rief Mako noch ins Telefon. Mittendrin klackte es aber und er war sich nicht sicher ob Shade das noch gehört hatte.
    Besorgt schaute er wieder aus dem Fenster. Was würde denn nun aus morgen werden?

    _____________________________________________

    Ein Bombardement aus kurzen Kapiteln^^
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    Tolle Karte!

  5. #55
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    Huch? Gleich zwei neue Kapitel? So einfach machst du es mir dann doch wieder nicht, was? ;P

    Na gut, dann mache ich mich mal langsam an die Arbeit; ich werde aber langsam ein Kapitel nach dem anderen abgrasen, vorerst also nur eines, die Kommentare zu den beiden anderen kommen später auch noch.

    Quote Originally Posted by Vorash View Post
    Beweislast

    Wieder stürzte Shade ohne Rücksicht zu nehmen in die wöchentliche Hauptversammlung. Doch dieses Mal war es nicht seine gewohnt kurze Berichterstattung. In Uniform marschierte er gradewegs auf das Rednerpult zu. Alle Anwesenden waren schockiert und verärgert über die Unterbrechung. Einer der Ältesten, dessen Ansprache gerade (Ist besser als "grad", weil hier kein "Grad der Behinderung" o.ä. vorliegt. unterbrochen worden war, sagte wütend durch das Mikrophon:
    "Shade, ich bitte dich! Handel dir nicht noch mehr Ärger ein, als du ohnehin schon hast!"

    Allgemeine Regel: Es handelt sich um einen Vergleichssatz, der durch das Wörtchen "als" eingeleitet wird, das bedeutet, dass du hier ein Komma zu setzen hast, solange der zu vergleichende Satz als ein vollständiger Satz gewertet werden kann.
    Ich denke, es ist besser, wenn du weißt, wieso man die Kommas setzt, anstatt dass ich dir ständig nur sage, wann und wo du ein Komma nicht gesetzt hast.


    Die Worte prallten einfach an dem Kartenjäger ab und und er stieg die Stufen des Pultes hoch und riss das Mikro an sich.

    Eine kleine Idee: Hier könntest du die Situation etwas hektischer und rabiater gestalten, indem du diesen langen Satz in zwei Sätze aufteilst und ein wenig ergänzt. Das sähe dann beispielsweise folgendermaßen aus:

    "Die Worte prallten einfach an dem Kartenjäger ab. Stattdessen stieg er (Hektisch/zielstrebig/etc. [Adverbien geben dem ganzen noch ein wenig mehr Würze!]) die Stufen empor und riss (gewaltsam/brutal/etc.) das Mikro an sich. (Durch diese Ergänzung begründest du den alten Mann, der gleich herunterstolpert. )


    Total verdattert stolperte der alte Mann herunter. Zugleich ertönten empörte Rufe aus dem Publikum.
    "Eine Unverschämtheit!"
    "Was erlaubt der sich?" [Kleines Detail: "Der" klingt immer abwertend(er) (als "er").


    Diese zwei kurzen Worte ließen das ganze Geschrei und Genörgel verstummen.

    Mit voller Wucht rammte er den Datenträger in seiner Hand in den Slot am Pult und große Bildschirme fuhren sich aus. Shade gab etwas in die Tastatur vor ihm (sich!) ein und die Displays wurden schwarz.

    "Was soll das?", rief eine Frau dazwischen, doch die anderen brachten sie mit einem Zischen zum Schweigen.
    Es war nun ein Siegel flackernd erschienen, dass den Anwesenden bekannt war.

    Den Zeitwechsel finde ich an dieser Stelle etwas unpassend, bleibe hier besser im Perfekt, statt ins Präteritum überzugehen.
    Das "dass" wird an dieser Stelle übrigens nur mit einem "s" geschrieben, weil es sich direkt auf das Siegel bezieht.


    Alle Dokumente, die mit diesem Siegel begannen, [Vllt. lieber "versehen waren"?] waren absolut fälschungssicher und glaubhaft. Gebannt starrte die Gemeinde nun auf die Schirme. Erst sah man ein paar unzusammenhängende Bilder von irgendwelchen Rowdys aus den Slums, die Parolen riefen wie
    "Für die Menschen Neu-Noahs!" (oder)
    "Wir zeigen diesen arroganten Arschlöchern da oben, dass sie uns nicht wie Dreck behandeln können! Bald wird diese Hierarchie gestürzt!"


    An dieser Stelle bin ich mir selbst nicht sicher, wie man das am Besten macht, aber wäre nur eine Idee. Wie gesagt, ich gebe hier keinen Gewähr auf Richtigkeit an dieser Stelle. ^^[/COLOR]

    Denn das, was jetzt kam, war das Wichtigste an dem Video.



    Der Blick des Ex-Kartenjägers wurde finster und jagte den Zuschauern eine Heidenangst ein.

    (Optional: An dieser Stelle kann man gut eine oder mehrere Personen aus dem Puplikum zeigen und ihr Verhalten schildern, persönliche Schicksale treffen den Menschen nämlich immer am meisten.

    Er schien der Erschaffer der Aufnahme zu sein, seiner Stimme nach zu urteilen.

    Hm. Klingt für mich ein wenig eigenwillig. Vllt. eher so:

    Seiner Stimme nach zu urteilen, war er der Erschaffer des Film/der Aufnahme.

    Wenn das kein Grund zur Beunruhigung ist. Zudem soll es nicht mehr lange dauern bis Tag X. Man kann schon in den Straßen eine gewisse Spannung spüren. Soweit zu mir. Ich hoffe meine Ermittlungen helfen dir weiter und du kannst mit diesen Beweisbildern etwas anfangen.

    __________________________________________________ _______________

    Und hier kommt gleich das nächste^^ Hab mich entschieden ein bisschen an der Story weiterzuarbeiten. Es werden im Lauf der Woche noch ein-zwei Kapitel folgen, da ich wegen dem Perspektiven-Wechsel die Abschnitte ja auch immer recht kurz halte.

    @Souldragon: Danke für dein kritisches Auge, deswegen schätze ich diesen Bereich hier so^^ Vielleicht bin ich auf der Arbeit etwas zu hektisch beim Schreiben und dann fallen mir solche Sachen nicht auf. Ich muss dran arbeiten!
    <.<

    Ich habe gerade gemerkt, dass ich das selbe Kapitel zum 2. Mal gelesen habe. xD
    Aber gut, was solls. Dafür habe ich ein paar weitere Ideen für dich gesammelt. Du kannst davon schließlich nur profitieren oder mich auf eigene Fehler hinweisen. ^^


    Quote Originally Posted by Vorash View Post
    Kapitel 22: Genesung

    Trek mochte es zwar nicht, bevorzugt zu werden, aber war nun glücklich mit seiner Situation.

    Würde hier ein klein wenig am Satz drehen wollen: "(...), war nun aber glücklich mit seiner Situation."


    Es würde eine Weile zum Heilen brauchen aber man bot Trek an, in ein Krankenhaus in Noah verlegt zu werden.

    Damit du nicht denkst, ich würde dir nur ständig irgendwelche Kommas aufschwatzen wollen, es handelt sich hierbei um einen erweiterten Infinitiv, der in den meisten Fällen aber nicht gekennzeichnet werden muss, sofern sich daraus keine Missverständnisse ergeben; ich kennzeichen sie dennoch meistens, weil man sich so daran gewöhnen kann.

    "Das ist voll nett von dir! Hier ist es doch etwas langweilig von Zeit zu Zeit und ich bekomm gar nichts von oben mit. Ging die Action schon los?"
    "Welche Action?"


    Action? Du meinst sicher Aktion.


    Da fiel dem Polizisten ein, dass Mako über den Ernst der Lage ja überhaupt nicht bescheid wusste.

    Bescheid immer groß! Ganz gleich in welchem Zusammenhang! Dass ich mich leider selber gerne nicht daran halte, ist mir klar. ^^



    "Dank mir hat Shade Beweise vorlegen können, um die Kartenjäger vom Ernst der Lage überzeugen zu können."

    Die etwas prahlerische Art hätte manch Älteren abgeschreckt, aber Mako war mal wieder Feuer und Flamme von den Worten des Polizeibeamten.



    Mako verließ das Krankenhaus und passte gut darauf auf, das Handy möglichst versteckt zu halten.

    Du bist manchmal echt ein Buchstabenschlucker, weißt du das eigentlich? ^^

    __________________________________________________ _______

    Da kannst du gleich noch ein Kapitel lesen, Petrus^^ Sorry, ich habs echt nicht mit den Kommata.
    Ist doch kein Problem.

    Zur Story, beinahe vergessen:

    Gefällt, der Junge ist aber manchmal wirklich zu übermütig. ^^
    Dass die Gefahr ihn demnächst jagen wird oder er sie, scheint nicht auszuschließen, aber welche Form sie annehmen wird, das steht noch (für den Leser) in den Sternen. Man darf gespannt sein. Ich bleibe dran.





    Das Wesen der Idee - Es geht weiter

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  6. #56
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    Wow, danke Petrus für das ausführlichste Review ever^^ Viele Sachen hätten sich vermeiden lassen können wenn ich einfach mal Korrektur gelesen hätte. Man ist irgendwie immer in seinem Schreibfluss und schreibt dann auch manchmal wie man spricht (dadurch die verschluckten Buchstaben). Dann überfliegt man es nur und lädt es hoch. Vielleicht etwas zu viel der Hektik.
    Gut, dass du das mit den Kommata noch mal erklärst. So lern selbst ich es noch besser^^
    An der einen Stelle meinte übrigens ich wirklich "Action!" als Anglizismus.
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    Tolle Karte!

  7. #57
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    Infiltratoren

    Bonnie und Raid waren welche der letzten, die sich mittels der Zauberkarte "Magische Dimension" direkt in die Straßen Noahs teleportierten. Für jeden Kartenspieler war ein Menschenopfer nötig gewesen um mittels des Zaubers die Grenzen des Raums zu überschreiten. Die Organisation ging bei ihrem Vorhaben skrupellos vor und in ihrem Mob aus hunderten stupiden Handlangern fiel es nicht auf wenn ein paar spurlos verschwanden.
    Bis jetzt lief alles nach Plan. Die Aufgabe des Päärchens war es zusammen mit den meisten anderen die Zentrale direkt zu attackieren und sich eine offene Schlacht mit den Kartenjägern zu liefern. Das fanden sie den bescheuertsten Befehl, den sie je bekommen hatten. Vorteil durch Überraschung hin und her, das war das reinste Selbstmordkommando.
    "Die Deppen hauen sich da vor der Zentrale bereits die Köpfe ein!"
    Bonnie und Raid hatten sich sofort in eine der Seitengassen verzogen und beobachteten den Kampf. Die anderen drei, die zeitgleich mit ihnen erschienen waren, hatten bereits die Karten gezückt und sich ins Schlachtgetümmel gestürzt. Auf dem großen Platz vor dem imposanten Gebäude der Jäger kämpfte verbissen der Großteil ihrer Schurken-Armee gegen eine ganze Reihe an ausgebildeten Kämpfern, die organisiert in Gruppen agierten. Jede wurde von einem Rang-1-Kartenjäger angeführt. Manche hatten ein paar Zweierränge unter ihrem Kommando, manche dafür einen Haufen Dreier und Anwärter. Jeder der konnte war in die Schlacht involviert, vom Neuling bis zum Experten. Blut, Leichen und Karten lagen bereits überall auf dem Pflaster verstreut. Seelenkarten, die ihre Kraft für dieses Duell noch nicht verloren hatten wurden wild von den umherlaufenden Menschen eingesammelt und eingesetzt. Es war wirklich ein Chaos. Teilweise erwischten Monster und Zauber die eigenen Leute. Da fielen ein Organisationsmitglied und zwei Dritträngige in eine Erdspalte, da fegte ein Feuerstoß eines Schnellfeuermagiers Kontrahenten beider Seiten weg.
    Bonnie zischte und sah Raid fragend an.
    "Was machen wir jetzt? Wollen wir einfach abhauen?"
    Ihr Partner strich seinen langen Schal zurück und lächelte.
    "Ich muss zugeben, die Hülle und Fülle an Seelenkarten innerhalb dieses Gebäudes ist verlockend. Wäre doch schade, wenn wir uns die Gelegenheit entgehen lassen und unser schönes Leben hier oben in den Wind schießen. Wir haben da doch noch ein Ass im Ärmel."
    "Du meinst... ah!"
    Die beiden besaßen eine Seelenkarte, die sie bisher vor allen geheim gehalten und nie eingesetzt hatten. Es war ein Effektmonster mit Namen "Pinguinsoldat". Sein Text besagte, dass wenn er aufgedeckt wird, zwei Monster vom Feld auf die Hand geschickt werden.

    Nun hatten sowohl die Kartenjäger als auch die Untergrundduellanten viel mit den Karten experimentiert. Es gab gewisse Regeln beim Einsatz ihrer Fähigkeiten und noch längst waren nicht alle entdeckt oder überhaupt hundertprozentig sicher. Jeder Effekt warf andere Fragen auf. Bonnie und Raid hatten sich besonders mit den verschiedenen Zuständen von Karten und Menschen befasst. So galten diejenigen, die ihre Karten einsetzten gleichzeitig als Spieler und als Kreatur. Man konnte selbst gegen gegnerische Monster kämpfen und war nicht automatisch vor Angriffen geschützt wenn man ein Monster gerufen hatte. Das was die Regeln des Kartenspiels festlegten und was die Realität dann bot war teilweise grundverschieden und teilweise aber immer ähnlich. Als Lebewesen war man immer existent und sozusagen auf dem Spielfeld. Monster waren dies nur solange man sie aus ihren Karten befreite. Wer zerstört oder auf den Friedhof gelegt wurde starb, ganz simpel. Es gab gewisse ästhetische Unterschiede aber letztendlich landete man immer im Totenreich. In diesem Spiel war der Tod aber lange nicht endgültig. Man hatte schon geschafft, Menschen mit Hilfe von Karten wiederzubeleben. Es barg aber immer gewisse Risiken mit sich und war nie fehlerfrei. Die Menschen wurden nie wieder dieselben oder starben kurz darauf wieder. Auch das hing jeweils vom Karteneffekt ab.
    Man konnte auch aus dem Spiel entfernt werden, selbst als Toter. In diesem Fall geriet man in eine völlig andere Dimension, aber auch von dort konnte man wieder entkommen. Dieser Ort und das Totenreich waren so sogar bis zu einem gewissen Grad erkundet worden, doch konnte man den Wiederkehrenden nie ganz glauben, da starke Widersprüche in ihren Aussagen festzustellen waren. Der Friedhof sollte ein düsterer und trostloser Ort sein, so weit stimmten die Berichte überein. Aber die andere Dimension konnte einfach nicht wirklich beschrieben werden. Wahrscheinlich stand sie eine Ebene über dem, was das menschliche Bewusstsein wahrnehmen konnte.
    Welcher Mensch hingegen durch einen Effekt "verdeckt" wurde, der wandelte als undefinierbare Schattengestalt durch die Gegend. Er konnte aus eigenem Willen wieder zu seiner ursrprünglichen Gestalt zurückkehren. Zur Tarnung war dies selbst unter den Kartenjägern eine gebräuchliche Methode.
    Wer "die Spielfeldseite wechselte" kämpfte einfach von einem fremden Bewusstsein gelenkt gegen seine Verbündeten. Mit solchen Sachen hatten sich die Menschen auf ihren Missionen schon oft auseinandersetzen müssen. Wer so etwas überlebte konnte sich auch nicht mehr an seine Taten erinnern.
    Gänzlich unbekannt waren aber noch die Zustände "auf der Hand" und "im Deck" für Menschen. Was passierte, wenn man von so etwas betroffen war? Nie hatte sich einer getraut das auszuprobieren. Menschen, die von wilden Monstern, Zaubern und Fallen auf diese Weise entfernt wurden, verschwanden einfach und wurden nie wieder gesehen. So hatte man sich bei den Kartenjägern zur Vorsicht geschworen, die Finger davon zu lassen.
    Doch Bonnie und Raid kannten den "Zustand der Hand". Sie hatten es einmal am eigenen Leib erfahren. Im Kampf gegen ein Monster namens "Wand der Illusionen" waren beide seinem Effekt zum Opfer gefallen. Sich nicht loslassend waren sie in eine andere Existenzebene übergegangen. Es war als schwebten ihre Seelen im Licht des Ungewissen. Doch mit purer Willenskraft konnten sie ihre Existenz lenken. Sie wollten unbedingt zusammenbleiben und wieder in ihre Wohnung in Neu-Noah. Und genau dort erschienen sie dann auch auf mysteriöse Weise zwei Tage später. Sie hatten in dem für sie kurzen Moment ihr Leben wortwörtlich in der Hand gehabt. Auf der Erde existierten sie nicht. Doch sie konnten entscheiden wo und wann sie wieder Gestalt annehmen würden. Sie konnten an jeden Ort ihrer Vorstellung reisen und beliebig weit in die Zukunft springen. Doch zurück konnten sie nicht. Aus diesem Grund wollten sie nicht zulange in dem Zustand des möglichen Seins verweilen.
    Diese Erkenntnis war Bonnies und Raids Geheimnis und sie nutzten die Fähigkeit sich so zu warpen nur selten ein. Es war eigentlich für Notfälle gedacht.
    Auch wenn das Überwinden der Grenzen des Raumes mittels Karten schon gelungen war, wie nun auch bei der Magischen Dimension, gab es doch immer die Richtlinien der Effekte. So konnten die Mitglieder der Organisation nur an einer bestimmten Stelle in Noah auftauchen, die vorher markiert worden war. Diese Beschränkungen gab es bei "der Hand" nicht aber das Risiko war umso größer in der anderen Existenz verloren zu gehen. Nicht umsonst wurden viele Kartenjäger nie wieder gesehen, denn man konnte sich leicht selbst vergessen. Bonnie und Raid verband ein starkes Band, dass sie diese Gefahr überwinden ließ.

    "Und du meinst das ist die Sache wert?", fragte Bonnie kritisch. Raid grinste schief.
    "Ist doch erst unser wievieltes Mal? Fünftes?"
    "Sechstes.", flüsterte seine Freundin. Sie wusste, dass Raid nicht soviel Abneigung gegen diese Art zu reisen hatte wie sie. Innerlich wog sie Aufwand und Nutzen miteinander ab. Schließlich seufzte sie.
    "Okay, gehen wir rein!"
    "Gut", sagte Raid und zückte eine Karte. Er legte sie verdeckt auf den Boden und wartete einen Augenblick. Dann flippte er sie auf. Sofort erschien ein weißer Nebel und materialisierte sich zu dem rundlichen Pinguin mit Schulterplatten und Schwert. Bonnie und Raid nahmen sich bei der Hand.
    "Schick uns beide hoch!", befahl der Mann und das Monster begann einen verrückten Tanz zu vollführen. Dann rannte er ungebremst in das Paar hinein. Die beiden spürten wie sie sich auflösten und die Bilder begannen in ihrem Kopf zu rauschen. Auf den Versammlungen der Organisation hatten sie auch Pläne und Bilder der Zentrale gesehen. Ein ganz besonders wertvolles Foto vom Seelenkarten-Lager war auch dabei gewesen. Und diesen Ort stellten sich Bonnie und Raid augenblicklich vor, so fest sie konnten.
    Kurze Zeit später standen sie in dem spärlich erleuchteten Raum. Grünliches Neonlicht schimmerte über die Glaswände, hinter denen die gewaltige Sammlung der Zentrale aufgereiht war. Drei Meter in die Höhe und zehn in die Breite auf beiden Seiten voller echter Monster, Zauber und Fallen. Raids Augen leuchteten auf.
    "Oah! Schau dir das an! Ein Möbius! Und hier ein Sternenstaubdrache! Gehirnkontrolle! Spiegelkraft!!"
    Wie ein kleiner Junge betete er noch viele weitere Namen guter Karten runter.
    "Die haben echt was drauf! Wie konnten die nur einen Chaoshexer ergattern?"
    Bonnie fing schon wieder an sich Sorgen zu machen.
    "Ja, lass uns die Karten greifen und dann wieder verschwinden!"
    "Mach dir mal keine Sorgen. Der gute alte Pinguinsoldat ist mit uns gekommen!"
    Tatsächlich hielt er die Karte noch in der Hand und sie schimmerte voller Kraft. Sie würden denselben Trick gleich wieder anwenden können.
    Bonnie sah sich beruhigt eine der besseren Karten an. Auf einmal verschwand sie in weißem Licht.
    "Hmm, sie holen sich Nachschub. Schnell, wenn wir die alle an uns reißen, wird es kein Problem für die anderen sein, das Gebäude einzunehmen. Und solange sie beschäftigt sind machen wir uns mit dem größten Schatz vom Acker!"
    "Du bist brilliant!", lachte Raid und rief ein Monster.
    "Zerstörer-Golem! Hau diese Barriere in Stücke!"
    [SIGPIC][/SIGPIC]

    Tolle Karte!

  8. #58
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    Quote Originally Posted by Vorash View Post
    Infiltratoren

    Für jeden Kartenspieler war ein Menschenopfer nötig gewesen, um mittels des Zaubers die Grenzen des Raums zu überschreiten. Die Organisation ging bei ihrem Vorhaben skrupellos vor und in ihrem Mob aus hunderten stupiden Handlangern fiel es nicht auf, wenn ein paar spurlos verschwanden.

    Das fanden sie den bescheuertsten Befehl, den sie je bekommen hatten.

    Klingt etwas seltsam.
    Vllt. sowas wie: "(Sie glaubten,) dies war (, so glaubten sie,) der wohl vermutlich bescheuertste Befehl, den sie jemals erhalten hatten.


    Jeder, der konnte, war in die Schlacht involviert, vom Neuling bis zum Experten.

    Seelenkarten, die ihre Kraft für dieses Duell noch nicht verloren hatten, wurden wild von den umherlaufenden Menschen eingesammelt und eingesetzt.

    Es war wirklich ein Chaos.

    "Wirklich" klingt seltsam. Vllt. eher: "Es war das totale Chaos", ansonsten weglassen.

    Teilweise erwischten Monster und Zauber die eigenen Leute. Da fielen ein Organisationsmitglied und zwei Dritträngige in eine Erdspalte, da fegte ein Feuerstoß eines Schnellfeuermagiers Kontrahenten beider Seiten weg.

    "Da... Da" Klingt für mich eher seltsam. =/
    Eher "Hier fielen (...), dort fegte (...)." Grundsätzlich vermeide ich übrigens solche Formulierungen, weil ich selber darin nicht sonderlich gut bin. xD





    Es gab gewisse ästhetische Unterschiede, aber letztendlich landete man immer im Totenreich.

    Bonnie und Raid verband ein starkes Band, dass sie diese Gefahr überwinden ließ.

    In diesem Fall nur mit einem "s", weil es sich direkt auf das Band bezieht.

    "Und du meinst, das ist die Sache wert?", fragte Bonnie kritisch.


    Die beiden spürten, wie sie sich auflösten und die Bilder begannen in ihrem Kopf zu rauschen.
    Und solange sie beschäftigt sind, machen wir uns mit dem größten Schatz vom Acker!"
    Wirklich schade, dass es an dieser Stelle schon vorbei ist. Wirklich spannend geschrieben. Hätte gerne mehr gelesen, besonders weil ich wissen will, was nun passiert, wenn die Barriere durchbrochen wird! =/

    Aber was solls. Freue mich auf die nächste Fortsetzung. =)

    Habe dir ein paar Sachen markiert. Wie üblich.

    Übrigens, lies doch mal meine Geschichte; ich habe heute ein neues Kapitel reingestelllt und bin bereits am nächsten dran.





    Das Wesen der Idee - Es geht weiter

    "Nur wer das Spiel mit dem Feuer nicht beherrscht, verbrennt sich die Finger."



  9. #59
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    Straßenschlachten

    Shade ging die Ereignisse der letzten Stunde noch einmal im Kopf durch. Der Angriff kam spät aber so hatten die Kartenjäger genug Zeit sich vorzubereiten. Leider wurden innerhalb der Zentrale wieder Zweifel laut mit jedem Tag an dem kein Überfall geschah. Die Menschen Noahs waren gewarnt worden, doch viele fühlten sich dennoch sicher. Sie glaubten in ihrer Überheblichkeit nicht daran, dass die Menschen aus den Slums irgendetwas gegen die Kartenjäger anrichten konnten. So kam das ganze dann doch überraschender für sie als Shade gehofft hatte. Nun war es zu spät sich noch darüber Gedanken zu machen. Mit einem Mal waren Monster auf dem großen Platz mitten in der Metropole erschienen und hatten angefangen zu wüten. Der Großteil griff direkt das Hauptquartier der Kartenjäger an. Diese hatten dort schon Fallenkarten platziert, doch unter den Monstern der Angreifer war tatsächlich ein Jinzo, der die Verteidiger in eine gefährliche Lage brachte. Auf dem Platz wurde sicher immer noch hart gekämpft. Er wünschte er wäre auch dort, doch die Skrupellosigkeit der Untergrund-Organisation forderte seine Aufmerksamkeit auf einen anderen Bereich zu lenken. Gleich zu Beginn waren vereinzelte Monster in die Seitenstraßen abgedriftet mit dem Ziel Terror und Chaos unter den Bewohnern Noahs zu richten. Ein gutes Ablenkungsmanöver. Erst sollte sich die Polizei um den Schutz der Bürger kümmern, doch Shade bekam zu dem Zeitpunkt der Entscheidung den Anruf vom jungen Mako. Der wütende Mob der Slumbewohner war nun das Hauptaugenmerk der Sicherheitskräfte. Sie standen an den schweren Toren zur oberen Stadt und drängten die Meute zurück. Dank Shades jungem Freund konnten sie nun nicht von diesen überrascht und gegebenenfalls sogar überrannt werden. Aber um die Terroreinheit der Organisation musste sich trotzdem gekümmert werden.
    Relativ schnell stellten sie fest, dass ein einzelner krimineller Duellant für diese Bedrohung verantwortlich war. Also war Shade mit einer Truppe aus drei Zweiträngen alleine in die Straßen aufgebrochen um ihn zu stellen. Die Monster die sie sahen ließen auf ein gefährliches Deck schließen. Sie folgten einer Spur der Verwüstung. Der Notstand war in Noah ausgerufen worden und alle Bewohner wurden durch Lautsprecherdurchsagen gebeten, die nächsten Schutzräume aufzusuchen. Trotzdem waren bei den Menschenmassen die an diesem Abend unterwegs waren Opfer zu erwarten. Die Ordnungshüter waren an den Toren zur Unterstadt schwer beschäftigt. Nur ein paar wenige waren in der Innenstadt geblieben und so konnte man die Menschen die panisch durcheinander liefen kaum koordinieren. Shade und seine Truppe waren die einzige Hoffnung für die Bewohner und mit jedem toten Körper den sie sahen wuchsen die schrecklichen Schuldgefühle in Shade. Sie mussten diesen Bastard schnell finden, der so wild und mordlustig durch die Gegend streifte. Er war zielstrebig zu den belebtesten Einkaufsstraßen und Plätzen gegangen, also schien er sich in Noah auszukennen. Die Verfolger hatten einen Verdacht.
    "Kommandant, da ist ein Gilasaurus!"
    Shades Gedanken wurden von dem Warnruf unterbrochen. Sie waren an der nächsten Kreuzung angelangt und fanden nun endlich das erste wütende Monster. Ein großer scharfzähniger Dinosaurier fraß sich an einem blutigen Klumpen Fleisch satt. Vereinzelte zerfetzte Leichen lagen auf dem Pflaster der Straße. Die Schaufenster der Geschäfte links und rechts waren zerbrochen oder blutverschmiert. Abgelenkt bemerkte das Monster die schleichenden Kartenjäger nicht bis Shade in Rage eines seiner Monster in den Kampf schickte.
    "Erfahrener dunkler Magier! Attacke!"
    Ein dunkler Mann in einem langen Gewand erschien und schoss einen schwarzes Blitz auf die Urechse. Schreiend zerplatzte sie und löste sich auf.
    "Er muss ganz in der Nähe sein! Beeilung!"
    Der Magier rannte nun mit den Kartenjägern mit. Aber nicht lange und sie fanden den Übeltäter. Auf einem einst schönen Platz brannten Bäume und Menschen liefen panisch herum. Auch hier mehrere Tote. Inmitten der brennenden Bäume standen ein Flammen-Inpachi und ein Schwarzflügel-Bora. Sie flankierten ruhig einen Mann in dunklen Lumpen. Diese ähnelten Shades Uniform enorm. Er hielt eine junge Frau an ihrem Genick in der Luft. Sie wehrte sich verzweifelt aber der Terrorist schien übermenschliche Kräfte zu besitzen und reagierte gar nicht darauf. Wahrscheinlich hat er sich wieder verzaubert, dachte Shade.
    Es war Kyle, der abtrünnige Kartenjäger. Shade kannte ihn noch aus seiner Zeit als Zweiträngiger. Damals hatte es einen großen Skandal gegeben. Kyle war schon immer für seine eiskalte sadistische Ader bekannt gewesen aber hatte es schnell zum Rang 1 gebracht. Er erzielte gute Ergebnisse aber keiner konnte ihn ausstehen. Er zog sein Ding durch und brachte Seelenkarten in die Zentrale, das war alles was zählte. Doch dann kam der Tag an dem er mit einem ganzen Deck aus Seelenkarten auf Nimmerwiedersehen verschwand. Die Sicherheitsvorkehrungen innerhalb der Zentrale waren damals noch nicht auf aktuellem Stand und das Transfer-System nicht entwickelt. Rang 1-Kartenjäger gingen stets mit einem vollen Stapel in den Einsatz. Zu diesen Zeiten waren Karten, die auf Einsätzen verloren gingen unweigerlich fort. Kyle kam schließlich nie von einer Mission zurück. Er desertierte. Schon damals wurde den Kartenjägern ein widerstandsfähiger Transmitter implantiert, der die Zentrale stets über ihre Lebensfunktionen und ungefähre Aufenthaltsorte informierte. Wenn die Verbindung abriss konnte nur eines passiert sein. Kyle hatte sich diesen einfach mit Gewalt entfernt und war verschwunden mit vierzig relativ starken Seelenkarten als Beute. Das war das erste und letzte Mal in der Geschichte der Kartenjäger, dass so etwas passierte. Denn danach wurde ein Transport-System entwickelt das auf jede Karte Zugriff hatte und außerdem wurden alle Karten nur noch in der Zentrale gelagert, egal ob mit Seele oder nicht. Man hatte eine Technologie zur Teleportation von leblosen Dingen bereits entwickelt und nun bekamen die Jäger beim Einsatz nur noch Karten gesandt, wenn es nötig war und alles wurde genauestens registriert. Seitdem war nie wieder so etwas vorgefallen aber der Vorfall mit dem Abtrünnigen war immer noch ein herber Schlag für die Kartenjäger, die sich eigentlich geschworen hatten für die Menschheit zu kämpfen und nicht für sich selbst.
    Es lag nun an Shade diesen Frevel zu vergelten. Während seine Truppe bei dem Anblick der Monster und der Geisel noch zögerte griff er zu einer Zauberkarte.
    "Zuverlässiger Beschützer!"
    Er wirkte den Zauber auf die Frau und für einen Moment konnte sie sich dem Schurken widersetzen. Kyle ließ sie los und fauchte Shade an, der mit Rückendeckung von seiner Truppe schon an seinen beiden Monstern vorbei gerauscht war. Mit aller Wucht wurde er in die Seite gestoßen. Die Klinge der Duel-Armor hielt haarscharf vor seinem Bauchfleisch. Er hatte sie mit seiner eigenen ausrangierten aber noch stabilen Version abgewehrt. Beide waren Nahkampf-Talente und Kyle stieß Shade zurück. Wie kämpfende Löwen musterten sie sich gegenseitig. Damals hatte Kyle stolze 1100 Angriffspunkte in der Arena erreicht. Es würde aber sowieso auf ein Kartenduell der beiden hinauslaufen, so weit kannte Shade seinen Widersacher.
    Die Frau hatte die Chance genutzt um zu fliehen und die Zweitrangigen hatten die bereits beschworenen Monster mithilfe von Zaubern ausgeschaltet. Kyle hätte in Bedrängnis geraten müssen, doch stattdessen aktivierte er eine Falle.
    "Mauer des enthüllenden Lichts! Ich zahle tausend Lebenspunkte!"
    Ein kurzer Schmerz durchzuckte den Abtrünnigen und eine Wand aus Licht schnitt Shade von seiner Truppe ab. Die Falle besagte, dass keiner mit weniger oder gleich viel Angriffskraft als die Anzahl Lebenspunkte die man bezahlte mehr angreifen durfte. Und Shade war somit der Einzige, der noch attackieren konnte. Wütend schaute er Kyle an.
    "Ich hab schon verstanden. Du willst ein Duell, richtig?"
    "Hehe, nur dafür habe ich dich her gelockt. Du bist also der berühmte Shade, bester Kartenjäger dieser Generation. Zeig mir mal, was du auf dem Kasten hast!"
    Und mitten zwischen den brennenden Bäumen auf einem verwüsteten Platz in der Stadt begann Shades sein erstes Spiel der Schatten.

    Verstärkung von Hinten

    Wenn die Schwestern in dem Chaos im Krankenhaus nun gewusst hätten, was Trek wieder für einen Blödsinn macht, hätten sie ihn sicher geohrfeigt. Doch nun da alle Hals über Kopf herumrannten und die eingelieferten Verletzten schon fast keinen Platz mehr fanden, konnte der verletzte Polizist seelenruhig aus der Klinik spazieren. Dass er dabei an Krücken lief, störte ihn kaum. Der gesunde Arm lehnte auf der Stütze für das eingegipste Bein, der andere lag immer noch in einer Schlinge. Diverse Bandagen zeigten, dass Trek eigentlich noch lange nicht die Krankenstation hätte verlassen dürfen. Aber der junge Mann fühlte sich gut und fit bis auf die Handicaps. Er hielt sich von den Hauptstraßen fern und humpelte durch mit Trümmern übersäte Gassen, darauf achtend den Feuerherden nicht zu nahe zu kommen. Der Polizist keuchte und sein Bein pochte, doch unbeirrt kämpfte er sich weiter. Er hatte auch vor kurzem erst Schmerzmittel bekommen. Vor einer Stunde hatte alles angefangen in Panik und Unruhen auszubrechen. In dieser Nacht waren alle Bewohner der Slums auf den Beinen und Trek hoffte, dass oben auch bereits der Alarm losgegangen war. Dass der Mob der Organisation so stark involviert werden würde hatte er nicht gedacht. Er konnte einfach nicht still dort in seinem Zimmer liegen bleiben während seine Kollegen mit Müh und Not gegen die tobenden Mengen ankämpften. Vor allem nicht wenn er die Waffe für den Sieg besaß. Alle Kartenjäger und ihre Seelenkarten wurden bei der Zentrale gebraucht und die Polizei sollte allein an den Toren zurecht finden. Das fand der Wachmann vernünftig, allerdings wusste er auch, dass das Aufgebot niemals gegen eine solche Masse ankam. So viele waren sie da oben dann auch nicht und die Tore nach Noah würden trotz ihrer enormen Größe und Robustheit nicht ewig halten. Der Mob kam sogar schon mit schwerem Baugerät an. Was sollte man da mit Wasserwerfern und Schlagstöcken noch ausrichten? Das wahllose Schießen in die Menge war strengstens untersagt. Immerhin wollte man nach den Unruhen wieder den Frieden zwischen den beiden Schichten der Metropole herstellen. Es gab einen Weg das zu bewerkstelligen. Man musste dafür nur wieder ein paar Regeln brechen. Hoffentlich bekam Shade dadurch keinen Ärger.
    Trek humpelte noch immer Richtung Schlachtfeld. Völlig außer Atem musste er einsehen, dass er sich damit doch etwas übernommen hatte. Es waren sicher noch ein oder zwei Meilen und der Verletzte konnte jetzt schon nicht mehr. Er hatte es sich anders vorgestellt aber sich darüber zu ärgern half jetzt auch nicht. Er hatte ja auch noch eine andere Option.
    "Hoffentlich klappt das alles.", ächzte der Polizist und kramte mit der gesunden Hand in den Bandagen seiner Brust herum. Er zog eine Karte heraus und sah sie sich an. Es war der Harpyen-Bruder und er schimmerte wie am Tag an dem Trek ihn bekommen hatte. Das hieß er war nun wieder einsatzbereit.
    Der Mann hielt die Seelenkarte vor sich und rief:
    "Los, Harpyen-Bruder!"
    Der weiße Rauch stieg aus dem magischen Gegenstand und der geflügelte Krieger manifestierte sich vor seinem Beschwörer. Es war bereits das zweite Mal, dass Trek das machte aber wohl fühlte er sich immer noch nicht damit. Seltsam, dass er sich das als Kind eigentlich immer gewünscht hatte.
    Das geflügelte Ungeheuer stand stumm vor ihm und verschränkte die Arme. Grimmig durch die Maske schauend wartete es auf seinen Befehl.
    "Wir müssen weiter in diese Richtung. Ich kann aber nicht weiter laufen. Du musst mich dahin bringen."
    Der Harpyen-Bruder nickte und breitete die schwarzen Schwingen aus. Flatternd erhob er sich in die Lüfte und flog einen kurzen Bogen. Dann griff er Trek von hinten um den Brustkorb und sie hoben ab. Der Polizist fühlte sich dabei etwas mulmig. Nicht weil er Flugangst hatte oder er sich nicht sicher fühlte. Es war eher ungewöhnlich für ihn von den starken Armen eines Mannes gehalten zu werden.

    Nicht lange und der Mann und das Monster sahen den wütenden Mob unter sich. Wellen aus Menschen prallten gegen die Eisentore und die Sicherheitskräfte, die dagegen hielten. Es waren sicher tausende. Trek hätte nie geglaubt, dass so viele Leute in Neu-Noah wirklich aufbegehren wollten. Es war Zeit für einen Denkzettel. Der Wachmann hielt Ausschau nach einem unbeschädigten und hohen Gebäude auf dem er landen konnte und die Situation gut im Blick hatte. Schnell wurde er fündig und der Harpyen-Bruder setzte ihn auf dem Flachdach eines mehrstöckigen Wohnhauses am Rande des Platzes ab. Wackelig fasste Trek wieder Fuß auf den Krücken.
    "Puh, okay! Danke! Und jetzt verteidige die Seite der Polizei!"
    Sofort zischte der geflügelte Krieger davon. Trek suchte sich eine Sitzgelegenheit und fand eine alte Kiste auf dem Dach. Er ließ sich nieder und betrachtete das Schauspiel. Seine geschundenen Knochen genossen die Pause.

    Der Harpyen-Bruder schoss haarscharf über die Köpfe der Menschen hinweg. Alle Anwesenden bemerkten sein Auftreten und verfielen in Panik. Dann stellte sich das Monster vor die Sicherheitskräfte und hielt die Arme ausgebreitet. Sofort entstand eine Lücke zwischen den Plexiglasschilden der Polizisten und den wallenden Menschenmassen. Alles schien wie erstarrt. Dann begriffen die Leute an den Toren die Geste. Anscheinend hatten die Kartenjäger sich erbarmt und einen mächtigen Beschützer Noahs geschickt. Zögerlich stand die Slum-Meute an der Grenze. Die Hitze hatte sich schlagartig abgekühlt.
    Es gab ein paar Schreie und welche der fanatischsten Randalierer aus der ersten Reihe stürmten wieder nach vorn. Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit sauste der Harpyen-Bruder an ihnen vorbei und warf sie durch den Luftzug mehrere Meter zurück. In weniger als einer Sekunde hatte er die ungeheure Distanz zurückgelegt und war somit überall präsent. Danach schwebte er kurz über ihren Köpfen und hielt die rote Klinge am Arm demonstrativ in die Luft.
    Nun war der letzte Kampfwille der Slumbewohner gebrochen und schreiend flohen sie in die Gassen zurück. Niemand wollte sich mit dem übermächtigen Kämpfer anlegen. Die Polizeibeamten jubelten. An dieser Front war der Sieg durch eine überraschende Wendung eingefahren wurden.
    Trek hatte das ganze von seinem Posten aus beobachtet und lächelte zufrieden.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

    Tolle Karte!

  10. #60
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    Ah, so viele Teile. Ich dachte ich hatte ein paar davon schonmal kommentiert, aber offenbar hatte ich vergessen das auch abzuschicken xD
    Aber jut, besser später als nie.

    Beweislast

    Kyle zückte eine Karte in dem Video und hielt hoch.
    Hier fehlt ein "sie"

    Dann wundere ich mich noch über ein paar Sachen: War Trek nicht nur ein einfacher Polizist? Woher hat er die Möglichkeit Geheimdienstverschlüsselungen zu nutzen? (Ich nehme mal an, dass auch die Kartenjäger nicht Teil des Geheimdienstes sind oder umgekehrt, weswegen Shade eigentlich auch nicht so einfach da rankommen sollte, oder?)
    Treks Kommentar am Schluss ist auch etwas seltsam für mich. Erst kommentiert er so, als ob er zu der großen Menge spricht, dann schließt er aber mit einem persönlichen Kommentar für Shade. Ich fände es besser, wenn er nur Shade ansprechen würde (passt meiner Meinung nach besser zur Situation, in der er sich befindet).

    Ansonsten ist das wohl ein kleiner Umschwung, womit Shade wieder im Rennen ist^^

    Kapitel 22: Genesung

    Auf das Notsignal des Spezialagenten-Anzugs konnte man sich also auch verlassen.
    Wieder wundere ich mich. Ist das Standard für die normale Polizei oder woher hat er das?

    Es würde eine Weile zum Heilen brauchen aber man bot Trek an in ein Krankenhaus in Noah verlegt zu werden. Der junge Mann lehnte ab. Er mochte es hier.
    Nett von ihm, aber wenn man bedenkt, dass hier unten einige seinen Tod wollen eher unbedacht. Trek erscheint mir teilweise verdammt naiv zu sein^^

    "Hier ist ganz schön was im Busch, Kleiner! Eine Organisation mit lauter Decks voller Seelenkarten und einer großen wütenden Meute an Mitläufern hat es auf die Herrschaft über Noah abgesehen. Sie könnten jederzeit nach oben stürmen und die Kartenjägerzentrale angreifen."
    Immer noch die alte Plaudertasche wie ich sehe.

    Hab dafür mein Leben auf's Spiel gesetzt."
    Nur "aufs"

    "Kann ich euch irgendwie helfen?"
    Wieso plötzlich so förmlich? Vorher waren sie doch schon beim Du. Außerdem klingt es so altertümlich^^ (modern sagt man eher "ihnen" oder?)

    Eher ein ruhiger Teil, aber wie gewohnt gut.

    Kapitel 23: Der Abend davor
    Schöne Darstellung der Nervosität + Vorfreude. Allerdings wird's jetzt wohl erst mal heiß hergehen. Ob da das Tunier nicht eventuell verschoben wird?

    Infiltratoren
    Ein sehr interessantes Kapitel, mit den Erklärungen zu den einzelnen Effekten. Das Paar agiert auch um einiges überlegter wie mir scheint. Die Karten zu klauen ist zumindest ein besserer Plan als sich vor dem Gebäude niedermachen zu lassen^^

    Straßenschlachten

    So kam das ganze dann doch überraschender für sie als Shade gehofft hatte.
    "Ganze" groß

    Gleich zu Beginn waren vereinzelte Monster in die Seitenstraßen abgedriftet mit dem Ziel Terror und Chaos unter den Bewohnern Noahs zu richten.
    "anzurichten" fände ich besser

    Die Sicherheitsvorkehrungen innerhalb der Zentrale waren damals noch nicht auf aktuellem Stand und das Transfer-System nicht entwickelt.
    ein "gewesen" würde sich hier noch ganz gut machen

    Kyle kam schließlich nie von einer Mission zurück.
    Das Satz ist etwas ungünstig formuliert. So klingt es, als ob er von keiner seiner Missionen je zurückgekehrt wäre. Würde dir empfehlen das umzuschreiben. Eine Möglichkeit wäre z.B: "Schließlich kehrte Kyle von einer seiner Missionen nicht mehr zurück."

    Kyle hatte sich diesen einfach mit Gewalt entfernt und war verschwunden mit vierzig relativ starken Seelenkarten als Beute.
    Ein Komma vor "mit vierzig realtiv..."

    Kyle ließ sie los und fauchte Shade an, der mit Rückendeckung von seiner Truppe schon an seinen beiden Monstern vorbei gerauscht war. Mit aller Wucht wurde er in die Seite gestoßen. Die Klinge der Duel-Armor hielt haarscharf vor seinem Bauchfleisch. Er hatte sie mit seiner eigenen ausrangierten aber noch stabilen Version abgewehrt.
    Hier komme ich nicht mit. Wer stößt hier wem seine Klinge wohin? xD Die Stelle solltest du nochmal umschreiben.

    Verstärkung von Hinten
    Trek bekommt eine weitere Chance als Held zu scheinen^^ Auch wenn ich den Einsatz des Harpyen-Bruders für etwas bedenklich gehalten habe. Das Monster hätte schließlich auch einfach die Angreifer tötet können, da Treks Befehl nicht so eindeutig war. Aber ist ja offenbar nochmal gut gegangen.

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